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Was für eine Woche....


TheAviator

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War eine ziemlich aufregende Woche in meiner bisher noch kurzen Fliegerkarriere, muss das mal niederschreiben....

 

Am letzten Montag hatte ich meine letzte Flugstunde. Ich habe mich entschieden zuerst das RPPL zu machen. Beim Debriefing meinte mein Fluglehrer, dass ich jetzt wohl reif für die Prüfung sei. Da ich den ganzen Papierkram schon vorbereitet hatte, musste mein Fluglehrer nur noch einen Prüfer organisieren. Am Dienstag erhielt ich ein Telefon, dass die Prüfung schon am Donnerstag möglich sei. Klar habe ich zugesagt.....

 

Die Prüfung sollte nach Wangen-Lachen gehen. Ich habe mich ziemlich intensiv vorbereitet, damit ich mich dort zurechtfinde. Am Donnerstag war ich zur besagten Zeit am Flugplatz, etwas nervös zwar, aber doch recht zuversichtlich. Das Wetter hat mir dann noch fast einen Strich durch die Rechnung gemacht: Zürich hatte Böenspitzen bis 25 Kts im TAF. Schliesslich meinte der Prüfer telefonisch, er kommt mal vorbei und dann mal sehen.

 

Ich konnte die Prüfung dann doch machen. Das Wetter war ok. Zwar relativ viel Wind, aber nicht turbulent. Die Prüfung selber lief klasse. Alles klappte sehr gut: Anflug ohne Flaps, Steigen/Sinken, Steep Turns, Anflug/Landung in Wangen. Ich war selber erstaunt wie gut das geklappt hat. Der Experte hat ziemlich viel gefragt (vorallem Orientierungsvermögen), ich konnte eigentlich alles gut beantworten. Einzig zurück überm Heimplatz wurde es etwas hektisch weil ein anderer Flieger Power-off-Approach geübt hat, allerdings in Gegenrichtung.....

 

Gelandet, Flieger geparkt und Motor abgestellt. Jetzt der grosse Moment: Was meint der Prüfer (war übrigens ein klasse Typ!)? Bestanden! Der Prüfer war sehr zufrieben und ich natürlich überglücklich. Ist schon ein emotionaler Moment. So lange geübt, und nun endlich Pilot (wenn auch vorläufig nur "beschränkter"...).

 

Jetzt will ich natürlich so viel wie möglich fliegen. Habe dann auch gleich am Samstag den Flieger für ein paar Stunden gemietet. Ab nach Neuenburg und wieder zurück. Ist natürlich zuerst ein etwas "komisches" Gefühl, wenn man plötzlich für alles alleine verantwortlich ist.

 

Beim Anflug auf den Heimplatz habe ich natürlich ordnungsgemäss den Approach-Check gemacht. Dabei wird ja auch die el. Benzinpumpe eingeschaltet. Im Sektor hatte ich das Gefühl, irgendwie läuft der Motor unrund. Über dem Platz hat sich das Gefühl dann noch verstärkt. Ich bin dann etwas höher als üblich ins Final und praktisch im Leerlauf angeflogen. Landung hat pefekt geklappt. Kurz nach dem Aufsetzen stand der Propeller. Mit der letzten Fahrt bin ich dann von der Piste weg. Aufm Taxiway habe ich dann gesehen, dass Benzin ausläuft wenn die el. Benzinpumpe läuft. Habe den Flieger dann zur Werkstatt gezogen....

 

So, ich hoffe, ich langweile niemand mit meiner Story. Musste aber wie gesagt dass mal niederschreiben. Vielleicht hat ja jemand ähnliches erlebt.

 

Grüsse

Urs

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Moin,

 

herzlichen Glückwunsch zu Deinem Schein! Du hast Recht, es ist ein komisches Gefühl, wenn man das erste Mal allein für alles verantwortlich ist. Es macht aber auch sehr stolz, wenn der Plan dann wirklich so funktioniert, wie angenommen. In meinen Augen ist das die Fliegerdroge überhaupt.

 

Mit dem auslaufenden Sprit hast Du ja dann auch gleich eine Feuertaufe erlebt. Ziemlich übel. Vielleicht aber noch ein Tipp von meiner Seite: Wenn Du im Zuge einer Handlung (hier: Anstellen der Fuel Pump) merkst, dass sich die Situation verschlechtert (weil z.B. der Motor unrund läuft), mach die Handlung zunächst mal rückgängig, um zu sehen, ob sich die Lage wieder verbessert (Ausschlußprinzip). Die Fuelpump ist für Durchstartmanöver zwar sehr hilfreich, aber sie ist es nicht wert, ein Fuel-Leck zu erzeugen und damit später einen Triebwerksausfall. Wenn der Motor unruhig läuft, auch einfach mal sofort den Tank wechseln. Eine verstopfte Tankleitung kann die Ursache sein.

 

Hast Du denn bereits während des Fluges ohne Treibstoffpumpe Sprit verloren? Das müsste dann ja eigentlich an der Treibstoffanzeige erkennbar gewesen sein?

 

Viel Erfolg für Dein weiteres Fliegerleben!

 

Besten Gruß

Jens

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Hallo Aviator!

 

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner bestandenen Prüfung. Geniess das Gefühl des Erfolges und sauge es in dir auf. :-)

 

Du, was ist denn beim RPPL so besonders? V.a. im Vergleich zum PPL?

 

Den Erstflug wünscht man sich als frischgebackener Privatpilot wahrscheinlich etwas anders, als du es erlebt hast. Krass.

Welche Gedanken gingen dir dabei und nachher durch den Kopf? Siehst du die Fliegerei immer noch wie vorher? Und welches Flugzeug bist du denn geflogen?

 

Schön, dass der Motor sich erst am Boden verabschiedete. Anscheinend ist es beim Fliegen so, dass man nie ausgelernt hat?!

 

Ich wünsche dir viele wunderschöne und unfallfreie Flüge...

 

Liebe Grüsse

 

Simon

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Hallo zusammen,

 

Danke für die Replies.

 

@ Jens: Danke für den Tipp. Ich denke, der Fuelverlust kam erst mit dem Einschalten der Benzinpumpe. Habs erst am Boden gemerkt, dass es an der Benzinpumpe liegt.

 

@ Simon: RPPL ist zum Anfangen schon ok (meine Meinung....). Aber man kann halt nicht ins Ausland oder in die C/D-Lufträume.

 

@ Simon: Es war eine Robin. Eigentlich ein sehr zuverlässiger und gut gewarteter Flieger. Ich war schon ein bisschen konsterniert nach der Sache. Meine Einstellung zur Fliegerei hat sich aber nicht geändert.

 

Wünsche Euch einen guten Wochenstart

Viele Grüsse

Urs

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Gast Hans Fuchs
Aber man kann halt nicht ins Ausland oder in die C/D-Lufträume.

Hallo Urs, auch ich gratuliere.

 

Die obige Aussage stimmt Gott sei Dank so nicht.

Man darf mit RPPL ins Ausland, das ist 100% sicher.

 

Berichte dann mal nach Rücksprache mit der Werksatt, ob das Abstellen des Motors tatsächlich etwas mit dem "Auslaufen" des Benzins zu tun gehabt hat. Eigentlich tönt der Vorfall nach Vergaser Vereisung.

 

Hans

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Was mich, nicht zum ersten Mal und auch hier im Forum, immer wieder verblüfft: da macht einer das RPPL, wird von Fluglehrern und Experten sorgfältig begleitet und denkt noch immer, vermutlich manche FluglehrerInnen auch, dass die RPPLER das Ausland und manche Lufträume meiden müssen. Das ist kein Vorwurf (Gratulation zur Coolness, übrigens), nur eine stirngerunzelte Beobachtung.

Gruess, Hannes

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Hallo Hans und Hannes

 

Danke für Eure Antworten. Das mit dem RPPL führt bei mir jetzt doch zu etwas Konfusion. Ich zitiere mal:

 

Die Privatpilotenlizenz mit beschränkten Rechten (RPPL) stellt die kostengünstigere Variante zur Privatpilotenlizenz (PPL) dar und ist mit weniger Zeitaufwand zu erlangen. Diese Lizenz gilt als nationale Fluglizenz mit Berechtigung zu Flügen in der Schweiz innerhalb der Lufträume der Klassen E und G. Zudem dürfen ohne entsprechende Erweiterung keine kontrollierten Flugplätze angeflogen werden.

http://www.mfgt.ch/index.php?id=rppl

 

Kann ich nun doch ins Ausland und unter welchen Bedingungen? Habe im Moment die voice noch nicht (beginnt im September).

 

@ Hans: Ich kriege noch Bescheid von der Werkstatt. Bin gespannt was los war...

 

Grüsse

Urs

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Gast Hans Fuchs

Papier, auch elektrisches nimmt eben alles an. Die Aussage der MFGT ist also falsch. Es gibt im Ausland keine Einschränkungen in unkontrollierten Lufträumen.

Die Mär beruht auf einer seinerzeitigen Fehlinterpretation des BAZL. :)

 

In kontrollierte Lufträume kann man meines Erachtens mit RPPL einfliegen, wenn man zusätzlich die Voice hat, rsp. die Erlaubnis der zuständigen Stellen des Heimatplatzes, wenn dieser kontrolliert ist.

 

Man kann mit RPPL wie früher üblich seine Kompetenzen nach und nach aufbauen. Zuerst die Voice und dann das CFVR, um schlieslich zu einer vollständigen PPL Lizenz zu gelangen. Nach wie vor ist das ein sehr guter Weg, da er einem Zeit lässt, Gelerntes ohne Druck nach und nach zu vertiefen.

 

Hans

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War gestern nochmals fliegen und hab in der Werkstatt nachgefragt, was der Grund für das Motorenproblem war: Hatte nichts mit der Benzinpumpe zu tun, sondern lag am Vergaser: Die Schwimmernadel ist hängen geblieben und hat die Benzinzufuhr blockiert (ich hoffe, ich gebs korrekt wieder....).

 

Habe auf einem anderen Platz mit jemand gesprochen, der gesagt hat, dass früher die Robins öfters mal Probleme mit dem Vergaser hatten. Ist jemand schon mal etwas ähnliches passiert?

 

Grüsse

Urs

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....was der Grund für das Motorenproblem war: Hatte nichts mit der Benzinpumpe zu tun, sondern lag am Vergaser: Die Schwimmernadel ist hängen geblieben und hat die Benzinzufuhr blockiert (ich hoffe, ich gebs korrekt wieder....).

 

Habe auf einem anderen Platz mit jemand gesprochen, der gesagt hat, dass früher die Robins öfters mal Probleme mit dem Vergaser hatten. Ist jemand schon mal etwas ähnliches passiert?

 

Hatten wir doch schon!

 

Mit Robin hat das eigentlich nicht wirklich etwas zu tun, sondern spezifisch mit dem Schwimmer der Marvel-Schebler Vergaser welche bei Lycoming Motoren verwendet werden.

 

Gruss

 

Philipp

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Ready for Takeoff

und für die Interessierten ist hier ist noch der Link zum neuesten offiziellen Servicebulletin vom 18. Juli 08 von Lycoming...

 

Das ist wirklich keine schöne Geschichte!

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