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Technologie für neues KKW in CH


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Geschrieben

Eigentlich könnte ich Wilko ja auch direkt fragen, aber evtl interessieren sich ja andere auch dafür:

 

Falls ein KKW gebaut würde, woher kommt die Reaktor-Technologie bzw auf welcher würde diese basieren. Ich denke mal CH selbst ist seit Lucens nicht mehr daran interessiert eigene Designs zu entwickeln (nicht, dass das Design von Lucens schlecht gewesen wäre, im Gegenteil). Kann man sagen was ins neue KKW eingebaut würde? US, DE oder französisches Design/Produkt (oder ist das so offen wie der Tigerteilersatz :)

 

Gruss

 

Philippe

Wilko Wiedemann
Geschrieben

Hallo

 

Das ist eine interessante Frage, welche aber noch nicht absolut zutreffend beantwortet werden kann. Genau sagen kann man dies erst, wenn die Betreiber die Rahmenbewilligungsgesuche eingereicht haben und die Details darin bekannt gegeben werden. In diesen Gesuchen müssen Angaben zu Reaktortyp, Kühlung, Machbarkeit und weitere technische Details angegeben werden.

 

ATEL hat am 9. Juni ihr Rahmenbewilligungsgesuch für ein neues KKW eingereicht, AXPO wird noch in diesem Jahr mit zwei weiteren Gesuchen folgen.

 

Sinnvoll wäre, wenn alle Betreiber den gleichen Kraftwerkstyp wählen würden, das macht die Zulassung und Synergienutzung wesentlich einfacher.

 

Mögliche Reaktortypen die in Frage kommen sind der ameikanische AP-1000, Druckwasserreaktor mit 1000 MW el. Leistung von Westinghouse und der französische EPR, Druckwasserreaktor mit 1600 MW el. Leistung von AREVA. Weitere mögliche Typen sind fortschrittliche Siedewasserreaktoren.

Die beste Chance hat vermutlich momentan der Europäische Druckwasserreaktor EPR. In ihn flossen Erfahrungen aus diversen Druckwasseranlagen ein und sein vierfach redundantes Sicherheitskonzept macht ihn zu einem der sichersten Reaktoren, die momentan verfügbar sind. Ausserdem sind bereits zwei solcher Anlagen im Bau, in Olkiluoto, Finland und Flamenville, Frankreich.

 

Was und wie gebaut werden soll, wird sicher in den kommenden Monaten genauer bekannt gegeben, besonders im Hinblick auf die zu erwartenden Referenden seitens KKW-Gegnerorganisationen.

 

Ich bin gespannt, wie es in dieser Richtung weitergeht und bin mir sicher, die Konzerne werden weiterhin umfassend und transparent informieren.

 

Gruss

 

Wilko

Wilko Wiedemann
Geschrieben
...ja da werden wohl noch einige Hürden zu nehmen sein....

Allerdings. Bürokratische, politische und menschliche Hürden. Aber es ist machbar.

 

Ich wünsche mir einfach, dass sich jeder, der an den kommenden Referenden mitstimmen will, damit neutral auseinandersetzt und sich informiert, bevor er sich eine Meinung bildet. Und von den Gegnern wünsche ich mir sachliche und vorallem faire Aktionen, die ohne Fehlinformationen und Lügen auskommen.

 

und immer MIT dem Strom

Oder irgendwann mal OHNE......;)

 

Wie sagte Ex-Bundesrat Ritschard so schön: Manchen geht ein Licht erst dann auf, wenn das Licht ausgeht.

 

Interessierten, wie auch Kritikern beantworte ich gerne Fragen über "unsere" Kerntechnik.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben

Die Technik der Atomkraftwerke ist sicher interessant und fasziniernd.

 

Mir ist aber ein Rätsel wie man den Bau weiter Werke fordern kann, obwohl die Endlagerung des Atommülls immer noch nicht gelöst ist.

 

Bernie

Walter Fischer
Geschrieben

Was für Müll???

Das wird doch alles wiederaufbereitet:cool:

Wiederverwertung

 

Unter Umständen kann aber auch eine gewollte Bergung von endgelagerten intakten Behältern mit den radioaktiven Resten der Kernspaltung sowie eventuell zwischenzeitlich durch den andauernden radioaktiven Zerfall angereicherten Stoffen in der fernen Zukunft planmäßig durchgeführt werden, da sowohl unter den Spalt- als auch den Zerfallsprodukten wertvolle Stoffe wie Rhodium, Ruthenium und das radioaktive Metall Technetium sind. Insbesondere sind direkt (ohne Wiederaufarbeitung) endgelagerte Brennelemente wegen ihres erheblichen Gehalts an unverbrauchten Kernbrennstoffen unter Umständen für nachfolgende Generationen eine wertvolle Ressource.

Gruss Walti

Wilko Wiedemann
Geschrieben
Mir ist aber ein Rätsel wie man den Bau weiter Werke fordern kann, obwohl die Endlagerung des Atommülls immer noch nicht gelöst ist.

Die Endlagerung ist technisch gelöst. Jahrelange Untersuchungen haben ergeben, dass der Einschluss in tiefgelegenem Gestein eine sichere Verwarmöglichkeit bietet. In der Schweiz stellt dies die Opalinustonschicht dar, wie sie im Jura und im zürcher Weinland vorkommt.

Die Enlagerung bietet eigentlich nur politische Probleme, so wie es die Standortwahl von Nuklearanlagen immer tut.

Fakt ist, dass der Abfall nun mal bereits vorhanden ist, er kommt nicht erst mit neuen Kraftwerken. Die bereits vorhandene Abfallmenge muss auch entsorgt werden, wie zukünftiger Abfall. Und das muss in der Schweiz geschehen. Oder kippt ihr euren Müll auch dem Nachbarn in den Garten ?

Als Standort für ein Endlager muss der bestmögliche Ort gewählt werden.

 

Ein Endlager muss im Übrigen ja nicht für die Ewigkeit sein, auch wenn man es so auslegt. Es sind Methoden in der Erforschung, um radioaktive Stoffe durch Neutronenbeschuss in schwächer aktive Stoffe zu zerlegen. Eines Tages wird man so die Abfallmenge nochmals erheblich reduzieren können.

 

Eine weitere Möglichkeit, die Abfälle zu minimieren, ist die Wiederaufbereitung. Ein Grossteil der Brennelemente enthalten noch viel Brennstoff, der weiterverendet werden kann.

Nur haben engstirnige Politiker ein Wiederaufbereitungsmoratorium erwirkt, dass die Wiederaufbereitung von Schweizer Brennstoff für 10 Jahre verhindert. Naja, man umgeht dies nun teilweise, indem man die abgebrannten Elemente halt über lange Zeit zwischenlagert. Alles andere wäre Ressourcenverschwendung.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben

Und engstirnige KKW-Betreiber haben für eine erhebliche Verstrahlung im Umfeld der europäischen Wiederaufberteitungsanlagen gesorgt.

 

Doch genau wie ein KKW nur für den größten anzunehmenden Unfall ausgelegt ist (und jeder regelmäßge Leser eines Luftfahrtforums weiss, wie unzureichen die menschliche Phantasie im Zusammenhang im Auftreten von technichen und menschlichen Fehler ist), so halte ich die "Vogel Strauß"-Mentalität (Wir machen erst mal, irgenwann wird uns schon was passendes einfallen) gerade bei den noch Jahrtausende strahlenden Abfällen für wenig zielführend.

Geschrieben

Heute in einer Diskussion am Radio gehört:

Um 10% des elektrischen Verbrauchs der Schweiz zu erzeugen, das sind 5 Terawatt, braucht es 2700 Windkraftwerke. Die Landschaftsschützer wird es freuen.

Alternativ müsste man sämtlichen Gebäuden der Schweiz mit Südost- bis Südwestausrichtung das Dach mit Solarzellen bedecken. Der Heimatschutz freut sich auch schon und die Finanzierung übernimmt freudestrahlend der Hauseigentümer.

Wasserkraftwerke können maximal um 2 % ausgebaut werden. Die Restwassermenge müsste jedoch neu definiert werden. Die Naturschützer jubilieren.

Was bleiben denn den vorhin genannten "engstirnigen" KKW-Betreiber anderes übrig als weitere KKW zu bauen? Die so "weitsichtigen" Verbraucher wollen ihren Verbrauch ja nicht reduzieren. Wer verzichtet schon gerne auf Computer, Fernseher in Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer, Kühlschrank und Gefrierschrank? Lichterlöschen beim Verlassen eines Raumes ist ja nicht bequem und leuchtende Werbung muss ja sein.

Ach ja, wenn dann wirklich der Strom ausgeht oder nur stundenweise geliefert wird, haben wir ja noch Batterien der grössen A - AAA und Kerzen....

Da lobe ich mir neue KKWs.

 

Ach ja, da besteht noch die Möglichkeit Strom zu kaufen. Französische Brüter und deutsche KKW (Kohlekraftwerke) können ja genug liefern. Prost Nägeli!!

 

Edit: Für die Verseuchungen bei den Wiederaufereitungsanlagen Sellafield und Le Hague sind wohl nicht die KKW Betreiber verantwortlich sondern die Leiter der Aufbereitungsanlagen.

Geschrieben

 

Ein Endlager muss im Übrigen ja nicht für die Ewigkeit sein, auch wenn man es so auslegt. Es sind Methoden in der Erforschung, um radioaktive Stoffe

 

Das halte ich auch für vermessen.

Abgesehen davon, dass in einer 'Ewigkeit' das Zeugs ganz gut an die Erdoberfläche gefaltet werden könnte stelle ich mir vor, ob wir das wohl schnallen würden, wenn vor 5000 Jahren solche Lager angelegt worden wären.

Wir würden sie wohl interessiert ausgraben…

 

Das soll aber nicht heissen, dass es besser ist das Zeugs irgendwo unsicherer zu lagern.

Geschrieben
Die Endlagerung ist technisch gelöst.

 

„Technisch“, besser gesagt theoretisch ist das Problem gelöst.

 

Mit „wissenschaftlichen“ Untersuchungen wird Versuchet, das Wunschdenken der Atomlobby als Tatsache zu beweisen.

 

Wenn einer behauptet, er könne für 50- oder gar 100000 Jahre ein sicheres Endlager bauen, dann ist derjenig in meinen Augen schlichtweg ein Lügner und Fantast.

 

Wenn ich da nur schon an den Belchen- und Kienbergtunnel denke, um im Jura zu bleiben, wo der Berg alles mögliche macht, nur nicht das, was die „Experten“ voraussagten.

 

Da wird mir halber schlecht, wenn ich an ein Endlager für Atommüll denke.

 

Mit „wissenschaftlichen“ Untersuchungen wird Versucht, das Wunschdenken der Atomlobby als Tatsache zu beweisen.

(Ich will hier niemanden speziell Anklagen, ist überall dasselbe. Auch vom Gotthardbasistunnel gibt es Expertisen von "Unmöglich" bis "problemlos machbar". Das einfach um klarzustellen, was ich grundsätzlich von Expertisen halte: Der Versuch, das Wunschdenken des Auftraggebers als Realität zu beweisen.)

 

Fakt ist, dass der Abfall nun mal bereits vorhanden ist,

 

Klar gibt es schon haufenweise Atommüll. Das ist jedoch keine Rechtfertigung, noch mehr zu produzieren, bevor man weiss wohin damit.

 

Oder kippt ihr euren Müll auch dem Nachbarn in den Garten ?

 

Hab ich das vorgeschlagen?

 

 

andauernden radioaktiven Zerfall angereicherten Stoffen in der fernen Zukunft planmäßig durchgeführt werden, da sowohl unter den Spalt- als auch den Zerfallsprodukten wertvolle Stoffe wie Rhodium, Ruthenium und das radioaktive Metall Technetium sind. Insbesondere sind direkt (ohne Wiederaufarbeitung) endgelagerte Brennelemente wegen ihres erheblichen Gehalts an unverbrauchten Kernbrennstoffen unter Umständen für nachfolgende Generationen eine wertvolle Ressource
.

Eines Tages wird man so die Abfallmenge nochmals erheblich reduzieren können.

 

Steigt ihr denn tatsächlich in ein Flugzeug und fliegt mitten in den Amazonas, im Vertrauen darauf dass schon jemand den Wald roden und ein Piste planieren wird, bis ihr dort seid?

 

Bernie

 

 

Sag mir, wessen Brot du isst, ich sage Dir, was Du beweissen wirst.

(nochmals Bernie, in Anlhenung an ???)

Geschrieben

Nun Bernie, da Du ja schon gegen die nukleare Energieerzeugung wetterst: was sind deiner Meinung nach denn _realistische_, jetzt schon verfügbare Technologien, um den Energiebedarf der Schweiz zu decken?

 

Ich frage aus reiner Neugierde.

Geschrieben

Naja, ohne neues KKW wirds wohl schon nicht funktionieren. Aber es muss als Ersatz für ein altes kommen, und nicht zusätzlich zu einem, dann bewegen wir uns in die falsche Richtung.

Betreffend alternativen Energien, sprich Wind und Photovoltaik... beim Wind

wäre doch einiges möglich, aber nicht so viel wie einige denken, da der Platz in der Schweiz nun mal nicht vorhanden ist.

Sehr grosses Potenzial wäre aber bei der Photovoltaik vorhanden, nur, das passt den Stromkonzernen und vielen Politikern nicht. Da spielen sich die einen gross auf, betreffend Förderbeiträgen, aber nach 2 Monaten ist nix mehr im Topf, man habe halt gedacht es kommen 2 Gesuche pro Monat, nicht 100... so tönts momentan. In welcher Welt leben die eigentlich?

Das intresse ist da seitens Bevölkerung... aber bis sich das durchgesetzt hat, wirds ohne Förderbeiträge nicht gehen.

Und der wichtigste Punkt dürfte sein, dass wir uns villeicht mal im eignen Haus und Wohnung damit auseinandersetzen, wo man Strom sparen kann, mit ein bisschen Hirn ist das sehr einfach möglich! 20% weniger liegen vermutlich bei den meisten drinn!:D

 

Meiner Meinung nach brauchts irgend ein Weg durch die Mitte, neues KKW ja,

wenn ein altes verschwindet und alternative Energien müssen massiv aufholen...

Geschrieben

war ja klar, dass das zu einer "politischen" Diskussion ausartet, zum Glück war Wilko schnell genug und hat meine eigentliche frage schon beantwortet :)

 

Sicher ist ein KKW und die damit verbundene Problematik der Endlagerung nicht die perfekte Lösung, aber wie Michel schon sagt, die zentrale Frage bleibt dann: WIE SONST? KKW ist meiner Meinung nach die zZ beste Lösung, es sei denn in den nächsten Monaten kommt jemand mit einem funktionierenden Fusionsreaktor (wobei das ca so wahrschleinlich ist wie Wilkos Wunsch "Und von den Gegnern wünsche ich mir sachliche und vorallem faire Aktionen, die ohne Fehlinformationen und Lügen auskommen" ;))

 

Schon bei der Diskussion um den Atomaustieg von DE haben die KK-Gegner immer gesagt: KKW sind schlecht usw, aber eine Alternative hatten sie nicht. Das Problem der fehlenden el. Energie hat man einfach ignoriert und nur rumgeweint von wegen: hätte man soviel Geld in die Forschung für alternative Energiegewinnung investiert wie in Nuklearenergie, dann hätten wir nun das Problem nicht. Tolles Argument. Hat man aber nicht. Und Lösungen müssen auf den Stand von jetzt erarbeitet werden.

 

 

Gruss

 

Philippe

Wilko Wiedemann
Geschrieben
Meiner Meinung nach brauchts irgend ein Weg durch die Mitte, neues KKW ja,

wenn ein altes verschwindet und alternative Energien müssen massiv aufholen...

Das ist der Weg, den man gehen sollte. In Zukunft wirds ein Strommix sein. Erneuerbare Energien, aber auch Wasserkraft uind Kernenergie.

 

Die KKW-Gegner sind immer schnell zur Hand mit irgendwelchen Schauergeschichten, Fehlinformationen und der Verneinung von Fakten. Allen voran der Basler SP-Nationalrat Rechsteiner. Aber eine wirkliche Lösung, die auch realistisch ist, konnte noch keiner dieser Herren vorschlagen.

Erneuerbare Energien sind eine anzustrebende Energieform für die Zukunft, das ist ganz klar. Trotz gegenteiliger Behauptungen investieren die grossen Konzerne viel Geld in erneuerbare Energien und deren Erforschung. Aber man ist sich im Klaren, dass diese Energieformen nicht von heute auf morgen bereitstehen. Um diese Zeit zu überbrücken braucht es Kernkraftwerke, will man sich gleichzeitig auch um Klimaschutz bemühen.

 

Die Kernenergie durch Wind und Photovoltaik ersetzen zu wollen ist reine Utopie. Das haben mittlerweile sogar einige Gegner begriffen, dennoch gibt es noch einige, die daran glauben, dies sei die Lösung. Wind und Sonne sind super Energieformen, wenn man sie da nutzt, wo es Sinn macht, beispielsweise in windreichen Küstengebieten wie Deutschland und Holland, oder sonnenintensive Gebiete. Beides ist in der Schweiz aber nur bedingt nutzbar. Unsere Sonnenscheinstunden am Tag kennt ihr alle und Wind gibts bei uns auch nur mittelmässig. Einige exponierte Gebiete gibt es, aber da dürfte wohl der Landschaftsschutz mehr Gegner auf den Plan rufen als Befürworter. Und letztendlich will dann doch wieder niemand ein Windrad neben seinem Hau haben, geschweige denn einen Windpark mit dutzenden Rädern.

Und eines wird immer vergessen oder verdrängt. Wind und Photovoltaik erzeugt pro Kilowattstunde elektrischer Energie mehr CO2, als ein Kernkraftwerk, Photovoltaik sogar wesentlich mehr. Besser ist nur Wasserkraft. Die Zahlen zu solchen Studien beinhalten nicht nur den Betrieb der Anlagen, sondern die ganze CO2-Produktion die auch hinter Aufbau, Rückbau, Brennstoffgewinnung etc. steckt. Und diese Studien stammen nicht nur aus der Strombranche.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben

@Wilko

 

danke, genau das ist es, aber momentan schlagen sich die beiden Parteien lieber den Kopf ein und Schlussendlich resultiert wieder nichts daraus, ausser dass wir immer noch bei der heutigen, unbefriedigenden Situation sind.

Die Energiekonzerne mögen investieren, aber gegen "Stromunabhängige" EFH usw. haben sie meiner Meinung nach doch was, das will mir nicht ganz rein... kann mich auch täuschen.

Geschrieben
Nun Bernie, da Du ja schon gegen die nukleare Energieerzeugung wetterst: was sind deiner Meinung nach denn _realistische_, jetzt schon verfügbare Technologien, um den Energiebedarf der Schweiz zu decken?

 

Diese Fragestellung finde ich ein bisschen einfach.

 

Selbst wenn es keine Alternativen gäbe, rechtfertigt dies nicht das betreiben von Technologien mit solchem Gefährdungspotential, wie sie nun mal von Atomkraftwerken ausgeht, ohne dass dabei wirklich alles zu ende gedacht ist.

 

Esvwird ja wohl niemand ernsthaft behaupten wollen, ein Unfall ähnlich Tschermobyl sei bei uns grundsätzlich nicht möglich. Auch wenn die Technik moderner, die Vorschriften strenger sind. Ein Restrisiko bleibt. Und das ist, aufgrund der weitreichenden Folgen, einfach viel zu gross.

 

Klar gibt es keine andren, in genügender Menge, sofort verfügbaren Energien. Das Wurde ja von der Atom- und Oellobby bis jetzt erfolgreich verhindert.

 

Wäre in den letzten 30 Jahren in die Erforschung alternativer Energien soviel Geld gesteckt worden wie in die Weiterentwicklung der Kernenergie, wären wir sehr wahrscheinlich einen grossen Schritt weiter.

 

und nur rumgeweint von wegen: hätte man soviel Geld in die Forschung für alternative Energiegewinnung investiert wie in Nuklearenergie, dann hätten wir nun das Problem nicht. Tolles Argument. Hat man aber nicht. Und Lösungen müssen auf den Stand von jetzt erarbeitet werden.

 

Wirklich tolles Argument für AKW's. Wenn man wirklich will, gibt es Lösungen.

 

Das grösste Potential liegt in der Energieeinsparung. Ist halt wirtschaftlich nicht für alle interessant. Vor allem nich t für die Atomlobby, die sich auf dem gemachten Bett ausruhen (und Geld verdienen) möchte.

 

Kleines Beispiel:

Ich arbeite in einem kleinen Rechenzentrum. Unsere Stromrechnung betrug für das Jahr 07 knapp CHF 300000.-

Zur Zeit planen wir einen Neubau, da ist Energiesparen auch ein Thema.

Ein Lieferant hat uns ein RZ-Prototyp gezeigt, den er zusammen mit einem Grosskonzern entwickelt hat. Neuer Ansatz für Kühlung und führen der Kaltluft.

 

Die Skeptiker gingen von einer Energieeinsparung von 20% aus, die Optimisten rechneten mit 40% . Am Schluss, als die Zahlen auf dem Tisch lagen, rieben sich alle ungläubig die Augen.

Die Energieeinsparung Betrug 80%.

 

Genau da liegt unser Potential. Ein paar helle Köpfe, neue Ideen und der Mut, einmal etwas anders zu machen, als bisher.

 

Erfreulicherweise hat unsere GL diesem Konzept sofort zugestimmt, denn die Amortisation der Mehrkosten beträgt weniger als ein Jahr.

 

Sicher, es wäre die einfachste Lösung, noch ein Kernkraftwerk zu bauen, um den vorhergesagten Engpass zu uberbrücken.

 

Nur mir fehlt der Glaube, dass sich die grossen Energiekonzerne damit zufrieden geben werden. Ihr Ziel war schon immer, Tatsachen zu schffen, dass es ohne Kernenergie nicht geht, und dueses Ziel werden sie auch weiter verfolgen.

 

Im weiter schlage ich dem Moderator vor, diesen Theard aufzuteilen.

Einer nur für die Technik, und einer wo wir das "wie weiter" diskutieren können.

 

Bernie

Wilko Wiedemann
Geschrieben
Wäre in den letzten 30 Jahren in die Erforschung alternativer Energien soviel Geld gesteckt worden wie in die Weiterentwicklung der Kernenergie, wären wir sehr wahrscheinlich einen grossen Schritt weiter.

Das gilt im übertragenen Sinn auch für Benzin, Chemie, Medizin etc. Es gibt immer etwas, das man im Nachhinein hätte besser machen können. Mit "wäre", "hätte" und "sollte" kommen wir nicht wirklich weiter. Wir haben nun mal den Stand, den wir heute haben. Und bis etwas anderes im selben Umfang verfügbar ist, ist die Kernenergie nach wie vor die beste Alternative.

 

Esvwird ja wohl niemand ernsthaft behaupten wollen, ein Unfall ähnlich Tschermobyl sei bei uns grundsätzlich nicht möglich.

Ein Unfall wie Tschernobyl ist in unseren Reaktoren nicht möglich. Dies ist rein physikalisch bedingt.

 

Ein Restrisiko für einen auslegungsüberschreitenden Unfall bleibt immer, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr sehr gering, dass so etwas passiert. Die Chance, dass in Basel eine grosse Chemiekatastrophe geschieht, ist da um ein x-faches grösser. Die wahrscheinlichsten und realistischten Unfälle in einem KKW sind alle beherschbar.

 

Eine 100%ige Sicherheit gibt es nirgends auf der Welt.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben
Selbst wenn es keine Alternativen gäbe, rechtfertigt dies nicht das betreiben von Technologien mit solchem Gefährdungspotential, wie sie nun mal von Atomkraftwerken ausgeht, ohne dass dabei wirklich alles zu ende gedacht ist.

 

Esvwird ja wohl niemand ernsthaft behaupten wollen, ein Unfall ähnlich Tschermobyl sei bei uns grundsätzlich nicht möglich. Auch wenn die Technik moderner, die Vorschriften strenger sind. Ein Restrisiko bleibt. Und das ist, aufgrund der weitreichenden Folgen, einfach viel zu gross.

 

Restrisikos gibts immer. Man muss halt abwägen ob es das wert ist. 100%ige Sicherheit gibts nicht, das sollte gerade in einem Flugzeugforum aber klar sein ;)

 

Klar gibt es keine andren, in genügender Menge, sofort verfügbaren Energien. Das Wurde ja von der Atom- und Oellobby bis jetzt erfolgreich verhindert.

 

Die Aussage ist doch sehr gewagt, denn viele der alternativen Energien haben nun mal nicht das Potential je richtig erfolgreich zu werden (aus rein physikalischen Gründen). Und oftmals wird die graue Energie vernachlässigt um nicht zu sagen totgeschwiegen wie in den Anfängen der Photovoltaik.

 

Wäre in den letzten 30 Jahren in die Erforschung alternativer Energien soviel Geld gesteckt worden wie in die Weiterentwicklung der Kernenergie, wären wir sehr wahrscheinlich einen grossen Schritt weiter.

 

Hab ich ja gleich prophezeit, dass dieses "Argument" kommt. Den Inhalt dieser Aussage bestreite ich nicht, aber wie in meinem vorhergehenden Posting schon erwähnt: Hat man aber nicht! Und nun muss man basierend auf dem jetzigen stand der Technik eine Lösung finden. Muss kein KKW sein, darf meiner Meinung nach auch gerne was anderes sein.

 

Wirklich tolles Argument für AKW's. Wenn man wirklich will, gibt es Lösungen.

 

Dann her damit :)

 

Das grösste Potential liegt in der Energieeinsparung. Ist halt wirtschaftlich nicht für alle interessant. Vor allem nich t für die Atomlobby, die sich auf dem gemachten Bett ausruhen (und Geld verdienen) möchte.

 

Die Frage ist, wv Energie man wirklich einsparen kann, die 80% im RZ finde ich super, aber überall wird das nicht gehen :). Viele Stromfresser wie die Industrie (Giessereien usw) haben ihre Prozesse sicher schon richtung Stromsparen optimiert, 80%-Wunder würde ich da kaum erwarten. Aber versuchen zu Sparen kann sicher nicht schaden.

 

 

Nur mir fehlt der Glaube, dass sich die grossen Energiekonzerne damit zufrieden geben werden. Ihr Ziel war schon immer, Tatsachen zu schffen, dass es ohne Kernenergie nicht geht, und dueses Ziel werden sie auch weiter verfolgen.

 

Wenn jemand eine realistische alternative zu KKWs anbieten kann, dann hätte der sicher grossen Erfolg, hindert ihn keiner daran so etwas zu entwickeln. Klar, dass die KKW-Betreiber sich nicht ihr eigenes Grab schaufeln und solche Entwicklungen fördern. Unmoralisch? Vielleicht, aber das ist halt der Preis des Kapitalismus.

 

 

Gruss

 

Philippe

Geschrieben
Und oftmals wird die graue Energie vernachlässigt um nicht zu sagen totgeschwiegen wie in den Anfängen der Photovoltaik.

 

Dann aber doch lieber ein wenig graue Energie bei der Produktion, als ein paar Fässer Atommüll... :009:

 

Aber ohne KKW wirds nicht gehen, wenn man ein wenig realistisch bleibt, was aber nicht sein kann, dass es zusätzliche gibt, denn dann wären wir wieder bei der lukrativen Handelsware Elektrizität. :D

Geschrieben
Das gilt im übertragenen Sinn auch für Benzin, Chemie, Medizin etc.

 

Da stimme ich vollumfänglich zu.

 

Wir haben nun mal den Stand, den wir heute haben. Und bis etwas anderes im selben Umfang verfügbar ist, ist die Kernenergie nach wie vor die beste Alternative.

 

Da hingegen finde ich, der ernsthafte Wille, wirklich andere Lösungen zu finden, fehlt noch vielerorts. Vor allem in der Politik.

 

 

Ein Unfall wie Tschernobyl ist in unseren Reaktoren nicht möglich. Dies ist rein physikalisch bedingt.

 

Deshalb habe ich geschrieben ähnlich, und dabei vor allem die Tragweite gemeint.

 

Die Chance, dass in Basel eine grosse Chemiekatastrophe geschieht, ist da um ein x-faches grösser.

 

Richtig, aber die räumliche Ausdehnung und die Langzeitfolgen werden um ein x-faches kleiner sein. Und das solche Ereignisse schon schlimm genung sind zeigt z.B. Seveso, wo es ja immer noch zu Fehlgeburten und Missbildungen kommen soll.

 

Die wahrscheinlichsten und realistischten Unfälle in einem KKW sind alle beherschbar.

Genau dieser Glaube, alles im Griff zu haben, ist beängstigend. Ausgedachte Szenarien sind sehr wohl beherrschbar. Unfälle passieren aber nicht immer so, wie man sie sich ausgedacht hat.

Da können wir nur hoffen, es passiet nie etwas, das die Experten als unrealistisch eingestuft haben.

 

Bernie

Wilko Wiedemann
Geschrieben
Da können wir nur hoffen, es passiet nie etwas, das die Experten als unrealistisch eingestuft haben.

Du würdest staunen, was die Experten alles als realistisch betrachten und in die Auslegung miteinbeziehen. Und mit zunehmender Betriebserfahrung werden sich diese Auslegekriterien noch erweitern und zu noch mehr Sicherheit beitragen.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben
Eine 100%ige Sicherheit gibt es nirgends auf der Welt.
Und damit sind wir wieder beim "Super-GAU". Eine merkwürdige Einstellung übrigens: Da auch andere Techniken mit Restrisiken behaftet sind, ist es doch egal, dass das auch bei uns so ist.

 

"Die Rente äh das Kraftwerk ischt sischer" hört man bei sich jeder bietenden Gelegenheit von den Betreibern, deshalb schreien die Zeter und Mordio, wenn etwas zur Steigerung der Sicherheit gemäß aktuellem Stand der Technik getan werden soll. Man schaue sich nur mal das Lamentieren um die älteren Kraftwerksblöcke in Biblis an.

Geschrieben

Nun nochmal eine technische Frage für zwischendurch :) Wie siehts eigentlich mit den Uranvorkommen/Vorräten aus. Nehmen wir an, es werden in Indien und China weitere KKWs gebaut und die Anzahl in Europa nimmt leicht zu oder bleibt konstant. Der Anteil der Wiederaufbereitung und der Exoten (schnelle Brüter usw) bleibe auch in etwa konstant. Gibts Schätzungen wie lange die Uranvorkommen noch reichen? Klar, wird schwierig sein so eine Schätzung und wird wohl wie beim Öl extrem auseinander gehen. Aber halt mal so eine Grössenordung:50,100,200,1000 Jahre?

 

Grusss

 

 

Philippe

Wilko Wiedemann
Geschrieben

Dazu gibt es bislang wirklich nur grobe Schätzungen, die auf unterschiedlichen Annahmen beruhen. Beim heutigen Verbrauch und der aktuellen Zunahme geht man von ungefähr 200 Jahren aus. Rechnet man Vorkommen dazu, die sich bis jetzt nicht zum Abbau lohnten, verlängern sich diese 200 Jahre noch um einiges. Dies entspricht dem heutigen Stand der Technik.

 

Werden in Zukunft neue Reaktortechnologien wie Brüter und schnelle Reaktoren genutzt und die Wiederaufbereitung verbessert, so reichen die Reserven noch länger.

Im Moment besteht also noch keine Gefahr, dass den Kraftwerken plötzlich der Brennstoff ausgeht. Natürlich wird mit geringerwerdenden Reserven und grösserer Nachfrage auch der Uranpreis steigen. Aber hier liegt der Vorteil in der hohen Energiedichte des Urans. Aus diesem Grund machen die Brennstoffkosten nur einen kleinen Teil der gesammten Gestehungskosten für eine Kilowattstunde Energie aus. Bei einer Verdoppelung des Uranpreises würden die Gestehungskosten um etwa einen Rappen pro Kilowattstunde steigen.

 

Um nochmal auf die ursprüngliche Frage dieses Threads zurückzukommen, findet ihr nachstehend noch etwas genauere Infos zu den drei Reaktortypen, die von der AXPO favorisiert werden:

 

Economic simplified boiling water reactor - ESBWR

 

normal_ESBWR_Building_Layout.jpg

 

 

AP-1000

 

normal_AP1000Cutaway.jpg

 

 

Europäischer Druckwasserreaktor EPR

 

Areva_EPR.jpg

 

Gruss

 

Wilko

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