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Akuter Pilotenmangel bei der Swiss...


HB-EDY

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Hallo zusammen.

 

Habe heute mal aus reiner Neugier bei der Kontaktstelle der Swiss angerufen und ein paar Fragen zur Ausbildung und Finanzen gestellt.

 

Es wundert mich echt nicht, dass hier ein Pilotenmangel herrscht!

 

Gründe gibt es Einige, welche schon in eingen Treads erwähnt worden sind.

 

Was mir jedoch ein Grinsen ins Gesicht gezaubert hat, war die Frage nach dem Anfangslohn als FO:

 

Gemäss Auskunft beginnt der Lohn als FO / Europa bei CHF 70000.- Brutto

FO / Internat bei CHF 74000.- Brutto

 

Dies sei unabhängig, ob jemand 25. oder 33. Jahre alt sei ! :009: ???

 

Pro Jahr gehe es dann um CHF 2500.- / Jahr aufwärts.....

 

Wenn man bedenkt, dass die Ausbildungszeit ca. 1 .1 / 2 Jahre dauert, und in dieser Zeit kein regelmässiger Lohn verdient werden kann, ( Stipendium? Ha!) frage ich mich, was für Bewerber hier gesucht werden?? ;)

 

A: Jung und ohne grosse Verpflichtungen bei den Eltern wohnhaft

B: Noch Jung mit monatlichen Verpflichtungen, mit genug Spargeld, um die ca. 18 Monaten so ausfinanzieren zu können...

C: Papa hat genug Geld und zahlt.....

 

Als 32.Jähriger mit Haus und Auto etc. mit Familienplänen vollkommen undenkbar!

 

Falls ich hier total falsch liegen sollte, lasse ich mich gerne belehren....;)

 

Gruss Edi

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Nach aktuellem GAV ist doch der Anfangslohn eines FO bei 67770.- und davon geht noch der Anteil an die Ausbildungskosten (ca. 1000.- Monat?) weg oder täusche ich mich da?

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Also ich verstehe nicht ganz wie jemand sagen kann er habe momentan kein Geld für die Pilotenausbildung an der SAT.... Gut man muss 10'000 CHF anzahlen...

 

Na das wäre ja was. 10k Franken zahlen und 18 Monate später fliegt man die A320.

 

Vom Infoanlass in Kloten weiss ich, dass schon nur an Ausbildungskosten (Prüfungsgebühren, Ausrüstung wie HeadSets, Reise in die USA, Wohnkosten in Grenchen) während den 18 Monaten weitere 10k Franken dazukommen.

 

Und achja, von irgendwas muss man ja auch noch Leben während der Zeit. Durchschnittlich 40k bis 50k muss ein unabhängiger und sparsamer Mensch an Lebenserhaltungskosten für 18 Monate rechnen.

 

Summa summarum: ~ 65'000.- vor der Ausbildung haben

 

Gruss

Tobi

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Also ich verstehe nicht ganz wie jemand sagen kann er habe momentan kein Geld für die Pilotenausbildung an der SAT.

Grundsätzlich ist das System mit der Vorfinanzierung der Ausbildung durch Swiss Int. Airlines gut und sollte es eigentlich jedem erlauben diese Ausbildung anzutreten. Gut man muss 10'000 CHF anzahlen, die restlichen 70'000 können aber abgezahlt werden sobald man auch für die Airline fliegt. Ein Studium an einer Hochschule ist demnach nicht günstiger als die Ausbildung an der SAT und die erwerbslose Zeit ist mit 18 Monaten erst noch um einiges kürzer.

 

Michi,

 

Das Problem liegt nicht (nur) bei diesen 10'000.- Anzahlung, sondern auch an den ca. 20'000.- an Kosten für Unterkunft an den Flugplätzen und während Ausbildungsstreckenflügen, Lebenshaltung in den USA, Mietwagen in den USA, Lizenz- und Prüfungsgebühren des BAZL, Initial Medical, Englischprüfung für die Selektion, Visumsgebühren der US Botschaft, ...

Dazu kommen wie breits erwähnt wurde die Lebenshaltungskosten für 18 Monate (Spesen, Transport, Wohnung, ...).

 

Möglich ist's ganz bestimmt, doch nicht unbedingt so einfach wie Du's schilderst.

 

Grüsse,

Dominik

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...sondern auch an den ca. 20'000.- an Kosten für Unterkunft an den Flugplätzen und während Ausbildungsstreckenflügen, Lebenshaltung in den USA, Mietwagen in den USA, Lizenz- und Prüfungsgebühren des BAZL, Initial Medical, Englischprüfung für die Selektion, Visumsgebühren der US Botschaft, ...

 

Ist das tatsächlich so? Davon war bei meinem Infoanlass keine Rede und ich nahm an solche Dinge sind in den vorfinanzierten Ausbildungskosten enthalten.

 

 

2. Anregung

 

http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/ran_ans_eingemachte_1.9607561.html

 

Laut diesem Artikel muss die Swiss ja bereits Flüge streichen, mangels Personal. Ich halte es für schlicht unmöglich dass die Swiss bei so einem Umstand kein Plan hat, diesen zu beheben. Ist es nicht wahrscheinlich, dass sich die Ausbildungsbedingungen bald ändern?

 

Grüsse

Michail

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Laut diesem Artikel muss die Swiss ja bereits Flüge streichen, mangels Personal. Ich halte es für schlicht unmöglich dass die Swiss bei so einem Umstand kein Plan hat, diesen zu beheben. Ist es nicht wahrscheinlich, dass sich die Ausbildungsbedingungen bald ändern?

 

Ich weiss nicht, ob ich Dich falsch verstehe.

 

Das Problem ist nicht, dass die Ansprüche zu hoch sind, sondern die Kapazitäten bei der Schulung die auch am Limit sind und/oder Flottengrösse die nur eine gewisse Anzahl Einführungsflüge ermöglichen.

Soweit ich verstanden habe, werden schon so viele geschult, wie das System es halt zulässt.

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Ich weiss nicht, ob ich Dich falsch verstehe.

 

Das Problem ist nicht, dass die Ansprüche zu hoch sind, sondern die Kapazitäten bei der Schulung die auch am Limit sind und/oder Flottengrösse die nur eine gewisse Anzahl Einführungsflüge ermöglichen.

Soweit ich verstanden habe, werden schon so viele geschult, wie das System es halt zulässt.

 

Aus den bisherigen Beiträgen dieses Topics habe ich gefolgert, dass der Mangel an Piloten durch Mangel an Interressenten besteht, da die Anreize Pilot zu werden nicht hoch genug seien.

 

Aber gut möglich dass ich da was falsch verstanden habe.

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Aus den bisherigen Beiträgen dieses Topics habe ich gefolgert, dass der Mangel an Piloten durch Mangel an Interressenten besteht, da die Anreize Pilot zu werden nicht hoch genug seien.

 

Aber gut möglich dass ich da was falsch verstanden habe.

 

Es würde sich nicht mit dem decken, was ich jeweils von Instruktoren höre, aber so viel habe ich auch wieder nicht mit dem Piloten-Training zu tun.

 

Der Mangel ist meines Wissens (ich kann also gut falsch liegen) darauf zurück zu führen, dass recht schnell Flotte bzw. Strecken ausgebaut wurden. In der Kabine haben wir aber das gleiche Problem gehabt. Im Moment nicht mehr so extrem wie im Cockpit. Aber ich habe manchmal das Gefühl auch das wird wieder kommen.

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aber so viel habe ich auch wieder nicht mit dem Piloten-Training zu tun.

 

Hat man den als Flight Attendant überhaupt etwas mit der Pilotenausbildung zu tun? Das würde mich wundern.

 

Grüsse

 

Karl

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Hat man den als Flight Attendant überhaupt etwas mit der Pilotenausbildung zu tun? Das würde mich wundern.

 

Nein, nicht wirklich - diese Behauptung habe ich auch nicht so verfasst. Meine Aussage bezieht sich auf die Informationen welche ich (wie da auch steht) von Instruktoren höre, worüber hinaus ich nichts damit zu tun habe.

 

Mir sei diese missverständliche Formulierung doch bitte zu verzeihen. Es war keine bösartige Irreführung beabsichtigt.

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Lieber Ben, hätte ja sein können:005: Oder kennt Ihr das FF- Märchen nicht vom Robin, der sich vor seiner Airbus-Cpt. Kürung zielsicher mit Tablett und Säften in den Gängen nützlich machte:008:.

 

Gruss Walti

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Offenbar ist ja nicht klar, ob der aktuelle Mangel überhaupt einen Zusammenhang mit der Ausbildung aufweist. Ich habe mich auch immer wieder einmal für eine Pilotenlaufbahn interessiert. Die horrenden Kosten hielten mich jedoch davon ab, es überhaupt zu versuchen.

 

Hier nochmals der Link: http://www.swiss-aviation-training.com/de/pilot-training/pilotenausbildung/finanzierung

 

Klar kann man argumentieren, dass man für einen Traum eben etwas bieten müsse. Anderseits gibt es andere schöne Jobs. Nochmals, der Vergleich zu einem Hochschulstudium: Hier kann ich in den Semesterferien arbeiten, bezahle lediglich die Lebenserhaltungskosten in der Schweiz und es ist sogar möglich neben dem Studium einer Arbeit nachzugehen, obwohl sich dadurch die Studienzeit halt etwas verlängert.

 

Apropos, mit 60'000 Franken Gespartem kann man viel machen. Das reicht wahrscheinlich für 2 Jahre Surfurlaub. Die Motivation zum Pilotenberuf muss schon enorm sein und der Verdienst ist, zumindest die ersten 5 Jahre, kein Anreiz.

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Silvio, Du beschreibst kurz und bündig das Problem des Nachwuchses. Das wird sich noch auswirken. Was momentan schlimmer ist, ist der akute Mangel an sofort einsetzbaren Piloten.

 

Wenn Flüge aus Personalmangel gestrichen werden müssen, ist dies schlichtweg ein katastrophales Versagen der Manager. Diese sind von der Firma angestellt um Geld zu verdienen und das kann man im Airline Business nur wenn man fliegt! Wenn ein Flieger aus Personalmangel nicht fliegen und Geld machen kann, so sollte der Manager fliegen. Es ist das klassische, und entlarvende Beispiel des zu Tode Sparen und Schrumpfen. Der Markt ist da, die Nachfrage auch, in der heutigen Wirtschaft ist Stagnation schlecht, man sollte wachsen, das ist möglich, die Flieger wären sofort erhältlich. Was fehlt sind die Besatzungen!!!!!!!

 

Die Zitrone ist ausgepresst, mehr fliegen können die erschöpften Piloten nicht, oder man will Zustände wie in Indien ( http://www.pprune.org/rumours-news/443218-letter-minister-civil-aviation-air-india-pilots.html). Weit davon entfernt scheint man bei SWISS nicht ....

 

Was sind die Möglichkeiten?

- Weiterwurschteln. Ist befriedigend für die Missmanager, denn kaum jemand zieht sie zur Rechenschaft. Ist unbefriedigend für das Personal, das am Anschlag läuft und noch als faul und geldgierig gebrandmarkt wird.

- Quereinsteiger. Es gibt ausgebildete Piloten auf dem Markt. Sogar solche die des Deutschen gut mächtig sind. Solche die auf den SWISS Mustern ausgebildet sind, mit gültigen Lizenzen. Solche mit Schweizer Pass. Solche die auch kommen würden, sofort einsetzbar wären. Das wird aber nie geschehen, denn der Verband der Piloten würde dies nicht zulassen können. Viele bestehende Piloten warten auf einen Karrieresprung, da ein solcher mit mehr Lohn verbunden ist.

 

Es stellt sich fast eine Gretchenfrage für die SWISS und die Aeropers: Wollen wir den Status Quo, mit Ferienschulden, überarbeiteten Piloten und gestrichenen Flügen für eine geraume Zeit bis die Grundschulung und Weiterschulung den erwünschten Bestand produziert hat. Dann können sie auch neue Flieger bewegen. Oder sollen wir die Kröte schlucken und ausgebildete Piloten quer einstellen, zum Marktpreis für befristet Angestellte, oder zum SWISS Tarif ihrer Stufe für permanent Eingestellte. Dann können wir sofort alle Flieger und auch Neue bewegen und damit mehr Geld verdienen. Mehr Flieger und mehr Profit erlaubt mehr Lohn, schnellere Karriere und ein Gedeihen der Firma. Keine Quereinsteiger erlaubt ein reines Verbandsgewissen, gewonnene Wahlen, aber behindert die aktuelle angespannte Lage.

 

Hand aufs Herz: Was würde jeder Einzelne von Euch machen? Als Besitzer der Firma (nicht Missmanager), oder als Angestellter und Bertroffener?

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Was sind die Möglichkeiten?

- Quereinsteiger. Es gibt ausgebildete Piloten auf dem Markt. Sogar solche die des Deutschen gut mächtig sind. Solche die auf den SWISS Mustern ausgebildet sind, mit gültigen Lizenzen. Solche mit Schweizer Pass. Solche die auch kommen würden, sofort einsetzbar wären. Das wird aber nie geschehen, denn der Verband der Piloten würde dies nicht zulassen können. Viele bestehende Piloten warten auf einen Karrieresprung, da ein solcher mit mehr Lohn verbunden ist.

 

Keine Quereinsteiger erlaubt ein reines Verbandsgewissen, gewonnene Wahlen, aber behindert die aktuelle angespannte Lage.

 

Hand aufs Herz: Was würde jeder Einzelne von Euch machen? Als Besitzer der Firma (nicht Missmanager), oder als Angestellter und Bertroffener?

 

Als ehemaliger Inhaber und CO eines mittleren KMU Betriebes (und auch ehemaliger Aktionär der Swissair) kann ich über die offensichtlich existierenden Verhältnisse in der Firma und eurem Verband nur den Kopf schütteln. Unser Betrieb (und wahrscheinlich viele andere auch) hätten wohl solch irrationales Verhalten nicht überlebt.

 

Man kann, ja muss sich fragen wie lange das noch gut geht.

 

Herbert

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Nochmals, der Vergleich zu einem Hochschulstudium: Hier kann ich in den Semesterferien arbeiten, bezahle lediglich die Lebenserhaltungskosten in der Schweiz und es ist sogar möglich neben dem Studium einer Arbeit nachzugehen, obwohl sich dadurch die Studienzeit halt etwas verlängert.

 

Aufpassen, wie ich informiert bin, haben heute die ETH Studenten Ende jeder Semesterferien Prüfungen. Nur zu Beginn des Herbstsemesters enden die Prüfungen schon 14 Tage vor Semesterbeginn. D.h. ein ETH Student hat heute eigentlich nur 14 Tage wirklich Ferien. Ich habe diese Information von meiner Tochter. Sie hat allerdings noch vor der Bologna Reform ihr Studium abgeschlossen und ist heute als wissenschaftliche Mitarbeiterin angestellt.

 

Das recht strukturierte ETH Studium ist zudem als Vollzeitstudium konzipiert. Ein Informatik Professor sagte mir einmal, Studenten welche nebenbei noch arbeiten, müssten sich nicht wundern, wenn sie im Studium scheitern. Und es scheitern doch etliche am Hochschulstudium. Meine Frau hat allerdings auch während ihrem ganzen Mathematikstudium an der ETH auch im Semester gearbeitet. Zugegeben, das Uni-Studium kann etwas anders angegangen werden und auch problemlos etwas ausgedehnt werden. Dann scheitern aber etliche Studenten, weil sie einfach versumpfen.

 

Gruss

Ernst Dietikon

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Aufpassen, wie ich informiert bin, haben heute die ETH Studenten Ende jeder Semesterferien Prüfungen. Nur zu Beginn des Herbstsemesters enden die Prüfungen schon 14 Tage vor Semesterbeginn. D.h. ein ETH Student hat heute eigentlich nur 14 Tage wirklich Ferien. Ich habe diese Information von meiner Tochter. Sie hat allerdings noch vor der Bologna Reform ihr Studium abgeschlossen und ist heute als wissenschaftliche Mitarbeiterin angestellt.

 

Dies stimmt auch heute noch. Allerdings ist es problemlos möglich, zu Beginn der Semesterferien im Sommer (die Prüfungen sind erst im August) einige Wochen zu arbeiten. Im Winter wirds schwieriger, da die Zeit dort zum Lernen enorm knapp ist (merke ich bei mir an Schwankungen von ca. +- 1 Note beim Durchschnitt zwischen Sommer und Winter). Während dem Semester zu arbeiten ist schwierig, aber nicht unmöglich, ich kenne einige, die sich einen Tag frei halten, um dann zu arbeiten.

An den Unis sieht's natürlich anders aus, diese haben ja soweit ich informiert bin die Prüfungen Ende Semester/Anfang Semesterferien...

 

Gruss,

Dominik

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Michi,

 

Das Problem liegt nicht (nur) bei diesen 10'000.- Anzahlung, sondern auch an den ca. 20'000.- an Kosten für Unterkunft an den Flugplätzen und während Ausbildungsstreckenflügen, Lebenshaltung in den USA, Mietwagen in den USA, Lizenz- und Prüfungsgebühren des BAZL, Initial Medical, Englischprüfung für die Selektion, Visumsgebühren der US Botschaft, ...

Dazu kommen wie breits erwähnt wurde die Lebenshaltungskosten für 18 Monate (Spesen, Transport, Wohnung, ...).

 

Möglich ist's ganz bestimmt, doch nicht unbedingt so einfach wie Du's schilderst.

 

Grüsse,

Dominik

 

Ich würde nicht solche Aussagen machen, wenn ich nicht selbst davon betroffen wäre.

Ich mache die Ausbildung an der SAT und habe in den Jahren zuvor durch Arbeiten, Militär und einem sparsamen Lebensstil (kein Auto, sparsamer Urlaub, nicht jedes Wochenende in den Ausgang,...) etwa 30'0000 zusammengespart. Mein Ziel ist es mit diesen 30'000 diese 18 Monate durchzukommen. Klar ich haben den Luxus, dass mich meine Eltern unterstützen wenns nicht reichen würde.

 

Auch alle meine Pilotenkollegen die ich kenne haben irgend einen Weg gefunden die Ausbildung anzutreten und finaziell durchzuhalten.

 

Klar ich würde es auch begrüssen wenn die Ausbildung weniger kosten würde, allerdings glaube ich keinem der sagt er könne die Ausbildung aus finaziellen Gründen nicht machen. Familienväter oder Väter natürlich ausgenommen.

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Dies stimmt auch heute noch. Allerdings ist es problemlos möglich, zu Beginn der Semesterferien im Sommer (die Prüfungen sind erst im August) einige Wochen zu arbeiten. Im Winter wirds schwieriger, da die Zeit dort zum Lernen enorm knapp ist (merke ich bei mir an Schwankungen von ca. +- 1 Note beim Durchschnitt zwischen Sommer und Winter). Während dem Semester zu arbeiten ist schwierig, aber nicht unmöglich, ich kenne einige, die sich einen Tag frei halten, um dann zu arbeiten.

An den Unis sieht's natürlich anders aus, diese haben ja soweit ich informiert bin die Prüfungen Ende Semester/Anfang Semesterferien...

 

Das zeigt ja das Problem, wenn man in den Ferien noch arbeitet hat man weniger Zeit für die Prüfungsvorbereitung und riskiert dann die gute Note oder gar das Bestehen der Prüfungen. Beim arbeiten während des Semesters kann man dann plötzlich nur noch die absolut nötigen Vorlesungen besuchen. Ich habe immer zusätzliche Vorlesungen besucht und war dann später oft froh über das was ich zusätzlich gelernt habe. Mit arbeiten während dem Semester geht das dann halt nicht so gut.

 

Tatsächlich verreiste eine mir bekannte Jus Studentin zwischen dem ersten und zweiten Semester nach Mittelamerika in die Ferien. Dies wäre wohl an der ETH nicht gegangen. Wie sagte doch der Staatssekretär für Bildung: Er sei ja Jurist aber er müsse sagen seine Kollegen an der ETH hätten schon härter arbeiten müssen. Ob sie dann später auch die grösseren Löhne erhalten?

 

Ein Pilotenschüler kann wohl generell nicht während der Ausbildung noch nebenbei arbeiten.

 

Gruss

Ernst Dietikon

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Als ehemaliger Inhaber und CO eines mittleren KMU Betriebes (und auch ehemaliger Aktionär der Swissair) kann ich über die offensichtlich existierenden Verhältnisse in der Firma und eurem Verband nur den Kopf schütteln. Unser Betrieb (und wahrscheinlich viele andere auch) hätten wohl solch irrationales Verhalten nicht überlebt.

 

Hallo Herbert

 

Habe höchsten Respekt vor jemandem wie dir, der ein KMU aufgebaut und über die Jahre erfolgreich geführt hat. Dass du CEO schreiben wolltest und CO daraus geworden ist hat vermutlich damit zu tun, dass du ein Patron, ein Vorbild, ein Unternehmer warst und eben kein CEO.

 

Als Unternehmer weisst du, dass ohne Betriebsmittel (Personal, Rohstoffe, …) kein noch so guter Auftrag erledigt werden kann. Als guter Chef investierst du in Mitarbeiter, Werkzeug und Infrastruktur. Wenn ein Generalunternehmer dir ein Angebot macht, in einer Überbauung die Heizung einzubauen und damit gutes Geld zu verdienen, musst du dir und deinen Stakeholdern gegenüber Rechenschaft ablegen. Kann mein Unternehmen das? Habe ich die Betriebsmittel dafür? Habe ich Kapazität?

 

Als guter Unternehmer kennst du deine Leute. Mit einem guten Wort, Wertschätzung und Motivation holst du alles aus deiner Truppe heraus – und sie machen es gerne für dich! Boni motivieren nicht, leere Worte schon gar nicht. Die Jungs und Mädel machen das für dich, sie vertrauen dir, deiner Schlauheit und sie wissen, dass du mit deinem Geld und Namen für das Unternehmen einstehst. Doch du weisst auch, dass du die Feder nicht ewig überdehnen kannst. Überzeit schieben ist für deine Truppe kein Problem, Wochenendarbeit schon eher. Kannst du aber über Monate und Jahre nur kurzfristig oder gar nicht Ferien gewähren, halten sie und ihre Familien dir nicht lange die Stange. In einer solchen Situation noch mehr Aufträge annehmen ist gelinde gesagt sehr sportlich.

 

Ab jetzt wird die Geschichte hypothetisch, denn du als guter Patron verzichtest aus Kapazitätsgründen auf den Auftrag. Es geht einfach nicht, auch wenn die zu verdienende Knete noch so verlockend scheint.

 

Der andere CEO will diesen Job erledigen. Er weiss, dass der viel zu wenig Leute hat, nimmst den lukrativen Auftrag aber trotzdem an. Da gibt es ja noch Temporärbüros, die moderne Arbeitssklaven vermitteln. Da muss der global denkende CEO aber aufpassen, dass er die Rechnung nicht ohne seine Büezer macht. Die Temporären kommen zwar für weniger Kohle, wollen aber nicht die unbeliebte Arbeit machen, die sonst den neuen Mitarbeitern zusteht. Sie wollen Gruppenleiter sein, auf den neuen Baustellen arbeiten, oder mit anderen Worten: die Rechte der Alten haben.

Die langjährigen "Knüttler" rebellieren, begehren auf. Sie fühlen sich nicht verantwortlich, dass für die anstehenden Arbeiter kein Personal vorhanden ist und wehren sich dagegen, dass sie ihre Gesundheit für das wohl der Shareholder aufs Spiel setzen.

 

In der Wirtschaftswelt schüttelt man den Kopf. Vereinzelte Leute werfen den alten Büezern Sturheit und irrationales Verhalten vor, ohne die wirkliche Situation zu kennen. Wie dramatisch sie ist, zeigt sich leider erst am Pfusch am Bau.

Dem CEO ist das egal, wenn der Pfusch auffliegt, ist er schon längst weg. In einer anderen Branche, an einem anderen Ort optimiert er mit fremdem Geld eine weitere Firma…

 

Ein Wirtschaftsblatt kürt ihn Jahre später zum Manager des Jahres.

 

Zum Glück ist das alles nicht in einer Airline passiert!

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Peter

 

Deine Zeilen beinhalten viel Wahrheit und Weisheit, aber auch ein klein wenig Überheblichkeit. Sicherlich unbeabsichtigt.

Temporärarbeiter als moderne Arbeitssklaven zu betiteln ist etwas gewagt. Es gibt auch durchaus qualifizierte, solche die nicht als Lohndrücker auftreten. Logisch dass sie nicht nur die Drecksarbeit machen wollen, sondern die wofür ihre Qualifikation geradesteht. Deren Arbeit ziemlich pauschal als Pfusch zu betiteln grenzt auch an Polemik. Dadurch wird suggeriert, dass wer nicht aus dem eigenen Teig geformt, einfach schlechter ist (Crossair-Syndrom). Dieses Axiom ist nicht rechtens.

Quereinsteiger müssen zudem nicht nur Temporärarbeiter sein, sie können durchaus in ein bestehendes Gefüge eingegliedert werden. Dass dies in der Aviatik möglich ist, zeigen die Airlines die dies immer wieder handhaben, wenn sie zu schnell wachsen als es ein Personalaufbau von unten erlaubt. Auch dort sind Quereinsteiger nicht sonderlich beliebt, das dadurch mögliche Wachstum bietet aber den Jüngeren auch Chancen, die sie zuerst nicht wahrhaben wollen, später aber gerne schweigend annehmen. Zudem ist bis heute die Unfallstatistik dieser Airlines nicht schlechter als die Einheimische.

Man sollte sich manchmal der Zeit und den neuen Gegebenheiten anpassen, nicht nur die Griechen. Kein Jurist oder Arzt, mit denen wir uns ja gerne vergleichen, würde bei einem Stellenwechsel wieder unten anfangen wollen. Unser Berufsstand ist da meistens an eine Firma und deren Karriereleiter gebunden, will er keine groben Einbussen in Kauf nehmen. Du hast oben das Wort Sklaven in den Mund genommen, ein kleiner Bestandteil der Definition eines Solchen ist damit beschrieben .....

 

Ich habe schon früher festgehalten, dass für mich nichts solches in Frage käme, deshalb traue ich mich diese Zeilen zu schreiben. Ich weiss aber, dass viel Kollegen eine solche Gelegenheit gerne nutzen würden. Kollegen notaben, die damals von uns sehr unsanft buchstäblich in die Wüste geschickt wurden. Wenn sie Deinen Beitrag nun lesen, so verstehe ich, dass da unschöne, alte Gefühle wieder aufkeimen. Nicht dass ihr sie nicht wollt, das verstehen sie sehr gut, sondern dass ihr deren theoretische Wiederkehr mit Sicherheitsbedenken gleichstellt.

 

Gruss

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David, du hast natürlich Recht. Das Beispiel war ja auch aus einem anderen Arbeitsumfeld als der Aviatik.

 

PS: ich habe und hatte nie ein Crossair Syndrom, was mich allerdings nicht vom Suter- und Dozé-Syndrom verschonte…

 

Many happy landings!

 

Peter

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@ nff

 

Vielen Dank Peter für den Hinweis auf das fehlende E! Aber zurück zum Problem. Wenn die These bezüglich Quereinsteiger stimmt, ich zitiere nochmals:

 

- Quereinsteiger. Es gibt ausgebildete Piloten auf dem Markt. Sogar solche die des Deutschen gut mächtig sind. Solche die auf den SWISS Mustern ausgebildet sind, mit gültigen Lizenzen. Solche mit Schweizer Pass. Solche die auch kommen würden, sofort einsetzbar wären. Das wird aber nie geschehen, denn der Verband der Piloten würde dies nicht zulassen können.

 

Wenn das so ist, ja dann muss die Geschäftsleitung der Swiss dringend über die Bücher. Es darf doch nicht sein, dass in einer gut geführten Unternehmung derartig unsinnige Vetos eines Berufsverbandes den Handlungsspielraum der Leitung und damit auch den Erfolg des Unternehmens einschränken.

 

Herbert

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Vielleicht muss sich die Swiss auch bald in Osteuropa nach Piloten umsehen. Das hatten wir ja vor ein paar Jahren schon mal.

 

Viele Piloten, die Swiss in den letzten Jahren verschmäht hat, fliegen nun bei Air Berlin, Easy Jet, Lufthansa, ... oder auf Businessjets und die werden in den nächsten Jahren ihren Job nicht mehr wechseln.

 

So ein Pech aber auch. Falsche Strategie. Ich habe kein Erbarmen.

 

L.G. Benno

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He Jungs bitte seid vorsichtig. Viele Argumente hier sind gut und richtig - aber !!

 

Das ist wie ein Fluch, sobald wieder die Pilotenmangeldiskussion losgeht bricht regelmäßig das ganze System zusammen, die Flugzeuge werden flottenweise gegroundet, alle Upradings und Neueinstellungen mit sofortiger Wirkung gestrichen. Wir alle zittern wieder um unsere Jobs und hunderte Kollegen deren Firmen es nicht schaffen stehen wieder auf der Strasse.

 

Das ist sicher Aberglaube - ich habs jetzt aber echt schon zu oft gesehen.

 

Wolfgang

 

P.S Oder es ist gar kein Aberglaube sondern der Umstand, dass nur wildgewordenes Kapazitätswachstum Pilotenmangel erzeugt.

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