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US Strafregister online


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Wilko Wiedemann

Ich hau mich weg, Keanu Reeves ist drin wegen zu schnellen Fahrens :D Und wenn ihr mal ein ganz krasses Strafregister sehen wollt, dann sucht mal nach Aileen Carol Wuornos :(

 

Aber im Grunde genommen ist es äusserst bedenklich, so einfach zu solchen Infos zu kommen.

 

Gruss

 

Wilko

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Eigentlich ist das doch ne super Geschäftsidee - wer weiß, wieviel manche Leute bezahlen würden, damit ihre Daten dort nicht auftauchen... wink.gif

 

Natürlich ist sowas immer etwas heikel, aber ich find die Sache an sich sehr gut. Wenn ich irgendwo wohne, dann möchte ich z.B. auch wissen, ob meine Kinder in einer Umgebung mit registrierten Sexualstraftätern usw. aufwachsen. Dafür gibt es dort auf der Seite ja u.a. auch eine extra Suchmaske, und sowas finde ich dann wiederum sehr sinnvoll. Ob es nun Sinn macht, nachlesen zu können, ob jemand mal zu schnell gefahren ist... gut, darüber mag man wohl streiten können, aber wer bspw. schwere Straftaten begeht, der muss eben auch mit den Konsequenzen außerhalb der JVA leben, besonders wenn die Rückfallgefahr sehr hoch ist...

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Nur, wer einmal kriminiell war ist doch nicht immer kriminell? Verbaut man den Leuten so nicht die Chance auf eine Zukunft, nachdem sie "Zeit zum nachdenken" hatten? Es gibt keine perfekte Lösung. Verdammte Welt, verdammte Menschheit!

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Nur, wer einmal kriminiell war ist doch nicht immer kriminell? Verbaut man den Leuten so nicht die Chance auf eine Zukunft, nachdem sie "Zeit zum nachdenken" hatten? Es gibt keine perfekte Lösung. Verdammte Welt, verdammte Menschheit!

 

Das hat ja auch niemand behauptet, dass man immer kriminell bleibt. Aber es gibt gewisse Straftaten, die in ihrer Motivation und vom psychischen Hintergrund des Täters her ein sehr hohes Rückfallrisiko aufweisen. Dazu zählen z.B. gerade Sexualstraftäter, das ist leider ein unumstößliches Faktum. Natürlich wäre es schön, wenn 99% aller solcher Täter vollständig therapierbar wären, sodass sie nicht rückfällig werden - das wäre auch im Interesse der meisten Täter, ganz ohne Frage. Leider sieht die Realität etwas anders aus, und die darf man in dem Fall nicht unterschätzen, sondern muss mit ihr aktiv umgehen. Und wenn man Rückfälle nicht täterseitig vermeiden kann, muss der Schutz von potentiellen Opfern ganz klar Vorrang haben, schließlich ist es ja nicht das Ziel, einen Straftäter immer und ewig wegzusperren. Also muss man die Öffentlichkeit aufklären, anders geht es ja schlecht.

Wenn man einen Mörder nimmt, und z.B. unsere strafrechtlichen Kritierien an die Tat, ihre Entstehung und ihre Vollendung anlegt, dann kann man eigentlich immer sagen, dass der Mörder vorher gewusst hat, was er tun wird. Wenn er abschätzen kann, dass sein Opfer durch seine Tat sterben wird, dann müsste er auch abschätzen können, was für Konsequenzen so eine Tat für ihn selbst mitbringt. Dazu zählt die Wahrscheinlichkeit, gefasst zu werden, verurteilt zu werden, wieder rauszukommen, und auch wie sein Weiterleben danach vielleicht aussehen könnte, und welcher Ruf ihm dann anhaftet.

Genauso sehe ich das z.B. auch mit Trunkenheitsfahrern - man kann das Auto ja schon stehen lassen, bevor man überhaupt was trinken geht. Wer durch und durch verantwortungsbewusst mit sowas umgeht, hat dann später auch keine Probleme.

 

Natürlich verbaut man den Leuten so eine Chance, wie du sie beschreibst, völlig klar. Wenn du aber gleichzeitig siehst, was das Opfer durch das was ihm angetan wurde oftmals verbaut bekommt, dann relativiert sich das in meinen Augen recht schnell. Vergewaltigungsopfer sind mitunter so traumatisiert, dass sie nicht mehr in der Lage sind, Menschen zu vertrauen und teils panische Ängste entwickeln. Der Täter leidet nicht immer darunter, wie er ist, das Opfer leidet aber in jedem Fall. Und die Menschen haben m.E. ein Recht darauf, zu wissen, wo sie leben. Es geht ja nicht darum, dass in solchen Karteien steht, wer wen mit wem betrogen hat und wessen Kinder wessen sind, sondern es geht um handfeste strafrechtliche Delikte, teils mit allgemeingefährlichem Charakter. Wie ich sagte, Einträge wegen zu schnellen Fahrens halte ich für überzogen, Einträge bzgl. eben solcher Straftaten mit schwerer Natur dagegen nicht.

 

Die Frage ist, wo man die Grenze zieht, und ob sich jemand nicht durch bestimmte Arten von Taten in gewissem Ausmaß das Recht auf Privatsphäre verwirken kann, eben wie im Beispiel mit registrierten Sexualstraftätern. Es geht nicht darum, die Leute für den Rest ihres Lebens abzustrafen, das tun schließlich jeder selbst, der solche Taten begeht - aus welcher Motivation heraus auch immer das geschieht.

Das große Problem, was ich dabei sehe, und ich denke mal dass Wilko das u.a. auch meinte, ist, dass die freie Zugänglichkeit solcher Informationen in der Bevölkerung die Neigung zur Selbst- und Lynchjustiz verstärken kann. Das ist natürlich der falsche Weg und sehr heikel.

 

Perfekt ist nichts und niemand, ich denke man lebt besser, wenn man sich angewöhnt, mit einer gewissen Erwartungslosigkeit an die Welt heranzugehen... zu groß wäre die Enttäuschung Tag um Tag...

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... Es gibt keine perfekte Lösung. Verdammte Welt, verdammte Menschheit!

Danke, Andreas. "An den Pranger stellen" hat käumlich einen geheilt, nicht den Nachwuchs an Übeltätern verhindert. (Nicht missverstehen bitte, hat nichts mit dem Nachwuchs von Straffälligen zu tun.) Gleichzeitig finde ich es schlimm, dass Menschen, welche das Leben anderer negierten, ja auslöschten, nach einer Anzahl von Jahren wieder auf die Menscheit losgelassen werden, mit der Begründung: Die Person hat das einfach zugut, 12 Jahre gesessen, immer freundlich, konnte beim Austritt Bücher alphabetisch sortieren, etwas, was beim Eintritt nicht funzte. Also deutliche Verbesserung!

Andreas, ich wiederhole Dich sinngemäss gerne nocheinmal: Verdammte Welt, verdammte Fehler und Fehlerbehaftung vieler verschiedensten Kreaturen, verdammte Menschheit.

Ist meine Meinung.

Hans

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Moritz, du bist ja auch drin!:D:D

Scherz, finde es ebenfalls witzig wenn mal man die ganze Hollywood-Prominenz abfragt.....:007:

 

Gruess Elia, der zuviel Zeit hat......

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... Die Frage ist, wo man die Grenze zieht, ...

Zuerst herzlichen Dank, Henning. Ist Dir von Herzen gekommen, das merke wohl nicht nur ich. Auf Deine Grundgedanken zu antworten, ich bekäme sicher einige Seiten zusammen. Wirklich interessieren würde mich ein Kommentar von Tis. Vielleicht liest er ja mit. In einigen Jahren, Monaten oder schon jetzt kann er bereits nichts mehr zu einer solchen Problematik sagen, kostet dann brutal viel. :004:

So aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass man eine Trunkenheitsfahrt nicht mit einem Messermord vergleichen kann, obwohl natürlich beide Täter den Verlust des Lebens seines jeweiligen Gegners in Kauf nahmen.

Hans

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Hmm ich ruf die Seite gar nicht auf, sowas gehört nicht unterstützt und schon gar nicht zur eigenen Unterhaltung.

 

Wenn man eine Datenbank machen würde, wo die Daten anonymisiert auftauchen, also einfach eine Suche nach einem Ort und den Straftaten, die Leute in einem bestimmten Umkreis gemacht haben, würde vollkommen ausreichen um seine eigene Gegend einzustufen.

 

Es widerspricht eigentlich jedem Grundsatz von Datenschutz... Und wer weiß, vielleicht springt Europa auf den Zug auf (wäre nicht das erste Mal) und schwupps, findet ihr vielleicht eure Namen dort wieder... Würde es euch gefallen? :rolleyes:

Oder die USA veröffentlichen Einreisedaten, die Leute bei der Einreise hinterlassen - wäre das auch ok? Wenn jeder nachvollziehen könnte, wer wann ein-/ausgereist ist, ggf. mit anderen persönlichen Details, die man so ausfüllen muss?

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@ Hans:

Ich spare mir eine genauere Antwort, weil wir damit in der Tat ganze Seiten füllen können. ;)

Eine Antwort von Tis wäre sicher interessant, kommen wir beide ja "vom selben Fach"... :D

 

Vielleicht aber so viel:

Beim Vergleich des Mörders mit einem Trunkenheitsfahrer ziehe ich persönlich da die Weitsicht des Täters heran. Natürlich wird ein Trunkenheitsfahrer in den seltensten Fällen eine konkrete Mordabsicht haben, aber beide Täter könnten - eine entsprechende Weitsicht und ein gewisses Abschätzungsvermögen vorausgesetzt - die Folgen ihres Handelns und ebenso auch die Wirkung auf ihre Mitmenschen beurteilen. Der Trunkenheitsfahrer würde im Falle des Falles immer einer bleiben, der mal besoffen jemanden totgefahren hat, und der Mörder bleibt jemand, der schonmal einen Menschen umgebracht hat. Ebenso bleibt ein Kinderschänder ein Kinderschänder, auch wenn er vielleicht mittlerweile damit aufgehört hat, kleine Kinder zu missbrauchen. Man kann eine Strafe absitzen, aber damit nicht auch automatisch erwarten, dass die Bevölkerung einem damit dann wieder mit vollem Vertrauen gegenübertritt. Dafür sind solche Straftaten zu schwerwiegend, finde ich, und Vertrauen ist ein zu hohes Gut, als dass man es an Haftzeiten festmachen könnte.

 

@ Viktor:

Eben das ist das, was so heikel an der Sache ist, ganz genau. Es ist eben die Frage, wo man die Grenze zieht, zwischen dem Interesse der Öffentlichkeit und dem Recht auf Anonymität und Privatsphäre des einzelnen. Beides hat in meinen Augen seine Berechtigung und der gesunde Mittelweg wird wohl immer ein sehr schmaler Grat bleiben...

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@ Viktor:

Eben das ist das, was so heikel an der Sache ist, ganz genau. Es ist eben die Frage, wo man die Grenze zieht, zwischen dem Interesse der Öffentlichkeit und dem Recht auf Anonymität und Privatsphäre des einzelnen. Beides hat in meinen Augen seine Berechtigung und der gesunde Mittelweg wird wohl immer ein sehr schmaler Grat bleiben...

Aber wenn es eine Möglichkeit gibt, zu beinahe gleichem Nutzen für die Öffentlichkeit den vollen Schutz der Privatperson zu gewährleisten, warum untergräbt man jegliche Grundrechte (wenn es sie im Amiland gibt)? Und was eigentlich noch trauriger ist: Warum gibt es in den Staaten keinen Apparat, der einer solchen weltweit ohne Einschränkung verfügbaren Kartei den Riegel vorschiebt?

 

Ich muss sagen, hier in Deutschland vertraue ich dem Bundesverfassungsgericht, dass sie solche groben Schnitzer zumindest einschränken, wenn auch nicht ganz unterbinden können.

 

Warum macht man so eine Kartei nicht auf indirektem Wege verfügbar - zum Beispiel indem man zur Polizei gehen und explizit Anfragen muss, um solche Dinge zu erfahren. An die breite Weltöffentlichkeit sollte so etwas keinesfalls gerichtet sein, ich sehe da nichtmal ansatzweise einen Grund dafür.

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Inwieweit man dem BVerfG wirklich trauen kann, das lasse ich mal vorsichtig dahingestellt, weil ich grundsätzlich nur mir und einer sehr kleinen Hand voll Menschen traue und die Leistungen des BVerfG besonders in unserer Datenschutzdiskussion bisher zumindest nicht immer wasserdicht waren.

 

Aber ich weiß, was du damit meinst, ja. Ich finde die Art der Umsetzung ebenfalls befremdlich, könnte ich ja nun theoretisch hergehen und in den USA mal "Urlaub" machen, um mir die dicksten Fische aus der Kartei mal "zur Brust" zu nehmen. Eine Umsetzung im Sinne des VZR* in Flensburg fänd ich z.B. auch nicht verkehrt, also mit expliziter Antragsstellung und Persönlichkeitsnachweis.

So unbefriedigend das auch ist, wahrscheinlich gilt auch hier wieder "Andere Länder, andere Sitten."... traurig ist das allemal.

Die Idee ist wie schon gesagt gut, aber die Umsetzung ist suboptimal.

 

Zumindest scheint sich der Seitenbetreiber der Problematik allerdings auch nicht gänzlich unbewusst zu sein und versucht sich natürlich mehr oder weniger abzusichern - was die Sache natürlich nicht wirklich besser macht:

 

The data on this site provides only public record information and is intended for your personal use only. Our data should not be relied upon to determine an individual's actual criminal record since the offense listed is sometimes generic and could represent several different charges. Assumptions should NOT be made solely on the offense displayed on this web site. Our data includes more than criminal records, such as civil filings and traffic and other minor offenses, so people listed may not be actual criminals. Also, not all criminal records result in conviction, nor do they all provide dispositions of guilt or innocence. Charging decisions made by the State Attorney's Office or from the outcome of criminal trials should be obtained from the source.

 

 

* Weil vielleicht nicht jedem bekannt:

Das VZR ist in Deutschland das Verkehrszentralregister (Verkehrssünderkartei) beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg, Schleswig-Holstein.

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Natürlich ist sowas immer etwas heikel, aber ich find die Sache an sich sehr gut. Wenn ich irgendwo wohne, dann möchte ich z.B. auch wissen, ob meine Kinder in einer Umgebung mit registrierten Sexualstraftätern usw. aufwachsen.

.

... wer frei von Sünden ist, der werfe den ersten Stein ...

 

Wie schnell kann es passieren, dass man als Autofahrer ein unachtsames Kind anfährt und dabei schwer oder sogar tödlich verletzt. In der Regel wird man zum einen wegen schwerer Körperverletzung oder zum anderen wegen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt und auch verurteilt werden. Ist man deshalb ein Verbrecher? Laut Gesetz ja. Danach ist der Weg zu http://www.criminalsearches.com/ nicht mehr weit ... Du verstehst, was ich meine.

 

Es ist sehr wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis auch in der EU so eine Offenlegung des Strafregisters erfolgen wird, was ich zutiefst verachte.

 

Aus meiner Sicht ist es ein Menschenrecht, nicht vor anderen Menschen in aller Öffentlichkeit gedemütigt zu werden.

 

In diesem Fall wird das Internet als moderner Pranger missbraucht.

 

Wenn es mit diesen Respektlosigkeiten in unserer Gesellschaft so weitergeht, wird die Zeit bald reif sein für eine neue Revolution. Wo sind die kritischen Geister von einst geblieben? Früher waren es i.d.R. die Studenten, die heute bereits schon während ihres Studiums so angepasst leben und denken, wie ein Berufstätiger nach fünfundzwanzigjährigen Berufsjubiläum.

 

Man muss sich als Mensch immer öfters vor dem Rest der Schöpfung genieren, ein Mensch zu sein.

 

Ciao Robert

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Hi Robert,

 

klar verstehe ich, was du meinst - wie ich im Post direkt über deinem schon sagte, die Umsetzung ist alles andere als optimal. Lösungsvorschläge wie die von Viktor sind da sicherlich deutlich sinnvoller und bedenkenswerter als die aktuelle Umsetzung, so wie sie vorliegt. ;)

 

Gleichsam möchte ich aber z.B. einem Opfer nicht das Recht absprechen, seine Mitmenschen aktiv darüber zu informieren, welche bestimmte Person es vielleicht geschädigt hat, um zu mehr Vorsicht aufzurufen. Nach dem Gesetz wäre man da dann eventuell irgendwo bei Rufmord, Übler Nachrede oder ähnlichem.

 

Mit dem Gesetz zu argumentieren, das behalte ich mir fürs Studium vor - meine Meinung abseits davon bilde ich mir allerdings stets als Mensch, der im engen Freundeskreis schon mit manchen Fällen von körperlicher Misshandlung, Vergewaltigung etc. zu tun hatte.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht immer einfach, die Objektivität zu wahren, und so relativiert sich auch die aktive Bemühung um den in der Justiz und Kriminologie mittlerweile gut etablierten Täterschutz etwas.

In solchen Fragen wie der hierigen steht das Recht des Täters gegen das Recht des Opfers, und dazwischen steht vielleicht noch die Öffentlichkeit, sofern man sie zulässt. ;)

 

Ich hoffe, es wird deutlich, was ich damit sagen möchte. Es geht mir nicht darum, Täter anzuprangern und ihnen alle Grundrechte zu nehmen, sondern auch die Sinne für die Menschen abseits der speziellen Problematik hier zu schärfen. In unserer heutigen Zeit habe ich oft das Gefühl, dass diese Menschen (in erster Linie die Opfer selbst) oft vergessen bzw. als zu selbstverständlich betrachtet werden.

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Ich halte diese öffentliche Anprangerung für höchst bedenklich. Jemand, der ein Vergehen begeht, wird in einer öffentlichen Online-Datenbank auf Jahre hinaus gebrandmarkt - und sei es nur wegen irgendwelcher Lappalien. Sicherlich sollen z.B. Kinder vor verurteilten Kinderschändern geschützt werden. Doch wenn diese als rückfallgefährdet angesehen werden, wäre ein dauerhaftes Wegsperren meines Erachtens ein wirkungsvollerer Schutz als die Publikation ihrer Daten im Internet.

 

Mich wundert allerdings nicht, dass so etwas aus den USA kommt. Dort hat man vor lauter Angst, seine Grundrechte und Freiheit zu verlieren, diese schon selbst hinreichend eingeschränkt...

 

Gruß,

Thomas

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Wilko Wiedemann

In den USA gibts noch krassere Vorgehensweisen. In gewissen Staaten müssen Sexualverbrecher vor ihrer Wohnung ein Schild aufstellen, dass sie als solche ausweist. In anderen Staaten muss man seine Nachbarschaft vor Einzug darüber persönlich informieren.

 

Es soll nie jemand behaupten, die USA wären ein modernes Land.

 

Gruss

 

Wilko

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Es soll nie jemand behaupten, die USA wären ein modernes Land

 

Die Amerikaner selbst sehen das in ihrer Überheblichkeit 'gegenüber dem Rest der Welt' natürlich vollkommen anders, ... 'denn sie wissen nicht, was sie tun ... '

 

Ich bin sehr froh darüber, nicht in den USA leben zu müssen.

.

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Hallo Henning,

 

irgenwie kann ich Deine Aussagen nicht ganz nachvollziehen. Einerseits masst Du Dir an, Bagatelldelikte als potentielle Mordtaten anzuprangern und Deine Sicht der Dinge als Dogma darzustellen. Anderseits finde ich es dann doch etwas frech wenn Du den Richtern des BVerfG am Zeug rumflickst. Die Jungs haben vermutlich einerseits länger studiert als Du und andererseit auch einen gewissen Erfahrungsschatz.

 

P.S. hast Du gewusst, dass 35mal mehr Juristen als Aerzte ausgebildet werden. Da kann man sich dann mit gut und recht fragen, was dahinter steckt. Ist es fehlende Begabung oder wollen die einfach mein Bestes (mein Geld)

 

Tomi

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irgenwie kann ich Deine Aussagen nicht ganz nachvollziehen. Einerseits masst Du Dir an, Bagatelldelikte als potentielle Mordtaten anzuprangern und Deine Sicht der Dinge als Dogma darzustellen. Anderseits finde ich es dann doch etwas frech wenn Du den Richtern des BVerfG am Zeug rumflickst. Die Jungs haben vermutlich einerseits länger studiert als Du und andererseit auch einen gewissen Erfahrungsschatz.

 

P.S. hast Du gewusst, dass 35mal mehr Juristen als Aerzte ausgebildet werden. Da kann man sich dann mit gut und recht fragen, was dahinter steckt. Ist es fehlende Begabung oder wollen die einfach mein Bestes (mein Geld)

 

Hi Tomi,

 

ich bin gerade etwas irritiert, da du mich leider nur generell kritisierst, ohne ganz konkrete Beispiele dafür anzuführen. Das finde ich schade und ich würd mich freuen, wenn du mir da welche nennen könntest, damit ich darauf eingehen kann, ohne nun blind raten zu müssen, was genau du meinst.

 

Ich weiß nicht recht, welche Bagatelldelikte du meinst, beziehst du dich da auf die Trunkenheitsfahrten? Falls ja, bitte ich dich, meine Antwort an Hans weiter oben nochmal genauer zu lesen - ich denke darin wird deutlich, auf welcher Ebene ich beides in Verbindung bringe, nämlich nicht auf einer juristischen sondern einer ethischen.

 

Auch vermag ich nicht recht nachzuvollziehen, wo ich meine Sicht der Dinge als Dogma darstelle. Alles was ich in diesem Forum äußere ist meine ganz persönliche Sicht der Dinge, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder gar Verbindlichkeit für alle (das wäre in der Tat frech, und das liegt mir mehr als nur fern...).

 

Was ist denn daran "frech", die Entscheidungen des BVerfG auch mit kritischer Miene zu betrachten? Auch wenn das BVerfG die höchste richterliche Instanz in der BRD darstellt, sitzen dort genauso Menschen am Hebel, die trotz hoher Berufsqualifikation fehlbar sein können. Ich persönlich finde es gefährlich, irgendjemanden, egal ob Richter oder Arzt oder sonstwen, als stets unfehlbar anzusehen und jede Entscheidung stillschweigend hinzunehmen, nur weil ich selbst "ein kleiner Student" bin.

In dem Moment, wo wir aufhören, Dinge zu hinterfragen und uns eigene Gedanken dazu zu machen, wirds in meinen Augen gefährlich für die Gesellschaft. Nicht auszudenken, wenn wir aufhören würden, die Politik z.B. kritisch zu sehen, oder Worte von Vorgesetzten aufgrund der höheren Position automatisch als immer richtig zu betrachten... auch das ist kein Dogma, sondern meine persönliche Meinung dazu. ;)

 

Dass 35x mehr Juristen als Ärzte ausgebildet werden, das mag sicherlich sein. Ob sie Arbeit finden ist dann wieder noch etwas anderes, und dazu kommt sicher auch noch die Tatsache, dass die Einstiegsanforderungen für ein Studium der Rechtswissenschaften nur schwer mit denen für ein Studium der Humanmedizin zu vergleichen sind - ein Blick auf die NCs reicht da eigentlich, um den Unterschied schon in Ansätzen begreiflich zu machen.

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Hallo Henning,

 

hast recht, vielleicht habe ich etwas überreagiert, entschuldigung. Ist vielleicht mein wunder Punkt, aber mir scheint einfach im Moment nimmt der Rechts- oder Gerechtigkeitswahn einfach überhand (siehe Eröffnungsposting).

Letzten Monat bin ich in Hannover mit dem Fahrrad morgens um sieben im Schrittempo durch die Lister-Meile (Einkaufsstrasse, breit mir Bäumen in der Mitte). Kein Mensch auf der Strasse, doch halt, nicht ganz. Hinter dem Bushäuschen hat sich eine Dame vom Ordnungsamt versteckt. Sie hat mir dann im Namen des Gesetzes 10 Euro abgeknöpft, als ich mit ihr über Vernunft- und Verhältnismässigkeit diskutieren wollte drohte sie mir mit einer Anzeige wegen zuwiederhandlung gegen irgend etwas.

Irgenwie habe ich dass Gefühl, mit meinen Steuern bezahle ich etwa sieben Nasen, die auf mich aufpassen.

 

Kritik am BVG ist sicher erlaubt, sie kommt einfach meistens aus politischer Seite wo man sich für eine Niederlage rächen will. Dass man als Unterlegener anderer Ansicht ist eigentlich klar, sonst hätte man nicht geklagt. Aber irgend eine schlussendliche Instanz muss man in einer Demokratie einfach akzeptieren.

 

Was mit der Kriminalisierung von Bagatellen einfach auch sehen muss, ist, dass sich ein Staat so auch ruinieren kann. Beispiele? Ich fahre mit 0.6Promillen nach Hause. Mein Nachbar mag mich nicht und hat den Bullen einen Tip gegeben, sie warten bei mir zu Hause. Job fort, Frau fort, Haus weg, sozialfall. Die Kinder müssen ihr Studium abbrechen und landen ebenfalls bei der Sozialbehörde.

 

Wenn jeder für das, was er mal gemacht hat (und gottseidank nicht erwischt wurde) verurteilt und mit allen Konsequenzen leben müsste, hätte man morgens keinen Stau auf der Autobahn.

 

Tomi

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Hallo Tomi,

 

deine Entschuldigung nehm ich gerne an, gar kein Problem. :)

Mir geht dieser Rechtswahn durchaus selbst auf den Keks, da bist du nicht allein. Ich würd auf das Wort "Gerechtigkeit" sogar dabei verzichten wollen, Gerechtigkeit gibt es für meine Begriffe eigentlich nicht wirklich, ich halte das eher für ein idealistisches Konstrukt...

 

Dein Beispiel mit der Einkaufsstraße ist sehr anschaulich, ich hätte sicher nicht anders reagiert als du, auch wenn es natürlich Gesetze und Verordnungen gibt, an die man sich halten soll. Gerade die Verhältnismäßigkeit ist so ein Thema für sich, da wird alles dermaßen schwammig, dass sich mir auch immer wieder die Nackenhaare aufstellen. In Wilkos Beispiel mit den Schildern bei Sexualstraftätern im Garten ist die Verhältnismäßigkeit z.B. natürlich schon lange ins Hintertreffen geraten.

 

Ich kann dir auch in den restlichen Punkten eigentlich nur zustimmen - auch wenn ich zu Alkohol am Steuer eine sehr strikte persönliche Haltung habe - dennoch ist dein Beispiel gut gewählt, wie ich finde. ;)

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Hatte mal ein Buch gelesen dass hiess " die totale Kontrolle"!

Ich muss sagen, wir sind auf dem besten Weg dahin!

Ich frag mich nur, wie wollen die Kontrolleure die Beduinen oder Tuareg's kontrollieren :confused: :D

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