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Hunter Crash 1984


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Leute!

 

Kann mir irgendjemand vielleicht weitere Infos betreffend des Hunter Unfalls vom 19. Oktober 1984 in Rhäzüns/Graubünden geben? Hab rausgefunden, dass es zwei Hunter F.58 (J-4113 und J-4088) welche damals zusammengestossen sind. Finde sonst keine Infos mehr darüber. Aus "Geschichts-Technischen" Gründen danke ich Euch für Eure Infos!

 

Liebe Grüsse!

Geschrieben

Ist eventuell geheim...

 

Diese Archive werden normalerweise nach 50 Jahre veröffentlicht. Sonst stehen dir nur freie Quellen zur Verfügung, und die sind entsprechend ungenau.

 

Dani

Geschrieben
Ist eventuell geheim...

 

Diese Archive werden normalerweise 50 Jahre veröffentlicht. Sonst stehen dir nur freie Quellen zur Verfügung, und die sind entsprechend ungenau.

 

Dani

 

Hallo Dani

 

Im Prinzip hast Du recht, aber ....

 

.... es gibt ein Buch von Peter Brotschi, wo alle Abstürze der Luftwaffe behandelt werden. Der Titel lautet "Gebrochene Flügel". Dort wird auch dieser Unfall kurz behandelt.

 

Interessant ist, dass 18 Jahre - am 12. November 2002 es an der gleichen Stelle zu einem weiteren Flugunfall der Luftwaffe kam, mit ebenfalls 2 Toten.

 

Beat

Geschrieben

Hallo

 

Folgender Artikel stammt aus dem Buch "Gebrochene Flügel" von Peter Brotschi, welches sämtliche Flugunfälle der schweizer Luftwaffe beinhaltet:

 

Kollision bei taktischem Angriff -

 

"Flieger und Flaboffiziersschule 2/84. Taktische Angriffe gegen Rheinbrücken bei Reichenau (Flussübergngsübung der Gebirgsdivision 12), die von Fliegerabwehrstellungen geschützt wurden. Der Verband von 4 Huntern der Flieger und Flab Ofiziersschule startete um etwa 08.45 Uhr in Dübendorf. Hanspeter Stricker (J-4088) führete den Verband als "Uno" an, während Peter Zwängerle (J-4113) auf der Position "Due" flog. Als "Due Sohn" flog der überwachende Fluglehre mit, ein Oberleutnant. Der normal verlaufende Angriff erfolgte aus Richtung Kunkelspass. Im Verlauf des Degagments in allgemeiner Richtung Domleschg prallten die beiden Hunter des "Uno" und des "Due" gegeneinander. Beide Fugzeuge befanden sich bei der Kollision in Messerlage in einer Kurve. Die Hunter fielen auseinander, wobei die Trümmer über eine Fläche von 400 x 2000 Metern verteilt wurden. Der Rumpfvorderteil von J4113 durchschlug bei der Talstation der Luftseilbahn Rhäzüns-Feldis die Hausmauer des zum Glück zu dieser Zeit geschlossenen Restaurants Grill Simoness, wobei zwei Frauen verletzt wurden und grosser Gebäudeschaden entstand. Beide Piloten fanden den Tod.

Zum Unfall hatte eine Verkettung mehrer Umstände geführt: So spelte die Flugzeugkonfiguration eine Rolle: Das Flugzeug des "Uno" (J-4088) war mit CBS-Werfern an den Flügeln ausgerüstet. Reck für Übungsbomben), wodurch der Hunter J-4088 einen grösseren Luftwiderstand hatte, was wiederum eine Auflauftendenz des "Due" gegenüber dem "Uno" zur Folge hatte. Zudem trugen die Wahl des Flugwegs und der Sonnenstand (Blendwirkung) zum Unfall bei.

 

Die Aufräumarbeiten gestalteten sich sehr umfangreich, da sich die Trümmer der beiden Hunter über eine grosse Fläche verteilten. Sie lagen in der Ebene zwischen Bonaduz und Rhäzüns, in einer Kiesgrube und beim Rhein sowie im Bereich der Talstation der Luftseilbahn Rhäzüs-Feldis und der Bahnlinie der Rhätischen Bahn. Die Eidg. Materialprüfungsanstalt prüfte die Seile der Luftseilbahn mit einem Röntgengerät, konnte aber keinen Schaden feststellen, sodass die Bahn eien Tag nach dem Unfall ihren Betreib wieder aufnahm. 18 Jahre später sollte es bei dieser Bahn zu einem weiteren militärischen Flugunfall kommen."

 

 

 

 

Gruss Stefan

Wilko Wiedemann
Geschrieben

Dieser Unfall ist mir in besonderer Erinnerung geblieben. Ich war Ohrenzeuge des Unfalls. Ich war damals mit Verwandten in der Nähe in den Ferien. Wir kamen gerade vom Einkaufen, als wir dumpfe Knallgeräusche hörten. Wir schenkten dem vorerst keine grosse Beachtung, da wir an dem Tag schon Hunter vorbeifliegen gesehen haben und man damals im Gebirge ab und zu mal einen Überschallknall von Kampfflugzeugen hörte. Als wir dann später die Nachrichten sahen, wurde uns schlagartig bewusst, was wir da gehört hatten.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben

Interessant. Evtl waren das oft geübte Flugwege, weshalb es ein zweites Mal zu einer ähnlichen Situation kam. Was passierte denn 2002?

 

Dani

Geschrieben

Absturz vom12.11.2002:

 

Der Unfall betrifft eine Pilatus PC-7 (A-921) welche mit dem Trag- und Hilfsseil der Seilbahn Rhäzüns-Feldis kollidiert ist. Die Maschine flog anschliessend noch 3 Km weiter und stürzte beim Autobahnanschluss Reichenau/Bonaduz ab. Beide Piloten kamen dabei ums Leben. Die Maschine war auf einem Navigationsflug von Buochs nach Samedan. Auf dem Rückflug nach Buochs passierte dann das Unglück.

 

Gruss Stefan

 

 

Edit: Im Buch wird der 12.11.2001 als Absturzdatum angegeben. Das scheint jedoch falsch zu sein.

Siehe Link der Luftwaffe: http://www.lw.admin.ch/internet/luftwaffe/de/tools/archiv/media/pressr/20021113.html

Geschrieben

Durch das Buch 'Gebrochene Flügel' habe ich vom Absturz des PC-7 2002 erfahren. Was mich dabei besonders betroffen hat, dass ich Oberstleutnant Eugster im Range eines Hauptmanns als Kommandant der Flieger Kompanie 13 persöhnlich kennen und schätzen gelernt habe. Selten in meiner militärischen Laufbahn habe ich einen so fähigen Vorgesetzten gehabt!

 

Stefan

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