ThomasF Geschrieben 13. November 2007 Teilen Geschrieben 13. November 2007 Wie fähig Richter und Psychologen sind, Verurteilte auf ihre Gefährlichkeit einzustufen, hat die Geschichte übrigens nur zu oft gezeigt. Liegt wohl einzig und allein daran, dass es bei richtigen Einschätzungen keine Geschichten zu erzählen gibt dafür aber die wenigen Fehleinschätzungen in den Medien lange und ausgiebig breitgetreten werden... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sirdir Geschrieben 13. November 2007 Teilen Geschrieben 13. November 2007 Schön dass du das so siehst. Ich behaupte jetzt mal dass das Gericht eine um Welten bessere Aktenkenntnis hatte als alle im Thread hier zusammen und Jaja, besonders diese netten Psychologen, die auch immer wieder finden, dieser und jener habe noch eine Chance verdient ;) also ich fange an mich zu fragen, ob die Debatte genauso hitzig geführt werden würde, wenn Kalojev einen seiner "bösen" Landsmänner umgebracht hätte..... nur so ein Gedanke...;) Sofern wir das überhaupt erfahren hätten: Sicherlich würde die Diskussion nicht so hitzig geführt. Das wäre ja eher 'normal'. Ich kann mich auch nicht wirklich darüber ereifern, wie z.B. in Saudiarabien 'gerichtet' wird - ich muss das irgendwo akzeptieren, wenn dort andere Werte gelten. Was ich nicht akzeptieren kann ist, wenn diese Werte hier durch die Hintertür einzug halten. Die würden wohl noch auf die Welt kommen, wenn sie wirklich jemanden umbringen... Oder glaubst du jeder Mörder bekommt lediglich 5 Jahre? Ne, ICH denke das nicht. Aber eben die, die den ganzen Tag nur überlegen, wer wohl wo irgendwo an ihrer Ehre gekratzt haben könnte... Und jeder solche Fall, wo einer eben nur 5 Jahre kriegt, überzeugt wieder ein paar davon, dass sie im Zweifelsfall auch so 'billig' davon kommen...Wir, die wir weniger heissblütig nur darauf warten, dass uns jemand unsere Ehre beschmutzt, wir hätten natürlich auch viel die schlechteren Chacen, in der gleichen Situation so billig davon zu kommen... Ehrenmord? Aha....Meintest du nicht eher Rachemord? Ich finde den Unterschied eher gering. Da gehören immer beide Komponenten zusammen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Juschi Geschrieben 13. November 2007 Teilen Geschrieben 13. November 2007 Ich Deutschland kommste bei einer Strafe von 5 Jahren, nach 2 Jahren als Geheilt wieder aus dem Gefängniss. Man muss nur gut genug schaupielern können. In Deutschland ist alles möglich, vor allem als Kinderschänder oder so aus dem Gefängniss zu kiommen. Die Kommentare werden immer unqualifizierter. :001: Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ThomasM Geschrieben 13. November 2007 Teilen Geschrieben 13. November 2007 Naja, ich bin jedenfalls noch nicht von Menschenmengen mit Transparenten empfangen worden... Und wie steht es so schön: Zitat: Zitat von NZZ Für seine Bluttat erntete Kalojew in Russland viel Verständnis und Sympathie. Ich sprach von Ufa und nicht von Moskau. Dort wurde er von einer Jugendorganisation empfangen, die sich Naschi nennt und eine Art Ableger vom "einigen Russland" ist. Dass man in Moskau kurz vor den Wahlen aus allem noch politisches Kapital schlägt ist klar, ebenfalls müssen wir zugeben, dass Skyguide (als staatliche Firma) sehr viele Leute brüskiert hat. Ich bleibe dabei, dass es um den Mann wohl sehr bald ruhig wird. Kalojev ist psychisch krank oder zumindest sehr stark angeschlagen, zeitenweise übernachtete er neben dem Grab seiner Familie, er hat seinen Job verloren und ist zum Alkoholiker geworden. Der Mann ist arbeitsunfähig, verwirrt und eine gesellschaftliche Randfigur. Und das in einem Land, in dem es nur minimalste Sozialeinrichtungen gibt. Somit ist auch gleich gesagt, dass das Gefängnis definitiv nicht der richtige Ort für ihn ist. Ich wünsche auf jedem Fall niemandem das Schicksal, das Kalojev ereilte. Thomas Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
justus Geschrieben 13. November 2007 Teilen Geschrieben 13. November 2007 Ich wünsche auf jedem Fall niemandem das Schicksal, das Kalojev ereilte. Thomas Sorry, aber eine solche Tränendrüsengeschichte kann man bei jedem "Mörder" hervorzaubern. Kaum ein Täter kommt aus geordneten Verhältnissen und lebt wohlbehütet mit seiner Familie zusammen. Es sind praktisch immer tragische Einzelschicksale, die Mörder eben zu Mördern machen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Michael M Geschrieben 13. November 2007 Teilen Geschrieben 13. November 2007 Naja, ich bin jedenfalls noch nicht von Menschenmengen mit Transparenten empfangen worden... Und wie steht es so schön: Tja, so daneben lag ich wohl nicht Leider hast du die Sache zu wenig hinterfragt, wenn du deine Aussage auf den gezeigten Schildern aufbaust. Sogar in der Tagesschau wurde gesagt, von wem diese Schilder organisiert wurden. Mehr als das IMHO viel zu tiefe Strafmass (ich hab eh schon oft genug gehört von Süd/Östlichen Bekannten: 'wenn du einen umbringen willst, kein Problem, nach 5 Jahren bist du längstens wieder draussen') stört mich, wie die Tat hier schön geredet wird. Es handelt sich da eindeutig um einen Ehrenmord und wer das nicht sehen will, macht sich einfach schwer was vor. Ich finde den Unterschied eher gering. Da gehören immer beide Komponenten zusammen. Einerseits kritisierst du (angebliche) Rachemorde und ihre (angeblich) zu tiefen Strafen, andererseits befürwortest du Rachejustiz, weil du die Strafe auf völlig subjektiv wahrgenommenen Kritieren wie Aussehen, Herkunft und Kultur argumentierst abstützen willst. Das widerspricht sich. Entweder gilt die (Rechts)Gleichheit für alle, die mit unserem Staat zu tun haben, oder wir führen die Rache offiziell wieder ein, dann könnten wir "unser" gerechtes Urteil an Kalojev selber vollziehen. Oder wir könnten eine demokratische Form der Todesstrafe (Urteil per Volksabstimmung) trotz ihrer Nutzlosigkeit wieder einführen. Wenn man diese staatliche Rache wieder einführt, muss man sich über private dann nicht wundern. Sorry, aber eine solche Tränendrüsengeschichte kann man bei jedem "Mörder" hervorzaubern. Kaum ein Täter kommt aus geordneten Verhältnissen und lebt wohlbehütet mit seiner Familie zusammen. Es sind praktisch immer tragische Einzelschicksale, die Mörder eben zu Mördern machen. Das stimmt im wesentlichen und widerspricht Thomas' Aussage nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
horsy Geschrieben 13. November 2007 Teilen Geschrieben 13. November 2007 Leider muss auch ich (bin nicht Jurist) sagen, dass für mein Rechtsempfinden das Strafmass im vorliegenden Fall bedenklich tief liegt. Wenn ich mich nicht täusche ist der Mann mit einer klaren Absicht in die Schweiz eingereist und hat diese auch umgesetzt! Mit der vorliegenden frühzeitigen Entlassung aus der Haft kommen mir persöhnlich folgende Gedanken/ Vermutungen hoch: Die Schweiz ist immer mehr einer masochistischen Veranlagung unterlegen: immer noch freundlicher, netter und vorallem unterwürfiger werden (Der russische Bär hat gebrummt und der kleine Schweizer Sepp ist sofort zusammengezuckt und hat sich so tief gebeugt wie es nur ging). Was für ein Image hat wohl ein so lasches Land im Ausland? Die Schweiz ist eine Banannenrepublik geworden (auch wenn wir's nicht für wahrhalten können...): In der Hoffnung auf fette Aufträge aus Russland hat die Schweiz alles juristische Hebel in Bewegung gesetzt, um den interessanten Partner ja nicht zu verärgern. Gruss aus Beijing, Stefan Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Spitfire Mk XIX Geschrieben 13. November 2007 Teilen Geschrieben 13. November 2007 Zitat Tagi, 13. November 2007, 21:32 – Von David Nauer/Keystone «Kalojew ist einer von uns» Der Russe Witali Kalojew, der in Kloten einen Fluglotsen erstach, ist in seiner Heimat wie ein Held empfangen worden. Für die Schweiz gabs Kritik. «Zwar kein Held, aber ein Märtyrer»: Witali Kalojew heute in Moskau. Der Ruhm holte ihn schon im Flugzeug ein, an Bord einer Swiss-Maschine von Zürich nach Moskau. Der Fernsehsender NTW machte ein erstes Interview, ein russischer Fluggast bat um ein Autogramm. Witali Kalojews Rückkehr in die Heimat heute Dienstag war ein kleiner Triumphzug. Auf dem Flughafen erwarteten ihn Verwandte, Freunde und Dutzende Journalisten. Als der Heimkehrer aus dem VIP-Ausgang trat, stürmte eine junge Frau auf ihn zu. «Sie haben eine männliche Tat vollbracht. Für uns sind Sie kein Verbrecher», sagte die Aktivistin der kremltreuen Jugendbewegung Naschi und überreichte Kalojew einen Blumenstrauss. An der Strasse in die Stadt standen rund hundert weitere «Naschisti». Sie skandierten: «Kalojew ist einer von uns!» Der Pressedienst der Organisation erklärte: «Mit Kalojew wurde unser ganzes Land erniedrigt.» Der Heimkehrer selber nahm es mit einem müden Lächeln. «Ich möchte allen Russen, unserer Regierung und dem Präsidenten danken für die Unterstützung, die sie mir haben zukommen lassen», sagte er nach seiner Ankunft. Die Schweiz habe ihm seine Kinder genommen, dennoch könne er nicht schlecht von allen Schweizern denken. «Ich habe viele Freunde dort, Menschen, die mich unterstützt haben.» Sein grösster Wunsch sei es jetzt, das Grab seiner Familie zu besuchen. Opfer des schweizerischen Rechts Kalojew hatte in der Flugzeugkatastrophe bei Überlingen seine Frau und seine beiden Kinder verloren. Zwei Jahre später erstach er den Skyguide-Lotsen N., weil er diesen für das Unglück verantwortlich machte. Kalojew war am Montagabend nach Verbüssung von zwei Dritteln seiner Strafe aus der Haft entlassen worden. Nach Kalojews Rückkehr wurden in Russland erneut Stimmen laut, welche die Schweiz kritisierten. Der Fernsehsender NTW bemerkte, in Zürich sei Kalojew sehr bescheiden verabschiedet worden. Er habe Stunden im Deportationssaal warten müssen. Der Geistliche Aleksander Borisow schob die Schuld für Kalojews Tat auf die Schweizer Justiz. Diese sei zu milde mit dem verantwortlichen Lotsen umgegangen, was den Russen zur Selbstjustiz getrieben habe. Bei einer Strassenumfrage des Radiosenders Echo Moskvy sagten die meisten Befragten, Kalojew sei ein Opfer der Umstände, des schweizerischen Rechts und der Bürokratie. Die Chefredaktorin der regierungsnahen Zeitung «Iswestija» deutete den Fall Kalojew als Zusammenstoss der Zivilisationen. Die Skyguide-Führung habe nach der Tragödie über dem Bodensee jeden Kontakt mit dem unglücklichen Mann verweigert. «Sie hätten menschlich reagieren können, aber sie reagierten westeuropäisch.» Europa, so die Journalistin, sei sich shakespearesche Leidenschaften nicht mehr gewohnt. Aufgeräumt, sauber und politisch korrekt, wie die Alte Welt sei, habe sie Angst vor richtigen Gefühlen. Ganz im Gegensatz zu Kalojew: «Wenn man an die Ganzheit seines Charakters denkt, an die Rätselhaftigkeit seiner Seele, dann wäre es wohl richtig, zu sagen, dass er zwar kein Held ist, aber ein Märtyrer.» Ende Zitat Gruss Dan Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sirdir Geschrieben 14. November 2007 Teilen Geschrieben 14. November 2007 Einerseits kritisierst du (angebliche) Rachemorde und ihre (angeblich) zu tiefen Strafen, andererseits befürwortest du Rachejustiz, weil du die Strafe auf völlig subjektiv wahrgenommenen Kritieren wie Aussehen, Herkunft und Kultur argumentierst Es ist keine 'Rachejustiz', wenn man sich wundert, wenn einer für einen geplanten Mord nur ein paar Jährchen kriegt. Europa, so die Journalistin, sei sich shakespearesche Leidenschaften nicht mehr gewohnt. ... und genau solche Aussagen habe ich gemeint... Die Schweiz macht sich im Osten einfach immer wieder zur Lachnummer, in dem sie sich verarschen und oft auch ausnehmen lässt... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
oldchris Geschrieben 14. November 2007 Teilen Geschrieben 14. November 2007 und ist zum Alkoholiker geworden. Der Mann ist arbeitsunfähig, verwirrt und eine gesellschaftliche Randfigur. Und das in einem Land, in dem es nur minimalste Sozialeinrichtungen gibt. Ich nehme nicht an, dass er in den letzten vier Jahren viel Alkohol erhielt.... Mit den finanziellen Entschädigungen für seine verlorene Familie kann er eigentlich "gut leben" (Nur vom finanziellen Standpunkt nicht vom psychischen ) Viel Sinn hätte ein längerer Gefängnisaufenthalt (auf Kosten der Schweizer Steuerzahler) sicher nicht gemacht. Wirklich leid tut mir die Familie des abgestochenen Fluglotsen, die Kinder denen Kalojew den Vater genommen hat. Jede Zeile in den Zeitungen und jede Minute im TV über Kalojew ist zuviel. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
mikaell Geschrieben 14. November 2007 Teilen Geschrieben 14. November 2007 hat nicht direkt was mit dem fall kalojev zu tun, zeigt aber auf brutale weise, wie schlecht es um unser rechtssystem steht (zu sozial, falsche aspekte etc.) so ein urteil ist einfach nicht zu verstehen und wenn das so weiter geht mit richtersprüchen muss man sich nicht wundern wenn zu selbstjustiz gegriffen wird. wieder mal ein skandal... nun, was sagt ihr wohl zu diesem fall? was sagt ihr der familie von süleyman und den angehörigen? "ach er war ja nur ein ersttäter". solche aussagen sind der reinste hohn, für mich unakzeptabel und mir kommt bei sowas die galle hoch. wieder ist der täter das opfer und das opfer der täter. http://www.blick.ch/news/schweiz/kampfhunde/milde-fuer-den-pitbull-chaoten-76088 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Isra Geschrieben 14. November 2007 Teilen Geschrieben 14. November 2007 hat nicht direkt was mit dem fall kalojev zu tun, zeigt aber auf brutale weise, wie schlecht es um unser rechtssystem steht (zu sozial, falsche aspekte etc.)so ein urteil ist einfach nicht zu verstehen und wenn das so weiter geht mit richtersprüchen muss man sich nicht wundern wenn zu selbstjustiz gegriffen wird. wieder mal ein skandal... nun, was sagt ihr wohl zu diesem fall? was sagt ihr der familie von süleyman und den angehörigen? "ach er war ja nur ein ersttäter". solche aussagen sind der reinste hohn, für mich unakzeptabel und mir kommt bei sowas die galle hoch. wieder ist der täter das opfer und das opfer der täter. http://www.blick.ch/news/schweiz/kampfhunde/milde-fuer-den-pitbull-chaoten-76088 Hast wohl die Begründung des Gerichts nicht gehört......ich kann sie jedenfalls in Deinen Zeilen nicht finden :005: Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
mikaell Geschrieben 14. November 2007 Teilen Geschrieben 14. November 2007 Hast wohl die Begründung des Gerichts nicht gehört......ich kann sie jedenfalls in Deinen Zeilen nicht finden :005: wirklich nicht? steht zwar im link (sicher nicht der genaue und tiefere gesetzestext). aber bitteschön, der hauptgrund: Das Gericht erklärte den Teilfreispruch und die milde Bestrafung des Hauptangeklagten, der in erster Instanz noch mit zweieinhalb Jahren Gefängnis bestraft worden war, damit, dass der Mann als Ersttäter vor Gericht gestanden sei. Zudem sei die Traumatisierung einer Frau, die von den Hunden ebenfalls bedroht worden war und die den Tod des Sechsjährigen hatte mitansehen müssen, nicht genügend nachgewiesen. --------- Ein WITZ... ersttäter. pfff. er züchtet ja bereits wieder in jämmerlichen und nicht artgerechten verhältnissen kampfhunde... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sirdir Geschrieben 14. November 2007 Teilen Geschrieben 14. November 2007 nun, was sagt ihr wohl zu diesem fall? was sagt ihr der familie von süleyman und den angehörigen? "ach er war ja nur ein ersttäter". solche aussagen sind der reinste hohn, für mich unakzeptabel und mir kommt bei sowas die galle hoch. wieder ist der täter das opfer und das opfer der täter. http://www.blick.ch/news/schweiz/kampfhunde/milde-fuer-den-pitbull-chaoten-76088 Nun ja, bei diesem Fall finde ich es besonders schlimm, dass deswegen seit 2 Jahren alle Hundehalter mehr oder weniger wieder unter Generalverdacht stehen und ein Damoklesschwert in Form von neuen Verboten und Vorschriften über unseren Köpfen hängt. Dabei hatte das, was der gemacht hat, ja mit Hundehaltung wenig zu tun. Und wären die schon bestehenden Gesetze nur angewandt worden, wäre der Unfall auch kaum passiert. Ist immer dasselbe. Ist wie wenn man einen völlig überladenen Experimentalflieger in Basel starten lassen würde und, wenn's dann zu einem Unfall kommt, alle Experimentalflieger einschränken möchte(nur, dass man's wohl gleich auf die ganze GA ausweiten müsste, um es wirklich vergleichbar zu machen). Ähnlichkeiten zu realen Ereignissen natürlich rein zufällig. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Michael M Geschrieben 14. November 2007 Teilen Geschrieben 14. November 2007 Einerseits kritisierst du (angebliche) Rachemorde und ihre (angeblich) zu tiefen Strafen, andererseits befürwortest du Rachejustiz, weil du die Strafe auf völlig subjektiv wahrgenommenen Kritieren wie Aussehen, Herkunft und Kultur argumentierst Es ist keine 'Rachejustiz', wenn man sich wundert, wenn einer für einen geplanten Mord nur ein paar Jährchen kriegt. Doch, es ist Rache. Der Zweck der Strafe hat drei Theorien (mit Unterkategorien): Absolute Straftheorie: Sie ist zweckfrei, da sie ihre Legitimation einzig und allein aus dem Grund (der Straftat) bezieht. Sie sucht nach keinem Zweck und ist deshalb absolut. Der Vorteil der absoluten Straftheorie ist, dass die Strafe sich nach der begangenen Tat richtet, frei nach dem Prinzip "Auge um Auge". Relative Theorie, Generalprävention: A) Die positive Generalprävention soll das Vertrauen der Gesellschaft in die Rechtsordnung stärken. B) Die negative Generalprävention soll die Gesellschaft von der Begehung einer Tat abschrecken, indem ins Bewusstsein gerufen wird, welche Strafen folgen können Relative Theorie, Spezialprävention: A) Die positive Spezialprävention soll zur Besserung des Täters und seiner Resozialisierung führen. B) Die negative Spezialprävention möchte die Allgemeinheit vor dem Täter schützen und den Täter durch Strafe davon abbringen, nochmals eine Tat zu begehen Fangen wir unten an: 3A: Der Täter muss wegen der Rückführung in sein Herkunftsland nicht hier resozialisiert werden. Sollte überhaupt weitere Gefahr von ihm wegen gleichartigen Taten drohen, trifft die Gefahr und somit die Notwendigkeit nicht unser Land. 3B: Ich bin zwar kein Psychologe, aber die Chance, dass er nochmals in unser Land reist und eine solche Tat begeht ist extrem klein, selbst wenn er selber seine Tat für moralisch/ethisch/kulturell richtig hält. 2A: Hier könnte man sich vermeintlich streiten: Oben wurde gesagt, man könne jetzt jemanden töten und käme nach fünf Jahren wieder raus. Einige Leute sind also vom Staat enttäuscht. Diese Enttäuschung entsteht aber nicht, weil die Strafe tatsächlich viel zu niedrig ist, sondern weil ihre Höhe eine Begründung hat, die für einige (wegen fehlender Kenntnis/Akteneinsicht, oder einfach weil man sich nicht eingehend damit befassen will) nicht standhält, obwohl sie es vor dem Recht tut (Zurechnungsfähigkeit etc). 2B: Die Strafe wurde bei der Frage der Schuld gesenkt (Zurechnungsfähigkeit). Da es zumindest teilweise eine Tat im Affekt war, wird das niemand in seine Pläne einkalkulieren können (s. mein Beitrag weiter oben). Fazit soweit: Mit den relativen Straftheorien lässt sich eine bedeutende Verlängerung der Haftstrafe nicht begründen. Es bleibt also noch die absolute Theorie, welche gemäss Definition "das begangene Unrecht vergelten" soll. Die Vergeltung lässt sich zum grössten Teil aber nicht rechtstaatlich, sondern nur emotionell begründen (menschliches Rachebedürfnis), was gefährlich ist für die Rechtsgleichheit. Noch problematischer bei dieser Art Selbstjustiz oder zumindest Rachejustiz sind Argument wie "Nur Lustig, dass immer Typen aus der selben Ecke bei sowas total durchdrehen" oder "er wird in der Heimat als Held gefeiert", obwohl diese Argumente über weite Teile reine Behauptungen sind und Vorurteile wiedergeben. Damit ist der Willkür Tür und Tor geöffnet. Soll unser Staat wirklich in diese Richtung zurückgehen? Die auf den ersten Blick beste Idee wäre höchstens, die Strafen massiv zu erhöhen. Nur nützt selbst die Todesstrafe als Abschreckung nichts. Was nun? ... und genau solche Aussagen habe ich gemeint... Die Schweiz macht sich im Osten einfach immer wieder zur Lachnummer, in dem sie sich verarschen und oft auch ausnehmen lässt... "Die Chefredaktorin der regierungsnahen Zeitung «Iswestija»..." Man kann und soll nicht immer alles glauben oder für allgemeingültig halten, was von den Medien kommt. Speziell, wenn die Glaubwürdigkeit aus unserer Sicht nicht ganz verhält. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Hans Fuchs Geschrieben 14. November 2007 Teilen Geschrieben 14. November 2007 So jetzt gehts endgültig in Richtung Juristerei und vielleicht noch Philosophie. All das hat mit Fliegerei rein gar nichts mehr zu tun und wird nun verschoben. Hans Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sirdir Geschrieben 14. November 2007 Teilen Geschrieben 14. November 2007 Staat enttäuscht. Diese Enttäuschung entsteht aber nicht, weil die Strafe tatsächlich viel zu niedrig ist, sondern weil ihre Höhe eine Begründung hat, die für einige (wegen fehlender Kenntnis/Akteneinsicht, oder einfach weil man sich nicht eingehend damit befassen will) nicht standhält, obwohl sie es vor dem Recht tut (Zurechnungsfähigkeit etc). 2B: Die Strafe wurde bei der Frage der Schuld gesenkt (Zurechnungsfähigkeit). Da es zumindest teilweise eine Tat im Affekt war, wird das niemand in seine Pläne einkalkulieren können (s. mein Beitrag weiter oben). Die Enttäuschung entsteht dadurch, dass die Justiz nicht anders konnte, als eine Tat im Affekt anzunehmen, wobei die Enttäuschten davon ausgehen, dass dies eben nicht so war. "Die Chefredaktorin der regierungsnahen Zeitung «Iswestija»..." Man kann und soll nicht immer alles glauben oder für allgemeingültig halten, was von den Medien kommt. Speziell, wenn die Glaubwürdigkeit aus unserer Sicht nicht ganz verhält. Ich glaube bei dem Thema hat die Regierung weiss Gott keinen Grund, sich unpopulär zu verhalten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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