Miggi Geschrieben 20. August 2008 Teilen Geschrieben 20. August 2008 Wie schon versprochen schreibe ich einen Bericht über meine Zeit bei Sphair. Alles ging bei mir am 25.03.2008 um 09:30 Uhr in Dübendorf los. An diesem Tag hatte ich das Screening zu absolvieren. Als ich am Abend im Zug den Tag revue-passieren liess, ging ich davon aus, dass es mir nicht gereicht hätte um weiterzukommen. Umso schöner war die Überraschung als ich am nächsten Tag meine Mails anschaute. Der Puls stieg schlagartig und ich konnte einen Jubelschrei nicht mehr verhindern Ich meldete mich dann an, um meine Eignungsabklärung in Locarno durchzuführen. In den Sommerferien hatte ich dann genügend Zeit, um mich in die Theorieordner einzulesen und meine Uniform zu beliebäugeln. Am 03.08.2008 ging es dann endlich los. Ich konnte es kaum erwarten. Um 18:00 Uhr trafen wir die Fluglehrer zum ersten mal. Herr Pyrochta und Herr Zürcher waren unsere beiden Fluglehrer. Beim Nachtessen konnten sich die Flugschüler ein wenig besser kennen lernen. Ich hatte mich in der Gruppe gleich sehr wohl gefühlt. Am Abend schauten wir zusammen in unserem kleinen "Appartement" den Theorieordner durch, da wir den Einstiegstest alle möglichst gut absolvieren wollten. Der erste Tag; Der erste Tag war geprägt durch den Einstiegstest, welcher sich als ziemlich einfach herausstellte. Die Resultate erhielten wir am darauffolgenden Tag, wobei die Ergebnisse alle sehr gut waren (zwischen 15 und 18,5 von 20 möglichen Punkten) Weiter ging der Tag mit Theorie. Sehr viel Theorie. Wir freuten uns immer mehr auf den ersten Flug. Am Nachmittag konnten wir im Rahmen des Outside-Checks, dann endlich zu unseren Flugzeugen. Ich wurde Herrn Pyrochta auf dem HB-PHH "HHH" zugewiesen (Piper Warrior II). Am Abend gingen wir nochmals zusammen kurz die wichtigsten Procedures durch und genossen das Pool. Einführungsflug: Endlich war es so weit, fliegen stand auf dem Programm. Ich war als letzter an der Reihe. Als ich dann endlich ins Flugzeug durfte und wir das Engine anliessen hiess es dann auch schon bald "your controls." Es ging darum ein Gefühl für das taxeln am Boden zu erhalten. Schon kurz nach dieser ersten Einführung ging es ans eingemachte, der Start. Es ging darum mitzufühlen was der Fluglehrer macht und welche Richtpunkte gut währen. Sobald wir auf unserem cruise-level waren, konnte ich wieder ans Steuer und sogleich meine ersten Kurven Ein -und wieder -Ausleiten. Die Zeit verging sehr schnell und schon waren wir im Approach. Auch hier hiess die Devise Mitfühlen und schauen wies geht. Am Nachmittag hiess es wie immer Theorie für den nächsten Flug. Am Abend hatten wir dann doch schon einiges , dass wir nochmals besprachen lernten und vorbereiteten. 4 Fundamentals Dieser Flug hatte es bereits in sich. Sobald wir losrollten hiess es your controls. Dies änderte sich dann auch bis nach dem Start nicht. Schon dieser Start wurde vom Flugschüler natürlich mit Hilfe des Lehrers selbstständig durchgeführt. Anschliessens mussten die Kurven fliegen. Das tönt relativ simpel ist jedoch für einen blutigen Anfänger schon mit Schwierigkeiten verbunden. Es ist relativ schwierig den Horizont in der Gebirgigen Region "mitzuführen." Ich hatte jedoch nach einigen Kurven bereits das Gefühl, dass ich die Wichtigen Punkte erfasst hatte. Es ging immer besser. Approach war dann wieder Sache des Fluglehrers. Nach dem Flug debriefing. Der Fluglehrer teilte mine Meinung, es sei schon schnell relativ stabil geworden und gab mir deshalb eine Standard für diesen Flug. 4 Fundamentals Ziel dieses Fluges war es den Start selbstständig durchzuführen. Dies gelang mir nur zum Teil, da ich mit dem Scheinhorizont mühe hatte und deshalb zu viel auf die Instrumente schaute. Wieder ging es anschliessend um Kurven und lagen fliegen. Hier machte sich das lernen der Procedures am Vorabend bezahlt. Level-off mit den dazugehörigen procedures. Im Landeanflug staunte ich wieder einmal wie genau der Fluglehrer die Speeds und Höhe im Griff hatte. 4 Fundamentals. Der Start war schon beinahe zur Routine geworden und ich nahm mir für diesen Flug vor die Lagen mit den dazugehörigen procedures noch genauer zu fliegen. Es standen nun auch kombinierte Fluglagen auf dem Programm. Dies war etwas womit ich zuerst grosse Mühe hatte. Ich bekam während dem Flug ein durcheinander mit den verschiedenen Procedures und konnte mich dementsprechend nicht mehr auf die "wichtigen" Sachen konzentrieren. Die Bewertung fiel dementsprechend schlecht aus, below standard. Dieser Flug war serh anspruchsvoll und forderte auch die anderen Kandidaten sehr, welche auch ein below bakamen. 4 Fundamentals Am gleichen tag zwei Flüge. Das war toll. Ich konnte meine Fehler vom Morgen im Debriefing gut aufnehmen und war motiviert zu zeigen, dass ich es kann. Speziell war bei diesem Flug, dass der Fluglehrer wechselte. Mein Ziel die Fehler vom Morgen zu verbessern konnte ich sehr gut erfüllen. Ich flog an diesem Nachmittag meinen besten Flug bis dorthin. Speeds waren absolut knapp neben den verlangten werten und auch die procedrues kamen schon fast von alleine. Im Debriefing meinte der Fluglehrer ich sei nur knapp an einem above standard "vorbeigeflogen." Eigentlich hätten wir nun Wochenende gehabt, aber der Fluglehrer hatte entschieden einen Flug vorzuziehen, da die Wetterprognose nicht immer gut zu sein schien. Wie sich später herausstellte war es genau die richtige Entscheidung. Es hiess also am Samstag morgen nochmals aufstehen und den Outside check durchführen. Wir übten in diesem Flug simulierte Platzrunden. Nun hiess es wirklich die Theorie des Vortages genau umzusetzen. Wann waren wieviele Flaps, Speeds und Höhe zu setzen. Und das alles gleichzeitig. Ich staunte ab mir selber wie gut ich das Multitasking schon im Griff hatte. Nach drei Übungsläufen gings schon zurück und wir durften gleich den Approach selber fliegen. Zu meiner Überraschung schien der Anflug so gut gewesen zu sein, dass ich gleich bis zum Schluss selber fliegen bzw landen durfte. Als es ab und zu vom Fluglehrer hiess "wo schlömmer uf" wusste ich gleich was zu korigieren war. Es war ein geniales gefühl Power idle und am Steuer ziehen bis dann die Räder auf dem Gras aufsetzten. So konnte ich voller Elan für die nächste Woche ins Wochenende. Es gab jedoch noch zwischenbeurteilungen. Der Fluglehrer war sehr zufrieden mit mir und sagte ich solle so weitermachen, dann käme es sicher gut Am Wochenende entspannten wir uns und holten schlaf nach. Platzrunden Ich freute mich schon lange auf diesen Flug. Voice war seit diesem Morgen auch in unserer Macht. Als ich mich mit "Locarno ground, HB-PHH, Gras parking bravo with inforamtion J, ready to taxi " beim Ground meldete ahnte ich noch nicht wie gut mir dieser Flug gelingen würde. Es standen 6 ouch an goes auf sowie 2 Go arounds auf dem Programm. Die erste Platzrunde flog der Fluglehrer und dann war ich an der Reihe. Ich konnte immer alle checks und procedures frühzeitig erledigen was mir erlaubte mich auf die Voice und das Fliegen zu konzentrieren. Eine Landung war schöner als die andere und ich konnte nach dem Flug die neue Höchstwertung in unserer Gruppe auf einen above standard setzen. Ein Kollege hatte das gleich vor und wir freuten uns dann schlussendlich beide über unsere Glanzleistungen Das Wetter machte über die Nacht zu und wir konnten am nächsten Tag nicht fliegen. Es wurde ein Theorietag, das sagt alles ;-) Navigationsflug. Schon waren wir soweit einen anderen Flughafen anzufliegen. Bei uns handelte es sich um Lugano. Ich hatte grosse Mühe mit diesem Flug. Es ging alles sehr schnell und es war doch einiges neues, was mich ein wenig aus der üblichen konzentration hinauswarf. Ich konnte trotz allem den Flug geniessen und fand es einfach mega einen Flughafen anzufliegen auf dem sogar die Swiss landet Nach einer kurzen Pause ging es dann wieder los in Richtung Locarno. Dieser Flug gelang mir wieder recht gut. Alles Checks und Procedures wurden rechtzeitig gemacht und ich fühlte mich einiges sicherer wieder meinen "Heimflugplatz" anzufliegen. Mit einem below und einem standard war der Tag für mich nicht unbedingt gut gelaufen, aber ich war um einige wichtige erfahrungen reichen geworden. Am Abend erwarteten wir alle den P&SFI, in unsermem Fall Herr Hügli. Er war ein sehr netter aufgestellter uns sympathischer Militärpilot. Er erklärte uns das Programm unserer schon beinahe letzten Fluges. Er werde als Sandsack agieren. Sprich er wird da sein falls etwas unvorhergesehenes geschieht, ansonsten nicht wirklich etwas tun. Ein letztes Mal ging es am Abend darum unsere Flüge vorzubereiten. Einerseits Stalling und steep turns andererseits den Kontrollflug. Ich hatte am Morgen den Stall und steep turn Flug. Ein wahrlich atemraubendes Gefühl mit beinahe 2G in den Sitz gedrückt zu werden. Auch stall-Übungen führten wir durch. Diese hätte ich als viel spektakulärer erwartet. Wie auch immer, ich nutzte den Flug als gute Gelegenheit letzte Fehler für den Entscheidenden Kontrollflug auszumerzen. Nach einem wie immer sehr guten Mittagessen in der Militärkantine, war ich an der Reihe zu zeigen was in mir steckt. Ich flog das Programm mit kleinen Ausnahmen sehr genau und mit engen Toleranzen. Ich legte wirklich nochmals einen tollen Flug hin. Ein würdiger Abschluss dieser zwei Wochen. Beim Debriefing erklärte er mir noch zwei, drei Fehler sagte aber er sei zufrieden mit mir. Nun hiess es warten. Am nächsten Morgen sollte sich bei der Schlussbeurteilung entscheiden, ob ich gut genug war. Wie es scheint konnten beinahe alle überzeugen, denn 5 von 6 erhielten das beghrte Empfehlen als Militäpilot, inklusive mir versteht sich Am Nachmittag besichtigten wir noch die PC-7 und die Rega-Basis mit ihrem Helikopter. Es war eine sehr strenge Zeit, jedoch auch eine der besten Zeiten die ich in meinem Leben erleben durfte. Andersch Parat gsi jungs Ich habe versucht den Text mit Bildern aufzulockern habe es jedoch nicht hingebracht, Tipps? Ansonsten bin ich auf Facebook, auf Anfrage kann ich euch ja dort Zugriff verschaffen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Marco K. Geschrieben 25. August 2008 Teilen Geschrieben 25. August 2008 Sali Michi Mich erstaunt ehrlich gesagt, dass es bis jetzt noch keinen Kommentar gegeben hat! Sonst sind SPHAIR-Berichte immer sehr begehrt:cool: Also gut, dann gebe ich halt meinen Senf ab:D Ich möchte mich zuerst einmal für den Bericht bedanken! Er ist vielleicht nich so ausführlich, wie der von Christoph aber immerhin! Ich möchte nicht wissen, wieviele User überhaupt so viele Zeilen auf die Reihe gebracht hätten! Zusätzlich stellt sich auch die Frage, ob denn jeder sämtliche Prozesse noch einmal durchkaufen muss:) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Miggi Geschrieben 10. September 2008 Autor Teilen Geschrieben 10. September 2008 Hallo Marco. Ja ich bin auch ein wenig überrascht, vor allem weil es ja trotz allem ein rechter Aufwand ist einen solchen Bericht zu schreiben. Ich denke es hat damit zu tun, dass es eben schon einige Male erläutert wurde und man inzwischen weiss wies läuft ;-) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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