Andrews Geschrieben 3. April 2008 Geschrieben 3. April 2008 Hallo Zämä Ich wollte euch mal fragen, ob bei FlightSimulator 2004, oder auch bei FlightSimulator X, die Corioliskraft berüksichtigt wird. Grüässi vom Andrew :007: Zitieren
Gast DogStar Geschrieben 3. April 2008 Geschrieben 3. April 2008 Hi Andrew... wo im Simu erwartest Du denn eine Wirkung der Corioliskraft ? wirkt ja vor allem auf die Windrichtung ... das ist im Flusi sicherlich nicht programmiert, würde ja auch letztendlich nichts bringen... Zitieren
Andrews Geschrieben 4. April 2008 Autor Geschrieben 4. April 2008 Hallo DogStar. Die Coriloiskraft wirkt sich ja schon vor allem auf die Windrichtung aus, aber auch auf jede anderen sich bewegenden Gegenstand. Somit sollte sich die Corioliskraft auch auf längeren Distanzen auf ein Flugzeug auswirken. Das würde sich dann im Flightsimulator realistischer auswirken, aber ist ja eher ein Störfaktor beim Fliegen. Grüässli con Andrew Zitieren
Gast DogStar Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Ja...ist ein interessanter Punkt... ein Flieger, der -sagen wir vom Äquator- Richtung Norden startet, wir durch die Corioliskraft nach Osten abdriften ... hmmm... Kenne mich mit Langstrecke nicht gut aus und weiß daher nicht ob und inwieweit sowas in die Berechnungen mit einfließt ... im Zeitalter der GPS - Navigation spielt es wohl keine grosse Rolle mehr ... aber wie war das früher ? hatte man da beim Flug nach Norden tatsächlich eine Abdrift nach Osten ? auch bei Windstille ? muss ja wohl ... wäre mal interessant zu wissen, wie stark die Auswirkungen da sind ... vielleicht gibt`s ja hier Experten für sowas :) ? Und wenn man näher drüber nachdenkt ... selbst wenn man nach GPS fliegt, muss die rechtsgerichtete Kraft ja immer noch ausgeglichen werden ... und das kostet Sprit ...könnte auf sehr langen Strecken also doch eine Rolle spielen ... bin gespannt ... Zitieren
FalconJockey Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Jungs, die Corioliskraft ist unglaublich klein und hat keine Auswirkungen auf unseren Flug. Die Corioliskraft wirkt nur auf massereiche Objekte, die sich über einen langen Zeitraum bewegen. Darum werden Luftmassen abgelenkt, Flugzeuge eher die nicht, die haben fast keine Masse und bewegen sich nicht lange genug, als dass es einen spürbaren Effekt gäbe. In diesem Zusammenhang ist auch das Experiment mit dem aus dem Spülbecken ablaufenden Wasser nicht repräsentativ: Das Wasser dreht sich dem Zufall entsprechend. Erst bei einem grossen Experiment zeigt sich die Corioliskraft: Aus einem sehr grossen Tank lies man tagelang in der Mitte Wasser ablaufen, erst dann zeigte sich eine schwache Drehung. Zitieren
BITTERLINAIR Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Ich währe schon glücklich, wenn man im FS die Inklination und oder Variation berücksichtigen könnte. Wollte mal das fliegen mit dem Schnapskompas üben mit Nord und Süd Kursen also zB. Von Kurs 085 auf 175 ( sie kurven nach R? L? und leiten bei ??? aus. .. und so bleibt eben leider der Flusi doch ein Spielzeug. Zitieren
FalconJockey Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Hallo Patrick, Inklination und Variation kann der FS doch sehr gut. Ausserdem macht doch real keiner mehr diese doofen Übungen, die braucht man nicht mehr. Du kennst Deinen Ist-Steuerkurs und drehst dann x Sekunden mit Rate 1, um Deinen Soll-Steuerkurs zu erreichen. Diese Kompass-Drehübungen habe ich zum Glück nie machen müssen! Zitieren
BITTERLINAIR Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Ehrlich, das kann der FS??? :eek: Habe ich wirklich nie gemerkt, der Schnapskompas zeigt bei mir immer genau den Kurs an, da gibt es bei mir kein nachlaufen oder überdrehen. Ich habe auch noch nie auf einer FS SIM (im FS) Karte eine variations Angabe gesehen, der Schnapskompas zeigt bei mir immer TN. Muss ich aber nochmal probieren. Mein Fluglehrer, will das ich das kann, ich habe nichts dagegen. der Schnapskompas geht immer und schaden tuts auch nicht. Mit etwas Übung kann man das ja sehr schnell. Zitieren
Flying-Andy Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Diese Kompass-Drehübungen habe ich zum Glück nie machen müssen! Ohhhh Andreas, Da fehlt Dir aber eine so unglaublich tolle, aviatische Erfahrung. :o Du glaubst gar nicht, wie befriedigend das sein kann, mit Deinem CFI, in einer alten, stinkigen C172, "under the hood" , stundenlang in der brütenden Hitze unter Floridas Sonne Kreislein zu ziehen, um dann wieder "über- oder unterschossen" mit der Übung zu enden und sich zum Dank dafür den CFI-Kommentar "you failed again :mad:" anzuhören zu dürfen ! :D :007: With my best regards Andy :005: Zitieren
FalconJockey Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 :D Darum habe ich ja meinen PPL in einem zivilisierten Land gemacht und nicht in den USA :) Mal im Ernst: Man braucht sowas nicht zu wissen, denn der Wendezeiger und eine Stoppuhr sind genauer also solche "Faustregeln", so sehe ich es zumindest und ich habe es bisher immer auf diese Art geschafft, mit dem Schnapskompass sehr genau auf dem Wunsch-Steuerkurs herauszukommen. Und ja, ich fliege noch diese kleinen Kolbenschüttler, sogar ziemlich viel (verglichen mit anderen "Linienpiloten"). @Patrick: Ich weiss ja nicht welchen FS SIM Du meinst, aber die Standard Cessna 172 des FS2004 macht das sehr schön. Wenn Du im Horizontalflug beschleunigst, dann dreht Dir den Schnapskompass weg, wenn Du bremst auch. Die Variation ist vielleicht nicht auf den Flusikarten (welche Flusikarten???) angegeben, aber effektiv im FS programmiert. Es gibt da eine Datei mit dem Namen "variation.bgl", wenn ich mich nicht täusche. Zitieren
Hans Tobolla Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Die Stärke einer Corioliskraft ist direkt abhängig von der Masse, sie tritt also auch bei sehr kleinen Massen auf. Wenn ich z.B. bei uns mit einem Auto auf einer schnurgeraden Straße genau nach Süden fahre, dann zieht der Wagen wegen der Corioliskraft nach rechts. Natürlich ist diese Kraft nicht besonders stark, und man kann das wegen des perfekten Kraftschlusses zwischen Reifen und Straße mit der Lenkung leicht ausgleichen. Die Corioliskraft wirkt natürlich bekanntermaßen auch auf Luftmassen, die sich von Nord nach Süd bewegen, nur haben diese Luftmassen keinen so perfekten Kraftschluss zum Erdboden wie das Auto, und in großer Höhe schon gar nicht, da lenkt die Corioliskraft recht ordentlich die Luftmasse um. Ein Flugzeug ist nun ein ganz kleiner Fremdteil in dieser riesigen Luftmasse und schwimmt darin mit, ähnlich wie ein Schiff im Wasser, und ist damit auch der Corioliskraft voll ausgesetzt. Die Corioliskraft wird man nicht los, aber man kann diese durch eine entgegengesetzte Kraft unwirksam machen. Die Triebwerke schaffen das zusammen mit dem Autopiloten leicht, der den Steuerkurs dann stets so einstellt, dass man genau auf dem Nord-Süd-Track bleibt. Bei 100 to Flugzeugmasse und 450 Kts GS auf Nord-Süd-Kurs habe ich für unsere Breite eine Corioliskraft von immerhin 2500 Newton ermittelt. Gruß! Hans Zitieren
delta bravo Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Hallo Zusammen Habe einen Link zum Thema Corioliskraft entdeckt: http://www.classzone.com/books/earth_science/terc/content/visualizations/es1904/es1904page01.cfm Ich finde diese Animation sehr hilfreich zum Verständnis der Corioliskraft. Gruss David Zitieren
FalconJockey Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Hallo Hans, aber 2500N sind für ein Fluzeug mit 100t doch nichts, das merkt man gar nicht. Zitieren
Herbert Frehner Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Hi Auf alle auf der Erdoberfläche bewegten Körper wirkt eine Corioliskraft. Wären sie frei beweglich, würden die Körper auf der Nordhalbkugel nach rechts (in Bewegungsrichtung gesehen) abgelenkt und nach links auf der Südhalbkugel. Ein auf der Erdoberfläche frei beweglicher Körper wird durch die Coriolis Kraft beschleunigt. Der Betrag der Coriolis Beschleunigung ist proportional der Geschwindigkeit des Körpers (relativ zur Erdoberfläche) und dem Sinus des Winkels aus Bewegungsrichtung des Körpers und der Rotationsachse der Erde. Die Coriolis Beschleunigung ist folglich unabhängig von der Masse des Körpers während hingegen die Coriolis Kraft proportional zur Körpermasse ist. Herbert Zitieren
Hans Tobolla Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Hallo Hans, aber 2500N sind für ein Fluzeug mit 100t doch nichts, das merkt man gar nicht. Andreas, vertue dich da bitte nicht. 2500N Corioliskraft erzeugen bei 100 to Masse eine Coriolisbeschleunigung von 0,025 m/s^2. Das sieht zwar nach sehr wenig aus, aber nach einer Stunde Flugzeit bist du rechnerisch ca. 160 km vom geplanten Nord-Süd-Track seitlich nach rechts versetzt, vorausgesetzt, dass von Erdboden über die Luft bis in deine Flughöhe keine Kraft mehr auf das Flugzeug übertragen wird. Eine Korrektur gegen die Coriolisversetzung fällt sicher an, aber die ist bei der Differenz zwischen Heading und Kurs über Grund automatisch durch den Track fliegenden AP mit drin, das merkt man doch gar nicht. Gruß! Hans Zitieren
HHS Geschrieben 4. April 2008 Geschrieben 4. April 2008 Keine Ahnung wie es bei X-Plane ist, aber FlightGear hat mit JSBSim und Yasim auch diese Corioliskraft mit dabei- und sie ist bei den heutigen Nonstop-Langstreckenflügen sicher nicht zu vernachlässigen, trotz GPS und Co Zitieren
Hans Tobolla Geschrieben 6. April 2008 Geschrieben 6. April 2008 Nach einigen Tests vermute ich, dass die Corioliskraft beim FS2004 nicht extra eingerechnet wird, was ich für sinnvoll halte. Ich habe auch erhebliche Zweifel, ob der in der Animation http://www.classzone.com/books/earth_science/terc/content/visualizations/es1904/es1904page01.cfm dargestellte Flugweg eines Flugzeugs überhaupt realistisch ist und verallgemeinert werden darf, denn dazu dürften zwischen Erdoberfläche und Flugzeug absolut keine Kräfte übertragen werden, und genau das will mir überhaupt nicht einleuchten, weil über die Luft ein Kraftschluss zwischen Flugzeug und Erdoberfläche besteht: Wenn ich bei Windstille von Norden nach Süden fliege, dann fliege ich, ähnlich wie ein Ballon, eben wegen der Windstille in einer gleich dem Erdboden beschleunigten Luftmasse, und bin deshalb von der Erdoberfläche nicht kraftentkoppelt, denn schließlich nimmt die Erdoberfläche die Luftmasse bei der Erddrehung insgesamt mit, sonst hätten wir stets einen starken Ostwind. Die Corioliskraft wirkt natürlich auf das Flugzeug, kann aber keine Abweichung vom Sollweg erzeugen. Wäre ich vollkommen kraftentkoppelt, so müßte ich in unseren Breiten auf Südkurs einen "CCA" (Coriolis Correction Angle) von ca. minus 10° zum Heading addieren. Ich habe weder davon gehört, noch darüber gelesen, dass eine solche Korrektur vorzunehmen ist. Fliege ich mit ich dem FS bei Windstille z. B. von Hamburg mit Steuerkurs 181° nach Süden, dann bleibt das Flugzeug genau auf dem Längengrad. Ich kann darin im keinen Fehler sehen. Mit realen Wetter hätte ich ggf. Strömungsverhältnisse (diesmal mit Corioliseffekt) die hohe und wechselnden WCAs erfordern um den Sollweg einzuhalten, mit denen ich dann aber auch einen eventuellen Corioliseffekt ausgleiche. Gruß! Hans Zitieren
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