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Russland erteilt der Lufthansa Cargo Flugverbot


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Geschrieben

Eine Reaktion gab es ja bereits:

 

Das deutsche Luftfahrtbundesamt hat mittlerweile im Gegenzug den Frachtern der russischen Aeroflot und einer weiteren Gesellschaft die Einfluggenehmigung nach Deutschland entzogen.

 

Nur führt dieses gegenseitige Bestrafen zu nicht viel, konstruktiv wäre anders.

 

(Edit: "zu" eingefügt)

Geschrieben

in der Tat keine Good News. Ich bin aber fast sicher, dass diesem Entscheid irgendwelches politisches Geplänkel vorangegangen ist.

 

Es ist noch immer so, dass westliche Medien gerne ausblenden dass Russland häufig reagiert und nicht von selbst aus agiert (z.B. die ganzen militärischen Drohgebärden sind ja klar eine Antwort auf den geplanten US-Raketenschild, aber off-topic).

 

Damit will ich natürlich nicht sagen, dass diese Reaktion irgendwie ok oder verhältnismässig ist. Bloss dass da - würd ich vermuten - mehr dahinter steckt als dem Artikel zu entnehmen ist. Und bevor da keine Klarheit herrscht, werte ich persönlich die Sache noch nicht.

Geschrieben

Hi

 

Ich staune immer wie die Studierten (Politikier) es nicht schaffen untereinander klar zu kommen. Sollten ja rein schulerisch doch meh IQ Potential haben (?). Jeder Türkische Kebap Verkäufer ist zwischenmenschlich gescheiter und fähiger mit einem Griechen ''normal'' eine Unterhaltung zu haben, oder ein Franzose mit einem Briten... Ohne das wieder ein Kindergarten los geht.:003:

Geschrieben

ich zitiere die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti (ihrerseits auch nicht immer durch lupenreine Objektivität bekannt):

 

Das russische Verkehrsministerium sprach auf Anfrage von RIA Novosti jedoch nicht von einem Flugverbot für die deutsche Frachtairline.

 

„Das Luftverkehrsabkommen zwischen Russland und Deutschland ist im vollen Umfang in Kraft. Was zusätzliche Flüge der Gesellschaft über Astana nach Südostasien angeht, so wurden sie im Einklang mit einem provisorischen Vertrag abgewickelt, der am 27. Oktober auslief“, sagte der Ministeriumssprecher RIA Novosti.

 

Ganzer Artikel hier.

 

Gruss

Flavio

Geschrieben

Es geht hier eher um einen Streit zwischen Kasachstan und Russland als um die LH Cargo und Aeroflot als solche.

 

Astana wird inzwischen bei Frachtairlines als Zwischenstop von/nach Asien beliebt. Der Flughafen ist in der Naehe des Minimum Time Track der nonstop Verbindung (also ideal) und die Spritpreise sind einiges Tiefer als sonstwo.

 

Das gefaellt den Russen natuerlich nicht...

Geschrieben

... und schon wieder news...

 

http://www.n-tv.de/874355.html

 

Berlin knickt ein

Die Lufthansa ist im Streit mit Russland über Überflugrechte offenbar zum Einlenken bereit. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sagte, in Gesprächen mit den russischen Behörden gehe es nun um den Zeitplan für den Umzug des Drehkreuzes von Lufthansa Cargo aus dem kasachischen Astana ins sibrirische Krasnojarsk. "Voraussetzung für den Umzug ist die Schaffung einer Infrastruktur, um den Anflug des Airports bei jedem Wetter zu gewährleisten", sagte Tiefensee.

 

Zuvor hatte die russische Regierung die Überflugrechte für die Lufthansa-Frachttochter Cargo um zwei Wochen bis zum 15. November verlängert. In den Verhandlungen mit den Deutschen sei ein "guter Wille" zu einer Einigung erkennbar, teilte das russische Verkehrsministerium am Freitag in Moskau mit. Die deutsche Seite habe angekündigt, bis zum 7. November zu entscheiden, ob in Zukunft der sibirische Flughafen Krasnojarsk für die Zwischenstopps bei Flügen nach Südostasien angeflogen wird

 

Derzeit wird auf höchster politischer Ebene zwischen Deutschland und Russland um eine Lösung gerungen. Die Bundesregierung hatte die russische Regierung unmissverständlich aufgefordert, das Überflugverbot aufzuheben.

 

Der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Ulrich Wilhelm, sagte, er appelliere an die russischen Behörden, deutschen Frachtfliegern schnellstmöglich den Überflug wieder zu genehmigen. Die Gespräche seien "auf gutem Weg". Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist an den Verhandlungen intensiv beteiligt.

 

Steinmeier habe mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow über das "bilaterale Problem" gesprochen, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Eine Eskalation des Streits solle vermieden werden. Das zuständige Verkehrsministerium setzte am Freitag die Gespräche mit den russischen Behörden fort. Die Einschaltung der EU-Kommission ist bislang nicht vorgesehen.

 

Lufthansa bleibt stur

Noch am Morgen hatte die Lufthansa betont, sie werde ihr Luftdrehkreuz nicht von Astana in Kasachstan nach Sibirien verlagern. "Eine Verlagerung des Drehkreuzes nach Krasnojarsk kommt realistischerweise nicht in Frage, weil dort die Infrastruktur noch nicht die notwendigen Voraussetzungen erfüllt", sagte ein Lufthansa-Sprecher. Die technische Ausstattung sei schlecht, bei dichtem Nebel könnten die Flugzeuge dort nicht landen.

 

Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge führt Lufthansa aber Gespräche über eine Nutzung des Flughafens in Krasnojarsk als Drehkreuz für das Frachtgeschäft mit Ostasien. Konkrete Ergebnisse würden in wenigen Tagen erwartet.

 

Die Russen wollen eine Verlagerung des Drehkreuzes in ihr Territorium erwirken. "Wir haben unseren deutschen Kollegen am 22. Oktober einen Brief geschickt, in dem wir vorschlagen, künftig Krasnojarsk oder Nowosibirsk als Drehkreuz zu nutzen", sagte der Sprecher des russischen Verkehrsministeriums, Timur Chikmatow, der Zeitung. Das Schreiben sei noch nicht beantwortet worden. Beide Städte liegen östlich von Astana im Süden Russlands.

 

Lufthansa darf seit Sonntag nicht mehr über den russischen Luftraum fliegen und muss auf dem Weg nach Astana einen teuren und zeitaufwendigen Umweg machen. In dem Streit hatte Deutschland umgekehrt vorübergehend ein Einflugverbot für russische Frachtmaschinen verhängt, hob es aber wenig später wieder auf, um die Gespräche über die Beilegung des Konflikts nicht zu belasten.

Geschrieben

Das hackt aber ganz gewaltig!

Man darf sich doch nicht erpressen lassen!

Was lernt Russland: So wie bisher gehts immer weiter, wir kreigen unseren Willen schon!

Geschrieben

Bin ich der einzige, dem das wie Erpressung vorkommt? Und noch viel erstaunlicher ist, dass die Lufthansa tatsächlich darüber nachdenkt, zu kapitulieren. Soll diese Wirtschafts"strategie" nun Schule machen?

Geschrieben

Demnächst darf wohl auch jeder Linienflieger der über Russland nach Asien fliegt noch einen stop in Russland einlegen :003:

 

Ich finde es schade das die EU sich nicht dazu äußert vielleicht soll man denn Russischen Frachtlinien nur noch 5-6 Flughäfen in der EU erlauben wo sie landen dürfen wäre doch auch Fähr oder

Geschrieben
Demnächst darf wohl auch jeder Linienflieger der über Russland nach Asien fliegt noch einen stop in Russland einlegen ...

... und die Paxe werden "gebeten" in einem der dort aus dem Boden gestampften Shopping-Malls 'Devisen' auszugeben! ;)

Geschrieben

Die Lufthansa wird ja sicher auch einiges an politischem Druck anwenden, wenn es wieder einmal um Streckenrechte nach Ufa, Kazan, Nishnij Novgorod usw. geht, die der airline Monopole bescheren.

 

Nur ist es nicht so offenkundig und niemand empört sich.

 

 

Gruss

Thomas

Geschrieben
Die Lufthansa wird ja sicher auch einiges an politischem Druck anwenden, wenn es wieder einmal um Streckenrechte nach Ufa, Kazan, Nishnij Novgorod usw. geht, die der airline Monopole bescheren.

 

Nur ist es nicht so offenkundig und niemand empört sich.

 

die Russen mögen Monopole sowieso, sofern die daraus resultierenden Gewinne zu ihren Gunsten verteilt werden...

Geschrieben
Die Lufthansa wird ja sicher auch einiges an politischem Druck anwenden, wenn es wieder einmal um Streckenrechte nach Ufa, Kazan, Nishnij Novgorod usw. geht, die der airline Monopole bescheren.

 

Nur ist es nicht so offenkundig und niemand empört sich.

 

Wie will die Lufthansa Deiner Meinung nach denn erreichen, dass unter dem bilateralen Luftfahrtabkommen zwischen Deutschland und Russland keine russische Airline dieses "Monopol" stört?

 

Gruss,

Thomas

Geschrieben

Ich weiss, dass im Gegenzug auch die Russen Streckenrechte in der Gegenrichtung erhalten. Faktisch hat dann aber doch Lufthansa das Monopol, da die meisten russischen airlines aus der Provinz ohnehin finanziell schwach, von der EU mit Einflugbeschränkungen/Verboten belegt sind oder über keine Anschlüsse in einem hub verfügen.

 

Ich finde das nicht verwerflich (bin selbst regelmässiger Lufthansa-Kunde nach Russland), ich wollte vielmehr darauf hinweisen, dass bei der Aushandlung von Streckenrechten auf höchster Ebene Druck ausgeübt wird. Meistens profitiert davon die Lufthansa ganz ordentlich.

 

Gruss

Thomas

Geschrieben
Faktisch hat dann aber doch Lufthansa das Monopol, da die meisten russischen airlines aus der Provinz ohnehin finanziell schwach,
Das mag vor ein paar Jahren noch der Fall gewesen sein (oder im Fall der SU noch heute, denn ohne die Zwangsabgaben westlicher Airlines wäre deren Ergebnis rot), doch hat schon länger die Konsolidierung eingesetzt. Das Gros des interessanten Passagierluftverkehrs wickeln heute Aeroflot, AIr Union, Rossya und S7 ab. Die haben auch weitreichende Koorperationsvereinbarungen mit "westlichen" Airlines und stehen zudem vielfach vor dem Beitritt in eine Luftfahrtallianz. Natürlich dominiert die Lufthansa den Markt ab Deutschland, doch auch in anderen Ländern ist es ähnlich. Die vormals staatlichen Airlines haben immer noch eine starke Position, da sie auch vergleichsweise große Flugzeugflotten unterhalten. In den bilateralen Luftfahrtabkommen steht aber so gut wie immer mehr als nur diese eine Airline drin. Mach Dir deshalb mal die Mühe und prüfe, wer alles regelmäßig ab D. nach Moskau oder St. Petersburg fliegt. Viele mehr "massenkompatible" Ziele gibt es doch eh kaum in Russland.

 

Das die hier thematisierten Überflugrechte von Moskau ohne besonderen Grund verweigert werden, ist aber bezeichnend für die Sowjetunion und das "System Putin". Äußerungen wie "Lufthansa could decide to go around Russia but it will cost less to land at our airport" aus dem russ. Verkehrsministerium sprechen da eine deutliche Sprache.

Geschrieben

Also am Beispiel St. Petersburg gemessen hat nun einmal die Lufthansa ein starkes Uebergewicht.

 

Frankfurt 3x täglich, München 2x täglich und die Swiss fliegt ja auch bald täglich.

 

Aeroflot hat die Linien nach ein paar Tagen wieder eingestellt, Transaero fliegt sehr sporadisch (1-2x pro Woche), S7 und andere sind in LED praktisch inexistent. Rossiya fliegt momentan auch sehr wenig international, vor ein paar Tagen, als ich in LED gewartet habe, war eigentlich kein einziger internationaler Flug auf dem Programm, die haben jetzt einfach überall ihren code drauf.

 

Die Lufthansa hat sich ihr Uebergewicht sicher auch verdient, der service ist gut und die Anschlüsse sehr interessant. Dennoch kann man eigentlich froh sein als Lufthansa, die verdienen in Russland gut (Moskau, St. Petersburg, Perm, Samara, Kazan, Nishnij Novgorod, Ufa, Ekaterinburg, Rostov...). Auch ich finde die Geschichte mit LH Cargo unschön, aber man muss auch einmal die positiven Sachen nennen, was generell bei Berichten über Russland leider nicht geschieht.

 

Gruss

Thomas

Geschrieben
Also am Beispiel St. Petersburg gemessen hat nun einmal die Lufthansa ein starkes Uebergewicht.
Krass ist es auch auf den Routen FRA nach Nizza oder Bordeux. Könnte das auch daran liegen, dass gerade die LH-Hubs in das Flugnetz der LH gut eingebunden sind?
Geschrieben

Welche Fracht-Airline ausser Aeroflot-Cargo war denn eigentlich noch betroffen? Tesis? Air Bridge Cargo?

Entweder es stand nirgendwo, oder ich habe es in den Pressetexten schlicht und einfach überlesen... ;)

Geschrieben
ich wollte vielmehr darauf hinweisen, dass bei der Aushandlung von Streckenrechten auf höchster Ebene Druck ausgeübt wird. Meistens profitiert davon die Lufthansa ganz ordentlich.

 

In wiefern wird denn da Druck ausgeübt? Selbst wenn die Lufthansa dann Flüge z.B. nach Ufa auflegt und eine russische Airline dies (freiwillig, denn die Rechte hätte sie ja) nicht tut - ist es denn nicht der Wirtschaft in Ufa etc. zuträglich, wenn es überhaupt internationale Verbindungen in diese - relativ gesehen - Sekundärziele gibt?

 

Ich sehe durchaus einen deutlichen qualitativen Unterschied zwischen bilateralen Verkehrsrechtsverhandlungen und der einseitigen Sperrung des Luftraums.

 

Gruss,

Thomas

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