cuhler Geschrieben 5. Januar 2008 Teilen Geschrieben 5. Januar 2008 Ich beabsichtige die Ausbildung zum Linienpiloten bei der Swiss zu absolvieren. Bevor ich mich jedoch definitiv für die Luftfahrt entscheide, hätte ich noch folgende Fragen an bereits ausgebildete Piloten: 1) Wie sehen Muster Einsatzpläne für Piloten der Swiss International und European aus? 2) Sind die langen Auslandaufenthalte (bei Swiss International Piloten) und Familie (Frau und Kind) miteinander zu vereinbaren? 3) Was für Weiterbildungsmöglichkeiten existieren für Linienpilote? Für eine kurze Stellungsnahme / Erfahrungsberichte bin ich sehr dankbar. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
FO_DAIHQ Geschrieben 5. Januar 2008 Teilen Geschrieben 5. Januar 2008 Hi bin zwar kein Pilot, will es aber auch mal werden...Da SWR mit der DLH viel zusammen macht, hilft dir vielleicht dieser Musterplan weiter: http://www.lufthansa-pilot.de/karriere/arbeitenleben/einsatzplan/einsatzplan.php Die Anderen werden dir sicher auch helfen:005: Ciao Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
nff Geschrieben 5. Januar 2008 Teilen Geschrieben 5. Januar 2008 also, zu 1) die Limiten beschränken (glücklicherweise) die Flugstunden und so ergeben sich auf der Langstrecke zwischen 4 und 5 Rotationen pro Monat. 2) in der Regel zwischen 24 und 48 Stunden Aufenthalt im Ausland (Langstrecke). Wenn Deine Partnerin/ Dein Partner selbstständig genug ist und damit leben kann, dass immer wenn Du im Ausland bist, der Kleine mit dem Dreirad ins Garagentor fährt, sich dabei den Kopf blutig schlägt und im Notfall genäht werden muss, ist die Partnerschaft traumhaft. Schwierig wird es, wenn beide einer Arbeit nachgehen. Ihr werdet Euch dann wenig sehen. 3) Selbst ist der Mann/die Frau. Ich habe während meiner Zeit auf dem 747 in Eigenregie ein Nachdiplomstudium zum Wirtschafts-Ing. FH gemacht und habe danach (ohne Druck) 4 Semester an der Uni ZH Oekonomie studiert. Selbstverständlich haben viele Vorlesungen ohne mich stattgefunden, aber es hat trotzdem beim ersten NDS zum Diplom gereicht und an der Uni habe ich von 8 Vorprüfungen 5 bestanden. Fairerweise muss man aber sagen, dass wir in der guten alten Swissair 40% weniger geflogen sind, als dies heute der Fall ist (550h/y vs. 900h/y). "There's no such thing as a free lunch." Wie alles in der Welt hat die Fliegerei gute und auch schlechte Seiten. Nach 15 Jahren, einem Konkurs, und drei Firmen kann ich für mich behaupten, dass es immer noch sehr viel Spass macht. Wenn Du viel Geld verdienen willst, muss Du Eidg. Dipl. Ospel werden; wenn Du viel Freizeit willst, musst Du Lehrer werden; wenn Du tüfteln willst, hat die ABB gute Stellen für Dich - nur Spinner werden Piloten, aber glaube mir, wir haben viel Spass dabei! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
RJ100 Geschrieben 5. Januar 2008 Teilen Geschrieben 5. Januar 2008 Ein Musterplan, an den man sich halten kann, ist wohl eher schwierig zu erstellen. Wenn du Kurzstrecke fliegst, bist du momentan recht viel im Ausland, d.h. beispielsweise auf einer 3-Tages Rotation, auf der du in der 1. Nacht nach 3 Legs das Hotelbett in Nürnberg kennenlernst, der 2. Tag endet nach 4 Legs mit Entdeckung des Hotelzimmers in Nizza und am 3. Tag darfst du dich überraschen lassen. Da kann geplant sein, dass du bereits um 08:15 in Zürich Feierabend machst, aber am Abend vorher in Nizza das Telefon klingelt und dich am nächsten Tag noch auf einen zusätzlichen Flug nach Nürnberg schickt und du deshalb das geplante Mittagessen mit deiner Liebsten verpasst, die vor 3 Tagen Silvester ohne dich gefeiert hat, weil du am 1. Januar um 05:30 Uhr zur Arbeit gegangen bist. Ich kann hier nicht aus Erfahrung sprechen, da ich erst seit kurzem dabei bin. Aber eines habe ich gelernt: man muss flexibel sein und auch kurzfristig umstellen können. Da kann es sein, dass du München geplant hast, kurzfristig aber auf Frankfurt geschickt wirst, die Nacht nicht in London, sondern Mailand verbringst, etc. Aber die Menu-Auswahl an Hotelzimmerkissen ist in vielen Städten gleich, jedoch variert der Preis für das kühle Blonde aus der Mini- oder Hotelbar. Mit der Zeit wird wohl wichtiger, welche Hotelzimmertüren besser isoliert sind, damit du auch mitten am Nachmittag ein Nickerchen machen kannst ohne das Gefühl zu haben, der Staubsauger der Raumpflegerin sei grad mit dir im Bett... nff kann davon bestimmt ein Lied singen. Du kannst durchaus damit rechnen, 10-15 Nächte pro Monat unterwegs zu sein. Das wiederum hängt von Flotte, Flugplan usw. ab und ändert sich immer wieder. Aber schluss und endlich kann ich mich meinem Vorredner nur anschliessen: wir haben Spass dabei. Und wenn man das nach 15 Jahren noch sagen kann, dann freue ich mich auf alles, was da noch kommt. Gruss Frank Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cuhler Geschrieben 6. Januar 2008 Autor Teilen Geschrieben 6. Januar 2008 Vielen Dank für eure Schilderungen. Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass trotz den zeitlich speziellen Arbeitsbedingungen die positiven Seiten des Piloten-Berufes überwiegen. Sehr gerne würden mich zu diesem Punkt noch weitere Meinungen anderer Piloten interessieren. Auch würde es mich interessieren, ob eine Reduktion des Arbeitspensums auf 80%, 70% oder sogar 60% bei der Swiss möglich und vor allem realistisch ist? Falls ja, ab wie vielen Flugstunden? Nochmals vielen Dank für eure wertvolle Hilfe. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Lomo Geschrieben 6. Januar 2008 Teilen Geschrieben 6. Januar 2008 Wenn dich die Abwesenheiten schrecken: mach die Ausbildung bei Lufthansa, und geh dann zu Germanwings, dann bist du jeden Abend zu Hause. Später kannst du zu LH auf Langstrecke wechseln. Dann bist du wieder nicht jeden Abend zu Hause. Ansonsten, der Plan auf der LH-Career-Page ist schon einigermassen repräsentativ für LH-Kurzstrecke, für Germanwings oder LH-Langstrecke natürlich nicht. Vielleicht auch noch ein Entscheidungsgrund: Verdienst bei der Mutter ist in etwa in Euro, was bei der Swiss in CHF. Gruss Lorenz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Marco K. Geschrieben 6. Januar 2008 Teilen Geschrieben 6. Januar 2008 Vielleicht auch noch ein Entscheidungsgrund: Verdienst bei der Mutter ist in etwa in Euro, was bei der Swiss in CHF. :eek: :eek: :eek: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Mister Volare Geschrieben 8. Januar 2008 Teilen Geschrieben 8. Januar 2008 Hi Die 900h sind für alle Piloten gültig? Also gleich ob Kurz-, Mittel- oder Langstrecke? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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