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US-Finanz-Fiasko belastet auch die Airlines


arvika

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Hallo zäme,

 

in der Prinzausgabe der heutigen NZZ liest man im höchst spannenden Wirtschaftsteil auf über drei Seiten, was da in den letzten paar Tagen an der Wall Street abgegangen ist. Da wurden Milliarden von Dollars vernichtet, was auch wieder viele europäische Firmen trifft. Im Finanzsektor der USA wurden letztes Jahr 153'000 Stellen gestrichen, in diesem Jahr bereits 110'000 und bis Ende des Jahres werden es mindestens weitere 60'000 Stellen sein, die sich leider in Luft auflösen. Die Stadt und der Staat New York generierten 25 % der Steuereinnahmen "von der Wall Street". Beide müssen für 2009 neu budgetieren !

 

Weiter ist in der NZZ zu lesen, dass an der Wall Street im Durchschnitt (!!) mit 280'000 Dollar Jahressalär und zweistelligen Millionen-Boni für Broker und Spitzenmanager die Luxusanbieter jeglicher Art (Klamotten, Autos, Wohnungen, Restaurants, Theater usw.) bedient wurden. Jetzt breche auch der Wohnungsmarkt in NY ein, der bisher überdurchschnittlich geschont wurde gegenüber andern US-Regionen.

 

"Ueberdies müssen die Fluggesellschaften mit einem deutlichen Rückgang bei den Geschäftsreisenden rechnen". (NZZ)

 

Gruss

Guido

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Es sind ja nicht alles Banker die in der Weltgeschichte rumfliegen. Es gibt auch noch genug Geschäftsleute die solidem Business nachgehen. Es ist doch immer schön mit anderer Leute Geld rumzujonglieren. Aktuell wird schon viel Funny Money verblasen, aber ob dahinter je wirklich reale Werte standen ?

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Und diese "Topshots" (heissen wohl so weil sie erschossen werden müssten <Wortspiel, Witz>) reisten bisher wohl eher mit dem Business-Jet herum, jetzt müssen sie wieder bei UA fürs Essen bezahlen :005:

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Gehört zwar nicht unbedingt hier her, aber ich bin der Meinung, dass dieses Brooker Geschäft zwar nicht nutzlos ist, aber nur Nebensache sein und nicht die Welt regieren sollte. Leider leben diese Menschen, die dort arbeiten teilweise in so einer Scheinwelt, abseits jeder Realität, dass es einfach nicht mehr feierlich ist. Wie sonst soll man sich erklären, dass solche Leute Problem- und Ursachenforschung betreiben, wenn der Ölpreis massiv sinkt, während selbst in der ersten Welt Millionen Menschen inzwischen Probleme haben, ihre Strom und Heizungsrechnung zu bezahlen. In welcher Welt leben wir eigentlich? Da fände ich es nur gerecht, wenn diese Leute mal wieder ein bißchen auf den Boden der tatsache geholt werden und wieder UA fliegen müßten.

 

Gruß

Thomas

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In diesem Zusammenhang sollte man auch die International Lease Finance Corporation (ILFC) beobachten, die (vorläufig noch) im Besitz der krisengeschüttelten American International Group (AIG) ist … durch ihre entsprechende Unterstützung für die AIG kontrolliert die amerikanische Federal Reserve nun faktisch einen wesentlichen Teil des internationalen Flugzeug-Leasings.

 

Gruss,

Martin

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So wie der Beitrag von Martin (mds) aufzeigt, genau so liegen die Gefahren für die Aviatik.

Sind doch praktisch alle Flugzeuge in irgend einer Form "auf Pump" gekauft.

Wenn nun die Finanzwelt einbricht trifft das doch auch viele der neuen Verträge / Bestellungen.

Ich denk mal, dass nun mancher Ausbauplan einer Flotte bereits "auf Eis gelegt" wurde.

Das hat doch mit Sicherheit dann auch Auswirkungen auf die gesammte Aviatik ! :eek:

 

Gruss

Andy

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Angeblich soll ILFC von der AIG-Gruppe verkauft werden, um an Kapital zu kommen:

 

http://online.wsj.com/article/SB122161896476046527.html?mod=MKTw

http://www.flightglobal.com/articles/2008/09/17/316130/aar-head-predicts-ilfc-spin-off.html

 

@Andy: Ich bin zwar kein Wirtschaftsexperte, aber wieso sollte das gleich Ausbaupläne von unbeteiligten Airlines haben? Die sind doch eher von weniger Passagieren betroffen. Ein gesundes Unternehmen in einer kriselnden Gruppe kann man verkaufen und es dann unabhängig betreiben.

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Eine ähnliche Argumentationskette ist in Pprune zu lesen. Grundsätzlich wird sich wohl bei einem Besitzerwechsel von ILFC nichts ändern. Evtl werden die Leasingraten teurer, weil ein neuer Besitzer mehr Gewinn sehen will oder das Risiko besser belohnt. Alte Leasingverträge (oder solche von Neulieferungen falls bereits abgeschlossen) wären aber nicht betroffen. Sowieso sind starke Zinsänderungen bei Leasings zu errwarten, wenn viele Flieger herumstehen (dann geht es runter) oder wenn zu wenige vorhanden sind (dann gehen sie hinauf), hat also eher mit der Marktlage zu tun und weniger mit den Besitzern.

 

Ausserdem ist ILFC auch nicht eine Bank, sondern nur eine Leasingfirma. Sie, und mit ihr auch ihre jetzige oder zukünftige Besitzerin, muss Kapital am Markt besorgen, und dieser Zins ist wieder abhängig von der allgemeinen Wirtschaftslage.

 

So wie es jetzt aussieht steigen die Zinsen kurzfristig sehr stark (wegen der aktuellen Finanzkrise), sehr bald aber werden sie wieder sinken, weil die Nationalbanken stark mit Geld um sich werfen.

 

hth,

Dani

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@Michael M

 

Hallo Michael,

Ich sage ja nur, dass wohl einzelne Flotten-Ausbaupläne nun gestoppt werden, da schlicht und einfach keine Gelder mehr am Markt vorhanden sind, womit die verschiedenen Leasingfirmen neue Flugzeuge ankaufen könnten, um diese dann an die jeweiligen Airlines vermieten zu können. Die Investoren sind nun dermassen verunsichert dass die ihre Gelder wohl nicht mehr in diese Art von Anlagen investieren wollen, erscheint vielen Geldgebern wohl einfach zu riskant zu sein.

 

Und ja, Du hast vollkommen Recht, die Passagierzahlen werden nun wohl auch rückläufig werden und das wird aber jede Airline mehr oder weniger treffen, unabhängig von irgendwelchen Flottenausbauplänen.

 

Gruss

Andy

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Und was wenn einer kommt der die IFLC schnell zu Geld machen will bzw. muss ? Evt. gibts dann guenstige Flieger :D Hauptproblem ist doch momentan der Cash und wer den hat ist aktuell King. Die Korean Development Bank hatte doch recht mit der Aussage "We wait, its getting cheaper" :D

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Wenn einer zu viel Geld für die Flieger will, dann gehen die Airlines einfach zur Konkurrenz. In Kürze dürften jede Menge Flieger herumstehen. Höchstens neue 777, 330 und 380 sind sehr gesucht, aber die werden langfristig finanziert, gerade wenn sie die Werkhallen verlassen.

 

Eine "gemeine" ILFC würde nicht viel Geld machen und in Kürze ihren guten Ruf verlieren. Der Witz an ILFC war ja gerade, dass sie effizient und günstig geleaste Flugzeuge anbot. Das ist ihr Erfolgsrezept.

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Erst einmal geht es für ILFC um das eigene Überleben als Unternehmen. Das Flugzeug-Leasing der ILFC ist zwar höchst profitabel und funktioniert gerade auch in Krisenzeiten der Zivilluftfahrt, doch wer kommt als Käufer zum geschätzten Kaufpreis von 5+ Milliarden USA momentan überhaupt in Frage?

 

Airbus (insbesondere 20 A350- und 10 A380-Bestellungen) und Boeing (insbesondere 74 «Dreamliner»-Bestellungen) jedenfalls müssen im eigenen Geschäftsinteresse hoffen, dass ILFC so bald wie möglich erfolgreich aus der AIG herausgelöst werden kann … :009:

 

Martin

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