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Fragen zur Kernenergie und Reaktortechnik


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Gast blackholesun
Geschrieben
Mal eine Frage zwischendurch. Wer hat so etwas denn behauptet?

 

 

Naja es ist physikalisch unmöglich das ein neuer Typ Reaktor explodiert, ausserdem haben simulationen ergeben, bei denen ein Flugzeug a la 9.11 hineinfliegt, dass das kraftwerk nicht zerstöhrt wird.

 

Ich mein es ist klar das bei unsachgemässer bauweise, mangelnde wartung etc. etwas passiert (gutes beispiel für einen schlechten bau, ist der aktuelle bau in finnland oder dänemark, viele bekannte sicherheitsmängel, kostenverdoppelung, verzögerungen beim bau XD)

 

 

 

Hmm ich finde nicht, dass Enlagerung, ein emotionalers thema ist als ein Reaktor.

 

kernkraft hat so oder so keine Zukunft, es sprocht einfach zu viel gegen diese Technologie,

Ein riesiges abfallproblem (aktuell 250 000 tonnen für über 200 000 jahre), der immer energieintensivere (nicht CO2 neutrale) Uranabbau, Die riesigen abbaugebiete (wens interessiert, siehe mal nach "wismut" uranabbau in der DDR, diese uran ist uns dann von chernobyl wieder zurückgekommen XD)

 

Dazu kommt das ganze "emotionale" (wobei ich zugeb, das vieles echt emotional und unfunfiert ist) sowie immer stärker werdende "alternativen", wussten sie, dass Die gesamtfläche eines AKW's (mit abbaugebiet und lager) grösser ist als ein solarkraftwer gleicher Dauerleistung? (gilt auch für Kohlekraftwerke, siehe braunkohleabbau in deutschland (sry dass ich nicht so beispiele aus der schweiz habe, aber die schweiz ist einfach zu gering, obwohl auch in der schweiz kohle abgebaut wurde, aber schon lange aufgegeben (wie auch eisenerzförderung) weil es unrentabel und vor allem zu schmutzig ist, bzw. wegen umeltbelastung verboten, glücklicherweise haben nicht alle länder solche vorschriften, so können wie auch heute noch strom aus techniken beziehen, die bei uns schon lange verboten sind)

 

greez

Geschrieben
Das größte Problem - die Entsorgung der radioaktiven Abfälle - ist nach Jahrzehnter der Nutzung immer noch nicht geklärt.
… aller Wahrscheinlichkeit nach ist eine solche Klärung auch gar nicht möglich – «Asse II» als Beispiel lässt grüssen und dabei geht es um einen Zeitraum von wenigen Jahrzehnten, nicht um mehrere 100'000 Jahre wie bei der Endlagerung.

 

Martin

Gast blackholesun
Geschrieben
… aller Wahrscheinlichkeit nach ist eine solche Klärung auch gar nicht möglich – «Asse II» als Beispiel lässt grüssen und dabei geht es um einen Zeitraum von wenigen Jahrzehnten, nicht um mehrere 100'000 Jahre wie bei der Endlagerung.

 

Martin

 

danke, jemand (alle werden wissen wer) hat nämlcih gesagt, dass der grösste teil des Mülls schwach radioaktiv ist, nur lest selbst

 

zitat wikim, aus dem artikel über Asse "Bei der Bewertung der in der Asse eingelagerten Aktivität von 4,6·1015 Bq muss berücksichtigt werden, dass der größte Teil der radiologisch besonders wirksamen und langlebigen alpha-Strahlung in den schwach radioaktiven Abfällen vorkommt. Deshalb sind die schwachaktiven Abfälle von besonderer Bedeutung für die Langzeitsicherheit und bereiten die größten Probleme. Die mittelaktiven Abfälle enthalten überwiegend relativ kurzlebige Radionuklide, die für die Langzeitsicherheit von geringer Bedeutung sind, bei Handhabung und Umgang jedoch größere Probleme (notwendige Abschirmung) mit sich bringen."

 

na aber hallo :D

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse#Einlagerungsinventar

 

4. abschnitt

Geschrieben
Viel problematischer aber sind die politischen Folgen, da die Stilllegung teil der Verträge für den EU-Beitritt der Slowakei war. Verständlich, dass EU und Österreich nun protestieren.

Bin sehr gespannt, was diesbezüglich so geschehen wird...

  • 2 Monate später...
Geschrieben

[Ein OT Beitrag] Jedoch zur elektrischen Energie:

Ich fahre ab und an die Bahnstrecke Visp - Lausanne. Irgendwo zwischen Sion und Montreux steht ein sehr schönes Windrad, majestätisch anzusehen, zwei Blätter, gross. Normalerweise steht es still, einmal habe ich es jedoch in Betrieb gesehen.

Frage: Falls es läuft kann man da sicher elektrische Energie daraus gewinnen. Falls ja, wieviel in KW/Std?

Hans

Geschrieben

Hi Hans

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Windkraftanlage

 

Hier steht dass es drauf an kommt wie stark der Wind bläst (ist ja logisch;))

Hier ist die Rede von 12-16m/s, etwas von kwh habe ich nicht gefunden, würde mich auch noch interessieren.

 

Hoffe konnte etwas helfen...

 

Roman

Geschrieben

Hallo Hans

 

Ich weiss nicht welche Anlage du genau meinst. Bei Martigny stehen zwei grosse Windräder. Eines ist grad in der Talkurve, unweit der A9 Autobahnraststätte (Baujahr 2008), das andere etwas weiter Richtung Genfersee (Bei Collonges, Baujahr 2005). Beide haben aber, soweit ich das im Kopf habe, drei Blätter. Die Anlagen werden von RhônEole betrieben.

 

http://www.rhoneole.ch/index.php?option=com_content&task=category&sectionid=5&id=8&Itemid=66

http://www.rhoneole.ch/index.php?option=com_content&task=view&id=6&Itemid=19

 

Hier übrigens noch die Übersicht der Windkraftanlagen in der Schweiz mit den technischen Daten: http://www.wind-data.ch/wka/list.php (Hier fehlt noch das neuere Windrad bei Martigny. Aber ich glaube es ist baugleich mit dem in Collonges)

Geschrieben

Danke, Pascal und Roman. Es muss das ältere der beiden sein. Nun, das mit dem Zählen ist mein Fehler, logo:008:.

Ich nehme mal an dass die angegebenen 2'050 Kw/h schon ein Durchschnittswert sind. Ich fahre drum ÖV und denke mir jeweils: Steht das Windrad nun still, weil der Fuhrmann vorne etwas von der Verspätung aufholen wollte und drum der Lok die Sporen gibt?

Anyway, das Thema Energie wird uns alle noch ein bisschen beschäftigen!

Merci sacht Hans

  • 2 Wochen später...
Wilko Wiedemann
Geschrieben

Danke für den Link, inklusive der Übersetzung :)

 

Interessante Einblicke in ein russisches RBMK-Kraftwerk. Erstaunlich, dass der Besucher dort solche detaillierten Fotos machen durfte.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben
Wie ist die Frage zu verstehen?
Ich verstehe kein Russisch und damit auch nicht die Bildbeschreibungen zu den oben verlinkten Bildern aus dem russischen Kernkraftwerk. «Google Translate» ist je nach Sprache und Text sehr hilfreich, gibt im vorliegenden Fall aber eher Anlass zu schmunzeln – ein Beispiel … ;)
Unmittelbar nach einer kurzen Pressekonferenz, die wir nach dem Unfall. Da die Fotografie ist sehr streng. Verdienen nur von bestimmten Punkten in die Pflege der Sicherheit Offiziere die Macht.
Google war aber dennoch hilfreich und hat mich zu http://englishrussia.com/?p=2660 geführt, wo die gleichen Bilder online und teilweise kurz auf Englisch beschrieben sind.

 

Martin

Geschrieben

Irre ich mich oder wurde genau in diesem Kraftwerk die Dokumentation zum Chernobyl Unglück gedreht? Irgendwie kommt mir da alles so bekannt vor... Vielleicht sind aber auch alle Kraftwerke der ehemaligen Sowjetunion baugleich :009:

Wilko Wiedemann
Geschrieben

Ich kann nicht sagen, ob die besagte Doku genau in diesem Kraftwerk gedreht wurde. Aber die Kraftwerke mit den RBMK-Reaktoren sehen alle ziemlich gleich oder zumindest ähnlich aus. Markant sind die paarweise zusammengebauten Reaktorhallen und ein gemeinsames, langes Maschinenhaus.

 

Gruss

 

Wilko

  • 2 Monate später...
Geschrieben

In diesem Wikipedia Artikel zum Thema Kühlturm lese ich, dass zur Kondensation des Dampfes aus dem Arbeitskreislauf bis zu 1500 Liter Wasser Pro Sekunde (!) an die Umgebung in Form von Dampf abgegeben werden und diese Leistungsabgabe in Form von Wärmeenergie bis zu 4 GW betragen kann.

 

 

Ist das nicht eine irrsinnige Verschwendung? Das der Verlust ja teilweise so hoch wie die gesamte elektrische Leistung eines KKWs.

 

Warum nutzt man diese Energie nicht?

Wilko Wiedemann
Geschrieben

Kernkraftwerke haben einen Wirkungsgrad um die 33 Prozent. Das heisst, dass ein Drittel der freigesetzten Wärmeenergie in elektrische Energie umgewandelt wird, die anderen zwei Drittel gehen als Abwärme verloren.

 

Bis heute gibt es keine wirtschaftliche Methode, die Abwärme zu nutzen. Allerdings laufen diverse Forschungen in diese Richtung sowie in die steigerung des Wirkungsgrades.

 

Eine Ausnahme bilden Fernwärmenetze die Abwärme zur Warmwassererzeugung nutzen können. Solche sind aber bis heute in der Schweiz nicht in grossem Masse verwirklicht. Das grösste Fernwärmenetz versorgt 13 Gemeinden im unteren Aaretal. Gründe für die nicht sehr verbreitete Nutzung sind anfängliche Skepsis der Bevölkerung (Gösgen, 70er-Jahre) oder die oftmals abgelegene Lage der Kraftwerke.

Im Ausland existieren teilweise grosse Netze in Städten, die durch stadtnahe Gas-Kombi- oder Kohlenkraftwerke beheitzt werden.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben
Kernkraftwerke haben einen Wirkungsgrad um die 33 Prozent.

Was im Vergleich zu einem durchschnittlichen Auto (im Bereich von etwa 20-25%) schon sehr gut ist!

 

Deshalb hat unser Physiklehrer auch seine ganz eigene Definition von einem Auto: "Lärmender Ofen, der sich bewegen kann".. :005:

Wilko Wiedemann
Geschrieben
"Lärmender Ofen, der sich bewegen kann".

Beim Flugzeug sagt man dann einfach "Fuel-to-noise-converter" :)

 

Bei Gas-Kombi-Kraftwerken liegt der Wirkungsgrad im Bereich von 40-50%. Allerdings ist der Brennstoffbedarf ungemein höher, als derjenige eines KKW. Um dieselbe Menge an Strom zu produzieren wie aus 2000 Tonnen Öl oder 3000 Tonnen Steinkohle, benötigt man ein Kilogramm Uran U-235. Zwei Uranpellets (10x10mm) reichen, um den Strombedarf einer vierköpfigen Familie für ein Jahr zu decken.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben

@Wilko

 

wie sieht es mit der Verfügbarkeit von Uran aus? Wie lange kann uns dieses Form von Energiegewinnung erhalten bleiben?

 

Hier noch ein interessanter Beitrag von Einstein (2. letztes Thema von letzter Woche) zur Energiegewinnung von Abgasen:

 

http://www.sf.tv/sendungen/einstein/index.php

 

Edit: oh, konnte mir die Frage gleich selbst beantworten. :-)

http://www.weltderphysik.de/de/3967.php

Geschrieben
Wie lange kann uns dieses Form von Energiegewinnung erhalten bleiben?
Der limitierende Faktor ist derzeit weniger die Rohstoffverfügbarkeit als die beschränkte Zwischenlager- und nicht vorhandene Endlagerkapazität.
Wilko Wiedemann
Geschrieben
beschränkte Zwischenlager- und nicht vorhandene Endlagerkapazität.

Über die Entsorgung der Abfälle werden sich Kernkraftkritiker und Befürworter kaum einmal einig sein. Fakt ist, radioaktive Abfälle bestehen bereits und müssen entsorgt werden. Und zwar nicht nur Abfall aus KKW's sondern auch ein grosser Anteil aus Forschung, Industrie und insbesondere Medizin.

Die Schweiz hat ihre Entsorgung technisch gelöst und sich für die Tiefenlagerung in geeigneten Gesteinsschichten entschieden. Dieses Verfahren wird bereits seit Jahren erforscht. Der optimalste Standort für ein Tiefenlager wird in den nächsten Jahren bestimmt, mehrere mögliche Standorte sind mittlerweile untersucht worden. Ein Tiefenlager sollte ab 2040 oder später verfügbar sein. Für die Zwischenlagerung besteht in der Schweiz genug Kapazität für den gesammten anfallenden Abfall der geplanten KKW-Betriebszeiten.

 

Gruss

 

Wilko, der heute zum ersten Mal einen Reaktor anfahren durfte :)

Geschrieben
Zwei Uranpellets (10x10mm) reichen, um den Strombedarf einer vierköpfigen Familie für ein Jahr zu decken.

 

Das ist ja mal platzsparend. Frage mich allerdings, wo ich diese ominösen Pellets herbekomme. War gerade im Kaufland und die Verkäuferin hat davon noch nie gehört, bei eBay habe ich auch nichts gefunden. Was ist denn der Marktpreis von einem solchen Pellet?

 

 

Wilko, der heute zum ersten Mal einen Reaktor anfahren durfte :)

 

Warum war er denn aus?

Geschrieben

Ich rate den Preis eines Uranpellets (1cm^2) auf CHF 50.-

Wilko Wiedemann
Geschrieben
(100cm^2)

1cm^2 :)

 

Was ist denn der Marktpreis von einem solchen Pellet?

Der Preis eines einzelnen Pellets kann ich dir so gerade nicht sagen. Die Kraftwerke bezahlen für fertig zusammengesetzte Brennelemente. Der Preis für handelsübliches Uranoxid beträgt momentan um die 55 $/lbs.

 

Warum war er denn aus?

Wir hatten gerade die jährliche Abstellung für den Brennstoffwechsel. Heute morgen wurde die Anlage wieder angefahren.

 

Gruss

 

Wilko

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