polar Geschrieben 15. März 2011 Geschrieben 15. März 2011 Moin, http://en.wikipedia.org/wiki/AP1000 Gruß, Markus zusammengefasst: Ein grosser Behälter aus dem 72h lang Wasser nach unten rieselt dessen Ventile pyrotechnisch bzw mit Batterie geöffnet werden. Nix besonderes aber daher eben auch verlässlich...und der Spruch "gravity never fails" zieht eben acuh immer :) Zitieren
Oshkosh Geschrieben 15. März 2011 Geschrieben 15. März 2011 Moin, zusammengefasst: Ein grosser Behälter aus dem 72h lang Wasser nach unten rieselt dessen Ventile pyrotechnisch bzw mit Batterie geöffnet werden. Nix besonderes aber daher eben auch verlässlich...und der Spruch "gravity never fails" zieht eben acuh immer :) richtig. Vor den 72 Stunden sollte man sich um eine Pumpe bemühen (mit Strom und passendem Stecker, Flansch, Schläuchen, ...). Sonst ist da nix mehr, das sich der Schwerkraft hingeben kann... Gruß, Markus Zitieren
Turkish Pilot Geschrieben 15. März 2011 Geschrieben 15. März 2011 http://de.wikipedia.org/wiki/Nachzerfallsw%C3%A4rme Halo zusammen..... Zitat aus Wikipedia; Kühlung [bearbeiten] Bei einem beispielhaften Gewicht der Brennelemente von ca 100 Tonnen würden selbst nach dreimonatiger Kühlung die Brennelemente ohne weitere Kühlung auf lange Sicht wieder den Schmelzpunkt erreichen können. Um diese Wärme abzuführen, müssen die Brennstäbe noch Jahre lang in den zu einem Kraftwerk gehörenden Abklingbecken gelagert werden. Heisst das, dass man die Stäbe in Fukushima noch jahrelang kühlen muss? Zitieren
G115B Geschrieben 15. März 2011 Geschrieben 15. März 2011 Meine Frau handelt schon mit Jodtabletten auf Ricardo. Wieviel verträgt die Weltwirtschaft noch? In Japan ist die Kacke (sorry!) am dampfen und mindestens sämtliche arabischen Länder schwingen ihre Säbel während dem Libyendiktator die Atomare Ablenkung gerade gelegen kommt damit eine Machtentscheidung bestimmt nicht zu früh ausfällt. Ich frage mich ob wir am Schluss noch genügend Kraft und Resourcen haben nach Seuche und Schlacht den Geschwächten, Kranken und Verletzten wieder auf die Beine zu helfen oder ob wir zuletzt alle ausgehungert komplett einbrechen. Viel verträgts wirtschaftlich nicht mehr... wenn bloss da nicht noch eine Kettenreaktion ausgelöst wird. Nocht zum AKW. Das sollte so gebaut werden - auch vom Standort her - dass selbst bei einem totalen Ausfalle aller Not- und Gegenmassnahmen eine Möglichkeit besteht den Kern aufzufangen, so, dass er sich ohne zugeführte Kühlung bremst. zB durch eine Mischung mit anderem Metall (im Core Catcher). Und während dieses Vorgangs sollte keine Explosionsgefahr bestehen, welche dämmende Anlagen beschädigt. Also ohne Wasser im Notfall. Den genau das Wasser wird im Grunde zum Verhängnis - 1. Weil es die Explsoionen herbeigeführt hat H2<->O welche den letzten Schutz zerstört hat und weil es 2. am Grunde darauf wartet die Verseuchung perfekt zu verteilen. Mit dieser Version kommt immer eine gewisse Radioaktivität frei, dafür beteht keine superGAUgefahr. Das Wasser das alles verhindern sollte. Was passiert wenn glühendes, zähflüssiges Spaltmaterial (Uran? Plutonium?) in ein Behälter mit Blei fällt? Zitieren
sirdir Geschrieben 15. März 2011 Geschrieben 15. März 2011 Was passiert wenn glühendes, zähflüssiges Spaltmaterial (Uran? Plutonium?) in ein Behälter mit Blei fällt? Ich weiss es nicht, aber ich würde mir vorstellen, dass es das Blei einfach durchschmilzt? Blei schirmt ja Strahlung ab, aber ich sehe gerade nicht warum es die Reaktion im Spaltmaterial aufhalten sollte. Zitieren
Owndy Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Wo genau kommt die Strahlung her, die im Moment auf dem AKW Gelände gemessen wird und die für die letzten Arbeiter gefährlich ist? Von den ausgetretenen Partikeln oder ist das Gammastrahlung direkt aus den Reaktoren? ciao Zitieren
ThomasF Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 http://www.videoportal.sf.tv/video?id=2d87f6f5-5c34-4093-8056-4b5161d476d9 Oder kurz gefasst. Die KKM-Betreiber lügen, dass sich die Balken biegen. :rolleyes: Zitieren
cx291 Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 \Ich frage mich ob wir am Schluss noch genügend Kraft und Resourcen haben nach Seuche und Schlacht den Geschwächten, Kranken und Verletzten wieder auf die Beine zu helfen oder ob wir zuletzt alle ausgehungert komplett einbrechen. Die Kraft wird hoffentlich noch reichen die Leute vor Verantwortung ziehen die immer behauptet haben alles sei beherrschbar und easy und so... Sind die Verantwortlichen von TEPCO eigentlich selbst vor Ort, oder dürfen da nun nur die leichtgläubigen unteren Chargen die Kohlen aus dem Feuer holen ? Ich finds unglaublich schrecklich zu sehen was da passiert. Aber wenn man sieht wie es sich entwickelt und wie die Nachrichten Stück für Stück rauskommen ist es genau so wie ich es mir bei unseren Schönrednern auch vorstellen würde. Super Technologie, kann nichts passieren, wir haben perfekte Standards und später gehts dann gewaltig in die Hose. Dann werden dann Geschichten folgen von, "das war unvorstellbar".... Wenn man schon sieht was bei der Wartung und der Meldung von Störfällen vertuscht wurde rundet es das Bild ziemlich ab. Ich kann nur hoffen dass dieser Vorfall die Leute soweit aufweckt dass es nun eine radikale Umkehr gibt. Zu lange hat man den falschen Leuten zugehört und vertraut. Zitieren
mds Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Fukushima Dai-ichi am heutigen 16. März 2011 (via DigitalGlobe): Gruss, Martin Zitieren
sirdir Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 http://www.videoportal.sf.tv/video?id=2d87f6f5-5c34-4093-8056-4b5161d476d9 Oder kurz gefasst. Die KKM-Betreiber lügen, dass sich die Balken biegen. :rolleyes: Das schöne ist doch, jetzt erzählt jede Regierung, IHRE KKWs seien die sichersten der Welt. Zitieren
Thomy84 Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Das schöne ist doch, jetzt erzählt jede Regierung, IHRE KKWs seien die sichersten der Welt. Naja die deutsche Regierung behauptet das jetzt -zumindest bis nach den nächsten Landtagswahlen- erstmal nicht mehr. :009: Aber was soll man denen bei uns überhaupt noch glauben. Vor nem halben Jahr waren die deutschen AKW auch noch sehr, sehr sicher und überhaupt notwendig, damit hierzulande das Licht nicht ausgeht. Und jetzt ist man sich plötzlich bzgl. Sicherheit doch nicht mehr so sicher und kann aber auch eben mal so 7 AKW abschalten, ohne dass es zu den angekündigten Versorgungsengpässen kommt. Zitieren
sirdir Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Naja die deutsche Regierung behauptet das jetzt -zumindest bis nach den nächsten Landtagswahlen- erstmal nicht mehr. :009: Aber was soll man denen bei uns überhaupt noch glauben. Vor nem halben Jahr waren die deutschen AKW auch noch sehr, sehr sicher und überhaupt notwendig, damit hierzulande das Licht nicht ausgeht. Und jetzt ist man sich plötzlich bzgl. Sicherheit doch nicht mehr so sicher und kann aber auch eben mal so 7 AKW abschalten, ohne dass es zu den angekündigten Versorgungsengpässen kommt. Ich meinte, sie habe schon gesagt, sie seien sicher, man schalte halt trotzdem die alten vorübergehend ab. Naja, ich glaube nun weiss auch der Hinterletzte gewisse Aussagen einzuschätzen. Oder wer genau hätte nun noch Lust sich etwas auf das KKW zu setzen und im Gegenzug dann halt das Rauchen aufzugeben? Ist kaum mehr als 48h her als sowas hier noch als die beste Information überhaupt bezeichnet. Zitieren
polar Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Super Technologie, kann nichts passieren, wir haben perfekte Standards und später gehts dann gewaltig in die Hose. Dann werden dann Geschichten folgen von, "das war unvorstellbar"..... Ich denke es wird sich auch diesmal (wie bei anderen grossen Unfällen),herausstellen, dass WENN die Vorschriften/Standards eingehalten worden wären eben das Ganze viel harmloser abgelaufen wäre. Aber was soll man denen bei uns überhaupt noch glauben. Vor nem halben Jahr waren die deutschen AKW auch noch sehr, sehr sicher und überhaupt notwendig, damit hierzulande das Licht nicht ausgeht.Und jetzt ist man sich plötzlich bzgl. Sicherheit doch nicht mehr so sicher und kann aber auch eben mal so 7 AKW abschalten, ohne dass es zu den angekündigten Versorgungsengpässen kommt. Merkel bzw ihre Politik hat sich meiner Meinung nach schon immer durch sinnlosen Aktionismus oder durch totale Verweigerung manifestiert. Nun ist halt die öffentliche Meinung gekippt und es stehen auch noch Wahlen an (nach dem Desaster in Hamburg besonders wichtige...). In paar Monaten wird sich die Öffentlichkeit und die Medien auf etwas anderes stürzen und vieles vergessen haben (sicher nicht alles, aber einiges). Da sieht dann die Welt dann schon wieder anders aus. Wenn ich mir die Berichterstattung in den Medien und Fragen von der Allgemeinheit oder auch der technisch sicher eher versierten FF user so ansehe dann bin ich jedesmal wieder erschrocken wie wenig die Leute doch über das Thema wissen/wussten. Die Meldung dass in DE Iodtabletten gehamstert werden und Geigerzähler ausverkauft sind beweist doch dass viele Leute auch jetzt noch schlecht informiert sind. Interessant wäre eine Umfrage im Bundestag oder dem schweizer Parlament vor einer Woche gewesen. Aufgabe: jeder Politiker soll mal ganz grob erklären wie ein AKW funktioniert... ich denke das Ergebnis wäre desaströs gewesen (und die Leute treffen die Entscheidungen). Wenn man die Umfrage jetzt machen würde sähs ein wenig besser aus, aber vermutlich auch nicht viel. Zitieren
sirdir Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Ich denke es wird sich auch diesmal (wie bei anderen grossen Unfällen),herausstellen, dass WENN die Vorschriften/Standards eingehalten worden wären eben das Ganze viel harmloser abgelaufen wäre. Naja, vielleicht. Wobei das vielleicht auch etwas schwierig ist, wenn grad ein Tsunami und ein Erdbeben über das KKW hinweggefegt sind. Aber das ist ja nicht der Punkt. Es werden *nirgends* *immer* alle Vorschriften und Standards eingehalten. Schaut euch mal die Fliegerei an, da gelten auch höchste Sicherheitsstandards und trotzdem passieren immer wieder die dümmsten FehlerKETTEN. Interessiert dann halt nicht, dass 100000 mal alles richtig gemacht wurde, einmal falsch kann schon reichen. Das ist bei vielen Technologien so. Nur die Folgen sind nicht immer gleich... Wenn man schon nur den hier ein paar Beiträge weiter oben verlinkten Beitrag liest z.B. betr. KKW Mühleberg, wo in einer E-Mail quasi zur Desinformation der Bevölkerung aufgerufen wird, um 'keine schlafenden Hunde zu wecken' bin ich *überzeugt* dass auch in der Schweiz jeder Vorfall, der vertuscht werden *kann* vertuscht wird. Man weiss ja schliesslich, dass Vorfälle nicht gerade Werbung sind. Und wer immer noch glaubt in der Schweiz laufe alles auf einem wesentlich höheren Niveau ab als bei allen anderen, soll mal die Historie der Störfälle nachlesen. Der Versuchsreaktor Lucens war auf jeden Fall keine Glanzleistung und einer der schwereren Vorfälle überhaupt. Zitieren
rolfuwe Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Da die Frage # 239 eigentlich nicht beantwortet wurde, bleiben für die nächsten 50 Jahre nur folgende Möglichkeiten: Energieverbrauch rationieren: pro Haushalt 6A, max.500W zum Heizen, PKW mit max. 1 Liter Hubraum, keine Einfamilienhäuser, nur noch Niedrig-Energie-Mietskasernen (isolierter DDR-Plattenbau). oder Strahlentod (mit geringer Wahrscheinlichkeit) oder CO²-Vergiftung (nur eine Frage der Zeit) Unwort des Jahres: ALTERNATIVLOS Zitieren
Touni Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 CO²-Vergiftung (nur eine Frage der Zeit) Unwort des Jahres: ALTERNATIVLOS Ich atme, ab heute freiwillig die 10x Menge CO2 ein. Mal schauen, ob ich etwas merke!? Anteil in den Atmosphäre heute: 0,038% :p Zitieren
Wilko Wiedemann Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 dass auch in der Schweiz jeder Vorfall, der vertuscht werden *kann* vertuscht wird. Das ist eine unhaltbare Behauptung. Das eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat hat genau festgelegt, ab wann ihm Störungen gemeldet werden müssen. Und diese Meldepflicht beginnt schon bei kleinsten Bagatellen. Verstösse dagegen können zu groben Sanktionen bis zur Ausserbetriebnahme führen. Die Schweizer Kraftwerke halten sich daran. Das geht sogar so weit, dass der Presse Störungen gemeldet werden, die laut ENSI nicht meldepflichtig sind. Von was für Interesse ist es beispielsweise, wenn ein Mitarbeiter auf Eis ausrutscht und sich den Fuss bricht ? (hats tatsächlich in die Lokalpresse geschafft) Zitieren
sirdir Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Da die Frage # 239 eigentlich nicht beantwortet wurde, bleiben für die nächsten 50 Jahre nur folgende Möglichkeiten: Energieverbrauch rationieren: pro Haushalt 6A, max.500W zum Heizen, PKW mit max. 1 Liter Hubraum, keine Einfamilienhäuser, nur noch Niedrig-Energie-Mietskasernen (isolierter DDR-Plattenbau). oder Strahlentod (mit geringer Wahrscheinlichkeit) oder CO²-Vergiftung (nur eine Frage der Zeit) Unwort des Jahres: ALTERNATIVLOS Hm, du verwurstelst da aber einiges. AKW ja/nein hat nun wirklich nichts damit zu tun, was für ein Auto du fährst. Deine Heizkosten auch nicht, sofern du nicht elektrisch heizt (huch, die Verbform kommt mir jetzt komisch vor). CO2 vermeiden und Strom sparen laufen sich allerdings meistens zuwieder. Ändert natürlich nichts daran, dass die Alternativen im Moment fehlen. Zitieren
sirdir Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Das ist eine unhaltbare Behauptung. Das eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat hat genau festgelegt, ab wann ihm Störungen gemeldet werden müssen. Und diese Meldepflicht beginnt schon bei kleinsten Bagatellen. Verstösse dagegen können zu groben Sanktionen bis zur Ausserbetriebnahme führen. Die Schweizer Kraftwerke halten sich daran. Das geht sogar so weit, dass der Presse Störungen gemeldet werden, die laut ENSI nicht meldepflichtig sind. Von was für Interesse ist es beispielsweise, wenn ein Mitarbeiter auf Eis ausrutscht und sich den Fuss bricht ? (hats tatsächlich in die Lokalpresse geschafft) Tja, ich dachte schon, dass du das schreiben wirst. Ich glaube dir auch, dass du das so siehst. Das heisst aber noch lange nicht, dass es wirklich immer passiert/passieren wird/passiert wäre. Ich werde jetzt nicht noch gross weiter spekulieren, aber was z.B. wenn ein einzelner Angestellter um ein Haar einen dummen Fehler gemacht hätte, es im letzten Moment aber noch gemerkt hat? Meldet das jeder? Wie auch immer: Wenn die Leitung von Mühleberg Zweifel bez. der Sicherheit des KKWs verheimlicht, widerspricht das einfach etwas deiner Überzeugung. Ansonsten, seien wir doch ehrlich: Die KKWs mussten immer wieder auf den neusten Stand gebracht werden bez. Sicherheit, weil eben neue Risiken erkannt wurden. Ist ja auch gut so. Aber trotzdem heisst es zu jedem Zeitpunkt, die Sicherheit sei absolut gegeben. Das widerspricht sich leicht. Soweit ich mich erinnere dauert es noch ein paar Jahre, bis alle Änderungen bez. Erdbebensicherheit umgesetzt sind. Mit anderen Worten heisst das ja, dass man die Erdbebensicherheit zur Zeit als ungenügend anschaut usw. Also, Vorschriften ja, aber schonungslose Offenheit sieht glaub ich anders aus. Zitieren
polar Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Naja, vielleicht. Wobei das vielleicht auch etwas schwierig ist, wenn grad ein Tsunami und ein Erdbeben über das KKW hinweggefegt sind.Aber das ist ja nicht der Punkt. Es werden *nirgends* *immer* alle Vorschriften und Standards eingehalten. Schaut euch mal die Fliegerei an, da gelten auch höchste Sicherheitsstandards und trotzdem passieren immer wieder die dümmsten FehlerKETTEN. Interessiert dann halt nicht, dass 100000 mal alles richtig gemacht wurde, einmal falsch kann schon reichen. Das ist bei vielen Technologien so. Nur die Folgen sind nicht immer gleich... ... Der Versuchsreaktor Lucens war auf jeden Fall keine Glanzleistung und einer der schwereren Vorfälle überhaupt. Ich sag ja nicht es hätte keinen Zwischenfall gegeben wenn alle Vorschriften eingehalten worden wären, aber ich denke die Konsequenzen wären weit weniger gravierend ausgefallen (aber ist ja nur eine Vermutung). Was ich sagen will ist man wirft zZ alles in einen Topf, dabei gibt es für mich diverse Aspekte: 1. Design der Anlage (Ausfallsicherheit, single-, double, usw failure, fehlmanipulationssicherheit usw). 2. Betriebsvorschriften und Vorschriften wie genau das Desing einzuhalten ist. 3. Kontrolle der Vorschriften/Qualitätskontrolle von Material/Wartung 4. Einhalten der Vorschriften Seiten des Betreibers 5. Fähigkeit der Bedienmannschaft Was ich sagen wollte ist, dass wenn obige Punkte eingehalten worden wären dann wären die Auswirkungen des Erdbebens+Tusnami viel keiner gewesen (wie gesagt das ist eine Vermutung). Was mich nun stört ist wenn man global mal sagt AKW-Technik= unsicher/nicht beherrschbar. Damit sagt man das Design ist unsicher, was aber evtl gar nicht der Fall ist. Ich denke die Technik ist sehr weit fortgeschritten und viele clevere Leute haben sich viel beim Design der Anlagen gedacht (selbst bei den alten schon, natürlich dürften die neueren noch "sicherer" sein). Anscheinend hat der Betreiber in Japan wie man hört einen nicht allzu guten Ruf. Dazu kommt meiner Meinung nach noch erschwerend hinzu, dass die Japaner doch sehr stolz sind und die Probleme halt nicht an die grosse Glocke hängen weil es ihnen peinlich ist dass sie überhaupt ein Problem haben (so zumindest meine Erfahrung mit Japanern. Hilfe von Aussen wird da auch nicht gern gesehen bzw mit Gesichtverlust gelichgesetzt. Ein weiterer Charakterzug/Mentalität der nicht unbedingt dazu beiträgt eine nie da gewesene Notsituation zu beheben: Man widerspricht dem Chef nicht und man macht keine Vorschläge sondern er soll sagen was man machen soll (auch das habe ich so erlebt, meiner Meinung nach auch ein Grund wieso Toyota in der Formel 1 nie wirklich erfolgreich war). Aber ich denke in solchen Situatuionen ist eben Eigeninitiative und das verfolgen von ungewöhnliche Lösungen wichtig. Dazu kommt eine gewisse Arroganz was die Technology-Fähikeit von Japan anbelangt. Beispiel aus dem Luftfahrtbereich wäre da Hyperschall; vor paar Jahren gross rumposaunt was man da alles machen werde und in welchem Zeitrahmen, dagegen sahen USA und Russland wie die letzten Deppen aus. Bis heute ist aber von dem Hyperschallprojekt nicht wirklcih was gekommen. Ich will damit die japanische Mentalität (wie ich sie im technischen Bereich erlebt habe) nicht schlecht machen, ich sag nur sie ist kontraproduktiv in einer Situation wie dieser. Bei Lucens war man immerhin so clever und hat weder Kosten noch Mühen gescheut das Ding tief in Berg rein zu packen ;). Zitieren
polar Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Die KKWs mussten immer wieder auf den neusten Stand gebracht werden bez. Sicherheit, weil eben neue Risiken erkannt wurden. Ist ja auch gut so. Aber trotzdem heisst es zu jedem Zeitpunkt, die Sicherheit sei absolut gegeben. Das widerspricht sich leicht. ABSOLUTE Sicherheit ist eine Illusion, kann es sowieso nicht geben. Es kann aber eine "extrem hohe" Sicherheit basieren auf den Annahmen xy geben. Werden diese Annahmen geändert, verringert sich natürlich die Sicherheit bis die auf den neuen Annahmen basierenden Massnahmen umgesetzt sind. Aber das sollte sich eigentlich jederm bewusst sein. Wenn sich da nun ein Betreiber sich hinstellt und was anderes erzählt dann braucht man das ja nicht ernst zu nehmen :). Zitieren
sirdir Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 ABSOLUTE Sicherheit ist eine Illusion, kann es sowieso nicht geben. Es kann aber eine "extrem hohe" Sicherheit basieren auf den Annahmen xy geben. Werden diese Annahmen geändert, verringert sich natürlich die Sicherheit bis die auf den neuen Annahmen basierenden Massnahmen umgesetzt sind. Aber das sollte sich eigentlich jederm bewusst sein. Wenn sich da nun ein Betreiber sich hinstellt und was anderes erzählt dann braucht man das ja nicht ernst zu nehmen :). Nun, dessen sind sich eben viele nicht bewusst - vielleicht werden sie es gerade. Hab heut grad eine Journalistin gesehen, die sich nachdenklich Zeigte ob der Erkenntnis, dass auch ein 2009 abgestelltes Kraftwerk direkt unter dem Reaktor noch erhöhte Strahlungswerte aufweist. Hm. Wie schon angetönt: Vor 40 Jahren wurden die Kraftwerke auch schon als absolut sicher bezeichnet, heute beurteilt man das etwas anders. Wenn man heute einen Reaktor mit neuster Technik baut, wird das in 40 Jahren garantiert nicht anders aussehen. Das als 'unkontrollierbar' bezeichnet etc. kommt halt daher, dass es, wenn genug schief geht, in Richtung unkontrollierbar geht, und zwar ziemlich schnell. Schau doch mal nach Japan, würdest du das als 'unter Kontrolle' bezeichnen? Jetzt kann man weitere und weitere Sicherheitsstufen einbauen, das verringert zwar vielleicht die Gefahr weiter, wird sie aber nie auf 0 bringen. Ausserdem kann zusätzliche Komplexität manchmal auch Fehler einbauen, an die man nie gedacht hat. Die Frage ist, ist es akzeptabel, dass ein - noch so kleines - Risiko in Kauf genommen wird, dass in der Schweiz das passiert, was nun gerade in Japan passiert? Der Witz ist ja, selbst wenn wir heute alles abstellen würde, hätten wir noch jede Menge Material zu bewachen die nächsten 'paar Jahre'... Also, ich verfalle nicht in Panik, ich kann mit unseren KKWs leben, aber 'begeistert' war ich von dieser Technologie nie und werd ich auch nie sein. Das Risiko mag klein sein, der 'Erfolg' beim Eintreten der Katastrophe dafür umso schlimmer. Etwas, was eigentlich, wenn man ehrlich ist, über das hinaus geht, wofür man wirklich Verantwortung übernehmen kann. Zur Informationspolitik - mag alles sein, aber meine Erfahrung ist eben die, dass das nicht auf Japan beschränkt ist. Wir sprechen hier von einem Multi Milliarden Business, das schon länger in der Kritik steht. Da hat kein Betreiber Interesse an 'proaktiver' Ehrlichkeit bei Problemen oder meinetwegen auch Sicherheitsbedenken. Meine Erfahrung mit der Schweiz ist die, dass vieles den besseren Anschein macht als woanders, die 'schmutzigen Geschäfte' laufen aber einfach wesentlich besser unter der Decke ab als andernorts. An eine perfekte Insel Schweiz glaub ich schon lange nicht mehr. Zitieren
Touni Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Das MIT hat sich in ihrem Blog bei wenig mit der Nachzerfallswärme beschäftigt: http://mitnse.com/2011/03/16/what-is-decay-heat/ Da wird im Sommer noch mehr als 6 Mio. Watt wärme erzeugt. Das reicht um jede Minute 1100 Liter Wasser auf 100 °C zu erhitzen. Zitieren
cx291 Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Zur Informationspolitik - mag alles sein, aber meine Erfahrung ist eben die, dass das nicht auf Japan beschränkt ist. Wir sprechen hier von einem Multi Milliarden Business, das schon länger in der Kritik steht. Da hat kein Betreiber Interesse an 'proaktiver' Ehrlichkeit bei Problemen oder meinetwegen auch Sicherheitsbedenken. Meine Erfahrung mit der Schweiz ist die, dass vieles den besseren Anschein macht als woanders, die 'schmutzigen Geschäfte' laufen aber einfach wesentlich besser unter der Decke ab als andernorts. An eine perfekte Insel Schweiz glaub ich schon lange nicht mehr. Wirtschaftlich ist Kernenergie sowieso nicht, denn wenn man mal die ganzen Subventionen (direkt und indirekt) rausrechnet würde kein Konzern in das ganze investieren. Aber solange der Staat die Risiken trägt (Mehr als Pleite gehen kann ein Energiekonzern schliesslich nicht und das Firmenkapital denkt nichtmals einen Bruchteil des angerichteten Schadens), das ganze mit Mrd. zufuttert (Angefangen bei der Forschung und aufgehört bei der Entsorgung) erscheint es als günstig und "sauber" im Vergleich zu anderen Technologien. Hätte man das ganze Geld in alternative Energien investiert wären wir wesentlich weiter und hätten keine strahlenden Altlasten am Hals. Aber der Schlüssel zum Ganzen ist nun mal eine super aufgestellte Lobby Organisation und die hat sich ja bei den Laufzeitverlängerungen in Deutschland wieder in blendender Verfassung gezeigt. Wird Zeit das man solche Leute mal für ein paar Tage nach Asse schickt fürs Teambuilding, ("Selbsterfahrung der Konsequenzen eigener Einscheide") wäre ein guter Arbeitstitel. Laufzeitverlängerung ist übrigens ein tolles Beispiel, das wurde nur gemacht, damit die Konzerne die Profite auf abgeschriebenen Anlagen maximieren können und der Staat als Komplize noch eine Schmiergeldsteuer einstreicht. Wenn ohne das ganze die Stromversorgung in D zusammenbrechen würde, wäre so eine Halskehrtwende nicht möglich. Aber da nun Wahlen anstehen gehts von einem Tag auf den anderen. Meine Hoffnung ist dass dank dem Internet das Langzeitgedächtnis der Leute wesentlich besser ist als früher wo quasi die Massenmedien dieses Gedächtnis gesteuert haben. Social Media vergisst nix ;-) Zitieren
G115B Geschrieben 16. März 2011 Geschrieben 16. März 2011 Ich weiss es nicht, aber ich würde mir vorstellen, dass es das Blei einfach durchschmilzt? Blei schirmt ja Strahlung ab, aber ich sehe gerade nicht warum es die Reaktion im Spaltmaterial aufhalten sollte. Blei hat eine grosse Masse und einen sehr tiefen Schmelzpunkt. Bei Vermischung - so meine Überlegung - würde im ersten Moment die erste Energie in Form von Dampf (Blei) abgeführt und schnell wieder kondensieren und niederschlagen. Bei der grossen Masse wäre die Kernschmelze relativ schnell abgekühlt und würde sich mit dem Blei verflüssigen und vermischen. Der Mischvorgang würde wegen des tiefen Schmelzpunktes von Blei relativ lange anhalten und eine gut "Verdünnung" des Kernmaterials ermöglichen. Blei fängt meines Wissens wegen der Dichte die Neutronen relativ gut auf und blockt somit die weitere Spaltreaktion. Die abgekühlte und strahlengeschwächte Masse wäre dann möglicherweise für eine Annäherung und weitere Massnahmen bereit. Da ich aber keine Ahnung von Chemie und Legierungen oder Bleidämpfen habe, ist mir bewusst, dass dies aus verschiedenen Gründen keine gute Idee sein könnte. Im Prinzip ist meine Idee eine andere Art von Core Catcher (von dem ich auch keine Ahnung hatte). Nachträglich Blei nachschütten klappt natürlich nicht wegen der Verdampfung und der Menge. Wann dann schon müsste erst das Blei (o.ä. Material die meiner Idee entspricht) da sein un der Kern reinfallen/fliessen/tropfen was auch immer. Die Zerstörung kommt ja im Endeffekt vom Wasser. Bei einmal zerstörte Schutzbauten ist eine volle Kernschmelze im trockenen verherend. Würde dies mit der Legierungstheorie klappen, wäre vorausgesetzt, dass eine Entscheidung im richtigenMoment getroffen wird... heisst das Wasser nicht zu früh abgelassen wird bevor es nicht wirklich zu spät ist aber auch nicht zu spät, wenn man feststellt, dass alle Kühlmassnahmen versagen werden. Eigentlich hatte ich nur so ein Gedanke, den ich jetzt abgebe und nicht weiterführen will - der kann von euch getrasht oder weitergeführt werden. Habe einfach laut gedacht! Zitieren
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