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Teneriffa im Sommer


BorisChristian

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Dieser Tripreport ist zwar schon etwas älter, er stammt aus dem vorigen Sommer, allerdings hoffe ich, dass auch eine kleine Rückschau auf 2006 dem einen oder anderen gefällt.

 

Um kurz auf die vielleicht etwas eigenwillige Strecken-Wahl für den Flug nach Teneriffa einzugehen: Wir wollten eine Woche nach Teneriffa, allerdings konnte wir berufsbedingt nur Montag bis Montag fliegen. Und aus Wien gibt es im Sommer (warum auch immer) die Pauschalangebote nur buchbar Samstag bis Samstag – daher auch nur einen Flug am Samstag. Nun gut, das Hotel war schnell extra gebucht, es begann die mühsamen Suche nach dem Flug. Schnell war geklärt, dass der günstigste Tarif einer von Spanair war. Die Buchung lautete somit von Wien über Madrid nach Teneriffa Nord, eine Woche später via Madrid und München zurück. Der Umweg über München wurde notwendig, da wir für die Direktverbindung von Madrid nach Wien viel früher in Teneriffa wegfliegen hätten müssen, und um 4.30 Uhr aufstehen brauch ich um Urlaub auch nicht.

So weit die Planung – in der Realität wurde unser Flugplan dezente viermal umgestellt, dass am Schluss folgendes Routing herauskam: VIE-OS-BCN-JK-TFN und retour TFN-JK-MAD-LH-MUC-OS-VIE. Ja, sehr praktisch – der kleine Erfolg war, dass Hotel & Flug um sage und schreibe drei Euro (3 €!) billiger waren als eine Pauschalbuchung unseres gewünschten Hotels. Man muss auch dazusagen, dass unser Hotel an der Nordküste lag, also TFN viel näher als TFS.

 

Irgendwann war dann doch Urlaub (es gibt nichts besseres, als sich durch den ganzen Juli zu schwitzen, immer mit der Vorfreude auf einen Urlaub mit angenehmen Temperaturen auf Teneriffa – denn bei 40° im Schatten auf Kreta braten brauch ich nicht…).

 

 

 

31. Juli 2006

OS 397, VIE-BCN

Fokker 100, OE-LVE

 

Nach dem Prozedere in Wien, wo wir zuerst noch unsere neuen Tickets abholen mussten, endlich eingecheckt und nach einem fast schon üblichen Starbucks - Kaffee sind wir dann zum Gate gegangen. Da der Flieger auf einer Außenposition geparkt war, begann die übliche Drängelei um den ersten von zwei Bussen – wo ist der Sinn, früher und länger im engen Flugzeug zu hocken, wo ich dann eh viel zu lange sitzen muss? Vor allem, warum steigen Leute, die am Gang sitzen, als erste ein? Fragen über Fragen…

Trotzdem, es hat seine Vorteile auf einem normalen Linienflug in den Urlaub zu fliegen – auch wenn es nicht direkt ist, so spart man sich doch die Pauschal-Horde, obwohl Teneriffa im Sommer ohnehin nicht zu den Topzielen zu zählen ist (was sich auf der Insel sehr angenehm bemerkbar machte).

Bei Traumwetter ging es zuerst über die niederösterreichischen Voralpen, später dann über die Hauptalpen in Richtung Südwesten. Leider tat sich genau über den Hauptalpen eine Bewölkung auf, die gute Fotos unmöglich werden ließ, erst über Südtirol wurde die Sicht wieder etwas klarer.

 

TFN01.jpg

In der Nähe von Bozen, Italien

 

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Das Val Lagarina, Italien

 

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Eine zeitlang mit einem anderen Flugzeug unterwegs, dessen Livery ich allerdings nicht erkennen konnte

 

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La Ciotat, Frankreich

 

Die Fokker 100 ist insgesamt ein wirklich angenehmes Flugzeug, der Sitzabstand ist doch ein besserer als bei Airbus oder Boeing. Trotzdem sind längere Flüge mit Austrian aufgrund des fehlenden Services nicht wirklich das Gelbe vom Ei – daher finde ich es absolut sinnvoll, dass OS ab dem Winterflugplan wieder Catering auch in der Economy-Class einführt – ich glaube, damit wird OS auch Service-technisch wieder etwas mehr punkten können.

Nach einem ewig langen Taxeln in Barcelona, vorbei an der großen Baustelle des neuen Terminals, parkten wir auf einer Außenposition und per Bus ging es ins Gebäude. Da ich noch nie in Barcelona war, konnte mich der Anflug ein wenig beeindrucken – vor allem das letzte Stück, wo man der Küste entlang fliegt, fand ich recht nett.

 

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Die Baustelle in Barcelona

 

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Blick auf das neue Terminal

 

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Trotz aller Konkurrenz immer noch der Platzhirsch in BCN - Iberia

 

Am Samstag vor unserer Ankunft ging es in Barcelona ja noch recht chaotisch zu – der Streik der Iberia-Mitarbeiter war in vollem Gange. Ich hatte befürchtet, dass dadurch unsere Reiseplanung etwas durcheinander kommen würde, jedoch zu meiner positiven Überraschung war nur noch wenig zu spüren. Ausnahmen gab es natürlich, so kamen wir mit einer britischen Familie ins Gespräch, die bereits 20 Stunden am Airport waren und auf ihren Flug nach Manchester warteten – und das mit 3 Kindern im etwas erhitzten Terminal…

Überhaupt fiel mir auf, dass die Klimatisierung etwas dürftig war, dafür konnte man durch die großen Fensterflächen einen netten Ausblick aufs Vorfeld geniessen.

Irgendwie brachten wir dann die 4 Stunden rum - Portable-DVD-Player sei dank ;) und es ging zum Boarden für den Weiterflug nach Teneriffa.

 

 

31. Juli 2006

JK 5220, BCN-TFN

McDonnell Douglas MD-82, EC-HFS

 

Doppelte Premiere für mich – der erste Flug mit Spanair, der erste MD-8x-Flug. Die EC-HFS wurde 1990 an China Eastern Airlines ausgeliefert und leider merkte man ihr ihr Alter schon ein wenig an. Sogar meine Freundin, aviatisch eher unbedarft, merkte an, dass das ein echt altes Flugzeug sein müsse.

Das Service von Spanair unterschied sich nicht wirklich von anderen Carriern in Europa – Catering gab es nur gegen Bares, für einige Euro leisteten wir uns Sandwich und Softdrinks, die ihr Geld durchaus wert waren.

Beeindruckend war die Aussicht während des Fluges. Auf dem Weg von Barcelona in Richtung der Kanaren durchquert man Spanien von Nordost nach Südwest, und die verschiedenen Landschaftsformen präsentieren sich von der schönsten Seite. Es erstaunt mich nur immer wieder, wie wüstenähnlich sich vor allem das spanische Mittelland darstellt.

 

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Wolkenformationen

 

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Stausee an der spanisch-portugiesischen Grenze

 

TFN10.jpg

Part of history

 

Nach der Landung in Teneriffa dann der dezente Wetterschock – in Barcelona bei rund 35° eingestiegen, auf der Insel bei fast 20° weniger aus dem Flieger geklettert. Trotzdem ein sehr angenehmes Klima, man kann nach der Hitze in Mittel- und Südeuropa richtig durchatmen.

Die Woche auf Teneriffa war wirklich wunderbar – kann es nur jedem empfehlen, der im Sommer etwas anderes als Mallorca, Türkei oder Griechenland sehen möchte. Touristisch geht es sicher ruhiger zu als im Winter – es waren kaum Mitteleuropäer, Engländer oder Skandinavier unterwegs. Einzig ganze Heerscharen an spanischen Touristen bevölkerten die Insel. Allerdings erwiesen sich diese als sehr unselbstständig – sobald man sich nur wenig von den ausgetrampelten Touristenpfaden entfernte, hatte man Platz und Ruhe.

 

Einige Fotos von der Woche gibt es hier:

Bildergallerie

 

Leider geht auch die schönste Zeit zu Ende, so ging es eine Woche später wieder zum Flughafen für den Rückflug.

 

 

7. August 2006

JK 5065, TFN-MAD

McDonnell Douglas MD-82, EC-HOV

 

Es sollte noch etwas älter als auf dem ersten Flug gehen – Baujahr der EC-HOV ist immerhin 1986, doch eindeutig besser in Form als die Schwesternmaschine. Scheinbar haben sie die Koreaner (ausgeliefert an Korean Air) besser behandelt ;).

Da wir den letzten Abend länger genossen hatten, schlief ich die meiste Zeit und bekam wenig vom ruhigen Flug mit.

 

TFN11.jpg

Airport Teneriffa-Nord

 

TFN12.jpg

Blick auf den Taxiway mit „unserer“ EC-HOV

 

TFN13.jpg

Terminal TFN

 

TFN14.jpg

Blick über das nördliche Teneriffa nach dem Start

 

TFN15.jpg

Spaniens höchster Berg, der Pico del Teide

 

TFN16.jpg

Angekommen in Madrid (das neue T4)

 

Klarerweise lassen wir in Madrid das neue Terminal 4 links liegen, Spanair ist am alten Terminal 3 stationiert – der Weiterflug nach München mit Lufthansa startet am anderen Ende des Flughafens, die Wanderung dauert etwas eine Viertelstunde…

Leider ist der alte Teil des madrilenischen Flughafens stark hinter andere Flughäfen zurückgefallen – wenig Geschäfte, lange Wege, wenig Glas, enge Gänge machen den Aufenthalt nicht besonders angenehm.

 

 

7. August 2006

LH 4427, MAD-MUC

Airbus A320, D-AIPA

 

Ein 08/15-Lufthansa-Flug, bei dem es zu meiner Überraschung sogar ein Catering gab – allerdings merkte man dem Nudelauflauf an, dass man den Köchen einbläute, dass Fett ein guter Geschmacksträger sei. Es war wenig, machte satt und ließ geschmacklich eigentlich zu wünschen übrig, doch irgendwie schmeckt im Flugzeug alles halbwegs *g*.

Leider war es schon zu dunkel, um Fotos zu machen – wir passierten den Mont Blanc in geringer Distanz, der gerade golden im Sonnenuntergang leuchtete (man sollte ein Stativ für Fotos aus fliegenden Flugzeugen erfinden…).

In München wurde es dann etwas stressig, da wir rund 20 Minuten Verspätung hatten und es einige Umsteiger gab, die es recht eilig hatten und auch unterwegs ständig die Flight Attendants nervten (woher sollen die denn wissen, ob sich das ausgeht…?). Wir hatten etwas Glück – trotz des knappen Anschlusses von rund 40 Minuten, denn unser Gate nach Wien befand sich direkt neben dem, wo wir ankamen.

 

7. August 2006

OS 118, MUC-VIE

Fokker 70, OE-LFI

 

Mit der dritten, der heimatlichen Airline ging es dann im letzten Leg back home. Ein angenehmer Flug für uns, ein eher schlechter für die Airline – die Auslastung war sehr mager.

In Wien dann das, was ich fast erwartet hatte – ein Koffer fehlte. Der meiner Freundin hatte es durch Madrid und München geschafft, meiner hingegen wollte den Urlaub noch ein wenig verlängern. Wie sich später herausstellte, machte er es sich schon in Madrid gemütlich, zwei Tage später kam er aber nach.

 

Fazit: Teneriffa im Sommer ist ein absolutes Topziel – im Norden viel grün und angenehme Temperaturen, im Süden Sonne und etwas heiß, aber durch ständigen Wind auf jeden Fall erträglich. Spanair, mir bis dato als Passagier unbekannt, hat sich als zuverlässig und freundlich erwiesen – aber ein MD80-Betreiber ist mir ohnehin schon sympathisch, retro ruled eben ;)

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Die nicht-erkennbare Bemalung ist sicherlich zu 99% Iberia.

Denn nur diese Airline hat solch eine hässliche Bemalung ;)

 

 

Toller Bericht!

Danke!

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Die nicht-erkennbare Bemalung ist sicherlich zu 99% Iberia.

Denn nur diese Airline hat solch eine hässliche Bemalung ;)

 

 

Toller Bericht!

Danke!

 

Muss dich entäuschen, es ist ne CSA Maschine. ;) Erkennt man an der Heckflosse und an der Schrift am vorderen Teil des Flugzeuges.

 

Super Bericht, macht gleich laune auf Ferien :D

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