anajoannem Geschrieben 18. August 2008 Geschrieben 18. August 2008 Ich bin auf der Suche nach Angaben zu Kosten pro Kg Gewicht pro Jahr an Bord eines Flugzeuges. Z.B. wenn in ein Flugzeug leichtere Sitze eingebaut werden, was das dann pro kg pro Jahr an Einsparpotential bringt. Kennt jemand irgendwelche Studien zu dem Thema oder hat irgendwelche Werte für mich? Die Werte, die ich bisher fand variierten zwischen 100 und 6000 US$. Das ist mir doch etwas zu vage. Zitieren
Quax37 Geschrieben 18. August 2008 Geschrieben 18. August 2008 Bei einer 737-800 kostet jedes kg "Ballast" bei einem Kerosinpreis von US$ 1000,-/t zwischen 90,- und 200,- US$/Jahr, abhängig von durchschnittlicher Sektorlänge, Sektors pro Tag etc., also der "Utilization". Diese Werte beinhalten nur den zusätzlichen Treibstoffverbrauch, nicht den erhöhten Wartungsaufwand aufgrund "wear & tear". Zitieren
anajoannem Geschrieben 18. August 2008 Autor Geschrieben 18. August 2008 Danke für die Antwort! Ist das ein Erfahrungswert? Zitieren
Quax37 Geschrieben 18. August 2008 Geschrieben 18. August 2008 Ist das ein Erfahrungswert? Nein, ist gerechnet. Zitieren
anajoannem Geschrieben 18. August 2008 Autor Geschrieben 18. August 2008 Verraten Sie mir, wie Sie es berechnet haben? Zitieren
nff Geschrieben 18. August 2008 Geschrieben 18. August 2008 Bei einem A330/A340 Flug über 10h braucht 1kg Mehrgewicht etwa 0.25 kg Kerosin um es zu transportieren. Pro Tag à 2 Leg sind das also 0.5 kg. Da ich nicht weiss, wie viele Tage das Flugzeug unproduktiv in der Werkstatt steht, nehme ich mal 350 produktive Tage/Jahr. So kommt man auf etwa 175 kg Mehrverbrauch innerhalb eines Jahres. Jetzt schaue ich natürlich mit einem schlechten Gewissen auf meine Bauchwölbung und schwöre hiermit, dass ich aus Umweltschutzgründen subito etwas abspecken werde! Zitieren
Quax37 Geschrieben 18. August 2008 Geschrieben 18. August 2008 Verraten Sie mir, wie Sie es berechnet haben? Dazu müsste ich das Excel-Sheet ersteinmal finden :confused: Mal schaun... Zitieren
anajoannem Geschrieben 18. August 2008 Autor Geschrieben 18. August 2008 @ Peter: Ist schon der Hammer. Die Airlines bauen aus Gewichtsgründen die Trennvorhänge aus den Flugzeugen und die Deutschen werden angeblich immer dicker und fliegen mit erhöhtem BMI durch die Welt... ;) @ Hans: Ich drücke die Daumen fürs Excel-Sheet-Finden! Zitieren
nff Geschrieben 18. August 2008 Geschrieben 18. August 2008 .... gebt uns mehr frei und wir treiben wieder mehr Sport! Peter, der im Moment etwas konsterniert ist, weil er neben einer KLM Hostess gefrühstückt hat, die nach ihrem kurzen Ausflug nach Sao Paulo 7 Tage frei hat (nein, sie arbeitet nicht Teilzeit) Zitieren
Quax37 Geschrieben 18. August 2008 Geschrieben 18. August 2008 @ anajoannem: BTW, haben Sie auch einen Namen? ;) Zitieren
anajoannem Geschrieben 19. August 2008 Autor Geschrieben 19. August 2008 Ja hab ich. --------------------- Gruß Stine Zitieren
N363MA Geschrieben 19. August 2008 Geschrieben 19. August 2008 Frage an nff-Peter & Hans: in welchem Verhältnis darf man dann die Gepäck-Charges verstehen die für Uebergepäck verrechnet werden wenn ich Eure Kalkulationen ansehe? Bsp KLM: AMS nach Quito mit MD11 (vor 2 Wochen) -> bei 2300 CHF ECO air fare incl. APT charges sind ganze 20kg Gepäck erlaubt. Jedes Kilo zusätzlich kostet pro Leg 12 EUR (30% billiger online) Bei AF hat man mir letztes Jahr von CDG nach BOG pro kg 50 CHF zusätzlich chargen wollen beim check-in... Dann ist da ziemlich viel Luft drin in solchen Zuschlägen oder hab ich was missverstanden (OK zusätzliche Kosten bzgl. Maintenance habt Ihr oben nicht erwähnt, kann aber nicht ein massiv mehrfaches der variablen Costs sein? Wieso soll mit zu hohen Charges zusätzliches Gepäck abgeschreckt werden? Environmental Gedanken oder was sonst? thx, Bobby Zitieren
Hunter58 Geschrieben 19. August 2008 Geschrieben 19. August 2008 Das Uebergepaeck nimmt der Fracht Platz weg die die Airlines meistens and die Frachttochter garantieren. Die genauen Regelungen zum Uebergepaeck sind in den Befoerderungsbedingungen ersichtlich. Die einfache Regel lautet, dass man fuer etwas bezahlt (zB Sitzplatz plus 20kg Gepaeck plus Hangepaeck). Wenn man mehr will als wofuer man bezahlt hat, dann muss man auch tiefer in die Tasche greifen. Zitieren
N363MA Geschrieben 19. August 2008 Geschrieben 19. August 2008 Die Grundregel war mir schon klar. Und dass man für additional services auch additional zahlt ist auch selbstverständlich und ausser Frage. Die Frage ist nur wieviel für das Extra-Kilo und auf welcher Kalkulations-Basis (dass ne Marge enthalten ist neben den Vollkosten ist nachvollziehbar und ok). Aber wenn Fracht einträglicher ist oder so geregelt ist, versteh ich den Steuerungsmechanismus natürlich eher. cheers Bobby Zitieren
anajoannem Geschrieben 20. August 2008 Autor Geschrieben 20. August 2008 So, jetzt weiß ich dank Hans und Peter schon recht genau, wieviel mehr an Kerosin jedes zusätzliche Kilo an Bord pro Jahr "verbraucht". Hat jemand noch eine Idee, was da noch an wear & tear dazugerechnet werden muss? -------------------------- Gruß Stine Zitieren
Philippe Deprez Geschrieben 20. August 2008 Geschrieben 20. August 2008 Hoi Stine, Bezüglich leichtere Sitze: Die SWISS hat den A320 mit leichteren Sitzen versehen (-900kg pro Flugzeug). Dadurch sparen sie 1'200 Tonnen pro Jahr. Gruss Philippe Edit: Schicke mir doch Deine e-Mail Adresse. Dann kann ich Dir was zusenden. Zitieren
Schorsch Geschrieben 12. September 2008 Geschrieben 12. September 2008 Verraten Sie mir, wie Sie es berechnet haben? Es gäbe eine relativ einfache und dennoch halbwegs brauchbare Methode. Man vernachlässigt Steigflug und "Bremsmehrabnutzung", weil man annimmt, dass wir über Gewichtseinsparungen im Bereich 1% OEW reden (also bei einem A319 in der Größenordnung bis maximal 350kg). Bei den Kosten für Kerosin wird der siebtel Nanometer weniger abgeriebenes Karbon je Landung eventuell zu vernachlässigen sein. So viel Gewicht aus dem betriebsbereiten leeren Flugzeug raus zu kriegen ist de facto nicht möglich, um es aus dem neu entworfenen Flugzeug zu kriegen werden viele viele Menschen bezahlt (auch ich irgendwo). Auf 150 Paxe verteilt hieße das etwa 2.5kg pro Nase, was widerum möglich ist, wenn man beispielsweise beim Übergepäck ansetzt. So, wie rechnen wir? Wir nehmen als Basis 2000kg/h für einen 60t schweren A319 als Basis an (Wissende bitte Hausnummer korrigieren). Wir nehmen Reiseflug mit einer Gleitzahl (= Lift over Drag oder LoD)von 18 an, und kommen so zu einem SFC von (genau) 0.6 kg/(daN*h). Dann rechnen wir fortwährend: Fuel Flow = Weight/LoD * SFC Sagen wir nun, wir haben 2000kg mehr Gewicht, dann ergibt sich statt 2000kg/h nun: 62000/18*0.6 = 2067 kg/h Mit Utilisation pro Jahr, durchschnittlicher Sektorenlänge und einem halbwegs brauchbaren Payload-Range Diagramm kann man dann schon weit kommen. Manchmal ist es halt keine Wissenschaft, das Fliegen. :005: Gruß, der wo als Schorsch bekannt war Zitieren
Schorsch Geschrieben 12. September 2008 Geschrieben 12. September 2008 Frage an nff-Peter & Hans: in welchem Verhältnis darf man dann die Gepäck-Charges verstehen die für Uebergepäck verrechnet werden wenn ich Eure Kalkulationen ansehe? Bsp KLM: AMS nach Quito mit MD11 (vor 2 Wochen) -> bei 2300 CHF ECO air fare incl. APT charges sind ganze 20kg Gepäck erlaubt. Jedes Kilo zusätzlich kostet pro Leg 12 EUR (30% billiger online) Bei AF hat man mir letztes Jahr von CDG nach BOG pro kg 50 CHF zusätzlich chargen wollen beim check-in... Dann ist da ziemlich viel Luft drin in solchen Zuschlägen oder hab ich was missverstanden (OK zusätzliche Kosten bzgl. Maintenance habt Ihr oben nicht erwähnt, kann aber nicht ein massiv mehrfaches der variablen Costs sein? Wieso soll mit zu hohen Charges zusätzliches Gepäck abgeschreckt werden? Environmental Gedanken oder was sonst? thx, Bobby Einnahmequelle. Eine erhebliche Anzahl an Passagieren findet gerade Mal den Check-In Schalter, dann ist aber Schluss mit der "Vorplanung". Man muss nur sehen, wie viele Leute an den Sicherheitskontrollen mit irgendeinem Kram auffallen, den sie aus reiner Verplantheit in der Tasche haben. Jedenfalls kann die Fluggesellschaft davon ausgehen, dass ein gewisser Teil das Konzept des "Übergepäck" nicht kennt. Wenn man aber vor dem Check-in Schalter steht ist es für Überlegungen über die Reise-Garderobe zu spät, und die Alternativen lauten zahlen oder wegwerfen. Da wird meist gezahlt. Wenn der typische EasyJet "Schnäppchenjäger" für 40 Euro einen Flug bekommen hat, kann man ihm so schnell noch mal die gleiche Summe aus der Tasche ziehen. Fazit: Die Preise stehen natürlich in keinem Verhältnis zu den Mehrkosten, aber Fluggesellschaften sind auch keine gemeinnützigen Organisationen (nun, die Swiss war es ja anscheinend mal). Alle Limits inklusive Mehrkosten stehen klar und deutlich im Internet oder können abgefragt werden. Nur klar, dass die Gesellschaften über den Ticket-Preis konkurrieren und sich das Geld auf diese Weise wieder rein holen. Ich finde es auch nicht cool, aber nachvollziehbar. Ökonomisch packen ist übrigens auch eine erlernbare Fähigkeit! Zitieren
tamiko Geschrieben 12. September 2008 Geschrieben 12. September 2008 Einnahmequelle.Eine erhebliche Anzahl an Passagieren findet gerade Mal den Check-In Schalter, dann ist aber Schluss mit der "Vorplanung". Ich dachte immer, sie werfen das Gehirn schon bei der Abfahrt zum Flughafen weg :D Witzig ist es auch immer, wie sich bei Air Berlin-Flügen die Passagiere aufregen, wenn sie ein paar Kg Übergepäck zahlen müssen, dabei kostet 1Kg bei Air Berlin innerhalb ganz Europas (!) bzw. auch bei Umsteigeverbindungen (zb. TXL-PMI-LIS gilt als ein Flug) "lächerliche" 5€... :eek: lg, Joseph Zitieren
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