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Fragen zur Kernenergie und Reaktortechnik


Juschi

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Wilko Wiedemann

Warum nennen die Medien eigentlich die Greenpeace-Aktivisten nicht auch Bohr-Deppen, als sie im Frühling selber Löcher (grösser als sechs Millimeter und wesentlich mehr) ins Containment bohrten ?

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Warum nennen die Medien eigentlich die Greenpeace-Aktivisten nicht auch Bohr-Deppen, als sie im Frühling selber Löcher (grösser als sechs Millimeter und wesentliche mehr) ins Containment bohrten ?

 

Warum der Blick, dessen Medienhaus Ringier übrigens von einer gewissen Religionsgemeinschaft abstammt, überhaupt immer Persönlich werden muss, ist mir ebenfalls schleierhaft...

 

 

lgC

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  • 3 Monate später...

Warum nennen die Medien eigentlich die Greenpeace-Aktivisten nicht auch Bohr-Deppen, als sie im Frühling selber Löcher (grösser als sechs Millimeter und wesentlich mehr) ins Containment bohrten ?

 

Greenpeace Aktivisten haben in das Containment eines KKW gebohrt? Wo war das?

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  • 2 Wochen später...

Warum nennen die Medien eigentlich die Greenpeace-Aktivisten nicht auch Bohr-Deppen, als sie im Frühling selber Löcher (grösser als sechs Millimeter und wesentlich mehr) ins Containment bohrten ?

 

Ist das dieser Vorfall?

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Atom-Aufsicht-zeigt-Greenpeace-Aktivisten-an-13240765

 

Gruss,

Dominik

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  • 4 Jahre später...

Ich habe eine Frage zu diesem Video, das erklärt, was in Fukushima passiert ist.


Es geht mir um die Stelle ab 07:47.

 

"Normally, the venting line should have lead all the gas outside the building by the chimney of the plant, but hydrogen was escaping through uncontrolled leakage pathways and was released into the reactor building."

 

Warum ist das passiert? Warum gab es diese Lecks? Ist das inzwischen geklärt? Das Video ist von 2012.

 

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Wilko Wiedemann

Das Entstehen der Risse ist wohl noch nicht ganz geklärt. Vermutlich entstanden sie durch Überdruck im Drywell (gelbe Umschliessung des Reaktors im Video). Erklärungen dazu gibts unter dem folgenden Link, ab Seite 14: https://www.ensi.ch/wp-content/uploads/sites/2/2011/12/fukushima_ablauf.pdf

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Freut mich, dass du hier noch antwortest, Wilko.

Ich beschäftige mich gerade mit einer Frage, auf die du vielleicht eine Antwort geben kannst.

Ich frage mich, ob es eine für einen Laien einfach zu verstehende Antwort gibt, welche Bedingungen notwendig sind, damit ein Material radioaktiv "aktiviert" wird.

Kann man da der Einfachheit halber irgendwie verallgemeinern? Z.B. Was Strahlungsquelle, Strahlungsempfänger, Strahlungsstärke und Strahlungsart angeht? Ohne zu kompliziert zu werden?

Ich finde den Wikipedia-Artikel dazu etwas schwierig, um sich dazu als Laie ein verständliches Bild zu machen.

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Wilko Wiedemann

Welchen Artikel meinst du ? Vielleicht kann ich was vereinfachend zusammenfassen. Ansonsten empfehle ich Artikel zum Thema Kernreaktionen und ionisierende Strahlung.

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Wilko Wiedemann

Der Artikel beschreibt es schon gut. Details findet man noch unter Kernreaktionen und Neutronenaktivierung. Die hauptsächliche Aktivierung findet durch Neutronenstrahlung statt, wie man sie in Kernreaktoren oder Atomexplosionen erzeugt. Ein Neutron trifft hierbei auf einen anderen Atomkern und wandelt diesen durch eine Kernreaktion in ein anderes, meist radioaktives Isotop um. Welche Reaktionen stattfinden, ist abhängig von der Energie des einfallenden Neutrons und dem Wirkungsquerschnitt des getroffenen Materials. Auf einer sogenannten Nuklidkarte findet man die Angaben zu den Wirkungsquerschnitten und möglichen Reaktionen für jedes Isotop. Ist allerdings für Ungeübte nicht unbedingt leicht verständlich.

 

 

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  • 2 Wochen später...

Danke. Ich habe eine weitere Frage. Zwischen Reaktorkern und Abklingbecken wird ja im Falle vom Austausch von Brennelementen eine Wasserverbindung hergestellt. So wie ich das verstanden habe, wird der Reaktor und ein Teil darüber mit Wasser geflutet, so dass sowohl Reaktor als auch Abklingbecken gemeinsam unter Wasser stehen.

Frage: Was passiert  mit dem Wasser, wenn man fertig ist? Wird das für den nächsten Einsatz gelagert oder irgendwie dekontaminiert?

Zusatzfrage: In der folgenden Dokumentation wird behauptet: Würde ein Brennelement auch nur einen Meter aus dem Wasser herausragen, wären alle anwesenden Mitarbeiter sofort tot". Ist das übertrieben?

Zweite Zusatzfrage: Es wird gesagt, dass der Castor zwei Wochen trocknen müsse, bevor er das KKW verlassen könne. Was ist damit gemeint? Trocknen von außen? Warum dauert das so lange? Von innen geht ja schlecht, da man ihn ja nicht offen herumstehen lassen kann. Wobei wir schon bei einer logischen Anschlussfrage sind: Falls ja, wie werden die Brennelemente im Castor getrocknet, bevor man ihn verschließt? Oder bleiben die "nass" darin?

 

wird

 

Bearbeitet von Juschi
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Wilko Wiedemann

Hallo. Sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber ich bin gerade auf USA-Rundreise und nur beschränkt online ?

 

Frage 1: Für den Brennstoffwechsel wird der offene Reaktor mit boriertem Wasser geflutet und mehrere Me ter überdeckt. Benutzte Brennelemente werden zur Kühlung und Abschirmung nur noch unter Wasser bewegt und aufbewart. Das Wasser stammt aus einem Vorratstank und wird nach dem Brennstoffwechsel wieder dorthin zurückgepumpt und später wiederverwendet. Dieses Wasser ist in der Regel nur sehr schwach kontaminiert und wird während des Benutzens kontinuierlich über Filter gereinigt.

 

Frage 2: Ein benutztes Brennelement kann ohne Abschirmung locker eine Ortdosisleistung von mehreren Sievert pro Stunde oder mehr erreichen. Dies ist in den meisten Fällen eine tödliche Dosis. Man fällt nicht sofort um, erkrankt aber akut an der Strahlenkrankheit, was dann zum Tod innert Tagen führt. Bei noch wesentlich höheren Dosen kann der Tod effektiv auch direkt eintreten. Dies ist ab ca. 80 Sievert der Fall.

Unter Strahlenkrankheit findest du eine gute Tabelle mit Äquivalentdosen und deren Folgen.

Unter Wasser wird der grösste Teil der Strahlung abgeschirmt. Ein Meter Wasser reduziert die Strahlung um etwa einen Faktor 10. Beim Brennstoffwechsel hat man eine Wasserüberdeckung von bis zu 10 Metern, das heisst, die Strahlung an der Oberfläche liegt noch im Bereich von wenigen Mikrosievert.

 

Frage 3: Die Castoren werden unter Wasser mit abgebrannten Brennelementen beladen und dann mit einem Deckel verschlossen. Der Behälter wird dann aus dem Wasser gehoben. Anschliessend wird an einem Deckelventil eine Leitung angeschlossen und der Behälter über eine Vakuumpumpe evakuiert. Durch die Wärme der Brennelemente und denn Unterdruck verdunstet das enthaltene Wasser, bis die Brennelemente trocken sind. Üblicherweise kommt danach noch ein zweiter Deckel zum Schutz auf den Behälter. In diesem Stadium sind die Brennelemente soweit abgeklungen, dass die Wärmeabfuhr über Kühlrippen und natürlichen Luftzug erfolgen kann.

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