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Wie findet ihr Ryanair ?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Forum,

 

ich hätte da eine Frage, die mich schon seit Längerem beschäftigt. Und zwar :

Wie findet ihr Ryanair oder was haltet ihr von dem Konzept von deren CEO Michael O´Leary ? Immerhin kritisiert er Lufthansa und greift den Kranich stark an

Bild:Ryanair-sxf.jpg

 

Sie sollten lieber Air Berlin angreifen :007: Immerhin kaufen die Airline um Airline auf. Bald gehört Condor ja auch zu denen.

 

Viele Grüße

David

Stefan Sonnenberg
Geschrieben

Hi,

 

ich bin bis jetzt 4x mit Ryanair geflogen (NRN-STN-DUB-STN-NRN). Der Flugpreis für diesen Trip war 4 Cent, da kann man also nicht meckern...;). Ich muss allerdings dabei sagen, dass es ein reiner Vergnügungstrip war und ich wohl auch nicht viel mehr dafür ausgegeben hätte.

 

Meine Meinung über Ryanair ist geteilt, man bekommt genau das, was man bezahlt hat: Einen Flug von A nach B (bzw bei Ryanairs Abflughäfen eher von C nach D :p ). Alles was darüber hinausgeht muss dann extra bezahlen. Das weiss der Kunde und man sollte sich hinterher auch nicht beklagen.

 

Was mir allerdings nicht sonderlich gefällt ist, dass Kundenservice jeglicher Art nur über die Bezahlhotline angeboten wird oder einfach nicht existiert. Es besteht z.B. nicht die Möglichkeit, einfach per Email Kontakt mit FR aufzunehmen.

 

Desweiteren finde ich die Strategien Ryanairs zur Kosteneinsparung teilweise etwas verwerflich. Mit Flughafennamen wie Düsseldorf-Weeze oder Hamburg-Lübeck wurde sicherlich schond er eine oder andere nicht so gut informierte Kunde vorsätzlich getäuscht (natürlich bewegt sich Ryanair in rechtlich abgesichertem Gebiet, aber es ist sicherlich nicht schön wenn eine Passagier in DUS erfährt, dass sein Flug vom 70km entfernten Flughafen NRN geht).

Oder auch die Arbeitsverträge der Kabinenbesatzungen, die nicht ganz korrekt sind... (Nachlesen hier).

 

Gruss

Stefan

Geschrieben

Zu Ryanair habe ich eine Meinung:

 

You get what you pay for!

flyingswitzerland
Geschrieben
Zu Ryanair habe ich eine Meinung:

 

You get what you pay for!

 

Das ist ja gut und recht wenn man für 4 cent fliegt. Aber wenn man bedenkt wie schlecht die Flight Atendants bezahlt werden würdet Ihr dann nicht auch 30-40 Euro für den Flug bezahlen. Ich denke auch als Pilot probierst Du es doch vorher bei anderen Airlines bevor du zur Ryan gehst.

Vor wenigen Tagen habe ich erfahren, dass die Flightattendants nur die Zeit (gemessen Take off bis zur Landung) bezahlt kriegen. Man nutzt das Personal doch für 4 Cent aus, irgendwie muss man doch ein schlechtes Gewissen haben 4 Cent zu bezahlen und die anderen arbeiten 100% Pensum und andere nur 70% bei einer anderen Airline und verdienen mehr:006: Ohne Garantie, dass diese Info stimmt habe das auch nur gehört und bekanntlich verändern sich ja Gerüchte schnell mal:006:

 

Das ist meine Meinung.....

 

Gruss

 

PS: Wie wäre es wenn die Manager der Airline weniger verdienen würden dafür das Personal mehr????

Geschrieben
Ich denke auch als Pilot probierst Du es doch vorher bei anderen Airlines bevor du zur Ryan gehst.

 

Soviel ich weiss ist Ryanair eine sehr gute Adresse für Piloten. Die Gehälter für junge Piloten sind da nicht tiefer als bei anderen Airlines. Anscheinend gibt es auch erstaunlich viele US-Piloten, die nach Irland gehen, um bei Ryanair zu arbeiten.

Geschrieben

Hoffentlich nicht, weil da die Messlatte nicht zu hoch hängt...

 

Gruss Walti

Geschrieben
Man nutzt das Personal doch für 4 Cent aus, irgendwie muss man doch ein schlechtes Gewissen haben.

 

Zu deiner Beruhigung, nicht jeder Flug kostet nur vier Cent. Je nach dem kann auch ein Ryanair-Flug ordentlich was kosten, mal von den versteckten Fallen wie Gepäckgebühr und so abgesehen. Nicht von ungefähr sind zB bei den bekannten Gratis-Flug-Aktionen gewisse Wochentage nicht buchbar... ;)

 

Gruss

 

JOEL

Geschrieben

 

PS: Wie wäre es wenn die Manager der Airline weniger verdienen würden dafür das Personal mehr????

 

Dann gäbe es keine 4 Cent Flüge mehr und zwar weil: Die Lohnkosten eben gerade ein Bestandteil sind der 4 Cent Flüge. Auch würde man so keine geeigneten Personen für die Kaderpositionen finden. Entlöhnt man leistungsorientiert (und zum Glück gibt es noch Länder in Europa, die das machen) ergeben sich eben Lohngefälle wie bei einer FR. Diese sind aber eben gerade der Kern der Stärke dieses Unternehmens. MOL`s Lohn ist so hoch wie er ist weil er eben nicht (so gut) ersetzbar ist wie ein Flugbegleiter.

 

Gewerkschaften, Mindestlöhne, 30 Stunden Wochen und andere skurrile Anspruchshaltungen an einen Arbeitgeber sind Luftschlösser. Entlöhnung muss im Idealfall so tief sein bis ein geeigneter Arbeitnehmer gerade noch gewillt ist die Tätigkeit auszuüben.

 

"Löhne" unter diesem Niveau entsprechen der Sklaverei und sind meines Wissens bei Ryanair noch nicht implementiert.

 

Gruss

Mike

Geschrieben

Und da soll sich noch jemand wundern, dass einige Sozialhilfebezüger lieber zu Hause bleiben:009:?

 

Gruss Walti

Geschrieben

Ja das ist eine wirkliche Problematik Walti!

 

Dass Leute, die nichts arbeiten vom Staat mehr Geld bekommen als wenn sie arbeiten gehen ist skandalös und eine Frechheit. Wo das hinführt sehen wir am Beispiel Deutschland wo die Jugend (derjenige Teil der noch nicht nach Zürich immigriert ist :005: ) nach Lehrabschluss direkt die Beine hochhebt und Hartz IV bezieht.

 

Das Krebsgeschwür ist aber nicht das zu tiefe Lohnniveau der Arbeitgeber sondern das institutionalisierte Selbstverständnis für einen Sozialstaat, der ein All Inklusive Wellnessprogramm für all seine Taugenichtsbürger garantieren muss.

 

Dieses gilt es zu bekämpfen!

 

Gruss

Mike

Geschrieben

Wenn man trotz Vollzeitjob noch auf Sozialhilfe etc. angewiesen ist, läuft irgendetwas falsch!

 

Dann kann man in der Tat gleich zu Hause bleiben. Der Staat hat auch eine gewisse Fürsorgepflicht gegenüber seinen Bürgern und Arbeit muss sich lohnen.

 

Nur sehen das einige Arbeitgeber nicht ein und zwingen die Konkurrenz zu ähnlichen Schritten. Der Kunde hat oftmals eine "Geiz ist geil"-Mentalität und hinterfragt die Preisfindung oft zu wenig. Sicherlich machen die Entgelte bei einer Fluggesellschaft nur einen Teil der Betriebskosten aus. Doch das läppert sich im Laufe der Zeit. Wer also immer den möglichst tiefen Preis sucht, sollte auch mal selber überlegen, wie der zu Stande gekommen ist. Den genau diese Mentalität hat dazu geführt, dass in immer mehr Branchen auch und gerade phantasielos am Personal gespart wird. Dumm nur, wenn z.B. der Vermieter das anders sieht.

 

Es gibt viele Gründe, manche Firmen zu meinden. Wenn der Kunde sich aber gerne verarschen läßt (und der Dienstleister erst von Gerichten wiederholt zu einer etwas seriöseren Werbung gezwungen wird) oder durch seine Geschäftsbeziehung zu Firmen mit Arbeitsbedingungen, die mindestens kritisch zu hinterfragen sind, aufrecht erhält und diese damit goutiert, der darf sich über gewisse Auswüchse nicht wundern.

 

Wem die eigenen Mitarbeiter schon so wenig wert sind, wie soll das erst mit den Kunden sein? Sind die dann erst Recht ein leider hinzunehmendes notwendiges Übel?

Geschrieben
Das Krebsgeschwür ist aber nicht das zu tiefe Lohnniveau der Arbeitgeber sondern das institutionalisierte Selbstverständnis für einen Sozialstaat, der ein All Inklusive Wellnessprogramm für all seine Taugenichtsbürger garantieren muss.

 

Dieses gilt es zu bekämpfen!

 

Gruss

Mike

 

Die Firma kassiert, bezahlt immer weniger Steuern, und wenn dieselbe Firma jemand vor die Tür stellt, soll der Staat (der wie gesagt immer weniger verdient) dafür sorgen, dass der Entlassene nicht verwahrlost und in der Kriminalität neue Hoffnung sucht?

Geiz (kann aber muss nicht)=egoistisch!

 

Gruss Christoph

Geschrieben

Hier noch ein interessantes Video über Ryanair. Es berichten hier zwei Reporterinnen, die sich als Flugbegleiterinnen einschleusen liessen und erstaunliches aufdeckten:

 

Ich finde, der eine Pilot formuliert die Firmenphilosophie treffend als er sagt: "You pay nothing, you'll get nothing!"

 

Grüsse Raphael

Geschrieben
Die Firma kassiert, bezahlt immer weniger Steuern, und wenn dieselbe Firma jemand vor die Tür stellt, soll der Staat (der wie gesagt immer weniger verdient) dafür sorgen, dass der Entlassene nicht verwahrlost und in der Kriminalität neue Hoffnung sucht?

Geiz (kann aber muss nicht)=egoistisch!

 

Gruss Christoph

 

Im Normalfall kassiert die Firma, (versucht) immer weniger Steuern zu zahlen (durch legitime Steueroptimierung UND schafft dadurch immer mehr Arbeitsplätze und generiert so ein insgesamt höheres Steuervolumen (Einkommenssteuern).

 

Ein schlauer Staat (wie es die Schweiz in Sachen Fiskalpolitik nun mal wirklich ist) senkt danach die (Unternehmens)steuern erneut und zieht so noch mehr Firmen und Investitionen an. Genau weil wir dieses Spiel so gut beherrschen geht es uns letzlich auch so gut und zwar uns allen.

 

Der Staat MUSS (schon wieder eine Anspruchshaltung) nicht dafür sorgen, dass Entlassene nicht verwahrlosen. Der Staat MUSS die richtigen Rahmenbedingungen setzen, dass sich die Unternehmen wohl fühlen. Das hat nichts mit Geiz und Egoismus zu tun.

 

Und um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen: Nur weil einige Personen das Gefühl haben, dass das FR Personal zu wenig verdiene, ist das eine reine subjektive Einschätzung und entspricht eventuell überhaupt nicht dem Empfinden eines FR Angestellten. Lohnempfinden ist sowieso sehr subjektiv. Ich habe Freunde, die keine 30 Jahre alt sind und schon Psychopharmaka schlucken weil ihr Viertel-Million Bonus für dieses Jahr halbiert wird :007:

 

Gewisse Schweizer müssen sich einfach davon verabschieden ständig das Gefühl zu haben ungerechtfertigt entlöhnt zu werden (insbesondere wenn man berücksichtigt, dass wir eine der höchsten durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen der Welt aufweisen). Besser sollte man mal die eigene Qualifikation und Leistungsbereitschaft hinterfragen und - ganz wichtig- den Neid auf Besserverdiener ausschalten. Hier haben alle die gleichen Chancen und Möglichkeiten den "Schweizer Traum" zu leben. Wer diese Chance nicht packt ist oft (Ganz wichtig: nicht immer!!) selbst schuld und sollte nicht Andere dafür verantwortlich machen.

 

Gruss

Mike

Geschrieben

Lohndumping wird in dem Augenblick objektiv messbar, wenn das Einkommen nicht zum Auskommen reicht, auch wenn manche in einem Anfall von Glückseligkeit das subjektiv anders sehen.

 

Warum soll jemand Vollzeit arbeiten, wenn er dabei weniger als das Existenzminimum bekommt? Nur damit andere billig fliegen können? Die Pervertierung des Systems zeigt sich doch deutlich, wenn der Miteigentümer einer Airline sein Personal "am liebsten aus polnischen Friseusen" rekrutiert.

 

Der Staat hat nicht zum Wohl der Unternehmer zu handeln, sondern zum Wohl der Bevölkerung. Dazu gehören viele Maßnahmen. Nur ein kleiner Teil davon ist das Steuersystem für Unternehmer. Ohne regulatorische Maßnahmen geht es nicht, ein Blick in die Geschichtsbücher unter dem Stichwort "Manchester Kapitalismus" reicht aus, um das sofort zu erkennen.

Geschrieben
Lohndumping wird in dem Augenblick objektiv messbar, wenn das Einkommen nicht zum Auskommen reicht, auch wenn manche in einem Anfall von Glückseligkeit das subjektiv anders sehen.

 

Warum soll jemand Vollzeit arbeiten, wenn er dabei weniger als das Existenzminimum bekommt?

 

.... wobei Auskommen wiederum subjektiv ist - unabhänig vom Gemütszustand. Das Gleiche gilt für die Existenz und das Minimum. Setzt man das Minimum auf das wohlfahrtstechnisch optimale Niveau (tiefer als viele sich wünschen) lohnt sich Vollzeitarbeit wieder.

 

Die USA beweist dies Jahr für Jahr und zwar im Gegensatz zum alten Europa (die Schweiz sei da mal ausgeklammert) äusserst erfolgreich.

 

Es gibt eben doch noch Länder, wo sich Arbeiten lohnt.

 

Gruss

Mike

Geschrieben

Oh herje, bitte keine amerikanischen Arbeitsverhältnise als positiv darstellen wollen. Zweit- und Dritt-Jobs, Futter aus dem Duo Freezer-Microwave oder beim hasten zum nächsten Job über die Strasse. Ferien als Fremdwort kennen, der Firma folgend den Wohnort wechseln, Kultur in Seife und reden in Luftblasen???

 

Gruss Walti, duck und weg...

Geschrieben
Die USA beweist dies Jahr für Jahr und zwar im Gegensatz zum alten Europa (die Schweiz sei da mal ausgeklammert) äusserst erfolgreich.
Genau die beweisen doch, dass selbst zwei Vollzeitjobs manchmal nichtmals zum Überleben ausreichen - und das trotz Mindestlöhnen.

 

Aus "subjektiv" wird in dem Augenblick "objektiv", wenn der Staat oder noch besser staatsübergreifende Institutionen die Grenze festlegen, auch wenn einige das subjektiv nicht wahrhaben wollen.

Geschrieben

Musste gerade schmunzeln als ich Waltis Beitrag las. Bin gleicher Meinung und absolut kein US-Fan. Ich bin aber auch nicht der Mesias, der euch den Liberalismus predigen will.

 

Ich liebe einfach die Schweiz und den Kapitalismus über alles. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Ein schönes Wochenende wünscht

Mike

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