SingleProp Landekonfiguration

[PeterH]

Ich weiss schon: Ein einziger Pantoffelflieger kann mehr fragen, als zehn Echt-PPLler beantorten koennen, trotzdem drei Fragen zu den Settings vor der Landung:

 

1. Vergaservorwaermung - schaltet man die IMMER ganz unabhaengig von der Aussentemperatur an? Auch so bei 32 Grad Celsius, wenn die Zylinderkopftemperatur des Flugzeugs nebst Koerpertemperatur des Piloten schon am Roten herumpendelt?

 

2. Verstellpropeller - IMMER auf kleine Steigung? Warum eigentlich - mit mehr Pitch "zieht" der doch besser...

 

3. Mixer - immer auf voll reich? (saeuft da bei grosser Hoehe (Gletscherlandungen) nicht doch irgendwann der Motor ab? Die DHC-2 Beaver im Fs2000 z.B. stottert bei full rich bei 6000ft schon ziemlich (springt dann auch nicht mehr an)).

 

Wie oben gesagt: Ein einziger Pantoffelpilot kann mehr doofe Fragen fragen.... Ich waere aber trotzdem fuer die eine oder andere Antwort dankbar.

 

Mit freundlichen Gruessen

PeterH

 

[ursmunger]

Hallo Peter,

 

erstens: diese Frage sind gar nicht doof und 'pantoffelmässig'.

Im Gegenteil, immerhin jemand, der sich etwas überlegt.

 

Also, nun zu den Antworten:

1) Zur Vergaservorwärmung gibt es verschiedene Theorien. Gewisse Piloten schalten sie grundsätzlich ein, wenn sie die Drehzahl unter einen gewissen Wert reduzieren.

Andere vergessen sie grundsätzlich

Ich persönlich schalte sie immer ein für den Landeanflug, ausser die Luft ist sehr trocken.

2) Mit kleiner Steigung 'zieht' der Propeller besser!

Mit grosser Steigung schraubt er zwar pro Umdrehung mehr Luft nach hinten. Wegen dem grösseren Widerstand hat man aber eine deutlich tiefere Drehzahl, solange das Flugzeug langsam ist - also beim Start.

3) Beim Start auf hoh gelegenen Plätzen (z.B. Samedan) wird die Mixture leicht 'geleant'.

Grundsätzlich startet man aber mit der reichsten Mixture, bei der der Motor noch rund läuft. Durch das verdampfen von übrigbleibendem Treibstoff wird der Motor zusätzlich gekühlt.

 

Gruss

Urs

[PeterH]

Vielen Dank, Urs

 

Das korrigiert doch ein paar meiner unklaren Vorstellungen: Nicht die Aussentemperatur ist letztlich entscheidend, sondern die Luftfeuchtigkeit laesst den Vergaser Eis ansetzen - die durchstroemende Luft wird ja (Druckabfall in der Duese) stark abgekuehlt.

 

Ueber den Schub je nach Propeller-Pitch hatte ich tatsaechlich voellig falsche Vorstellungen

 

Und das Rezept fuer's Gemisch kann man auch im Flusi gut nachvollziehen - so fett wie moeglich, solange der Motor rund laeuft.

 

Nochmal vielen Dank

PeterH

[Gast Hans Fuchs]

Hallo PeterH

 

hier noch meinen Senf dazu:

1. Prop Steigung: Den Anflug nach Möglichkeit noch mit grösserer Steigung machen. Die daraus resultierende tiefere Drehzahl schont das Gehör und die Nerven der Anwohner. Spätestens im Shortfinal dann High RPM um bei einem Go Arround genügend Kraft zu haben. "Prop Hihg RPM" ist ein wichtiger Bestandteil der Final Check Liste.

2. Der Mixer wird in grossen Höhen und besonders bei hohen Temperaturen optimiert. Die Approach Check Liste für eine Gletscherlandung umfasst den Punkt: "Mixer optimiert". Nach der Landung wird dann der Motor nicht wie im Flachland durch ziehen des Mixers abgestellt, sondern mit dem Zündschlüssel wie bei einem Auto. Damit ist gewährleistet, dass der Motor später auch wieder einwandfrei anspringt und die Stellung stimmt bereits für eine optimale Start Leistung. Ein Motorcheck ist ja nur bedingt möglich, da das Fluhzeug auf dem Schnee nicht gebremst werden kann.

 

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Gletscherfliegen