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Flybe - Junge Leute zum Mitreisen gesucht


Jens H

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Eine reiche Tradition, ein modernes Vergnügungsviertel, viele renommierte akademische Einrichtungen - die ostenglische Stadt Norwich hat wirklich Einiges zu bieten, ebenso wie die irische Hauptstadt Dublin. Nur scheinen die Einwohner der jeweils anderen Stadt nicht so richtig davon überzeugt zu sein. Jedenfalls ist die vor drei Jahren eingerichtete Fluglinie zwischen den beiden Metropolen nicht so richtig ausgelastet.

 

In der Tat flogen so wenige Passagiere auf der Route, dass dem Betreiber Flybe eine empfindliche Vertragsstrafe droht: Diese hatte sich nämlich gegenüber dem Flughafen von Norwich dazu verpflichtet, bis Ende März 15.000 Personen auf der Strecke zu befördern. Kurz vor Ablauf der Frist fehlten noch 172 Passagiere, um die Quote zu erreichen - es drohte eine Strafzahlung in Höhe von 380.000 britischren Pfund (350.000 Euro).

Dafür gibt es doch das Internet...

 

Als Nachverhandlungen scheiterten, besann sich Flybe auf den freien Markt: "Bezahlte Statisten ab 16 Jahre gesucht: Sie werden ein Flugzeug nach Dublin besteigen und anschließend nach Norwich zurückfliegen. Gage: 80 britische Pfund" - mit dieser Anzeige auf einer Künstlervermittlungs-Website wurden Passagier-Darsteller gesucht, um die Quote zu erfüllen. Das Unternehmen bot zudem "zur Feier der populären Route" Sonder-Freiflüge an und wies sogar eigenes Personal an, sich als Notfallbesetzung für vakante Sitze bereitzuhalten.

Gilt nicht, gilt nicht!

 

Tatsächlich konnte Flybe - Firmenmotto: Günstige Preise, aber nicht um jeden Preis - die Quote im letzten Moment erfüllen. Richard Jenner, Direktor des Flughafens, erweist sich jedoch als Spielverderber: Er will nur zahlende Passagiere zählen. Besatzungsmitglieder seien schließlich auch von der Regelung ausgenommen. Flybe behauptet nun, doch keine Statisten eingesetzt zu haben. Ob die Linie jetzt die Strafe zahlen muss, ist noch offen. Jedenfalls will Flybe auch zukünftig die Route Norwich - Dublin bedienen, wenn auch nicht mehr so oft und günstig wie in den letzten Märztagen. Potenzielle Passagiere sollten sich daher rechtzeitig informieren, ob bald wieder eine Frist für die Fluggesellschaft ausläuft. Es könnte sich lohnen...

 

 

Quelle:

http://www.tagesschau.de/schlusslicht/billigflieger2.html

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