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Notlandung Katana wegen Fuel Press


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Da waren gestern aber noch andere Beiträge. Wo sind sie ?:confused:

 

Gruss aus Buchs / ZH

 

Willi

 

PS: Als Rotaxflieger (Falk) hätte ich Interesse, was die Ursache war.

Geschrieben

Hi,

 

wir (Moderation/Administration) haben den Thread gestern nach einem Einspruch herausgenommen und kamen dann hinter den Kulissen zu dem Urteil, dass wir ihn wieder ins Forum stellen. Dies allerdings ohne die "sinnfreien" Beiträge - bisher hatte niemand einen Beitrag zum eigentlichen Thema geleistet. Ich hoffe, das geht so in Ordnung.

Geschrieben

Dann probier ich halt mal etwas produktives beizutragen.

 

Da im Bericht "Fuel Pressure" und "Fuel Pump" erwähnt wird ein paar Worte, für all jene, die die Katana nicht kennen.

 

Die Katana besitzt 2 Fuel Pumps. Eine Mechanische und eine Elektirsche. Die mechanische Pumpe läuft wenn der Motor läuft. Die Elektrische kann man manuel zuschalten. Sie arbeiten unabhängig. Sprich wenn eine defekt ist, kann die andere die Arbeit der ersteren ohne Defizite durchführen.

 

Sowohl die Elektrische, als auch die Mechanische Punpe werden VOR dem Flug auf ihre Funktion überprüft. Vor Starten des Motors elektrische ein, schauen ob die "Low Fuel Press" Warnung erlischt (zusätzlich hört man sie "tackern") und wieder aus. Wenn der Motor angeworfen ist und bei abgeschalteter elektrische Pumpe auch keine Warnung aufleuchtet wäre auch die mechanische überprüft.

 

Ich persönlich würde daher eher ausschliesen, dass beide Pumpen innerhalb so kurzer Zeit defekt wurden.

 

....es bleibt spannend...

Geschrieben

Im BFU-Vorbericht steht "das Flugzeug kommt nach ca. 20m in einem Kartoffelacker zum Stillstand".

 

20m scheinen mir extrem wenig. Auch wenn so ein Acker bestimmt eine hohe Bremswirkung hat :D

Aber die Verzögerung wäre da ziemlich beträchtlich.........

 

Tipp-Fehler oder Wahrheit?

 

Oder ist das etwa so gemeint, dass er nach der Landung auf einer Wiese noch 20m in den Acker hineinrollte?

 

Gruss

Hugi

Geschrieben

Hallo Hugi,

 

20 Meter kann durchaus stimmen. Bei einigen steilen Autobahnen hat es am Schluss Abfahrt ein Not - Kiesbett für Lastwagen, deren Bremsen versagt haben. In einem Film habe ich gesehen, wie schnell so ein Lastenzug stillstand.

Also wenn es ein Acker mit lockerer Erde ist, stimmen die 20 Meter.

 

Gruss aus Buchs / ZH

 

Willi

Geschrieben

Was wenn die Tankentlüftung zu ist? Dann kommt auch die LOW PRESS Warnung!!!!

Geschrieben
Was wenn die Tankentlüftung zu ist? Dann kommt auch die LOW PRESS Warnung!!!!

 

Mhhh.... das würde bedeuten, dass die elektrische Kraftstoffpumpe nochmal etwas mehr Power hat als die Mechanische um noch kurz, den durch die verstopfte Entlüftung entstehenden Unterdruck, zu überlisten ehe auch die elektrische nicht mehr genug "Saugkraft" hat.

 

Wau gefällt mir, an das hätte ich nie und nimmer gedacht. Muss auch ehrlich sagen, dass ich das beim Outsidecheck auch noch nicht kontrolliert habe (sofern man es überhaupt wirklich kontrollieren kann).

 

Andererseits frage ich mich gerade, wie lang das dann schon verstopft sein muss. Weil vom Motorstart bis "kurz nach dem Start" - wie lange das auch immer sein mag - würde ich auf rund 3-4 Liter tippen. Baut sich da bereits ein entsprechend starker Unterdruck auf, ist doch immerhin ein 79l Gefäß. Was meint ihr?

 

Gruß

Bernhard, der die Tankentlüftung gleich mal auf die Checkliste setzt! Danke Mitch!

Geschrieben

Ok, und wer macht die Tankentlüftung zu?

Geschrieben
Ok, und wer macht die Tankentlüftung zu?

 

Die selben Übeltäter, die ein Pitot Rohr verstopfen. Also ich denke da an Insekten oder sonst irgend ein Tierzeugs, dass sich da eingenisstet hat. Wobei ich ehrlich nicht weis, welchen Durchmesser die Tankentlüftungsleitung hat.:004:

 

EDIT: Alles Vermutungen versteht sich, auch bezogen auf mein voriges Post.

Andreas Meisser
Geschrieben
Im BFU-Vorbericht steht "das Flugzeug kommt nach ca. 20m in einem Kartoffelacker zum Stillstand".

 

Aber die Verzögerung wäre da ziemlich beträchtlich.........

 

 

 

Ja, genau, mit entsprechend grossen, auf die Zelle einwirkenden Kräften. Deshalb wurde die Katana ja auch "schwer beschädigt" (BFU-Vorbericht).

 

Gruss Andreas

Geschrieben
Was wenn die Tankentlüftung zu ist? Dann kommt auch die LOW PRESS Warnung!!!!

 

 

Sollte nicht Verschmutzung im Treibstoff eine ganz ähnliche Sympthome zeigen?

 

Wolfgang

Geschrieben

Das könnte natürlich auch sein, oder etwas ganz, ganz anderes, was wir einfach nicht wissen können.

 

Es gibt wohl drei wahrscheinliche Gründe für diesen Vorfall:

* Tank leer

* Tankentlüftung verstopft

* Treibstoff verunreinigt

 

Ich favorisiere die zweite Möglichkeit, fände es aber seltsam, dass die Tankentlüftung verstopft ist bzw. nicht vor dem Flug geprüft wurde. Ich gebe zu, ich fliege keine Katana und weiss nicht ob das dort so ohne weiteres möglich ist - wahrscheinlich könnte man eh nicht so weit reinschauen, um 100% sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist.

 

Am Ende war es dann wohl ein Zwischenfall, der nicht verhinderbar gewesen ist - ausser man fliegt gar nicht mehr.

Spitfire Mk XIX
Geschrieben
Am Ende war es dann wohl ein Zwischenfall, der nicht verhinderbar gewesen ist - ausser man fliegt gar nicht mehr.

 

Oh ja, das Schicksal schlägt halt einfach zu, da kann man gar nichts machen...:001: Sorry, aber das ist eine Haltung, die ich bei einem Verkehrspiloten nicht verstehe. Glück und Pech bzw. "Verknüpfung widriger Umstände" ist etwas für Abergläubische und notorische "Verantwortung-auf-andere-Schieber" - davon gibt's allerdings auch in der Luftfahrt mehr als genug :D. Von uns Profis erwarte ich hingegen eine proaktive Haltung, die nicht einfach fatalistisch hinnimmt, dass es "nicht verhinderbare Zwischenfälle" gibt. Denn solche darf es höchstens ein Mal geben: das erste Mal wenn sie auftreten: Dann sollte man aus ihnen lernen und die Fehler korrigieren - so wird der - einmalig nicht verhinderbare - Fall zum verhinderbaren Fall, so funktioniert Prävention in der Luftfahrt.

 

Gruss Dan

Geschrieben

Man kann schon unrealistische Erwartungen haben, das macht sie aber nicht realistischer.

Klar kann man theoretisch jeden Zwischenfall, den's mal gegeben hat von da an verhindern - nur gibt's trotzdem immer wieder einen nächsten, an den niemand gedacht hat. Und das was man zusätzlich einbaut, um den bekannten Zwischenfall zu verhindern kann auch wieder kaputt gehen und einen anderen Zwischenfall auslösen.

Man kann also auch sagen, es wäre Selbstüberschätzung, alles verhindern zu wollen.

Spitfire Mk XIX
Geschrieben

Man kann also auch sagen, es wäre Selbstüberschätzung, alles verhindern zu wollen.

 

Um es für die Wortklauber vielleicht etwas zu präzisieren: Es geht nicht darum "alles verhindern zu wollen" - sondern darum, konsequent zu lernen und zu verbessern. Und leider zeigt die Erfahrung, dass viel zu oft Vorfälle und Unfälle sich ständig wiederholen, dass eben nicht daraus gelernt wird. Tatsache ist vielmehr, dass die Ursache der meisten Unfälle und Vorfälle längstens bekannt ist und es kaum Fälle gibt, die "nicht verhinderbar" geschehen. Ich finde es deshalb einfach ziemlich merkwürdig, wenn in Fachkreisen - und ich zähle gewisse Exponenten in diesem Forum immer noch dazu - ein so fatalistischer und IMHO wenig professioneller Denkansatz vertreten wird.

 

Gruss Dan

Geschrieben

Hi Dan,

 

lies doch meinen vorherigen Beitrag nochmals: Ich bin nicht fatalistisch eingestellt (a lá "Das Wetter wird schon passen, In'Shallah"), sondern was willst Du machen, wenn Du solche Dinge eben NICHT vor dem Flug prüfen kannst. Ich habe ja geschrieben, dass man z.B. die Tankbelüftung prüfen sollte, aber wenn die eh nicht 100%ig einsehbar ist, was bringt es dann? Man kann sowas nicht 100%ig prüfen und muss sich auf eine ordentliche Wartung und Pflege verlassen, leider.

 

Nun klarer?

Geschrieben

Hallo,

 

die Tankentlüftung befindet sich einerseits im Einfüllstutzen und anderer Seits an der linken Rumpfunterseite, ziemlich seitlich schon zum Flügel. Eigentlich eine sehr blöde Stelle, wenn man nicht auf allen Vieren unterm Flieger robben will.

Klar schaut man beim Outsidecheck, ob irgendwo am gesamten Flieger "Klumpen" zb. Schlamm, feuchte Wiese, Eis oder ähnliches ist. Aber wenn sich eine Biene oder ein ähnliches Tierchen da rein verirrt, wird man nichts sehen.

Die einzige Überprüfungsmöglichkeit wäre demnach IMMER zu tanken.

 

Sollte nicht Verschmutzung im Treibstoff eine ganz ähnliche Sympthome zeigen?

Bei einem, aus welchen Grund auch immer, verstopften Fingerfilter kann ich mir das schon recht gut vorstellen, dass dann die elektrische Pumpe kurzzeitig noch etwas "saugen" kann, bevor auch ihr "die Kraft ausgeht". Allerdings in der heutige Zeit tankt doch jetzt aus der Säule, oder? Wer tank noch aus dem Fass oder sonst irgendwelche seltsamen Methoden. Demnach müsste dann der Sprit bei allen verunreinigt sein.

 

* Tank leer

Würde mich interessieren, ob die elektrische Pumpe daran, wenn auch kurzfristig, noch etwas bewirken kann. Im Übrigen leuchtet die Fuel Pressure Warnung auf, wenn weniger als 0,1bar Überdrück am Sensor vorhanden ist.

 

Schade, dass es so lange dauern wird bis wir den wahren Grund erfahren werden.

Geschrieben

Noch eine Frage: Hat die Katana nur einen Tank?

 

Der Tecnam mit dem gleichen Motörchen hat 2.

 

Gruss

Theo

Geschrieben

Motor und Tank haben nichts miteinander zu tun.

 

Katana hat nur einen Tank.

Geschrieben
Motor und Tank haben nichts miteinander zu tun.
In Anbetracht der hohen Spritpreise sind das ja wirklich gute Neuigkeiten ;)!
Geschrieben
Es gibt wohl drei wahrscheinliche Gründe für diesen Vorfall:

* Tank leer

* Tankentlüftung verstopft

* Treibstoff verunreinigt

* irgendein Benzinschlauch abgeknickt (der Rotax hat ja ein paar, wir hatten mit einem nicht spannungsfrei verlegten Ölschlauch schonmal nach jahrelangem Betrieb so einen Fall)

* Brandhahn

* Treibstoff überaltert (hat dann gummiartigen Bodensatz der alles verkleistert)

 

Man kann halt nicht alles 100% ausschließen, deshalb gehören Notlandeübungen ja auch zur Ausbildung.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben
Man kann halt nicht alles 100% ausschließen, deshalb gehören Notlandeübungen ja auch zur Ausbildung.

 

 

Tja diese Votum ist interessant. Nur Übung und Ernstfall sind 2 Paar Schuhe!

Man kann das Verhalten mit Drill trainieren, also Checklisten abarbeiten und so...nur wenns dann Ernst wird, sieht es dann ganz anders aus, dann merkt man plötzlich, dass der Propeller das Flugzeug nicht nur in der Luft hält, sondern auch den Piloten kühlt!!!!!

 

Gruss

Theo

Geschrieben

Na, der Pilot hat ja relativ unverletzt überlebt, also war die Notlandung ja durchaus erflogreich... IMHO.

Geschrieben

Hallo,

 

mein "Favorit" war ja Tankentlüftung verstopft, aber wie ich heute erfahren habe ist dies sehr unwahrscheinlich.

Der Tank ist extrems verformbar. Da kommen geschätzt bis zu 20l noch raus, ehe es die Pumpen nicht mehr schaffen mehr zu saugen. Der Tank ist dann natürlich kaputt. 20l entspricht mehr als eine Stunde Flugzeit.

 

Just for info ;)

 

Gruß

Bernhard

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