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Sauerstoffmangel


Roger Richard

Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Bei meinem Verein ist man beim Thema Sauerstoff gleich taub auf beiden Ohren...

Wo und wann wurden entsprechende Anträge gestellt, bei denen die (ausbleibende?) Reaktion 'Deines Vereins' auf diese Behauptung schliessen lassen?

 

Immerhin haben zwei (!) Flugzeuge in der Flotte ein integriertes Sauerstoffsystem! Das es sich nicht um die Leistungsschwächsten (sprich auch Günstigsten) handelt, dürfte selbsterklärend sein.

 

Oder sollte man deiner Meinung nach auch noch bei den C152 entsprechende Installationen vornehmen, um diese innerhalb der nächsten Monate/Jahre gleich ungebraucht mitentsorgen zu können?

Dominic Windisch
Geschrieben
Was und Wer hindert Dich eigentlich daran, Flarm und Sauerstoff persönlich anzuschaffen und auf Deinen Flügen einzusetzen, wenn Du der Ansicht bist, dass Du damit sicherer fliegen kannst?

 

dann komme ich nochmals auf meine Frage zurück: Was ist, wenn ich wie bei einem Flugzeug der Marke SuperDimona keine spez. Halterung habe, um eine Flasche sicher zu verstauen? :confused:

Bei einer "nicht so geklückten" Landung müsste ich befürchten, dass die Falsche mit voller Wucht nach vorne geschossen kommt...

Geschrieben

Für den Standard Alpen-Flug bis FL 120-130 braucht meiner Erfahrung nach der typische Pilot keinen Sauerstoff, und wie oft seit ihr mit Cessna und Co. schon höher gewesen? In alle Maschinen so ein System einzubauen ist wirklich übertrieben und steigert unnötigerweise die Kosten. So ne kleine 30 Minuten-Flasche kann sich bei Bedarf ja jeder selbst zulegen.

Geschrieben
Es gibt "Must Have" und "Nice to have" Sache in einem Flieger.

Du triffst damit genau den Kern der Sache, allerdings in einem ganz anderen Sinn, als Du gemeint hast: Früher war Sauerstoff etwas für Weicheier, welche sich damit der Lächerlichkeit preisgaben, richtige Männer brauchten das nicht. Heute gilt Sauerstoff immerhin als "nice to have". Langsam beginnt man aber zu begreifen, dass es tatsächlich ein "must have" ist, und zwar bereits in viel tieferen Höhen, als man bisher glaubte.

 

Was ist, wenn ich wie bei einem Flugzeug der Marke SuperDimona keine spez. Halterung habe, um eine Flasche sicher zu verstauen?

 

Das ist tatsächlich ein Problem, eine schlecht gesicherte Sauerstoffflasche ist noch gefährlicher als gar keine. Wenigstens den Einbau einer Flaschenhalterung sollte man für jedes Flugzeug verlangen.

Geschrieben
Was und Wer hindert Dich eigentlich daran, Flarm und Sauerstoff persönlich anzuschaffen und auf Deinen Flügen einzusetzen, wenn Du der Ansicht bist, dass Du damit sicherer fliegen kannst?
Nichts und Niemand.

 

 

Wo und wann wurden entsprechende Anträge gestellt, bei denen die (ausbleibende?) Reaktion 'Deines Vereins' auf diese Behauptung schliessen lassen?
Es kommt immer darauf an was man für Prioritäten bzw. was man für eine Flottenpolitik man hat und die meines Vereins ist leider nicht immer meine persönliche Meinung.

 

Oder sollte man deiner Meinung nach auch noch bei den C152 entsprechende Installationen vornehmen, um diese innerhalb der nächsten Monate/Jahre gleich ungebraucht mitentsorgen zu können?
NEIN auf so was wäre ich jetzt wirklich nicht gekommen.

 

Ich glaube die Flugzeuge nachzurüsten ist der falsche Weg, da dann die Piloten die auch gut ohne Sauerstoff auskommen was mitbezahlen, dass sie nicht brauchen.

Geschrieben

 

Das ist tatsächlich ein Problem, eine schlecht gesicherte Sauerstoffflasche ist noch gefährlicher als gar keine. Wenigstens den Einbau einer Flaschenhalterung sollte man für jedes Flugzeug verlangen.

 

Jein. Ich bin der Meinung bei Segelflieger, die sich lang in diesen Höhen aufhalten, oder größere IFR Flieger für lange Enroutezeiten in großen Höhen zahlt es sich natürlich schon aus. Um nicht zu sagen es ist ein Muss. Gibt es aber auch. Columbia, Diamond, Cirrus?.

 

Ob es für den 1 Std. Rundflug notwendig ist, ist natürlich persönliche Ansicht. Da gehen die Meinungen auseinander und ist wie oft schon erwähnt wurde sehr von Person zu Person abhängig.

Nur was wollt ihr denn mitnehmen? Eine riesige O2 Flasche, wie wir sich aus dem Rettungswagen kennen? Ich glaube da gibt es dann auch ein Zulassungsproblem. Immerhin befördert man damit ein Gefahrengut.

 

Solche Dinge hier finde ich zb praktisch. Eine kleine O2 Dusche. Alle paar Minuten einige Züge nehmen, sollte für den Sonntags Nachmittagsflug reichen. Kostet 8 EUR und fixieren musst auch nichts.

GOX-Dose.jpg

 

Du triffst damit genau den Kern der Sache, allerdings in einem ganz anderen Sinn, als Du gemeint hast: Früher war Sauerstoff etwas für Weicheier, welche sich damit der Lächerlichkeit preisgaben, richtige Männer brauchten das nicht. Heute gilt Sauerstoff immerhin als "nice to have". Langsam beginnt man aber zu begreifen, dass es tatsächlich ein "must have" ist, und zwar bereits in viel tieferen Höhen, als man bisher glaubte.

Finde ich nicht. Must haves sind gesetzlich vorgeschrieben. Alles andere ist nice to have. Überhaupt keine Frage, dass sehr vieles davon die Sicherheit enorm erhöht (Intercom, Headset, Flarm, GPS, O2,.....) trotz allem für den einen ist es unglaublich wichtig, für den anderen ein unnötiges Feature, dass er mitbezahlen muss. Und das ist das Problem in einem Verein. Man kann es nicht allen Recht tun. Piloten die "mehr wollen" kaufen es sich viellecht selber, aber Piloten die nicht bereit sind das zu bezahlen wechseln den Verein.

 

Eine Kompromisslösung wäre es je nach Vereinsgröße zB 1-2 Flieger damit auszustatten und den Preis nur für die Flieger zu erhöhen. Wer es braucht nimmts, wer nicht der nicht. Deswegen sind die jeweils anderen aber keine (Weicheier / Risikopiloten).

 

Man muss Prioritäten setzen! Setzt die Kosten hoch und es wird weniger geflogen. Und das ist unterm Strich vermutlich noch gefährlicher!

 

Interessante Diskussion!

Gruß

Geschrieben

Es gibt halt auch Leute, bei denen wäre 100% O2 auf Meereshöhe immer noch nicht genug um eine brauchbare Geistesleistung hinzutunen!

Gruss

Philipp

Geschrieben

Richtig,

 

und deshalb steige ich auch nie zu einem mir unbekannten Privatpioten hinten ins Flugzeug.

 

Gruß!

 

Hans

Geschrieben

Hallo

 

der Pilot heute, Abflug ab Grenchen, hatte wohl kurz nach dem Start auch zuwenig Sauerstoff! Ruft der doch auf der LSZG-Frequenz noch immer ZH-Info, obwohl in die nette Controllerin im Turmbau zu Grenchen ZWEIMAL darauf aufmerksam gemacht hat, dass ZH-Info eine ANDERE Frequenz als Grenchen hat. Manchmal unglaublich, welche Kapazitäten alles himmelwärts streben.

 

Gruss

Heinz

Geschrieben
Hallo

 

der Pilot heute, Abflug ab Grenchen, hatte wohl kurz nach dem Start auch zuwenig Sauerstoff! Ruft der doch auf der LSZG-Frequenz noch immer ZH-Info, obwohl in die nette Controllerin im Turmbau zu Grenchen ZWEIMAL darauf aufmerksam gemacht hat, dass ZH-Info eine ANDERE Frequenz als Grenchen hat.

Na ja, die Wärme machte heute wohl div. Leuten zu schaffen ;). Auch der Controller in Locarno rief mich noch zwei mal mit "report your position" auf, nachdem er mich in Bellinzona schon längst aus der Platzfrequenz "entlassen" hatte :005:.

 

@Brufi:

*LOL*:D

Andi Rotorchopf
Geschrieben

Hoi zäme,

 

@Brufi

@Heinz Richner

Vielleicht war nicht zuwenig sondern zuviel Sauerstoff im Spiel; Betroffene neigen in anbetracht des bevorstehenden Fluges unter Stress (muss nicht negativ sein) und beginnen unterbewusst zu Hyperventilieren wobei zuviel Kohlenmonxid ausgeatmet wird, welches ähnliche Symptome wie eine Hypoxie (Sauerstoffunterversorgung) aufweisen kann. Hier noch Sauerstoff draufgeben wäre Kontraproduktiv -> besser ein paar kräftige Atemzüge in einen (frischen:p) Kotzbeutel hilft effektiv und schnell.

 

Dies gehörte eigentlich ins Fach 'Human factor'

Geschrieben

Hallo!

 

@ Heinz und Ha-Pe: Ist ja wirklich schön zu wissen, dass es solches auch in der sonst so perfekten Schweiz gibt. :008:

 

Ein wirklich guter Thread, bei dem natürlich die Meinungen wieder sehr auseinander gehen.

 

Interessieren würde mich folgendes:

Inwiefern kann man sich an die Höhenluft gewöhnen? Ich lebe und arbeite auf über 7000ft, bin Nichtraucher, treibe hier auch mässig Sport. Heisst das nun, dass ich im Vergleich zu einer auf Meereshöhe lebenden Person 7000ft höher gehen darf? :005:

 

Ein Kollege besteigt ab und zu den Kilimanjaro mit Touristen. Dabei hat er die Feststellung gemacht, dass Nichtraucher oft eher schlapp machen als Raucher (Er ist Nichtraucher). Seine Erklärung dazu: Die Raucher sind sich gewohnt mit weniger O2 auszukommen?!? Was meint ihr dazu?

 

Deine Idee Bernhard mit der O2 "Dusche" ist natürlich kostengünstig. Dabei jedoch die Frage: Wie wirkungsvoll sind denn die "ab und zu ein paar Züge" Sauerstoff. Wie schnell regeneriert sich ein bereits unter O2-Mangel leidendes Pilotenhirn?

 

Vielleicht gibts hier im Forum sogar Sportärzte oder andere Fachleute, die so was professionell beantworten können. Freu mich aber auch über Laienbeiträge :)

Geschrieben

Ich bin zwar weder Arzt noch habe ich Medizin studiert, aber einige Dinge über Physiologie musste ich trotzdem mal lernen.

Inwiefern kann man sich an die Höhenluft gewöhnen?

Man kann den Körper tatsächlich an den tieferen O2 Partialdruck gewöhnen. Durch Aufenthalt in grossen Höhen über einen längeren Zeitraum wird die Zahl der roten Blutkörperchen erhöht um das tiefere Sauerstoffangebot zu kompensieren. Spitzensportler nutzen diesen Effekt auch aus (Höhentraining) um die Leistungsfähigkeit zu steigern.

Ein Kollege besteigt ab und zu den Kilimanjaro mit Touristen. Dabei hat er die Feststellung gemacht, dass Nichtraucher oft eher schlapp machen als Raucher (Er ist Nichtraucher). Seine Erklärung dazu: Die Raucher sind sich gewohnt mit weniger O2 auszukommen?!? Was meint ihr dazu?
Der Effekt ist bekannt. Raucher "leiden" normalerweise permanent unter einer gewissen Kohlenmonoxyd Vergiftung, d.h. ein Anteil ihrer roten Blutkörperchen ist mit Kohlenmonoxyd besetzt und steht für den Sauerstofftransport nicht zur Verfügung. Der Körper kompensiert diesen Effekt, indem er eine grössere Anzahl roter Blutkörperchen bereitstellt. Hört nun ein Raucher für z.B. zwei Tage auf zu rauchen (weil er z.B. den Kilimanjaro besteigen will), dann verschwindet die Kohlenmonoxyd Vergiftung und er hat eine höhere O2 Kapazität als ein Nichtraucher. Ich habe dazu einen beeindruckenden Film eines Experiments in der Höhenkammer gesehen, wirklich verblüffend.

 

Gruss

 

Philipp

Geschrieben

Beim Thema Sauerstoff gehen die Meinungen wohl wie auch bei anderen Themen weit auseinander.

 

Fact ist, dass die Leistungesfähigkeit bereits ab einer geringen Höhe abnimmt. Ob und wie das die Flugsicherheit beeinträchtigt ist wohl bei jedem Piloten anders. Bei den einen hat es keinen Einfluss und die anderen sind schon am Boden nicht 100% Einsatzfähig, wie wir gehört haben.

 

Das Wohlbefinden wird mit der Einnahme von zusätzlichem Sauerstoff aber erheblich gesteigert. Dies kann ich aus eigenen Erfahrungen bestätigen.

 

Auch die Fähigkeit des Auges farbig zu sehen wird mit Sauerstoff wieder hergestellt.

 

Mir hat kürzlich ein Pilot gesagt, dass er gar nicht wusste wie farbig das Wallis eigentlich sei, dies sei ihm erst mit O2 aufgefallen.

 

Seit bekannt wurde, dass häufiger Sauerstoffmangel auch auf die Potenz einen Einfluss haben könnte, fliegen fast alle Segelflieger nur noch mit.:005:

 

Eine IFR Fluglehrerin hat mir kürzlich berichtet, dass ihre IFR Flugschüler seit sie mit Sauerstoff schule, markant weniger Flugstunden bräuchten. In diesem Fall lässt sich mit O2 auch noch Geld sparen.

 

Praktisch wäre es wenn man diesen nicht ganz billigen Sauerstoffgeräte mieten könnte. Den nur die wenigsten von uns machen jedes Weekend einen Hochalpenflug.

 

Anstelle die Flugzeuge damit nachzurüsten, könnten die Flugzeugvercharterer solche Geräte zum mieten anbieten. Wie es auch bei den Headsets, Schwimmwesten etc. möglich ist.

Geschrieben

Roger!

 

Einer der Beitraege wo ein Danke Button einfach nicht genug ist :005:

Besser haette ich es nicht sagen koennen! Wer am Sauerstoff spart/ sparen will, spar def. am falschen ende!

Geschrieben
Mir hat kürzlich ein Pilot gesagt, dass er gar nicht wusste wie farbig das Wallis eigentlich sei, dies sei ihm erst mit O2 aufgefallen.[/Quote]Kommt vielleicht auch auf die Jahreszeit an und/oder was man vorher geraucht hat...:005:.

 

Praktisch wäre es wenn man diesen nicht ganz billigen Sauerstoffgeräte mieten könnte.[/Quote]Das möchte ich schon aus hygienischen Gründen lieber nicht, zumindest bei Masken und Schläuchen...:009:

 

Anstelle die Flugzeuge damit nachzurüsten, könnten die Flugzeugvercharterer solche Geräte zum mieten anbieten. Wie es auch bei den Headsets, Schwimmwesten etc. möglich ist.
Das würde nichts an der Tatsache ändern, dass "jemand" die Geräte kaufen, unterhalten, die Investition mittelfristig abschreiben und diese Kosten irgendwie weiterverrechnen muss, auch dann, wenn die Dinger die meiste Zeit ungenutzt herumliegen. Entsprechend unattraktiv (hoch) wären dann wohl auch die Mietpreise.
Geschrieben

Hallo HaPe

 

Das möchte ich schon aus hygienischen Gründen lieber nicht, zumindest bei Masken und Schläuchen...

Jetzt tust Du aber heikel, auf ein paar Bakterien mehr oder weniger kommt es wohl nicht an. Du kannst dir aber auch gerne eine persönliche Maske oder Kanüle für rund Fr. 12.00 kaufen wenn Du willst.

 

 

Das würde nichts an der Tatsache ändern, dass "jemand" die Geräte kaufen, unterhalten, die Investition mittelfristig abschreiben und diese Kosten irgendwie weiterverrechnen muss, auch dann, wenn die Dinger die meiste Zeit ungenutzt herumliegen. Entsprechend unattraktiv (hoch) wären dann wohl auch die Mietpreise
Das O2D2- EDS 2-Place ist inkl. Flasche etc. für rund Fr. 1500.00 zu haben. Nebst einer lebenslangen Garantie ist das Gerät auch wartungsfrei.

 

Wenn Du es für Fr. 20.00 pro Tag, dies macht Fr. 10.00 pro Person, da es ja für zwei Personen gedacht ist vermieten würdest, wäre es nach 75 mal amortisiert. Ab dann würde es sogar Gewinnbringend vermietet werden können.

 

Also ich glaube zumindest bei unserem Verein (MFGZ) würde es nicht ungenutzt herumliegen und hoffentlich nicht nur durch mich gemietet werden.

 

Sicher bin ich mir aber nicht, da ich die meisten Piloten der MFGZ und deren Einstellung zum Thema Sauerstoff nicht kenne.

 

Da ich sogar einige Piloten kenne die auch ein Headset als völlig überflüssig betrachten könnte es auch sein, dass wie Du sagst die Dinger ungenutzt herumliegen würden.

 

Ich wäre ja sehr gespannt, was ich in 10-Jahren auf diesen Tread für Antworten erhalten würde.

Geschrieben

Hallo Zusammen

 

Das möchte ich schon aus hygienischen Gründen lieber nicht, zumindest bei Masken und Schläuchen...:009:

 

Also bei den Geräten, die meine Segelfluggruppe hat (sieht etwa so aus wie das beim Link von Roger), ist eine Vollmaske erst ab solchen Höhen nötig, welche man mit GA-Flieger ohne Druckkabine ohnehin kaum erreicht. (ich meinnte 6000m im Kopf zu haben)

 

Darunter reicht eine simple Nasenkanüle, die kostet dann nur wenige Franken, sollte jeder Nutzer persönlich besitzen und nimmt auch kaum Platz im Fliegerkoffer ein. :005:

 

Das Gerät hat ein ziemlich ausgeklügeltes System. Trotz Nasenkanüle und entsprechen langem Schlauch merkt es sofort wenn man einatmet und "spritzt" eine kleine Menge Sauerstoff in den Atemzug. Atmet man durch den Mund schlägt das Gerät alarm.

 

 

Filme von Experimenten aus der Unterdruckkammer in Dübendorf habe ich schon einige gesehen, sie sind eindrücklich und amüsant zugleich. Interessant ist zum Beispiel, wie sich die Handschrift verändert, wenn sich der Sauerstoffmangel bemerkbar macht, usw.

 

Sollte jemand Zugang zu dieser Unterdruckkammer haben, an einem "ILS-Sauerstoffmangel-Day" wäre ich interessiert.:005:

 

Gruss

Stefan Burri

Geschrieben

Filme von Experimenten aus der Unterdruckkammer in Dübendorf habe ich schon einige gesehen, sie sind eindrücklich und amüsant zugleich. Interessant ist zum Beispiel, wie sich die Handschrift verändert, wenn sich der Sauerstoffmangel bemerkbar macht, usw.

 

Legendär ja wohl Mäni Weber...

Geschrieben
Das O2D2- EDS 2-Place ist inkl. Flasche etc. für rund Fr. 1500.00 zu haben. Nebst einer lebenslangen Garantie ist das Gerät auch wartungsfrei.

 

Wenn Du es für Fr. 20.00 pro Tag, dies macht Fr. 10.00 pro Person, da es ja für zwei Personen gedacht ist vermieten würdest, wäre es nach 75 mal amortisiert. Ab dann würde es sogar Gewinnbringend vermietet werden können.

 

Hinzu kommen die Kosten für das erneute Auffüllen der O2 Flasche.

 

Wie sieht es mit der Zulassung aus? Ich kann mir in unserer streng regulierten Luftfahrtwelt nicht vorstellen, dass ich einfach so mit einer 130bar Flasche quer durch die Gegend fliegen darf. Halterung hin oder her. Braucht es da genehmigte Halterungen? Die eventuell auch regelmäßig kontrolliert werden müssen? Ich denke die Columbia Fraktion kann uns da weiter helfen.

Papier mit Stempel kostet heutzutage fast mehr als das Produkt selber.

Sollte es wirklich einer "genehmigten Halterung" bedürfen so kann man die Idee mit dem extra mietbaren O2 System gleich vergessen. Bringt dann erst nichts, weil man es für alle benötigen würde.

 

Eigene Maske bzw O2-Brille sollte jeder eine eigene haben. Kosten nicht all zuviel, Platz brauchst kaum einen und ist wneigstens halbwegs hygienisch. Ich möchte mir nichts in die Nase stecken, das schon ein anderer drinnen gehabt hat.

 

Wie schauts aus mit unseren Rettungsdienstlern? Nehmt doch beim nächsten Flug das Pulsoxy mit - wäre wirklich interessant. Ebenso bei einem Linienflug mit Druckkabine.

 

Ich stehe der Sache zwar doch etwas kritisch gegenüber, wäre allerdings an brauchbaren "Übergangslösungen" bzw "Einführungsprojekten" durchaus interessiert.

 

Gruß

Bernhard

Geschrieben

 

Ich persönlich merke bei Sauerstoffmangel kaum etwas (Erfahrung in der Unterdruckkammer), ganz sicher würde ich die Anzeichen bei Stress nicht wahrnehmen. Für Piloten, die sich oft und für längere Zeit in den kritischen Höhen aufhalten, wäre so ein Test in einer Unterdruckkammer wirklich interessant. So etwas müsste doch eigentlich zu organisieren sein.

 

Ein entscheidener Faktor ist die Akklimatisierung, also ob man einige Tage in den Bergen wohnt (Gletscherpiloten) oder z.B. vorher am Meer war.

 

Ich hatte nach 1h30 in 9000 ft eine Hypoxie und habe mich danach intensiv mit dem Thema beschäftigt. Das Kriterium für mich sind die 90% Sättigung auf dem pulse-Oximeter. Auf Linienflügen hatte ich interessanterweise 95%.

 

Man kann beim schweizer Militär einen Kammertest machen (teuer: ca. 750 Fr) oder z.B. beim deutschen Luft und Raumfahrtzentrum in Köln. Allerdings ist ein Kammertest aufwändig. Ein Test mit einem Helium-Sauerstoffgemisch aus einer Flasche den ich dort in Köln gemacht habe war schon interessant. Bei simulierten 25000 Fuss kann man nach 3 Minuten keinen Text mehr schreiben, obwohl man keine Symptome spürt.

Geschrieben
Jetzt tust Du aber heikel, auf ein paar Bakterien mehr oder weniger kommt es wohl nicht an.[/Quote]Du kannst Dir ja gar nicht vorstellen, was man da so alles auflesen kann. Gilt im Übrigen auch für "Verleih-Headsets". Nicht, dass ich selber etwa "keimfrei" wäre, aber wenn schon, dann bitte nur mein eigenes Zeug, zumindest in meinem Gesicht :005:.
Also ich glaube zumindest bei unserem Verein (MFGZ) würde es nicht ungenutzt herumliegen und hoffentlich nicht nur durch mich gemietet werden.
Na, dann schlage ich vor, Du kaufst Dir selber mal eins und vermietest es den Clubmitgliedern. Mit etwas Glück kannst dabei tüchtig Kohle machen ;).

 

Ich wäre ja sehr gespannt, was ich in 10-Jahren auf diesen Tread für Antworten erhalten würde.
Na ja, wahrscheinlich keine. Wenn es dann noch GA gibt, werden wir in abgedunkelten Cockpits (Gefahr von Hautkrebs wegen UV Strahlung) mit Blei-Unterwäsche (Gefahr von Impotenz wegen Transponderstrahlung), mit Helm-Obligatorium (Gefahr von Bewusstseinsverlust durch Vogelschlag und Kopfanschlagen in Turbulenzen) in 30cm dicken Watteanzügen (Gefahr von "Lebensverlust" durch falsche Flugtaktik) und mit ballistischem Rettungssystem unterwegs sein. Sauerstoff wird durch ein neues Verfahren gleich "intraarteriell" verabreicht, wodurch die Atmung überflüssig wird, was auch gleich noch das Problem einer Kohlenmonoxyd-Vergiftung durch Abgase eliminiert. Im linken Arm steckt eine Glukose-Infusion, welche uns vor dem gefährlichen Dehydrieren bewahrt, während Puls, Dauer-EKG, Blutdruck, Sauerstoffgehalt und Urinstatus per Telemetrie und in "Real-Time" an den MOPS (Medical Operations Service) des BAZL weitergeleitet werden, welcher sofort eingreifen und den Flieger "remote" landen kann, wenn sich der PIC einmal zu oft räuspert. Je nach Schweregrad der Unpässlichkeit, erfolgt ein Druck auf den RMDS (Remote Medical Destruction Switch) und man ist vorerst mal gegroundet, bis der Vorfall restlos abgeklärt ist. Also ich freu mich echt darauf, denn so kann man sich endlich voll auf's Fliegen konzentrieren :cool:.
Geschrieben

Hoi zäme

 

interessant dass das "bei euch" noch solche Diskussionen auslöst, in der Segelfliegerei ist es eigentlich normal dass man ab 3000m Sauerstoff mitnimmt. Übrigens hat es noch einen weiteren Vorteil: man ist nach einem langen Flug fitter, hat weniger Kopfweh etc.

 

Gruss Ueli

Geschrieben

Hallo HaPe

 

Also ich freu mich echt darauf, denn so kann man sich endlich voll auf's Fliegen konzentrieren.
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen mit einem etwas höherem Partialdruck durch Sauerstoff den Du von mir aus auch ""intraarteriell" einnehmen kannst, kann man sich viel besser aufs Fliegen konzentrieren.

 

Dein Satierebeitrag zum Thema hat sicher einen gewissen Interhaltungswert, ich hoffe jedoch das dies nicht andere Piloten davon abhält sich mal ernsthaft mit dem Thema auseinander zu setzen.

Spitfire Mk XIX
Geschrieben
Sollte jemand Zugang zu dieser Unterdruckkammer haben, an einem "ILS-Sauerstoffmangel-Day" wäre ich interessiert.:005:

 

Kann man problemlos organisieren, mit allem drum und dran (Theorie, Filmaufnahme etc.). Das Erlebnis ist es wert und mir hat es schon mindestens einmal das Leben gerettet. Problem ist einzig der Preis: 800 bis 1000 CHF. Das will wohl kaum jemand bezahlen.

 

Gruss Dan

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