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Kann ich Pilot werden? [Ein langer Text]


T. Seier

Empfohlene Beiträge

Hi Tom,

 

habe Deine Geschichte gelesen. Mein Adrenalinspiegel stieg an, je länger ich Deine Geschichte gelesen hatte und man sieht mal wieder wie schnell das deutsche Schulsystem versagt.

In einem Ausbildungsseminar, bei dem ich letzte Woche teilnahm, traf der Dozent den Nagel auf den Kopf, was unser Schulsystem betraf. Im Prinzip wird in einer über 30 köpfigen Klasse der Unterricht nur für wenige Schüler gemacht, denn der Rest hat schnell den Faden verloren, da die Lehrer meist nicht in der Lage sind den Stoff so zu vermitteln, dass es auch jeder versteht und/oder interessant wird. "Unter die Räder" kommen dann auch Hochbegabte. Ich war keineswegs hochbegabt, aber ich habe gehörte auch zu denen die mehr oder weniger überfahren wurden, was sich auch in meinem Abischnitt zeigt .. :005:

Wie Andi schon sagte, muß auf jeden Fall die zwischenmenschliche Komponente stimmen, denn das Du den ATPL bestehst ist für mich keine Frage.

 

Schreib´ mir doch mal ne eMail.

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@Tom: Für solche Berufe kannst Du Dich ganz bestimmt schonmal melden und zeigen, dass Du ehrliches Interesse hast. Ob Du Dich ohne Schulabschluss dort bewerben kannst, weiss ich nicht, ich denke aber eher nicht. Fragen kostet aber nix.

 

@Berni:

Diese verschlungenen Wege sind momentan aber nicht unbedingt nötig! Ein guter Freund und Ausbilungskamerad mit Realschulabschluss ist inzwischen glücklich auf dem AB-Airbus gelandet. Zwei andere Flugschulkollegen, auch ohne Abi, fliegen jetzt im Executiv-Bereich. Lass dir also nicht einreden, es geht nur mit Abi und LH...
Keiner wollte dem Tom einreden, dass er nur mit Abi einen Job als Pilot kriegt, allerdings sollte er sein naturgegebenes Lerntalent nicht so einfach verschwenden. Du weisst doch ganz genau wie schnell der Pilotenmarkt von einer Woche auf die andere umkippen kann und dann steht man ohne Abi (und damit ohne die Möglichkeit eines Studiums, Stichwort "Gehirnschmalz nutzen") ganz dumm im Regen. Das will ich jedem ersparen, wenn möglich. Darum mein Rat, zumindest das Abi zu machen, als Sicherheit. Am besten macht man noch vorher eine Ausbildung oder gar ein Studium, damit man ruhig schlafen kann, wenn der Markt abstürzt. Ich selber habe "nur" das Abitur gemacht und habe mich dann gleich in die Fliegerei gestürzt. Zum Glück (Betonung auf Glück) hat es zufällig mit dem Markt 1998/99 geklappt. Wer weiss denn aber, wie lange der Aufschwung und extrem hohe Pilotenbedarf noch anhält? Ja, man kann auch ins Ausland gehen, aber dort kommt man in der Regel nur mit fliegerischer Vorerfahrung unter und das geht eben nur nach einem Job "zuhause".

Nur zu Klarstellung meiner These "Mach das Abi!" :)

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Keiner wollte dem Tom einreden, dass er nur mit Abi einen Job als Pilot kriegt, .... zu Klarstellung meiner These "Mach das Abi!" :)

 

Sorry Andreas, mein Post war gar nicht auf deine Äußerung bezogen. Ich hätte mit Realschulabschluss bei Hapag keine Einladung bekommen... Ich beziehe ich eher auf die notorischen "Du bist nichts Wert ohne Abi-Nörgler..." :005: die mir einfach auf den Geist gehen! In meinem Freundeskreis habe ich so viele Beispiele, die super erfolgreich und vor Allem zufrieden geworden sind ohne Studium und tolles Abi. Dennoch ist der Kampf um das olle Abi doch nicht unwichtig um sich nicht von vorne herein einzuschränken. Das sehe ich genau so. Wer aber Fähigkeiten und Mut hat und gleichzeitig einfach überhaupt keine Lust/Energie für den Schulsystemkampf, der wird ganz bestimmt auch ohne zum Ziel kommen!

 

Herzlich Berni

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Hi!

 

Erwähnenswert erscheint mir der Punkt, dass man als Pilot innerhalb einer Airline im Laufe der Zeit auch andere Aufgaben/Positionen übernehmen kann. Je nachdem, ob man wirtschaftlich, technisch, in Punkto Wissensvermittlung (Ausbildung) oder anderwertig veranlagt ist. Manche würden niemals Flugzeit mit "Schreibtischarbeit" ersetzen, andere sehen darin eine wertvolle und erfüllende Ergänzung zur fliegerischen Tätigkeit.

 

Mir wurde von einem Fall erzählt, der als promovierter Maschinenbauer mit ATPL (ohne allzu große fliegerische Erfahrung) bei einer Airline vorstellig wurde. Man sagte ihm, er sei im Sinne der Firmenqualifikation überqualifiziert und dass ihn der Job wohl längerfristig unterfordern würde und er es sich deshalb nochmals überlegen sollte. Er sagte, dass es diesbezüglich nichts zu überlegen gäbe. So wurde er als Pilot eingestellt und nach einer vergleichsweise kurzen Zeit avancierte er zum technischen Verantwortlichen eines Flugzeugmusters. So wurde es mir zumindest über eine Ecke erzählt.

 

Die Sache betreffend Ausbildung von Hochbegabten stellt in der Tat ein Problem in unseren Landen dar. Eine wesentliche Frage ist, was "Hochbegabt" genau bedeutet und ob es im Gegenzug zu den Feldern mit ausserordentlichen Leistungen nicht auch Bereiche gibt, in welchen es Lücken bzw. Schwächen hat.

Da als Qualifizierung für den Pilotenberuf ein gesunder Querschnitt durch viele unterschiedliche Bereiche notwendig ist, sollte man hier mit mehrerlei Mass rechnen. Beim DLR-Test gilt es, einen guten Schnitt hinzulegen. Ist man in vielen Bereichen top und in einigen wenigen flop, kann dies dennoch zum Ausscheiden führen. Und dann kommen bei vielen Firmen noch psychologische Gespräche uns Assessments hinzu.

 

Ich kenne einen anderen Fall, wo jemand mit 23 Jahren ATPL fertig hatte und bei einer Airline am Ende der Testreihe von den Psychologen ausgesiebt wurde, weil er betreffend Persönlichkeitsentwicklung als zu unreif klassifiziert wurde, obwohl er in technischer- und fliegerischer Hinsicht herausragend war. Was mich besonders beeindruckte war beispielsweise, dass er sich Telefonnummern, auch wenn er sie nur ein einziges mal gehört hatte, sich über Jahre merkte und sofort wieder nennen konnte, wenn benötigt. Es hat ihn nicht daran gehindert, einige Jahre später den Pilotenberuf zu ergreifen. Er hat die Zwischenzeit sinnvoll genutzt und sich als Unternehmer betätigt.

 

Ich rate auch dazu an, erst mal das Abi unter Dach und Fach zu bringen. Ich schätze mal dass es für Fälle von Hochbegabten wie Deiner Sorte auch eine spezielle Beratung betreffend Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Vielleicht muss man dafür ausser Landes reisen, aber das sollte es wert sein...

 

Gruss

Johannes

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Hi

 

Im Prinzip gilt doch für den Lernerfolg noch immer die Beziehung: Lernerfolg = IQ x Fleiss.

 

Und weil das so ist, verstehe ich Tom’s Probleme nicht wirklich. Falls seine Angaben stimmen, müsste er doch bei einem IQ von 140 in seinem jugendlichen Alter von erst 17 Lenzen mit einem Minimum an Fleiss in relativ kurzer Zeit zum Ziel (Abitur) kommen. Vorausgesetzt dass er das wirklich will. Nur wirklich wollen müsste er natürlich schon!

 

Herbert

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Sorry, aber hier gehts doch nicht einmal um Abi oder nicht:

 

wenn einer trotz Höchstbegubung die meisten Prüfungen wegen Unterforderung und Langeweile verkachelt, so wird er vermutlich auch als Pilot ab und zu eine Landung wegen akuter Langeweile und Unterforderung 'verschlafen'.

 

Ich möchte niemandem weh tun, aber so wird wahrscheinlich jeder 'Selektor' denken der eine solche Bewerbung zu beurteilen hat.

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Lernerfolg = IQ x Fleiss

Falsch. Dazu kommen noch Faktoren wie Konzentrationsfähigkeit (die bei Hochbegabten manchmal eingeschränkt ist), Umwelt, Bedürfnisse und noch vieles mehr.

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Hi!

 

Erwähnenswert erscheint mir der Punkt, dass man als Pilot innerhalb einer Airline im Laufe der Zeit auch andere Aufgaben/Positionen übernehmen kann. Je nachdem, ob man wirtschaftlich, technisch, in Punkto Wissensvermittlung (Ausbildung) oder anderwertig veranlagt ist. Manche würden niemals Flugzeit mit "Schreibtischarbeit" ersetzen, andere sehen darin eine wertvolle und erfüllende Ergänzung zur fliegerischen Tätigkeit.

 

Mir wurde von einem Fall erzählt, der als promovierter Maschinenbauer mit ATPL (ohne allzu große fliegerische Erfahrung) bei einer Airline vorstellig wurde. Man sagte ihm, er sei im Sinne der Firmenqualifikation überqualifiziert und dass ihn der Job wohl längerfristig unterfordern würde und er es sich deshalb nochmals überlegen sollte. Er sagte, dass es diesbezüglich nichts zu überlegen gäbe. So wurde er als Pilot eingestellt und nach einer vergleichsweise kurzen Zeit avancierte er zum technischen Verantwortlichen eines Flugzeugmusters. So wurde es mir zumindest über eine Ecke erzählt.

 

Die Sache betreffend Ausbildung von Hochbegabten stellt in der Tat ein Problem in unseren Landen dar. Eine wesentliche Frage ist, was "Hochbegabt" genau bedeutet und ob es im Gegenzug zu den Feldern mit ausserordentlichen Leistungen nicht auch Bereiche gibt, in welchen es Lücken bzw. Schwächen hat.

Da als Qualifizierung für den Pilotenberuf ein gesunder Querschnitt durch viele unterschiedliche Bereiche notwendig ist, sollte man hier mit mehrerlei Mass rechnen. Beim DLR-Test gilt es, einen guten Schnitt hinzulegen. Ist man in vielen Bereichen top und in einigen wenigen flop, kann dies dennoch zum Ausscheiden führen. Und dann kommen bei vielen Firmen noch psychologische Gespräche uns Assessments hinzu.

 

Ich kenne einen anderen Fall, wo jemand mit 23 Jahren ATPL fertig hatte und bei einer Airline am Ende der Testreihe von den Psychologen ausgesiebt wurde, weil er betreffend Persönlichkeitsentwicklung als zu unreif klassifiziert wurde, obwohl er in technischer- und fliegerischer Hinsicht herausragend war. Was mich besonders beeindruckte war beispielsweise, dass er sich Telefonnummern, auch wenn er sie nur ein einziges mal gehört hatte, sich über Jahre merkte und sofort wieder nennen konnte, wenn benötigt. Es hat ihn nicht daran gehindert, einige Jahre später den Pilotenberuf zu ergreifen. Er hat die Zwischenzeit sinnvoll genutzt und sich als Unternehmer betätigt.

 

Ich rate auch dazu an, erst mal das Abi unter Dach und Fach zu bringen. Ich schätze mal dass es für Fälle von Hochbegabten wie Deiner Sorte auch eine spezielle Beratung betreffend Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Vielleicht muss man dafür ausser Landes reisen, aber das sollte es wert sein...

 

Gruss

Johannes

 

Das mit den Telefonnummern geht mir ähnlich, mein Handy besteht aus 4 Kontakten weil ich den Rest auswendig weiß...

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Hi

 

Im Prinzip gilt doch für den Lernerfolg noch immer die Beziehung: Lernerfolg = IQ x Fleiss.

 

Und weil das so ist, verstehe ich Tom’s Probleme nicht wirklich. Falls seine Angaben stimmen, müsste er doch bei einem IQ von 140 in seinem jugendlichen Alter von erst 17 Lenzen mit einem Minimum an Fleiss in relativ kurzer Zeit zum Ziel (Abitur) kommen. Vorausgesetzt dass er das wirklich will. Nur wirklich wollen müsste er natürlich schon!

 

Herbert

 

 

Hallo Herbert,

 

Der Post zeigt dass du nicht weißt, wie es zumindest an den staatlichen Insitutionen in Deutschland zugeht derzeit.

 

Wer hochbegabt ist, wird von den Lehrern wie den Schülern gleichermaßen beneidet, aber leider in einem sehr negativen Verhältnis, man wird von den Lehrer n fast schon gefürchtet, weil man eigentlich es besser kann, die Mitschüler würden gerne so schnell vorankommen, daher ist man untendurch.

 

 

Entweder man passt sich dem Niveau der anderen an, oder man ist unten durch.

 

 

Die Anpassung ist in den wenigsten Fällen möglich

 

Deine Formel geht auch in dem Belang nicht auf, dass du es nicht einfach so pauschalisieren kannst/darfst.

 

 

Das kannst du bereits an der folgenden kleinen Geschichte meinerseits sehen:

 

Für ein englischprojekt in der 6.Klasse habe ich eine Heidenzeit und arbeit investiert, dies habe ich mehrmals durchgelesen usw.usw.

 

Was bekam ich als Bewertung

 

6!

 

Kommentar der Lehrerin: "Lieber Simon, bitte benutze keine Worte oder Grammatikgefüge, die wir im Unterricht noch nicht behandelt haben"

 

Soviel zum Thema Lernerfolge fördern!:mad:

 

Ich rate dir, lies dich mal durch die einschlägigen Portale zum Thema Hochbegabung

 

die DGHK (Deutsche Gesellschaft für das Hochbegabte Kind) hat auch etliches an Infomaterial.

 

Gruß

Simon

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Falsch. Dazu kommen noch Faktoren wie Konzentrationsfähigkeit (die bei Hochbegabten manchmal eingeschränkt ist), Umwelt, Bedürfnisse und nich vieles mehr.

Dann sind Hochbegabte wohl eher als einseitig Begabte zu verstehen? Da ist durchaus was dran. Kurz zu mir: Der Beruf meines Vaters hat viel mit Kindern und Jugendlichen, auch im Bezug auf deren Konzentrationfähigkeit, Lernfähigkeit, Merkfähigkeit usw. (nicht nur) in der Schule, zu tun, meine Mutter ist Lehrerin an einem allgemeinbildenden Gymnasium. Dadurch bekomme ich einiges mit über die vielen Probleme, die Schüler mit unserem Schulsystem haben. Jedoch verweisen auch viele Eltern, deren Kinder sich in der Schule schwer tun, auf die immer gleichen Gründe für das Leistungsdefizit ihres Nachwuchses. Jene sind einmal die Hochbegabung, und leider auch immer öfter die "neueste Mode" ADS, ADHS, bzw. eines dieser beiden gekoppelt mit Hochbegabung. Oft ist es auch die Feststellung und Bescheinigung einer Hochbegabung oder eines Aufmerksamkeitsdefizits, welche die Kinder und Jugendlichen oft unnötig belastet und unter Druck setzt. Das ist dann oft auch der Grund für so genanntes "Versagen" in der Schule; die Lehrer verstehen nun überhaupt nicht weshalb das Kind denn hochbegabt sein soll und schon befindet es sich in einer Abwärtsspirale, aus der schwer wieder herauszukommen ist. Oft bessern sich die Leistungen solcher Kinder und Jugendlicher, wenn sie sich mehr spezialisieren, zum Beispiel durch eine Berufsausbildung, und dabei das machen, was sie am besten können, nämlich was den Kern ihrer Hochbegabung bildet. So gibt es Schüler mit sehr hoher mathematischer Begabung ebenso wie sprachlich besonders Begabte oder künstlerisch Hochbegabte Schüler, die in einem anderen Bereich nicht den Anforderungen des aktuellen Schulsystems und besonders des Gymnasiums gerecht werden können. Ich habe das bei einem sehr guten Freund, den ich schon von klein auf kenne, beobachtet. Mir selbst wurde auch angeboten, eine Grundschulklasse zu überspringen, was ich zu meinem Glück, so ist heute jedenfalls meine Meinung dazu, dankend ablehnte, obwohl damals meine Fähigkeiten als überdurchschnittlich galten, dafür bin ich seitdem oft einer der Besten in meinen Klassen gewesen und bin es heute immer noch.

Ich hoffe, das erhellt einiges,

 

Viele Grüße,

 

Jonas

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@Robin

 

Frage doch mal deinen Dozenten, wieviel Jahre er in einer allgemeinbildenden Schule/Berufsschule verantwortlich die ihm anvertrauten Schüler zu einem erfolgreichen Abschluss geführt hat.

Wenn er diesbezüglich nichts vorweisen kann, dann hat er ganz sicher keine Ahnung von der Sache, redet so wie viele schlau daher, und sollte doch besser seinen Mund halten.

 

Natürlich gibt es auch Lehrer, die zum Wohle aller eine andere Tätigkeit anstreben sollten. Aber das kommt wohl in fast jedem Beruf vor.

 

Sehr viele Lehrer wissen genau, wie man Schule und Unterricht erfolgreich durchführen könnte. Das wird im kollegialen Kreis immer wieder diskutiert, so wie bei den Piloten vielleicht die Flugsicherheit.

 

Also, die Leute wissen es, aber sie werden nicht danach gefragt. Sie haben gefälligst auszuführen, was die Kultusminister zusammen mit den nachgeordneten Kultusbürokraten alles so ausbrüten.

 

Übrigens, viele intelligente Schüler wissen auch, wie man Schule erheblich besser machen könnte, aber die werden erst recht nicht gefragt.

 

Manche Lehrer leiden regelrecht unter dem Schulsystem. Sie erkennen, was man unserem Nachwuchs damit antut, und können doch nichts dagegen tun, denn sie haben keine schlagkräftige Lobby, genau so wenig wie die Schüler mit ihren Eltern. Vielleicht mal hier und da das Schlimmste abmildern, mehr ist nicht drin.

 

Gruß!

 

Hans

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Hallo Herbert,

 

Der Post zeigt dass du nicht weißt, wie es zumindest an den staatlichen Insitutionen in Deutschland zugeht derzeit.

 

Gruß

Simon

 

Richtig! Was an deutschen Schulen alles "verbockt" wird weiss ich tatsächlich nicht so genau.

 

Hingegen habe ich als ehemaliger Lehrer an schweizer Mittelschulen und an einer Fachhochschule mit mehrjähriger Lehrerfahrung schon einiges an Hintergrundwissen bezüglich Begabung aber auch bezüglich Defizite von Studenten!

 

Herbert

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Hallo nochmal.

Zu meiner letzten Äusserung: Ich sagte, das hochbegabte MANCHMAL Probleme mit der Konzentration haben, also ist das nicht zwangsläufig so. Meine Mutter ist Lehrerin, daher weiß ich wie das ist. Nicht missverstehen bitte.

@Jonas: Hochbegabte sind oft, aber nicht immer als einseitig hochbegabt zu sehen.

@all: Das mit dem deutsche Schulsystem ist ja so eine Sache. Da ich selber teilhochbegabt bin (kommunikative und linguistische teilhochbegabung) hab ich damit Erfahrung. Bevor ich von dieser Teilhochbegabung wusste, hatte ich mich völlig falsch eingeschätzt. Ich war der Meinung, das meine Fähigkeiten mehr auf der naturwissenschaftlichen Seite lägen. Das meine Leistungen in diesen Fächern nicht so gut waren wie in Englisch oder Politik habe ich immer auf andere Umstände geschoben.

Jetzt war ich fast auf mich alleine angewiesen. Von meinen Eltern wollte ich nicht viel Hilfe annehmen, ich glaube jeder kann sich an an das alter erinnern. Aber von der Schule, von den Lehrern kam keine Hilfe. In den Sprachen war ich oft unterfordert, dementsprechen sackten auch da meine Leistungen ab. In Politik hatte ich glücklicherweise eine Kompetente Lehrerin, die mich gefordert hat. In Mathe allerdings wurde ich schlechter. Weshalb? Ich kam von der Schule keine Unterstützung! Das Ergebnis dieses Tests hat mich ziemlich runtergezogen. Bin ich krank? Ist es krank, das ich das eine kann, das andere weniger gut?

Von der Schule keine Unterstützung.

 

Mir sind viele andere ähnliche Fälle bekannt, gerade durch meine Mutter. Das deutsche Schulsystem ist mit sowas überfordert. Durch die dreigliedrigkeit, die auch gute Seite hat, kann man schnell einmal abrutschen. Und wenn das passiert ist, ist es nicht so einfach wieder hochzukommen.

 

Lieber Tom, ich wünsche dir viel Glück, lass dich nicht durch So sachen wie IQ mal Fleiß...etc verunsichern oder so. Ich denke, wenn dein Wille so stark ist, dann schaffst du das.

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@Robin

Dein PM-Fach ist voll. Komm z.Zt. nicht an mein eMail-Fach ran, wurdest aber im ICQ von mir geadded ;)

 

@Carsten

Danke Dir, habe ich im Fernsehen gesehen :)

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@Jonas: Hochbegabte sind oft, aber nicht immer als einseitig hochbegabt zu sehen.

Das habe ich in meinem posting auch nicht behauptet.

Nur, was ich nicht verstehe, wenn sich viele Hochbegabte im Unterricht und in den Klassenarbeiten unterfordert fühlen, weshalb schreiben sie dann trotzdem schlechte Noten? Wenn ein durchschnittlich begabter Schüler der Jahrgangsstufe 12, der Ableitungen und Funktionen bestens beherrscht, keine Aufgabe aus der 5. Klasse lösen kann, z.B. einfaches Dividieren, verdient er doch keine gute Note, und würde niemals eine erhalten. Gleiches gilt doch auch für Hochbegabte!? Wenn ein Schüler die komplexesten Dinge erfassen kann, mit den einfachen jedoch Schwierigkeiten hat, dann kann er nicht erwarten, dass er anders behandelt wird, als jene, denen es umgekehrt geht. Wie soll denn ein Jazzpianist improvisieren können, ohne imstande zu sein, einfache Akkorde vom Leadsheet (ja, ich bin Musiker, ich hab Ahnung davon) abzulesen? Ich finde, der Unterton der Diskussion um die Hochbegabung und die daraus resultierende Förderung für Schüler, beinhaltet auch reichlich Störfrequenzen. Ich würde von mir behaupten, und das sehe ich sowohl in der Schule, als auch durch meine außerschulischen Aktivitäten bestätigt, dass ich in vielen Bereichen begabt bin, sei es sprachlich, künstlerisch, mathematisch, naturwissenschaftlich, technisch, fliegerisch oder beim Erfassen von komplexen Zusammenhängen, ich würde mich jedoch nie als Hochbegabt bezeichnen, da darin immer dieses "ich kann besser Mathe als mein Mathelehrer, aber hab' trotzdem in Mathe eine 5 (eine deutsche 5)" mitschwingt.

Das möchte ich nicht als Beleidigung verstanden wissen, sondern als Beispiel, wie ein großer Teil der Gesellschaft zu Hochbegabten steht.

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Hallo Jonas, ich verstehe was du meinst.

Das Problem mit der Unterforderung ist ja weit bekannt:

Im Unterricht ist man unterfordert. Die Folge daraus ist, dass man unaufmerksam, also auch unkonzentriert wird. Man passt nicht auf, beschäftigt sich im Unterricht mit anderen Sachen. Also schlechte mündliche Beteiligung. Dann fängt der Lehrer an, irgendwas zu erklären, an was man nicht gedacht hat. Man hört nicht zu - und schwupps- weiß man nicht was war und was ist.

 

Die Lehrer sollten mehr auf die Individualität ihrer Schüler eingehen. Viele Lehrer würden dies auch gerne tun, allerdings ist das wohl kaum möglich wenn in einer Klasse 32 verschiedene Schüler sitzen, die alle verschiedene Bedürfnisse haben.

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Hört sich ja alles ziemlich interessant an was hier geredet wird. An die die meinen Hochbegabte sind gut in der Schule:

 

Verstetzt euch mal in Toms Lage; er sitzt in Physik, der Lehrer spricht das Thema Atomaufbau an, und weil Tom das irgendwo mal in einem Buch gelesen hat als er 7 war oder so, fängt er an seinen Nachbarn anzusprechen, mit ihm Mist zu machen und so weiter. Das geht natürlich in erster Linie auf die mündliche Note, die schriftliche Note kann ja noch ganz gut sein, nur das problem ist dass man mit einem Schnitt von 4,5 selbst im deutschen Schulsystem nicht mitgezogen wird.

 

Ist doch ganz verständlich oder?

 

Und mal ne Frage an Tom: Wie siehtn das mit der Flugtauglichkeit Klasse 1 aus? Die brauchst du nämlich, wenn du die nicht hast kannste dir das direkt von der Backe schmieren.

 

MfG Tim

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Verstetzt euch mal in Toms Lage; er sitzt in Physik, der Lehrer spricht das Thema Atomaufbau an, und weil Tom das irgendwo mal in einem Buch gelesen hat als er 7 war oder so, fängt er an seinen Nachbarn anzusprechen, mit ihm Mist zu machen und so weiter. Das geht natürlich in erster Linie auf die mündliche Note, die schriftliche Note kann ja noch ganz gut sein, nur das problem ist dass man mit einem Schnitt von 4,5 selbst im deutschen Schulsystem nicht mitgezogen wird.

 

 

Nein, in meinen Augen ist das nicht selbstverständlich. Wenn jemand hochbegabt ist, dann kann er zuhause ja in einer halben Stunde mal kurz ein Buch über Atomphysik lesen und anschliessend bei der Prüfung eine absolute Top Note schreiben.

 

Wie ist das denn mit der mündlichen Note? Wird in jedem Fach jedem Schüler einfach "willkürlich" vom Lehrer eine mündliche Note erteilt, wie er im Unterricht mitgemacht hat und die wird dann zusammen mit der schriftlichen Note als Durchschnitt gerechnet?

 

Verständlich wird es dann, wenn wie weiter oben beschrieben eben andere Probleme wie z.B. Konzentrationsschwächen, Desinteresse oder mangelnde Disziplin mit hinein spielen.

 

Hoffe natürlich, dass es trotzdem irgendwie für dich klappt mit dem Berufstraum!

Lg Tobi

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Wie ist das denn mit der mündlichen Note? Wird in jedem Fach jedem Schüler einfach "willkürlich" vom Lehrer eine mündliche Note erteilt, wie er im Unterricht mitgemacht hat und die wird dann zusammen mit der schriftlichen Note als Durchschnitt gerechnet?

Ja, so ist es. Manche Lehrer bewerten noch die Mappenführung, aber das ist nur in Fächern wie Religion, Ethik etc der Fall.

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@Tim:

Bei mir war's eher andersrum. Ich kann besser lernen, wenn ich weniger ins Heft eintrage anstatt wenn ich einfach nur aufpass. Und ich kann aufpassen und reden zu gleich, dabei auch noch mit dem Handy spielen oder was weiß ich spielen (abgesehen von der Schule, in der man das nicht darf ;) )

 

Medical hab ich, war bei einem Lufthansaarzt für das Segelfliegen. Als ich gefragt habe, ob mir gesundheitlich was im Wege stehen könnte wegen der Berufspilotenausbildung meinte er, dass ich top fit bin. Hab weder mit Augen noch mit Ohren Probleme.

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Hi!

 

Das Urteilen darüber, was eine hohe Begabung allgemeine auszeichnet und welche Begleiterscheinungen dies haben kann ist schwer, zumal jeder Mensch/Fall individuell ist.

 

Die konventionelle Prägung in der frühen Schulphase kann dazu führen, dass man auf's Abstellgleis geschoben wird, weil niemand damit umzugehen weiss und es dann ab den mittleren/höheren Schulstufen Probleme gibt, weil sich derartige frühere Erfahrungen in der persönlichen Entwicklung auswirken.

 

Ich könnte nicht behaupten zu verstehen bzw. nachzuvollziehen, was es bedeutet, in so eine Klassifizierung zu fallen, denn wie soll man beispielsweise verstehen, dass es Menschen gibt, die hochkomplexe mathematische Aufgaben in einem Bruchteil einer Sekunde lösen, nicht weil sie es konventionell rechnen, sondern das Ergebnis quasi vor sich sehen - oder wie immer man das beschreiben mag. Es ist nicht nachvollziehbar, wo das herkommt bzw. wie das wirklich funktioniert.

Interessant ist auch, dass es nicht selten vorkommt, dass hohe Begabungen in manchen Bereichen mit mehr oder weniger stark ausgeprägtem Autismus einhergehen können, was sich auf die sozialen Kompetenzen auszuwirken vermag.

 

Inwieweit sich was auf die Möglichkeit auswirkt, Pilot zu werden oder nicht müssen Fliegerarzt, Psychologen und die anderen Prüfungssituationen klären. WIR können hier nichts Grossartiges zu sagen - das ist meine Meinung.

 

Es verhält sich wohl ähnlich, als würden wir hier darüber diskutieren, warum es Menschen gibt, die tagelang - nur mit einer leichten Kutte bekleidet - meditierend auf einem verschneiten Berggipfel sitzen können, ohne dabei zu erfrieren oder auf's WC zu gehen... ;)

 

Edit:

Auf der Website der Austrian, die grade Piloten sucht, steht was Interessantes zum Thema Intelligenz und Anforderungen:

http://www.pilotrecruitment.at/bewerbung.htm

 

Gruß

Johannes

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Hach, dieser Topic spricht mir sowas von aus der Seele.

 

@J-MikeBravo

Nur, was ich nicht verstehe, wenn sich viele Hochbegabte im Unterricht und in den Klassenarbeiten unterfordert fühlen, weshalb schreiben sie dann trotzdem schlechte Noten?

 

Hm, wie soll ich dir das jetzt erklären?

 

Ich versuche es mal.

 

Ich nehme dich mal als Beispiel

 

Du bist als Schüler hochbegabt in einem bestimmten Feld (Sprachen)

 

Das heißt, du bist anfangs gut, aber du langweilst dich eigentlich

 

Dein Wissen, anfangs geschätzt von Lehrer und Klassenkameraden, wird dir zum Verhängnis, denn ich garantiere dir, wenn du von vorneherein nicht 100% beliebt bist, dann wird der Lehrer plötzlich anfangen, Angst vor dir zu haben, das steckt an.

 

Da ich auch nicht durch ständiges Mitschreiben genug mitkriegte zu der Zeit, so wurde meine offensichtliche Teilnahmslosigkeit mir auch zum Verhängnis

 

Ich zitiere meinen anderen Englischlehrer als ein anderer den Unterricht störte:

 

Hier sind 27 Schüler, die was lernen wollen! Naja, außer Simon

 

 

Es ging bei mir zu extremen.

 

Meine Klassenarbeiten wurden willkürlich anders bewertet, da ich meine aus div. Gründen nachschreiben müssen, ich wurde sowohl von meiner Mathelehrerin als auch von div. anderen lehrkräften schikaniert.

 

 

 

 

Ich endete im Spätfrühling 02 als Nervenwrack,ich hatte bereits zuvor fast ein 3/4 Jahr aus der Schule raus verbracht.

 

Dass die Versetzung nicht drin war, war klar, und so wurde ich vom deutschen Schulsystem im Stich gelassen.

 

Nachdem ich noch ein Jahr im Landerziehungsheim Marienau verbracht hatte, tja da hatte ich zwar die Versetzung in die 8, aber ich war immer noch ein Fall für die Psychologin.

 

Seit September 2003 gehe ich in England zur Schule, es ist wie ein Balsam auf alte Wunden, auch wenn es einiges an Erklärungen brauchte, wie es zu all dem kam, ich bereue den Schritt bis heute kein Stück, deshalb werde ich dem deutschen Schulsystem für immer den Rücken kehren.

 

 

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

 

Ich könnte jetzt noch stundenlang weitererzählen, aber das würde den Rahmen des Threads sprengen.

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Das gibt mir persönlich zu denken.

Wie gesagt, bei mir ist es mit der Begabung ähnlich.

Soweit wie bei dir kam es bisher nicht und wird es hoffentlich auch nicht kommen.

Was vielleicht auch daran liegt, das ich mich versuche zu wehren, wenn ich anders, egal ob positiv oder negativ, behandelt werde.

Ist das in England wirklich besser? Auch die dortigen Schulen gelten ja als sehr konservativ.

 

Ich merke, das das ein sehr interessanter Thread ist! Hier wird von vielen mehr oder weniger niveauvolles beigetragen, obwohl es mittlerweile kaum noch was mit der Fliegerei zu tun hat. Danke, alle!

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Hallo Frederik,

Halo Tom

Ich weiß, dass der Thread eigerntlich vom Thema schon weg ist, aber dieser Post ist vielleicht doch auch für andere interessant, weshalb ich ihn nicht als PN schicken wollte.

 

Ja, es ist erheblich besser hier.

 

Egal wohin du kommst du triffst auf eine klare Linie.

 

 

Der große Unterschied in Deutschland ist, dass wenn du "etwas" anders bist, dann bist du exotisch, das mag jeder, aber wehe dir, du gehst über dieses "etwas hinaus, dann geht jeder auf die Barrikaden und dir wird gesagt im übertragenen Sinne:

 

Entweder passt du dich an und fällst nicht auf, oder du wirst isoliert

 

Frei nach dem Motto: "Vogel, Friss oder Stirb!"

 

 

Ich wurde ausgegrenzt, gemobbt, aber anstelle das Problem anzugreifen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, fand es die Schule besser, das Opfer los zu werden.

 

Das löst natürlich keinesfalls das Problem, sondern stoppt es nur kurzfristig.

 

 

In UK würdest du so etwas nicht finden, Bullying, wie es hier heißt, ist von allen hier offen geächtet, hier wird eine sehr klare Linie gefahren, wer mobbt, der hat an der Schule nichts verloren, und jedem Verdacht wurde nachgegangen, und man passt aufeinander auf.

 

Auch findet man diese Angst vor anders sein hier nicht.

Jeder hat eine interessanten und abwechslungsreichen Hintergrund, man muss sich nur darüber austauschen und schon schwinden die Vorurteile.

 

Ich könnte dutzende Beispiele in meinem Studiengang erwähnen.

 

Aber das würde wirklich den Topic sprengen

 

Wenn du willst, können wir den Rest per PN/Email/Telefon oder sonstwie

"beschnacken".

 

Mit freundlichem Gruß.

Simon

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