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Deutsches Finanzamt gegen den Rest der Welt


Markus "Tomcat"

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Echt bedenklich, wenn ein Staat die Privatsphäre der Bürger derart mit Füssen tritt. Ich bin vielleicht hart, aber was hier abgeht stellt so manche Machenschaften sogenannter Drittweltländer in den Schatten. Die Argumentation mit den gewonnenen Steuergeldern ist doch ein Hohn.

 

Zu meiner Erklärung muss ich vielleicht noch anfügen, dass ich beruflich und privat immer wieder mit ausgewanderten Deutschen zu tun habe, daher bin ich sicher auch etwas 'vorprogrammiert'.

 

Grüsse, Berchi

 

 

Ich habe gerade im "Stern" gelesen, dass von den 1600 Datensätzen nur 600 Deutsche betreffen. Da kann jetzt der Fürst noch ganz schön mit dem Finger in die Runde zeigen, auf all die schlechten Steuersysteme natürlich.

 

Wer glaubt denn nun wirklich, dass sich jemand die Mühe macht, ordentlich versteuertes Geld in 9999 Euro-Häppchen nach Liechtenstein zu schaffen um dort gegen Zahlung einer Gebühr eine Stiftung ins Leben zu rufen?

Ist das Geld mal nichtschwarz, dann bleibt es meistens auch nichtschwarz. Das Finanzamt könnte ja nachfragen, wo die Millionen denn geblieben sind. Außerdem kann das Finanzamt bei begründeten Verdacht auf Steuerhinterziehung Auskünfte von den Banken einholen. Das ist bei uns so.

 

Es ist schon erstaunlich. Einige Bürger, die so lange als unbescholten zu gelten haben, bis das Gegenteil nachgewiesen wurden, verstoßen selber gegen Gesetze, verlangen aber vom Staat, dass dieser sich immer vollkommen gesetzestreu verhält, was im Prinzip als tragenden Säule eine Rechtstaates auch richtig ist. Aber, diese Gesetzestreue des Staates schützt die gesetzeswidrigen Machenschaften vor Enddeckung. Das wird mit einkalkuliert. Nun ist das mal schief gegangen, und es folgte ein Riesengeschrei.

 

Gruß!

 

Hans

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Es ist schon erstaunlich. Einige Bürger, die so lange als unbescholten zu gelten haben, bis das Gegenteil nachgewiesen wurden, verstoßen selber gegen Gesetze, verlangen aber vom Staat, dass dieser sich immer vollkommen gesetzestreu verhält, was im Prinzip als tragenden Säule eine Rechtstaates auch richtig ist. Aber, diese Gesetzestreue des Staates schützt die gesetzeswidrigen Machenschaften vor Enddeckung. Das wird mit einkalkuliert. Nun ist das mal schief gegangen, und es folgte ein Riesengeschrei.

 

Ich habe noch immer jeden Rappen ordnungsgemäss versteuert und verlange trotzdem, oder gerade deswegen vom Staat, dass er sich an die eigenen Gesetze hält.

Himmel, worauf kann man sich denn sonst noch verlassen? Wenn der Hans morgen verschwindet - was soll's, vielleicht war's ja der Staat und der darf ja alles...

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Wenn du es sagst? Für mich sieht es so aus, als ob Deutschland Tag für Tag 'unfreier' würde und sich Arbeit immer weniger lohnt.

Wenn ich mich irre - um so besser.

 

Patrick,

 

du irrst dich nicht. Arbeit lohnt sich uns schon lange nicht mehr. Ich habe es während meiner Berufstätigkeit möglichst vermieden, gegen Bezahlung Mehrstunden zu leisten. Den Mehrverdienst liefert man zu größten Teil an das Finanzamt ab. Das ist wirklich sehr demotivierend.

Da hat sich für mich auch nichts geändert. Ich kann nur ein paar hundert Euro im Jahr hinzuverdienen, bei mehr kürzt man mir die Pension, es sei denn, ich verschweige das.

Neulich hat ein Rentnerehepaar als Statisten beim Film 20 Euro hinzuverdient, die Rente wurde dann um 160 Euro gekürzt. Zahlen nur aus dem Gedächtnis. So kann das nicht gehen, und ich habe volles Verständnis dafür, wenn Leute die Bundesrepublik verlassen. Leider sind das dann die Tüchtigen.

 

Gruß!

 

Hans

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Neulich hat ein Rentnerehepaar als Statisten beim Film 20 Euro hinzuverdient, die Rente wurde dann um 160 Euro gekürzt. Zahlen nur aus dem Gedächtnis. So kann das nicht gehen, und ich habe volles Verständnis dafür, wenn Leute die Bundesrepublik verlassen. Leider sind das dann die Tüchtigen.

 

Das ist ja immer das Problem.

Ich kann mich noch erinnern, als ich mich in Basel abgemeldet habe, weil man mich zu 10 Tagen Zivilschutz zwingen wollte, obwohl wir gerade dabei waren eine Firma aufzubauen - verschieben unmöglich. Die Dame auf dem Amt hat dann auch rumgejammert und gemeint, immer die 'Guten' ziehen weg.

Aber wenn der Staat auch so stur ist und meint, 10 Tage nutzlos rumsitzen seien wichtiger als ein Haufen Arbeitsplätze... in anderen Kantonen käme es niemandem in den Sinn, jemanden zum Zivielschutz zu zwingen, immerhin zahlt man gutes Geld, wenn man nicht gehen muss. Im Kanton Bern hab ich dann noch genau 1 Tag geleistet: Den, an dem ich gesagt habe ich komme lieber nicht mehr. Sinnvolles gemacht hab ich sowieso nie etwas.

 

PS: Was ich nicht verstehe: Und du glaubst nun, du gewinnst Freiheit, indem du dem Staat Verbrechen durchgehen lässt?

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PS: Was ich nicht verstehe: Und du glaubst nun, du gewinnst Freiheit, indem du dem Staat Verbrechen durchgehen lässt?

 

Verbrechen ist ein etwas zu hartes Wort, mir wäre Rechtsbruch lieber.

 

Dein Gedanke ist wohl, wenn der Staat sich selbst nicht an die von ihm gesetzten Rechtsnormen hält, bald auch die Persönlichkeitsrechte darunter leiden? Da gibt es m. E. durchaus einen Zusammenhang. Über die Freiheits- bzw. Persönlichkeitsrechte wacht bei uns Bundesverfassungsgericht. Dieses Gericht macht seine Sache gut, finde ich. In den letzten Jahren hat es ein knappes Dutzend diesbezüglich Gesetze der Innenministerien auf das richtige Maß zusammengestutzt.

 

Ich erinnere mich an einen Entführungsfall. Der Entführer wollte das Versteck des Jungen nicht verraten, obwohl dieser in Lebensgefahr schwebte. Als der Polizeioffizier nicht weiterkam, hat er dem Entführer Folter angedroht. Folter ist bei uns rechtswidrig, also musste sich der Polizist vor Gericht dafür verantworten.

Du siehst das Dilemma? Ist ein Rechtsbruch zu vertreten, wenn dadurch ein erheblich höheres Gut geschützt werden kann, oder Recht geht vor Leben des Jungen? Was würdest du machen, wenn es dein Junge wäre (nur eine rhetorische Frage)?

 

Gruß!

 

Hans

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Dein Gedanke ist wohl, wenn der Staat sich selbst nicht an die von ihm gesetzten Rechtsnormen hält, bald auch die Persönlichkeitsrechte darunter leiden? Da gibt es m. E. durchaus einen Zusammenhang. Über die Freiheits- bzw. Persönlichkeitsrechte wacht bei uns Bundesverfassungsgericht. Dieses Gericht macht seine Sache gut, finde ich. In den letzten Jahren hat es ein knappes Dutzend diesbezüglich Gesetze der Innenministerien auf das richtige Maß zusammengestutzt.

 

Mein Gedanke ist in der Beziehung der, dass die Freiheits- und Persönlichkeitsrechte schon viel zu weit gelitten haben, als dass ich dem Staat noch etwas durchgehen lassen würde.

 

Ich erinnere mich an einen Entführungsfall. Der Entführer wollte das Versteck des Jungen nicht verraten, obwohl dieser in Lebensgefahr schwebte. Als der Polizeioffizier nicht weiterkam, hat er dem Entführer Folter angedroht. Folter ist bei uns rechtswidrig, also musste sich der Polizist vor Gericht dafür verantworten.

Du siehst das Dilemma? Ist ein Rechtsbruch zu vertreten, wenn dadurch ein erheblich höheres Gut geschützt werden kann, oder Recht geht vor Leben des Jungen? Was würdest du machen, wenn es dein Junge wäre (nur eine rhetorische Frage)?

 

Ich würde in diesem Fall sagen, dass das Verhalten des Polizisten klar rechtswiedrig war, dass aber durch die besondere Situation mildernde Umstände vorlagen, die für mich so weit gehen würden, dass dadurch das Leben des Polizisten nicht zerstört werden dürften. Auf die Verurteilung des Täters dürfte es eigentlich keinen grossen Einfluss haben, da wohl seine Schuld nicht nur durch das rechtswiedrige Verhalten aufgedeckt wurde. Im Gegenteil, seine Strafe dürfte ja einiges tiefer ausfallen, als wenn er das Kind hätte sterben lassen.

Diese besonderen Umstände sehe ich aber bei den Steuern eher weniger. Im Gegenteil, wahrscheinlich dürfte der 'Verräter' schon noch merken, dass er sich die 4 Mio teuer erkauft hat…

Und nebenbei versteh ich eh das ganze Theater nicht, es dürfte ja ziemlich genau bekannt sein, wieviel ein Postmensch verdient...und ob dann eine geklaute DVD irgendwas beweisen kann...

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Diese besonderen Umstände sehe ich aber bei den Steuern eher weniger. Im Gegenteil, wahrscheinlich dürfte der 'Verräter' schon noch merken, dass er sich die 4 Mio teuer erkauft hat…

Und nebenbei versteh ich eh das ganze Theater nicht, es dürfte ja ziemlich genau bekannt sein, wieviel ein Postmensch verdient...und ob dann eine geklaute DVD irgendwas beweisen kann...

 

Andererseits kann ich mich auch nicht darüber freuen, wenn der Staat als zahnloser Tiger dasteht. Das wäre geradezu eine Einladung für weitere Steuerhinterziehungen, nach dem Motto, es geht ja, also weiter so. Aber damit ist wohl nun erst einmal Schluss. Warten wir ab, wie die deutschen Gerichte den Datenklau bewerten.

 

Der ehemalige Postmeister hat doch alle Einkünfte, die dem Finanzamt bekannt sind, sehr korrekt versteuert, alleine deshalb, um seinen Ruf als Saubermann nicht zu beschädigen. Es geht hier um Schwarzgeld, von dem das Finanzamt nichts weiß und die Kapitalerträge daraus.

Ein Mann mit diesen Verbindungen ohne Schwarzgeldquellen, das kann ich mir wirklich nicht vorstellen.

 

 

Gruß!

 

Hans

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Ein paar Elegant gekleidete Herren sind nun ebenso Elegant über den Tisch gezogen worden. ;)

Wenn ich da Politiker am Fernsehen sagen höre es sei äusserst moralisch verwerflich wie die Informationen beschafft wurden, frage ich zurück, ist es denn nicht ebenso moralisch verwerflich wenn man die Lohnausweis Steuerzahler jeden Franken / Euro versteuern lässt und seine Schäfchen aber am Fiskus vorbeischleusst ? :009:

 

Dies notabene im Falle des Hr. Postchefs der seine Angestellten mit bedauerndem Achselzucken vernehmen lässt dass halt etwas mehr Lohn in der Tüte nicht drinn liegt? :001:

 

 

ts ts ts....:confused:

 

G. Joe

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Ein paar Elegant gekleidete Herren sind nun ebenso Elegant über den Tisch gezogen worden. ;)

Wenn ich da Politiker am Fernsehen sagen höre es sei äusserst moralisch verwerflich wie die Informationen beschafft wurden, frage ich zurück, ist es denn nicht ebenso moralisch verwerflich wenn man die Lohnausweis Steuerzahler jeden Franken / Euro versteuern lässt und seine Schäfchen aber am Fiskus vorbeischleusst ? :009:

 

Dies notabene im Falle des Hr. Postchefs der seine Angestellten mit bedauerndem Achselzucken vernehmen lässt dass halt etwas mehr Lohn in der Tüte nicht drinn liegt? :001:

 

Von wem sprichst du jetzt? Von den Politikern?

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Andererseits kann ich mich auch nicht darüber freuen, wenn der Staat als zahnloser Tiger dasteht. Das wäre geradezu eine Einladung für weitere Steuerhinterziehungen, nach dem Motto, es geht ja, also weiter so. Aber damit ist wohl nun erst einmal Schluss. Warten wir ab, wie die deutschen Gerichte den Datenklau bewerten.

 

Tja, der Staat hat genau so zahnlos zu sein, wie das Volk ihn haben will - oder nicht?

Aber solange die schwarzen Kassen bei den Politikern zum guten Ton gehören...

 

Der ehemalige Postmeister hat doch alle Einkünfte, die dem Finanzamt bekannt sind, sehr korrekt versteuert, alleine deshalb, um seinen Ruf als Saubermann nicht zu beschädigen. Es geht hier um Schwarzgeld, von dem das Finanzamt nichts weiß und die Kapitalerträge daraus.

Ein Mann mit diesen Verbindungen ohne Schwarzgeldquellen, das kann ich mir wirklich nicht vorstellen.

 

Und zu wem sind die Verbindungen denn so? Doch nicht zuletzt noch zu Politikern? ;)

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Langsam fange ich an, eure Denkensweise zu verstehen. Also denken wir mal so weiter: Drogen und Sprengstoff sind solche Dinge, die ich ganz privat bei mir zu Hause haben könnte, obwohl verboten. Eurer Denkensweise folgend dürfe also der Staat (z.B. die Polizei) ohne weiteres bei mir und jedem anderen Bürger die Wohnung so so la la durchsuchen, weil es da ja theoretisch etwas haben könnte, was nicht erlaubt ist. Vielleicht findet man bei dieser Gelegenheit auch noch gefälschte Nike-Schuhe aus Fernost...

 

Also ehrlich, da bin ich weit weg von dieser Einstellung und jeder normale Rechtsstaat schützt seine Bürger vor genau solchen unbegründeten und willkürlichen Einbrüchen des Staates in die Persönlichkeitssphäre, wozu normalerweise auch die Geldangelegenheiten der Bürger gehören. Damit nimmt auch jeder Rechtsstaat in Kauf, dass es Missbräuche gibt, das wird niemand bestreiten. Will man das nicht akzeptieren, dann sind wir beim absoluten Kommunismus. Die 'Kunst' des Rechtsstaates ist es, einen akzeptablen Weg zu finden. Normalerweise braucht es darum einen dringenden Verdacht und eine (nicht einfach zu erhaltende) richterliche Verfügung für eine Hausdurchsuchung oder die Durchsuchung eines Bankkontos. So ist es jedenfalls in der Schweiz, aber anscheinend nicht in Deutschland. Hätte ein dringender Verdacht mit der nötigen richterlichen Verfügung vorgelegen, dann hätte Liechtenstein sicher auch geholfen.

 

Wer glaubt denn nun wirklich, dass sich jemand die Mühe macht...
Ein paar Elegant gekleidete Herren...

Genau das ist es, was mich zutiefst schockiert. (Ich erinnere ungern an Zeiten so ungefähr vor 60 Jahren, wo jeder, der einer bestimmten Rasse angehörte, einfach schlecht sein musste. Wer glaubte dazumal nun wirklich, dass diese Leute gut sein konnten.) Es wird mit fragwürdigen, illegalen Methoden ein Schuldiger gefunden und gleich sind alle anderen, die zufällig auch auf einer DVD gespeichert sind oder elegant gekleidet sind, schon mal tüchtig vorverurteilt, ohne Verdacht, ohne irgend einen Grund.

 

Sorry, meine Vorstellung eines Rechtsstaates ist da etwas anders. Wohl verstanden, es geht hier nicht um eine Bedrohung von Leib und Leben, sondern nur um Geld.

 

Grüsse, Berchi

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Hätte ein dringender Verdacht mit der nötigen richterlichen Verfügung vorgelegen, dann hätte Liechtenstein sicher auch geholfen.

 

Liechtenstein hat seine Gesetze doch so gestaltet, dass es gar nicht helfen muss.

Totales Bankgeheimnis. Nur so können sie den Zufluß an Schwarzgeld aufrechterhalten. Wenn sie das lockern, fließt das Schwarzgeld woanders hin.

 

 

Sorry, meine Vorstellung eines Rechtsstaates ist da etwas anders. Wohl verstanden, es geht hier nicht um eine Bedrohung von Leib und Leben, sondern nur um Geld.

 

Liechtenstein hat seine Gesetze doch so gestaltet, dass es gar nicht helfen muss.

Totales Bankgeheimnis. Nur so können sie den Zufluß an Schwarzgeld aufrechterhalten. Wenn sie das lockern, fließt das Schwarzgeld woanders hin.

 

 

 

Nach meiner Vorstellung vom Rechtsstaat kann das Recht nicht geteilt werden in ein durchzusetzendes Recht (z.B. bei Mord) und ein nicht durchzusetzendes Recht (z.B. bei Steuerhinterziehung). Recht ist unteilbar.

 

Dann gilt noch das Prinzip der Rechtsgleichheit. Es geht einfach nicht an, dass der Lohnempfänger zwangsbesteuert wir, während dem Reichen zugebilligt wird, seine Steuerabgaben nach eigenem Geschmack zu gestalten. Das ist Rechtsungleichheit, die wir leider zum Teil schon haben. Geteiltes Recht und keine Rechtsgleichheit - das ist es, was die Grundmauern eines Rechtsstaates zerstört, und damit das Vertrauen der Bürger in ihm.

 

Gruß!

 

Hans

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Tja, der Staat hat genau so zahnlos zu sein, wie das Volk ihn haben will - oder nicht?

Aber solange die schwarzen Kassen bei den Politikern zum guten Ton gehören...

 

 

 

Und zu wem sind die Verbindungen denn so? Doch nicht zuletzt noch zu Politikern? ;)

 

Patrick,

einerseits hat der deutsche Wähler keinen Einfluß auf die Zähne des Staates und wo und wie sie zubeißen. Das wird woanders augekungelt. Andererseit jedoch könnte er sich mehr Einfluss verschaffen, wenn er nicht so sehr vergesslich wäre. Genau auf diese Vergesslichkeit können sich die Politiker sehr gut verlassen.

 

Beispiel: Vor etlichen Jahren hat Hessens Ministerpräsident Koch eine sehr erfolgreiche Steuerfahndungsgruppe aufgelöst. Sehr erfolgreich deshalb, weil sie dem Staat viel mehr Geld als die Personalkosten eingebracht hat. Das stinkt doch zum Himmel. Und was hat der mündige Wähler gemacht? Natürlich ihn wiedergewählt.

 

Schwarze Kassen bei Polikern kommen zwar vor (z.B. der ehemalige Innenminister Kanther) aber wenn das rauskommt, sind die Strafen des Bundestagspräsidenten so ordentlich, dass eine Patei schon mal in die Pleite getrieben werden kann.

 

Woher nun der ehemalige Postmeister seine Moneten hat, weiß ich nicht.

 

Tatsache ist, dass Topmanager einen Einfluß auf Auftragsvergaben haben. Um sein Wohlwollen zu erlangen, liegt es doch nahe, mal einen ordentlichen Betrag von einem schweizer- oder liechtensteiner Konto auf ein anderes zu überweisen.

Ein derartiges Geld ist wirklich rabenschwarz, weil nicht nur Steuernachzahlungen drohen, sondern auch Verfahren wegen Bestechlichkeit.

Deshalb sind Leute bei solchen Transaktionen auf ein totales Bankgeheimnis angewiesen. Noch nicht einmal ein Verdacht darf entstehen, weil dem Ermittlungen und Auskunftsersuchen folgen würden.

Ein Gesichtspunkt des Datendiebstahls, den ich noch gar nicht bedacht habe.

 

Gruß!

 

Hans

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Hans,

 

mal ganz ehrlich und im positiven Sinne: Ich finde es toll, wie du deine Meinung beharrlich vertrittst. Echt!

 

Damit wieder zur Sache.

 

Liechtenstein hat seine Gesetze doch so gestaltet, dass es gar nicht helfen muss.

Da weisst du mehr als ich, oder stellst herabwürdigende Vermutungen an. Jedenfalls schiesst die deutsche Politik schon mit allen Kanonen gegen die Schweiz, und da wird bei begründeten Fällen mit Sicherheit geholfen. Deutschland will unbegründete Bekanntgabe, und das entspricht definitiv nicht unserer Vorstellung von Privatsphäre (andere nennens Bankgeheimnis). Nicht vergessen, Deutschland brüstet sich sonst doch so gerne mit hohen Standards des Datenschutzes, z.B. im Arbeitgeber/-nehmer-Verhältnis.

 

Recht ist unteilbar.

Ja ... Jein. Was ich sagen wollte ist, dass ich bei Fällen, wo es um Leib und Leben geht, vielleicht eher noch ein Auge zudrücken könnte, wenn ein Staat illegal wird. (Dass Deutschland in Liechtenstein illegal gehandelt hat, da besteht bei mir nach wie vor kein Zweifel.)

 

Dann gilt noch das Prinzip der Rechtsgleichheit.

Das ist ein Prinzip für die Rechtsprechung (gleiche Rechtsprechung für jedermann), aber keinesfalls eine Garantie, dass auch jeder Bösewicht geschnappt und jedes Verbrechen geahndet wird, weil dann sind wir genau wieder beim totalitären Staatsregime. Es ist die Gratwanderung des Rechtsstaates, die Würde und Privatsphäre des Bürgers zu garantieren und gleichzeitig die schwarzen Schafe zur Rechenschaft zu ziehen. Das gelingt oft nicht, das ist uns allen klar. Beispiel: Dort wo kein Radar steht kann jeder mit 150 Sachen fahren, sehr unfair den anderen gegenüber, die mit nur 55 geblitzt werden. Der Rechtstaat kann und darf nicht überal präsent sein und er soll sich hüten, unerlaubte Mittel gegen die Bürger einzusetzen.

 

Hans, wir drehen uns im Kreis. Ich sage mit keinem Ton, dass ich Steuerhinterzieher schütze, zumal ich selber als einfacher Lohnausweisempfänger auch keine Schlupflöcher habe. Was ich aber sage, ist, dass Deutschland bitte seine Probleme in Deutschland lösen und nicht im Ausland illegal und verbal herum poltern soll. Das kommt hier gar nicht gut an. Mir fehlt hier einfach der Respekt vor dem Bürger und vor ausländischer Hoheit. Wir leben in der Schweiz sehr gut mit unseren Gesetzen und das sollen die deutschen Politiker bitte auch endlich kapieren. Wie einer oben schon so schön gesagt hat sollten sich die deutschen Politiker stattdessen fragen, warum ihnen die Leute und das Geld so leicht davon läuft, bzw. ob es im eigenen Land vielleicht an Vertrauen etwas mangelt (siehe Vergleich mit Schweden weiter oben).

 

Mein Fazit: Dass ein Staat im Ausland die Bestechlichkeit eines unloyalen Mitarbeiters mit hohen Geldbeträgen ausnützt, um gegen eigene Bürger vorzugehen, ist für mich im höchsten Mass verwerflich. Dass ein Staat seine Bürger derart verfolgt, ist bedenklich. Dass ein Staat ausländisches Recht aus eigener Verzweiflung mit Poltergehabe abzuändern versucht, ist eigentlich schon fast lächerlich. Und dass es neben der Schweiz noch andere sichere Finanzplätze gibt, wo Deutschland aber nicht so einfach drauf los poltern kann, das ist eine Tatsache. Das Problem wäre mit Sicherheit auch dann noch nicht gelöst, wenn die Schweiz kein Bankgeheimnis mehr hätte.

 

Grüsse, Berchi

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Nach meiner Vorstellung vom Rechtsstaat kann das Recht nicht geteilt werden in ein durchzusetzendes Recht (z.B. bei Mord) und ein nicht durchzusetzendes Recht (z.B. bei Steuerhinterziehung). Recht ist unteilbar.

Beim Mord sind sich nunmal halt die meisten Länder (alle?) einig drüber, dass das nicht geht. Bei den Steuern gibt es weniger Konsens, Deutschland saugt seine Bürger nenmal stärker aus als andere. Es gibt sogar noch ein paar Staaten, wo der Bürger gar keine Steuern zu zahlen hat.

 

Siehst du das mit dem 'unteilbaren Recht' denn z.B. auf der Autobahn auch so?

Warum dürft ihr (und auch wir, übrigens, wenn wir bei Euch sind) schneller fahren als alle anderen?

Ich seh in Deutschland irgendwie schon eine Tendenz dazu, sich alles und jedes von nem Uniformträger vorschreiben lassen zu wollen...

Jetzt führen einzelne Städte wohl schon vorschriften ein, wie Kaffeebecher auszusehen haben und bei Benützung von nicht zertifizierter Ware gibt's ne Busse...

Nein du, ich bin wirklich froh, dass nicht jeder deutsche Furz international gilt ;)

 

Dann gilt noch das Prinzip der Rechtsgleichheit. Es geht einfach nicht an, dass der Lohnempfänger zwangsbesteuert wir, während dem Reichen zugebilligt wird, seine Steuerabgaben nach eigenem Geschmack zu gestalten. Das ist Rechtsungleichheit, die wir leider zum Teil schon haben. Geteiltes Recht und keine Rechtsgleichheit - das ist es, was die Grundmauern eines Rechtsstaates zerstört, und damit das Vertrauen der Bürger in ihm.

 

Die Rechtsgleichheit besagt, dass ein Reicher genau so dafür geschützt werden muss, dass der Staat sich illegal informationen über ihn beschafft, wie du davor geschützt sein musst.

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Liechtenstein hat nun die beschriebenen Mängel bei unserem Steuersystem konsequent zum eigenen finanziellen Vorteil ausgenutzt, indem sie in ihrem Lande die Rechtsnormen so gestaltet haben, dass deutsche Bürger sehr bequem Steuern hinterziehen können. Derart unanständig geht man mit einem Nachbarn nicht um. Hoffentlich wird das in Liechtenstein endlich einmal verstanden.

 

 

Welcome to Capitalism! - Wenn Du es nicht kannst, oder ich es halt besser kann, dann mache ich es auch gefaelligst, auch wenn es dir die Kunden wegschnappt oder du meinst es sei Unanstaendig - denn ich profitiere davon!

 

Was zu verstehen ist, ist dass Liechtenstein eben die Schwaeche des Deutschen Staates AUSNUEZT - indem sie sich den Umstaenden anpassen. Ob nun unanstaendig oder nicht, werden hier keine Gesetze, Vertraege oder sonstiges gebrochen - ob es nun den Deutschen gefaellt oder nicht! Wenn es wirklich so schlimm fuer sie ist, sollten sie schleunigst mit dem Geist der Zeit schritt halten und sich auch dem modernen Wettbewerbs-klima anpassen!

 

Gruss

Andreas

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Welcome to Capitalism! - Wenn Du es nicht kannst, oder ich es halt besser kann, dann mache ich es auch gefaelligst, auch wenn es dir die Kunden wegschnappt oder du meinst es sei Unanstaendig - denn ich profitiere davon!

 

Was zu verstehen ist, ist dass Liechtenstein eben die Schwaeche des Deutschen Staates AUSNUEZT - indem sie sich den Umstaenden anpassen. Ob nun unanstaendig oder nicht, werden hier keine Gesetze, Vertraege oder sonstiges gebrochen - ob es nun den Deutschen gefaellt oder nicht! Wenn es wirklich so schlimm fuer sie ist, sollten sie schleunigst mit dem Geist der Zeit schritt halten und sich auch dem modernen Wettbewerbs-klima anpassen!

 

Gruss

Andreas

 

Nicht nur aus Deutschland lockt Liechtenstein Steuerhinterzieher an, um ordentlich Kasse zu machen:

 

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/125/163667/

 

Ich habe gelesen, dass unsere Regierung erwägt, anderen Staaten die DVDs einfach zu überlassen. Das wird in Liechtenstein sicher keine Freude auslösen. Diese Staaten haben wohl auch alle ein beschissenes Steuersystem?

 

Merkt denn hier wirklich keiner, dass die Steuersysteme der Länder überhaupt nicht schwerwiegend die Ursache für die Differenzen sind, sondern das verwerfliche Liechtensteiner Finanzmodell?

 

Mit welchem Geist der Zeit sollen wir nun Schritt halten? Kampf mit harten Bandagen ohne Ethik und Moral? Kein Problem, auch das kann unsere Bundesregierung wenn es sein muss, und im Falle Liechtenstein es musste sein. Ich mag dieses scheinheilige Geheule aus Lichtenstein wirklich nicht mehr hören.

 

Gruß!

 

Hans

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Ich habe gelesen, dass unsere Regierung erwägt, anderen Staaten die DVDs einfach zu überlassen. Das wird in Liechtenstein sicher keine Freude auslösen. Diese Staaten haben wohl auch alle ein beschissenes Steuersystem?

 

Damit wird sich Deutschland garantiert keine Freunde machen. Wenn ein Staat sich nicht mehr an ein gültiges Recht halten will, muss dies andere Staaten sehr besorgt machen. Der Handlungen des BND verstossen gegen Artikel 9 des Gesetzes über den Bundesnachrichtendienstes.

Die Maxime des Völkerrechtes "Aus Unrecht entsteht kein Recht sollte auch für Deutschland wieder gelten. Das Verhalten eures Bundesfinanzministers Steinbrück ist eines Staatsmannes unwürdig. Er droht den anderen Ländern, wenn sie ihr Steuersystem nicht seinen Vorstellungen anpassen. Hans, dies weckt Erinnerungen an dunkelste Zeiten in Europa. SO nehmen es die anderen Staaten wahr!

 

 

Merkt denn hier wirklich keiner, dass die Steuersysteme der Länder überhaupt nicht schwerwiegend die Ursache für die Differenzen sind, sondern das verwerfliche Liechtensteiner Finanzmodell?

 

 

Gruß!

 

Hans

 

Nein Hans, du irrst. Das völlig intransparente und überrissene Steuersystem Deutschland schafft die Voraussetzungen für allfällige Steuerhinterziehung. Eure Politiker sollten den Bürger als staatstragendes Glied endlich ernst nehmen und ihm wieder vertrauen. Wenn Steuerhinterziehung zum Massendelikt wird, ist die Politik gefragt und nicht blindwütige Beamten und Geheimleute des BND.

 

Walter

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Zum Thema "Saubermännern" in Liechtenstein:

 

http://www.vol.at/news/tp:vol:special_wirtschaft_aktuell/artikel/banden-aus-spanien-mit-liechtenstein-stiftung/cn/news-20080229-03475995

 

Ich bin entsetzt. Zur Beihilfe zur Steuerhinterziehung sehe ich jetzt auch noch Beihilfe zur Bandenkriminalität. Das ist doch schon Staatskriminalität, und ich habe Zweifel, ob so ein Staat überhaupt noch als befreundeter Staat gelten und als solcher behandelt werden sollte. Falls nicht, dann ist die Tätigkeit des Bundesnachrichtendienst durchaus das richtige Mittel.

Ich bin mit der Steuerpolitik unseres Finanzministers wirklich nicht einverstanden, aber ich halte ihn zumindest für einen anständigen Mann und ich glaube, dass er sich genau überlegt, was er macht.

Immer wieder wird mir geschrieben, dass das deutsche Steuersystem alleine die Ursache für die Differenzen ist. Dass nach einem Bericht vom "Stern" von den 1600 Datensätzen nur 600 Deutsche betroffen sind, wird offensichtlich total übersehen. Das selbst bei einem perfekten Steuersystem immer noch viel Geld nach Liechtenstein fließen würde, solange dort ein perfektes Konstrukt zur Steuerhinterziehung angeboten wird, kein Gedanke daran.

 

Immer nur dass die Deutschen sind selbst schuld mit ihrem Steuersystem und der Herr Steinbrück Völkerrecht bricht.

 

Eine für Liechtensteiner und vielleicht auch Schweizer angenehme Kost, die gerne geschluckt wird? Anders kann ich es mir nicht erklären, dass die Argumente dieser Herren aus Liechtenstein so unkritisch einfach übernommen werden.

 

 

Gruß!

 

Hans

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Am Dienstag, 25. März, gibt es um 21 Uhr im Rahmen des Politmagazins Frontal 21 (ZDF) die Doku "Fluchtburg Liechtenstein - Das Geldversteck der Reichen".

 

Die Redakteure von Frontal 21 leuchten gerne dort hell hinein, wo es manche lieber sehr dunkel hätten.

 

Gruß!

 

Hans

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