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A320 Steuerung


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Die Airbus A320 hat angeblich keinen Sidestick mehr um manuell zu steuern. Bei der Swiss sei das so. Ich habe im Internet keine Angaben dazu gefunden. Es würde mich deshalb noch interessieren wie die Steuerung funktioniert.

 

Gruss

 

Chris

 

[Dieser Beitrag wurde von stoeff99 am 05. Juni 2002 editiert.]

Geschrieben

Stimmt, man kann den A320 nicht mehr manuell steuern!!! Das funktioniert jetzt alles mittels Meditation!!! Die Piloten sitzen im Schneidersitz auf ihren Plätzen, stossen ein kräftiges "hummmm" aus und geben damit dem Flugzeug via Telepathie die Steuerbefehle. Es ist unglaublich, aber dafür werden die Piloten eigens in ein Kloster nach Nepal geschickt, um diese Kunst zu erlernen...

Geschrieben

hallo

 

WAS SOLL DAS, das ist doch alles kapes!!!!!!

ein Flugzeug steuert mit einem joystick oder mit einem stick oder wie das heisst aber nicht mit thelepatie ich glaube dir

aber ich finde das "scheisse" wenn ich das sagen darf also erlhich schlechter geht es nicht !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

HOLGI

Geschrieben

Ich wollte es ja auch nicht wahr haben, dass sie keinen Sidestick mehr haben. Mir wurde aber gesagt, dass die A320 keinen Sidestick mehr hat, nur noch die A319. Ich habe diese Info von einem Flightattendant. Ich habes ihm auch nicht geglaubt, doch er hat den CMD gefragt. Robi sollte es ja eigentlich wissen, wie man so ein Ding steuert...

Geschrieben

Hallo zusammen!

 

hmmroy.gif:

 

per zufall dieses Thread angeschaut... ich finde in unserem super Forum solche Ausdrücke ehrlich gesagt ein bisschen zu viel über die Höfflichkeitslinie hinaus! Wenn wir doch ein so super forum haben, doch auch, weil wir hier doch einen kollegialen anständigen Ton pflegen... ich weiss, manchmal regt man sich in einem moment ein weniig zu starkl auf,

compi2.gif

 

aber mit ein paar Smilies kann man doch die sache auch ein wenig lockerer sehen, oder?

 

ich hoffe, niemanden zu provozieren und hoffe auf weitere interessante und uninteressante, seriöse, sarkastische und witzige themen!

 

Gruss, saludos

smil203.gif

 

Francis

 

------------------

Francis B;

flying between Alps (LSMA) and Andes (SPZO) with QOWI air

Geschrieben

Hallo

 

Ich finde Robis Antwort recht lustig biggrin.gif, ehrlich. Die hat mich richtig aufgestellt.

Holger, das ist doch nicht so schlimm. Robi hat den Bericht mit einem Smile versehen. Dann kann man sehen, dass dies nicht so ernst gemeint ist (obwohl man das auch sonst gemerkt haben müsste biggrin.gif).

 

Gruss

 

Adi

Geschrieben

OK, ich probiers...

 

Also, die A320 wird ja mit Fly-by-wire geflogen. Das heisst, dass die Steuersignale nicht mehr per Kabelzug an die Steuerflächen, bzw deren Actuators, übertragen werden, sondern per Elektrokabel. Viele Flugzeuge fliegen Fly-by-wire, so zum Beispiel auch der Saab2000, bei dem das Seiten und Höhenruder nur über elektronische Signale gesteuert wird. Der Vorteil dabei liegt deutlich in der Gewichtersparniss, fällt nicht nur das, im Vergleich zu einem Elektrokabel schwere, Stahlkabel weg, sondern ja auch alle Umlenkrollen, Quadranten usw... Gewichtsvorteil also.

 

Doch Airbus ging weiter. Und zwar funktionierten Autopiloten auf dem Prinzip, dass im Seilzug für die Steuerflächen-Ansteuerung einfach ein Pulley mit Elektromotor "reingepfapft" wurde. Auch heute funktioniert das noch bei den Flugzeugen der General Aviation so. Der Pilot hat dabei die zu jeder Zeit die volle Kontrolle, da eine Rutschkupplung dafür sorgt, dass er den Elektromotor, im wahrsten Sinne des Wortes, übersteuern kann. Das ein ähnlicher Murks kann auch bei Fly-by-wire angewendet werden. Das Beispiel Seitenruder vom Saab. Vorne im Cockpit findet man nach wie vor die Pedalen. Capt und Copi sind via Gestänge zusammengehängt und gehen auf eine Art lineares Potentiometer. Wird nun getrimmt, so verschiebt ein Elektromotor die Pedalen so, als ob der Pilot den Ausschlag geben würde. Als Resultat schlägt das Ruder um den gewünschten Wert aus.

 

Airbus entschied sich dazu, nur den Computer das Flugzeug steuern zu lassen. Der Vorteil davon liegt in der Möglichkeit von der sogenannten "C-Star" Steuerung.

 

Zur Erklärung von C-Star: "Früher" wurden die Ruder direkt Proportional zum Ausschlag des Steuerhorns ausgeschlagen, das Flugzeug somit "gegenüber Luft" gesteuert. Beispiel: Wir sitzen im Cockpit, das Flugzeug fliegt waagerecht, Steuer neutral. Und weil wir gerade 150 Jahr Donnerstag feiern wollen kommt da eine ganz gemeine Böe, welche nur den rechten Flügel erfasst und nach unten beschleunigt. Das Flugzeug wird folglicherweise danach mit einer Schräglage weiterfliegen. Wir haben zwar keinen Steuerausschlag gemacht und die Ruder stehen somit auf "geradeaus". Jedoch ist dieses geradeaus nur gegenüber der Luft gültig, und da die Luft am rechten Flügel nach unten ging, ging auch der Flügel nach unten. Wir haben gegenüber Luft gesteuert.

 

Mit C-star steuern wir nicht mehr gegenüber Luft und schlagen auch nicht mehr direkt die Ruder aus. Die Information, welche der Computer vom Steuerhorn erhält, bezieht sich nicht auf den Ausschlag der Ruder, sondern auch die Beschleunigung des Flugzeuges. Das Bedeutet, dass wenn ich den Joystick nach hinten ziehe, so bedeutet das nicht, dass ich das Höhenruder noch oben ausschlagen möchte, sondern ich möchte das Flugzeug mit einem bestimmten Wert nach oben beschleunigen. Definiert wird mit G. Knüppel also in neutral heisst, ich will, dass im Flugzeug eine Belastung von einem G hat, der Knüpper nach hinten heisst, ich will dass das Flugzeug eine Belastung von 1,2g in der Vertikalen hat und vergrössere damit die Steigrate. Knüppel nach vorne heisst also, dass das Flugzeug eine Belastung von 0,8g hat verkleinere damit stetig die Steigrate. Das selbe auch mit dem Querruder, nur wird dort der Wert mit der Rollrate definiert. Ich will also nicht, dass die Ruder nach oben oder unten ausschlagen, sondern ich will das Flugzeug mit einer bestimmten Anzahl Grad pro Sekunde um die Längsachse rotieren.

 

Der Vorteil davon ist, dass man das Flugzeug in einem "stabilen Raum" steuert. Wenn der Joystick zentriert bleibt, so heisst das, dass keine Rollrate und eine Belastung von einem g gewünscht ist. Stellen wir uns also vor, wir fliegen wieder wie die grossen und nun kommt wieder diese freche Böe und drückt den rechten Flügel schon wieder nach unten. Wenn der Flügel nach unten geht, so wird logischerweise das Flugzeug gedreht, was einer Rollrate entspricht. Der Computer sagt sich: Ja aber hallo, der Obermotz da oben hat doch keine Rollbewegung befohlen, wieso geht denn jetzt der rechte Flügel nach unten? Wieder rauf damit! Der rechte Flügel wird sofort wieder nach oben gesteuert. Und das mit einer Geschwindigkeit, welche der Mensch fast nicht erreichen kann. Der Komfort für die Passagiere wird enorm gesteigert, da Turbulenzen bis zu einem bestimmten Grad automatisch ausgesteuert werden.

 

Die Schubkontrolle funktioniert ähnlich. Wir setzen nicht mehr die Leistung, sondern das obere Limit, der Computer steuert die Triebwerke von allein, ohne dass sich die Hebel bewegen.

 

Ein Vorteil und Nachteil ist auch die Möglichkeit, nicht in die Grenzbereiche des Flugzeuges zu gehen, bzw diese zu überschreiten. Versuchen wir zum Beispiel mal folgendes: Wir fliegen wieder geradeaus aber an einem anderen Ort und diesmal findet uns die Böe daher nicht... Der Joystick ist zentriert und mit den Thrust limitern lassen wir genau soviel Schub zu, wie notwendig ist, dass wir im waagerechten Flug nicht an Fahrt verlieren. Nun ziehen wir nach oben, dann wird das Flugzeug an Fahrt verlieren. Dies bemerkt der Computer und will mehr Schub geben um die Geschwindigkeit zu halten, kann aber nicht, da wir ja die Limite gesetzt haben. An dem Punkt, an dem der Computer entscheidet, dass das Flugzeug zu langsam wird, wird er über unsere gesetzte Limite gehen und soweit Schub geben, wie es nötig ist, um die minimale Geschwindigkeit zu halten. Dies können wir per Knopfdruck überschreiben und damit den aktuellen Schub beibehalten. Da die Geschwindigkeit weiter sinkt, aber der Computer die Geschwindigkeit nicht mit dem Schub halten kann, wird der die Nase von selbst soweit runternehmen, bis die Geschwindigkeit wieder gehalten werden kann. Und dies, obwohl wir die ganze Zeit den Knüppel voll am hinteren Anschlag halten. Dies nennt sich der Alpha-Modus, welcher dafür sorgt, dass sämtliche Parameter in fliegbaren Grenzen halten.

 

Eine völlig neue Art von Steuerung, welche Sicherheiten bringt. Aber damit verbunden auch Nachteile. Ist sich der Pilot zB bei einem Low-pass nicht bewusst, dass das Flugzeug erst dann die Nase anhebt, wenn die minimale Geschwindigkeit gehalten werden kann und dass die Triebwerke zum Hochspulen auf volle Leistung ein paar Sekunden brauchen, so kann ein Unfall à la Strasbourg passieren, da dem Computer die verdammt schnell verdammt viel grösser werdenden Bäume egal sind, denn wenn er raufzieht wie es der Pilot befiehlt, so wird er zu langsahm und fliegt auf jeden Fall vom Himmel. Und braucht das Flugzeug, bis die Treibwerke hochgespult sind, dann eben mehr Strecke verbraucht, als eingeschätzt wurde, so erscheinen dann die Bäume langsam in lebensechter Grösse...

 

Alles in allem Steuert also der Flösser ein Stock höher nicht mehr selbst, sondern gibt nur fromme Wünsche an den Computer, welcher diese mit dem machbaren vergleicht und wenn möglich ausführt.

 

Wie die manuelle Steuerung beim 320er funktioniert erscheint klar und der Schritt zum Autopilot erscheint logisch. Anstatt der Steuerinputs des Piloten werden nun die Informationen des Autopiloten genommen.

 

Die Beurteilung, ob diese Technologie schlecht oder gut ist überlasse ich dem Leser.

 

Fragen einfach posten.

 

Hoffe, etwas erklärt und verschleiert zu haben.

 

 

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Einen guten Start, 'nen ruhigen Flug und eine elegante Landung wünscht euch Dani

Geschrieben

Ääh - ups, hab ich was verpasst? Erster April vorbei, oder?

 

Obs nur schalk war, oder 'ne seriöse Frage, ist egal, die Infos habt ihr trotzdem...

 

Trotzdem: Nix für ungut...

 

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Einen guten Start, 'nen ruhigen Flug und eine elegante Landung wünscht euch Dani

Walter Fischer
Geschrieben

Prima erklärt! Hoffentlich stimmt das alles.

Mit Deinem Schreibstil bist Du schon öfters, diesmal aber ganz bestimmt aufgestiegen in die Liga der semiprofessionellen Schriftsteller biggrin.gif.

Technik und süffige Schreibart verheiraten sich hier zu einem Traumpaar.

Ich sag nur eins: "Mahlzeit!"

 

Gruss wink.gif Walti

Geschrieben

Hmmm... also für alle, die es bis jetzt immer noch nicht gemerkt haben sollten: Mein erster Beitrag zu diesem Thema war nicht wirklich ernst gemeint!!! Dachte eigentlich, dass man das sofort merken würde...confused.gif

 

Sorry Chris, konnte es einfach nicht lassen sasmokin.gif Aber entweder du, oder dein Freund haben sich da gewaltig verarschen lassen smile.gifbiggrin.gifbiggrin.gif

 

@ATController: Wäre wohl angebracht, wenn du den Ton in deiner Antwort etwas mässigen würdest!!!

 

Gruss, Robi

 

[Dieser Beitrag wurde von Robi am 05. Juni 2002 editiert.]

Geschrieben

@robi: Dir sei vergeben, denn leichtgläubig ist heute der Mensch... *grins* Bin selbst voll verunsichert gewesen, sollte halt eben weniger lange Artikel schreiben, denn während dem Schreiben sind post 1 von robi bis zu meinem geschrieben worden...

 

@Walti und alle anderen:

1. Ich bringe gerne anderen Leuten etwas bei, Instruktion liegt mir, es macht Spass.

2. Ich bin einer der relativ kleinen und immer kleiner werdenden Bevölkerungsgruppe, die ihr Hobby zu ihrem Beruf machen konnten. Und als Flugzeugmechaniker wird man sogar dafür bezahlt, sich durch Zeichnungen, Diagramme, Darstellungen und Schematas zu wühlen, sich das Flugzeug einzuverleiben, mit ihm eins zu werden, den Fehler zu finden, reparieren und danach zusehen, wie das Ding wieder läuft und seinen Dienst verrichtet. Und wenn ein Standplatzwechsel angesagt ist aber kein Traktor zur Verfügung steht und man dann das Flugzeug mal kurz gassi führt oder nur schon ein Standläufchen zwischendurch sind die Zückerchen, die es braucht...

 

Tönt fast schon wie von einem Sektenpriester, das geschriebene, aber eigentlich drückt er sehr schön aus, was mich bei meiner Arbeit befriedigt.

 

Grüsschen an alle!

 

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Einen guten Start, 'nen ruhigen Flug und eine elegante Landung wünscht euch Dani

 

[Dieser Beitrag wurde von DNovet am 05. Juni 2002 editiert.]

Geschrieben

Merci vielmal für die Ausführliche Antwort. Als angehender Maschineningenieur habe ich wirklich nicht glauben können, dass die A320 keine Joysticks mehr hat. Das wäre ja fast so als ob mein Auto kein Steuerrad hätte.

Dass ihr als Experten eine nekische Antwort auf eine so laienhafte Frage gebt, ist schon OK, ich könnte es wahrscheinlich auch nicht lassen. smile.gif

 

Gruss Chris

 

Geschrieben

Frechheit, was bei der Swissair so alles geschult wird. Von wegen Mental und so...

 

Bei uns wird das viel besser gelöst: Der Capitän wurde bereits 1994 durch erfahrene Kampfhunde ersetzt (macht sich ganz gut seit dem Kampfhundeverbot in Deutschland). Dieser Hund achtete nun darauf, dass der F/O keine Schalter berührt.

 

So spart man Geld, da die Originalkonstruktion beibehalten werden konnte.

 

TLF

Geschrieben

Hallo zusammen

 

Genau TLF so ist es. Und wenn sich jemand fragt, warum den Überhaupt ein Pilot an Bord ist, wenn er eh keine Schalter mehr berühren darf, die Antwort ist doch klar. Der Pilot muss doch den Kampfhund füttern.

 

Gruss

Tom

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