Alexander_31 Geschrieben 15. Juni 2008 Geschrieben 15. Juni 2008 Hallo zusammen, folgende Reportage klingt ziemlich interessant: LexiTV - Wissen für alle Flugsicherheit Tagtäglich steigen Hunderttausende Menschen in ein Flugzeug. Sie alle wollen schnell und vor allem sicher an ihr Ziel gelangen. Die Sicherheit ist ein wertvolles Gut, für das sowohl am Boden als auch in der Luft eine Menge getan werden muss. Von der Gepäckkontrolle bis zum Treibwerkscheck, vom Fluglotsen bis zum Skymarshall - was und wer alles für die Flugsicherheit von Bedeutung ist, zeigt „LexiTV“ in dieser Ausgabe. Gruß Alexander Zitieren
Alexander_31 Geschrieben 15. Juni 2008 Autor Geschrieben 15. Juni 2008 Hallo zusammen, habe im Internet noch eine bessere Beschreibung gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte: Bei vielen Menschen fliegt sie stets mit: die Angst vor dem Absturz. Statistisch gesehen ist diese Angst unbegründet - im Flugzeug ist man deutlich sicherer unterwegs als zum Beispiel im Auto. Zu oft aber endet auch das Fliegen in der Katastrophe. Sicherheit geht über alles - so lautet das offizielle Credo der zivilen Luftfahrt. Es wird viel dafür getan: technische Systeme, die mehrfach vor- handen sind und unabhängig voneinander funtionieren, oder automatische Kontroll- und Warnsysteme, welche die Piloten bei ihrer Arbeit unterstützen. Im harten Wettbewerb der letzten Jahre sparen einige Airlines aber an der Wartung ihrer Flugzeuge. Im Hinblick auf den zunehmenden Flug- verkehr eine beängstigende Entwicklung. Von der neuen Sparwut betroffen sind auch Sicherheitsfaktoren: Fehler im System Die Sicherheit der Passagiere hängt in nicht geringem Maße von der Arbeit der Fluglotsen ab. Jedoch wächst der Druck auf die "wahren Herren der Lüfte". Das hat Folgen... Am 11. September 2001 erreichte der Terrorismus eine neue, bislang ungekannte Dimension: Selbstmordattentäter brachten vier Flugzeuge amerikanischer Airlines in ihre Gewalt und nutzten sie als Waffen bei den Anschlägen auf World Trade Center und Pentagon. Davon aufgeschreckt beschloss auch die Bundesregierung schärfere Sicherheitsbestim- mungen für den Luftverkehr: das Personal der Flughäfen wurde intensiver überprüft, das Reise- und Handgepäck der Passagiere stren- ger kontrolliert. Außerdem begleiten seitdem so genannte Sky-Marshalls - bewaffnetes Sicherheitspersonal - viele Flüge deutscher Fluggesellschaften. Sicherheit am Himmel gefährdet Ist das Fliegen damit sicherer geworden? Leider nein. Denn all diese Bemühungen täuschen darüber hinweg, dass nicht nur der internationale Terrorismus, sondern vor allem sinkende Standards, Sparmaßnahmen und Personalmangel auf dem Hintergrund einer zunehmenden Liberalisierung des Luftver- kehrs die Sicherheit am Himmel gefährden. "Schwarzer August" Trauriges Beispiel dafür ist der August 2005, der als "Schwarzer August" in die Luftfahrtge- schichte eingehen wird: nicht weniger als fünf schwere Flugzeugunfälle mit über dreihundert Toten ereigneten sich in diesem einen Monat. Während das Unglück einer Maschine der Air France am 2. August in Toronto noch glimpflich ausging, stürzte nur vier Tage später ein tunesisches Flugzeug vor Sizilien ins Meer und riss 13 Passagiere in den Tod. Am 14. August starben beim Absturz nahe Athen alle 121 Insassen einer Boeing 737 der zyprischen Helios-Airline, zwei Tage darauf fanden 160 Passagiere einer Maschine der West Caribbe-an Airways in Venezuela den Tod. Mit dem Absturz eines Flugzeugs der staatlichen Flug- gesellschaft TANS, mit 40 Menschen an Bord, am 24. August in Peru endete die schreckliche Serie. Harter Preiskampf Im wachsenden Wettbewerb liefern sich die Airlines einen harten Preiskampf - mit dem Resultat, dass gerade kleine, finanzschwache Fluggesellschaften dort sparen, wo es dem Passagier zunächst am wenigsten auffällt, im Ernstfall jedoch die weitreichendsten Konse- quenzen haben kann: an der Sicherheit. Die Wartung der Maschinen ist aufwändig und teuer, ebenso die Ausbildung der Piloten. Deren Dienst geht nicht selten an die Grenzen der Belastbarkeit - nach 16 Stunden arbeitet kein Mensch mehr hochkonzentriert. Menschliches Versagen gilt noch immer als Absturzursache Nummer eins. Tödlicher Befehl Aufmerksamkeit auf ein Sicherheitsrisiko, das bis dahin weitgehend unbeachtet blieb, lenkte der durch eine Kollision ausgelöste Absturz einer russischen Tupolew 154 und einer deut- schen Frachtmaschine der DHL nahe des Bodensees am 1. Juli 2002: Europas veralte- tes und überlastetes Luftraumkontrollsystem. Nur selten kommt es im Flugverkehr zu einem Zusammenstoß. Moderne Maschinen sind mit dem Kollisionswarnsystem TCAS aus- gerüstet, das die Piloten nicht nur vor einem drohenden Crash warnt, sondern zusätzlich Anweisungen gibt, ob das Flugzeug zum Aus- weichen sinken oder steigen soll. In beiden Anweisung seines Kollisionswarnsystems an Bord - ebenfalls zum Reduzieren der Flughöhe aufrief. Die zwei analogen Ausweichmanöver führten auf 12.000 Metern Höhe schließlich zum Crash. 71 Menschen verloren dabei ihr Leben. "Wie in einem Brennglas" "Bei hinreichender personeller Besetzung und technischer Ausstattung der Flugüberwachungsgesellschaft wäre es nicht zu diesem tragischen Unfall gekommen", kritisierten die Journalisten Patrick Richter und Ulrich Rippert bereits im Juli 2002, kurz nach dem Unglück. Gleichzeitig erheben sie "Anklage gegen ein System, in dem Menschenleben rücksichtslos Profitinteressen untergeordnet werden". Sie betonen allerdings, dass die Vernachlässigung der Flugsicherheit nicht allein ein Problem der Schweiz sei. "Wie in einem Brennglas" werde eine europaweite Entwicklung deutlich. Aufs Sparen gesetzt Im Zuge der Liberalisierung des Luftverkehrs wurden seit Anfang der 1990er Jahre nicht nur zahlreiche staatliche Fluggesellschaften privatisiert, sondern auch Flughäfen und Flugsicherungsunternehmen in den Konkurrenzkampf am Himmel einbezogen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, setzen diese in erster Linie aufs Sparen - in Form von weniger Personal und reduziertem technischen Aufwand. Der kommerzielle Druck aber gefährdet die Flugsicherheit. Der zivile Luftverkehr wächst ungebremst - doch in Europa fehlen rund zweitausend Fluglotsen. Auf EU-Ebene soll der drohenden Verschlechterung der Flugsicherheit nun Einhalt geboten werden - mit der Schaffung eines Single European Sky (Einheitlicher Europäischer Luftraum). Ziel ist die Umstrukturierung des europäischen Luftraumes - der dann nicht mehr nach Ländergrenzen aufgeteilt ist, sondern in größere Lufträume, die sich an den Hauptverkehrsströmen orientieren. Im derzeitigen System, welches noch aus den 1960er Jahren datiert, existieren 41Luftraumblöcke mit knapp dreißig unterschiedlichen Flugsicherungstechnologien. Nicht den Kontakt verlieren Bei einem Flug zwischen Rom und Brüssel müssen neun Flugkontrollräume passiert werden; auf dem kurzen Flug von Brüssel nach Genf wechselt der Pilot - um mit dem jeweiligen Kontrollzentrum in Kontakt zu bleiben - fünfmal die Funkfrequenz. Nicht nur, dass jeder fünfte Flug wegen dieses Systems verspätet ist - es stellt auch eine große Gefahr für die Flugsicherheit dar, speziell im Hinblick auf die Übergabe beziehungsweise Übernahme zwischen Kontrollzentren mit diversen Kommunikations-, Navigations- und Radar- systemen. Besorgniserregende Entwicklung Zukünftig soll es möglich sein, dass in den erweiterten Lufträumen ein einziger Lotse die Flugleitung übernimmt - Übergaben an den Randzonen würden damit entfallen. Kritiker bemängeln aber, dass das an sich fortschrittliche Projekt gleichzeitig dazu benutzt würde, in einem Bereich, der wegen der großen Sicherheitsrisiken bisher strenger staatlicher Kontrolle unterlag, hauptsächlich die Kosten, insbesondere Personalausgaben, drastisch zu senken. Flugsicherungsunternehmen müssten sich im neuen System für die Übernahme der wenigen verbliebenen Luftkontrollräume bewerben. Nach Vorstellung der EU-Kommission bekäme dann das Unternehmen den Zuschlag, das am sichersten, effizientesten und kostengünstigsten arbeitet. Statt einer Verbesserung der Flugsicherheit sagen Kritiker hier eine besorgniserregende Entwicklung voraus: innerhalb des wachsenden Wettbewerbs stiege dann besonders der Druck auf die Fluglotsen. Teuer erkaufte Freiheit Flugsicherheit dürfe kein Geschäft werden, fordert die Vereinigung der europäischen Fluglotsengewerkschaften ATCEUC. Das Beispiel Skyguide habe verdeutlicht, welche schrecklichen Konsequenzen die Sparmaßnahmen im Zuge der Liberalisierung nach sich ziehen können. Mit den Plänen der EU-Kom- mission würde aber überall in Europa ein System kommerziellen Drucks eingeführt. Die Freiheit am Himmel wäre dann teuer erkauft. Kurz noch zum Thema Flugunfälle: Wie wahrscheinlich ist es, einen Flugzeugabsturz zu erleben? Laut statistischen Daten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) müsste man in Deutschland 67 Jahre lang ununterbrochen fliegen, um Opfer eines Flugzeugabsturzes zu werden - diese Zeitspanne ergibt sich aus dem Fakt, dass hierzulande etwa alle 588.000 Flugstunden ein Flugunfall mit Todesfolge passiert. Dabei ist der Flug an sich am ungefährlichsten: gerade einmal neun Prozent der Unfälle ereignen sich in dieser Phase. Beim Start steigt diese Zahl bereits auf 36 Prozent, was speziell auf die hohen Anforderungen, die diese Phase des Fluges an ein Flugzeug stellt, zurückzuführen ist. Besonders kritisch wird es aber bei der Landung - also Sinkflug, Landeanflug und die eigentliche Landung der Maschine -, wo rund 55 Prozent aller Flugunfälle passieren. Gruß Alexander Zitieren
Alexander_31 Geschrieben 16. Juni 2008 Autor Geschrieben 16. Juni 2008 Hallo zusammen, die Reportage wird morgen von 07:50 bis 08:50 wiederholt. Gruß Alexander Zitieren
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