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Sauerstoffmangel


Roger Richard

Empfohlene Beiträge

Gast Hans Fuchs
Geschrieben
Kann man problemlos organisieren, mit allem drum und dran (Theorie, Filmaufnahme etc.). Das Erlebnis ist es wert und mir hat es schon mindestens einmal das Leben gerettet. Problem ist einzig der Preis: 800 bis 1000 CHF. Das will wohl kaum jemand bezahlen.
Da die ILS auch ganze grosse Simulatoren mieten kann, könnte sie wahrscheinlich auch ganze Unterdruckkammern mieten.

 

@Dani, könntest Du uns das nicht vielleicht sogar helfen zu organisieren?

 

Hans

Geschrieben

Auch wenn der Preis hoch ist; bei mehreren Teilnehmern lässt sich dieser vermutlich etwas nach unten korrigieren?! Ich wäre jedenfalls ernsthaft an dem Experiment interessiert! Kann mir vorstellen, dass ich nicht der einzige bin.

Gruss Reto

Spitfire Mk XIX
Geschrieben
Dan:

 

Dann freut es mich ja um so mehr dass die Amis das Hypoxia Training bei der FAA (im CAMI) in Oklahoma City kostenlos anbieten.

 

Und für die 800 - 1000 Stutz kann man noch einen schönen Amilandurlaub dranhängen.

 

Das ist der übliche, bürgernahe und kostensparende Ansatz der Amerikaner, welche die Fliegerei noch als wichtigen und wertvollen Beitrag zur Volkswirtschaft sehen. Als ich vor einigen Jahren eine FAA-Lizenz "based on Swiss licence" beantragt habe und ich nach einer sehr angenehmen und hilfreichen halben Stunde im entsprechenden Büro der FAA in L.A. einen provisorischen Ausweis in Empfang nehmen durfte und in gut schweizerischer Manier nach dem Preis dieses Papieres fragte, schaute mich der FAA-Beamte nur entgeistert an und sagte: "It's for free and it was a pleasure to help you!" Die einzigen Auslagen in diesem Zusammenhang generierte das BAZL: Zur Bestätigung meiner Schweizer Lizenz bei der FAA verlangte es CHF 40.- für einen Fax nach Amerika...(ich denke sie haben nicht nur ein Papier geschickt sondern gleich das Gerät;)).

 

Aber um wieder auf die CH-Situation zurück zu kommen: Die Unterdruckkammer im FAI muss kostendeckend betrieben werden und da müssen halt pro Person etwa die 800 bis 1000 CHF verrechnet werden. Das kann man sicher organisieren, aber wie schon gesagt, ich zweifle, dass sich viele Interessenten finden.

 

Gruss Dan

Geschrieben
Ich wäre jedenfalls ernsthaft an dem Experiment interessiert!

Ich definitiv auch.

Geschrieben
Aber um wieder auf die CH-Situation zurück zu kommen: Die Unterdruckkammer im FAI muss kostendeckend betrieben werden und da müssen halt pro Person etwa die 800 bis 1000 CHF verrechnet werden. Das kann man sicher organisieren, aber wie schon gesagt, ich zweifle, dass sich viele Interessenten finden.

 

Auch ich hätte grundsätzlich Interesse an dem Test in der Unterdruckkammer. Nur bei den Preisen gehen meine ganzne Ersparnise drauf, die ich eigentlich für den Kauf des Sauterstoffgerätes brauchen wollte. Sobald ich das Teil habe, könnte der Versuch auch in flight stattfinden und erst noch günstiger.

Geschrieben

Natürlich... und Du wirst ohnmächtig, stürzt ab und das BFU hat noch mehr zu tun und ein Verein ein FLZ weniger.

 

im Übrigen will ich dich sehen, wie du 'ne 172 auf FL 250 prügelst :D

Geschrieben

Aber nein doch, Michel, wenn man merkt, gleich ohnmächtig zu werden, kann man ja dann das Gerät anziehen. ;)

 

Alleine schon die Betrachtung der von Dan erwähnten, sehr beeindruckenden Videos, würde glaub manch einem überaus gut tun.

Geschrieben

Hallo Michel

 

Natürlich... und Du wirst ohnmächtig, stürzt ab und das BFU hat noch mehr zu tun und ein Verein ein FLZ weniger.
Der PIC sollte natürlich seine Sauerstoffversorgung aufrechterhalten und der Versuch würde nur auf 13000ft gemacht werden.

 

im Übrigen will ich dich sehen, wie du 'ne 172 auf FL 250 prügelst
Du hast wohl noch nie was von der legendären Asterix (HB-CHX) gehört, mit etwas Zaubertrank im Fuel ist da alles möglich.

 

aircraft_hbchx_outside.jpg

Geschrieben
In einem anderen Tread wurden diverse Filme zum Unfall der B737 der Helios verlinkt. Da wird einem erst wieder bewusst, was Sauerstoffmangel für ein Destaster auslösen kann.

 

In dem Film wird erwähnt, dass die Piloten schon bei 3000m (10'000ft) nicht mehr zu 100% Einsatzfähig waren und daher falsche Entscheidungen trafen.

 

Ein Kleinflugzeug ist insbesondere bei Alpenflügen schnell einmal auf 10'000ft und erreicht nicht selten auch Höhen von 13'000ft wo die Sauerstoffsättigung nur mehr ca. 88% ausmacht.

 

Ist es zu empfehlen, dass bei Flugzeugen ohne Druckkabine ab einer Höhe von 3000m der Pilot zusätzlich Sauerstoff zu sich nimmt damit er 100% Fit bleibt? Was meint Ihr?

 

 

Zum gleichen Thema habe ich kürzlich einen Bericht über die Höhenkrankheit gelesen. Dort wurde erwähnt, dass auch ab 3000m die "Höhenkrankheit" eintreten kann. Diess passiert plötzlich und äussert sich durch Übeleit, Unwohlsein, Schwindel etc.

 

Ein Passagier der bei einem Alpenflug solche Symtome zeigt sollte sofort mit Sauerstoff versorgt werden oder man leited einen Sinkflug ein bis sich der Gesundheitszustand normaliesiert. Schlimmer ist es wenn der Pilot davon betroffen ist, den der muss ja noch fliegen können.

 

Ist es daher sinvoll bei Flügen über 3000m eine Ration Sauerstoff für den Notfall dabei zu haben?

 

Mich würde interessieren was andere Piloten da zu meinen und wie sie es handhaben.

 

Sodele hier isser, der berühmte Unfall infolge Hypoxie: http://www.bfu.admin.ch/common/pdf/1680.pdf

 

Das schlimme daran ist, dass man es nicht merkt, das Gute, dass man sich pudelwohl fühlt!

 

Gruss

Theo

Geschrieben

naja, die alpenüberquerung in fl120-130 und ein flug in fl180 sind doch relativ schwer vergleichbar.

das man spätestens über fl130 ohne sauerstoff nix mehr verloren hat, sollte ja jedem klar sein..

Geschrieben
Du hast wohl noch nie was von der legendären Asterix
doch doch. ich kenne und fliege sie.
  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Seit kurzem benutze ich bei allen Alpenflügen d. h. so ab rund 7000ft regelmässig ein EDS O2D2.

 

Das EDS 02D2 regelt den Sauerstoffbedarf elektronisch und im Vergleich zum Constantflowsystem verbraucht es viel weniger Stauerstoff, da nur so viel Sauerstoff abgegeben wird wie der Pilot auf der jeweiligen Flughöhe benötigt.

 

Mein Erfahrungen mit dem Gerät sind bis jetzt sehr positiv. Man schalltet es am Boden ein und muss den ganzen Flug nicht mehr daran denken, da alles automatisch abläuft. Das Teil ist wirklich zu empfehlen. :)

Geschrieben
und der Versuch würde nur auf 13000ft gemacht werden

 

Tja, dann müssten wohl noch Ferry-Tanks eingebaut werden, damit der Flug in 13000 Fuss lange genug dauert damit man dann auch eindeutige Anzeichen einer Hypoxie beim Probanden finden kann...

 

Markus

Geschrieben

Hallo

 

Sobald jemand einen Sauerstoffmangel hat, findet man eindeutige Anzeichen dafür. Das Heimtückische ist leider nur, dass derjenige, der davon betroffen ist, den Sauerstoffmangel in der Regel selber nicht erkennt und erkennen kann.

Sobald die Sauerstoffsättigung im Blut auf unter 91% sinkt, kann man davon ausgehen, dass zu wenig Sauerstoff im Blut vorhanden ist und dementsprechend die ersten Anzeichen einer hypoxämischen Hypoxie festzustellen sind. Je weiter der Sauerstoffgehalt im Blut danach absinkt, desto grösser die Ausfallerscheinungen, da das Gehirn immer weniger Sauerstoff bekommt. Zu beachten ist dabei, dass sich die Sauerstoffsättigung NICHT proportional zur Flughöhe verändert!

Wenn man steigt, dauert es nur eine kurze Zeit, bis die Sauerstoffsättigung im Blut entsprechend absinkt und weniger Sauerstoff für den Körper vorhanden ist. Für eine Hypoxie auf 13’000ft werden also keine Ferry-Tanks benötigt.

 

Bei den verschiedenen gesetzlichen Grenzwerten von 10'000ft, 12'500ft, 13’000ft und 14’000ft handelt es sich um Höhen, bei denen der durchschnittliche, gesunde Mensch bereits an einer Hypoxie leidet, auch wenn er es selbst nicht realisiert! Sie sind insofern willkürlich festgelegt.

 

Die Druckhöhe, bei der eine Sauerstoffsättigung des Blutes 91% unterschreitet, kann mit einem Oxymeter recht einfach bestimmt werden. Diese Höhe ändert sich im Verlaufe der Zeit nur langsam und nur wenig (vorausgesetzt man ist weiterhin gesund etc.). Bei der Messung sollte allerdings beachtet werden, dass die Messgeräte durchaus Fehler anzeigen können, so z.B. wenn man kalte oder verschwitzte Finger hat; beides wiederum mögliche Folgen einer Hypoxie. Auch sollte während der Messung normal geatmet werden und nicht absichtlich schnell oder besonders tief.

Die gesuchte Höhe liegt im Durchschnitt wohl eher bei 8’000+ft als bei 10’000ft, kann aber nach oben und unten stark variieren.

 

Eine Hypoxie hat zur Folge, dass für Piloten wichtige Fähigkeiten beeinträchtigt werden, insbesondere die Sehfähigkeit, die Reaktionsgeschwindigkeit und das Urteilsvermögen.

Ein Flugzeug auf Kollisionskurs wird auf 3’000ft viel früher gesehen und es wird schneller ausgewichen, als wenn sich das ganze auf 13’000ft abspielt. Wenn das Flugzeug auf 13’000ft einmal gesehen wird, heisst dies aber noch nicht, dass rechtzeitig und richtig ausgewichen wird.

Die individuellen Störungen kann man jemandem praktisch nur durch Experimente in einer Druckkammer aufzeigen, von Experimenten im Flugzeug ist eher abzuraten, v.a. wenn man PIC ist.

 

Noch zum Vergleich: Bei einer Narkose wird der Anästhesist die Sauerstoffsättigung im Blut wenn immer möglich auf deutlich über 91% halten.

 

Ich hoffe, dies hat etwas zur Klärung beigetragen.

 

LG

Carlo

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