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Kann ich Pilot werden? [Ein langer Text]


T. Seier

Empfohlene Beiträge

Hallo an die Experten,

 

wie bei einigen von euch ist es sicherlich nicht anders; Mein großer Traum ist es, Pilot zu werden und damit auch mein Geld zu verdienen. Nun werden einige vielleicht denken „Ja, dann mach doch, wenn Du das wirklich willst“. Leider ist das in meinem Fall nicht so einfach. Ich werde euch mal zur Erläuterung ein paar Sachen erzählen, die alles (hoffentlich) ein bisschen klarer gestalten lassen. Es wäre mir eine Freude, wenn sich der Ein oder Andere die Zeit nimmt und folgende Zeilen liest, diese kommentiert. Vielleicht manchmal zu weit ausgeholt, aber im Endeffekt alles wichtig für die Verständnis. Danke im Voraus!

 

Mein Name ist Thomas Seier, ich bin 17 Jahre alt und werde nächstes Jahr im September 18. Momentan besuche ich die neunte (!) Klasse einer Privaten Staatlich Anerkannten Realschule nahe Augsburg, wo ich auch wohne. Dazu erstmal eine Erklärung: Schon als Kind langweilte ich mich in der Schule, woraufhin mir die Lehrer der zweiten Klasse vorschlagen, ich solle doch einfach parallel im Unterricht die Mathematikbücher der fünften Klasse bearbeiten. Dann würde mir Schule Spaß machen und ich wäre nicht unterfordert. War allerdings eine schlechte Idee, was würde ich dann in der fünften Klasse machen? Bereits im Kindergarten konnte ich gut lesen und verhältnismäßig gut rechnen. Vor allem konnte ich mir viel merken, kannte mit fünf bereits die Telefonnummern aus unserem Adressbuch. Doch fragt mich nicht warum, es ist mir wahrlich irgendwie „zugeflogen“. Ich wurde nicht von meinen Eltern gezwungen oder ähnliches, auf einmal konnte ich es. Da sich meine Probleme in der Schule nicht besserten, ich immer öfter heulte und verzweifelt war (immernoch in der zweiten Klasse) und dachte, dass ich dumm sei, da mich die anderen nicht verstanden, suchten wir einen Schulpsychologen auf. Gesagt – getan. Der erste Gedanke des Psychologen war: „Ihr Kind ist hochbegabt, Frau und Herr Seier“. Regelmäßig fuhren wir eine Zeit lang zu diesem Schulpsychologen, es wurden Gespräche geführt, Tests gemacht. Und irgendwann die Bestätigung: „Ihr Kind ist tatsächlich hochbegabt. Wir konnten aufgrund unserer Tests einen IQ-Wert von 140 ermitteln“. Nun gut, was war zu tun? Es wurde uns geraten, erst einmal Ruhe zu bewahren und einfach weiterzumachen, wie gehabt. Die weiteren Klassen werden mir dann schon Spaß bereiten und ich werde auch mal überfordert. Ansonsten wird nichts anderes übrig bleiben, als zu überspringen. In der dritten Klasse rief meine damalige Lehrerin an, die ich neu bekommen hatte: „Frau Seier, es tut mir Leid, aber wie es aussieht, muss ich Ihr Kind die nächsten Tage vom Unterricht ausschließen. Ich kann einem Jungen nichts beibringen, der die Mathematik besser versteht als ich, teilweise schneller rechnet als mein Taschenrechner und mit seinen 9 Jahren Fluggeschwindigkeiten anhand von verschiedenen Faktoren ausrechnet, weil ihm der Unterricht zu langweilig ist!“. Tja, woher konnte ich das? Gut, mein Vater ist Pilot, aber er hat mir nie die Rechenformeln etc. beigebracht. Das Fliegen hat er mir Schritt für Schritt erklärt, ich bin damit aufgewachsen. Aber die Theorie blieb damals noch deutlich im Hintergrund. Was zu tun? Wir wußten es nicht.

Eines Tages am Flugplatz (mein Vater ist auch noch Fluglehrer gewesen zu dieser Zeit) saßen meine Eltern und ich am Tisch an der Flugschule und tranken zusammen mit anderen Piloten was, unterhielten uns. Einige machten gerade den Fragenkatalog der CVFR-Prüfung durch. Dann ein weiterer Punkt: „Andi, Dein Kind sagt mir die Lösungen aus meinem Fragenkatalog vor. Die sind größtenteils auch noch richtig!“ Doch woher wußte ich es? Ich gestand, dass ich mir Papa’s Fragenkatalog mit den Lösungen geklaut hatte und sozusagen als „Abendlektüre“ im Bett durchgelesen hatte. Meine Eltern wußten nichts davon. Übrigens wollte ich damals schon fliegen, Pilot werden, es war mein Traum.

In der vierten Klasse war mir ein Überspringen nicht möglich, da es juristisch irgendwie nicht ging (laut Schule), da ich ja ab der fünften Klasse aufs Gymnasium möchte. Somit verschlechterte sich die Lage im wahrsten Sinne des Wortes. Meine Zensuren wurden von Woche zu Woche schlechter. Aber warum? Ganz einfach: Ein Hochbegabter kann den Stoff des Unterrichts eigentlich schon vorher bzw. ihm muss es einmal erklärt werden. Danach langweilt er sich und geht in Obposition, legt den Stoff weg, beschäftigt sich mit anderen Sachen. Er verliert den Faden. Das Besuchen einer fünften Klasse des Gymnasiums war mir also nicht ermöglicht worden, da meine Noten zu schlecht waren (3,5 der Schnitt). Da die Partnerschule meiner Schule zu wenig Schüler hatte und nur sechs Kilometer entfernt war, meldete ich mich freiwillig, als gefragt wurde, ob nicht jemand Lust hätte, dorthin zu gehen. Da in den Klassenzimmern Computern standen und ich während des Unterrichts einfach an den Computer ging und mich gleichzeitig mit dem Stoff beschäftigte, wurden meine Zensuren irgendwie besser. Konnte damals übrigens schon sehr viel mit dem Computer, sogar Webseiten erstellen und erste Schritte mit PHP und SQL. Mit einem Schnitt von 2,0 durfte ich dann also auf’s Gymnasium, wo ich dann in die Fünfte gekommen bin (ist ja normal, dass man von der fünften Hauptschule auf fünfte Gym kommt, da das so vorgeschrieben ist!). Die Jahrgangsstufe packte ich mit ein paar Schwierigkeiten. Lehrer beschwerten sich, dass ich sie manchmal verbesserte und das auch noch stimmte. Der Vertrauenslehrer holte mich zu sich und wollte mit mir reden, er hätte das Gefühl, dass ich auf einer Hochbegabtenschule besser aufgehoben sein würde, er hat sich mit sowas schon oft beschäftigt. Ich ignorierte es und bekam ein richtig großes Problem in der Sechsten Klasse, meine Nachhilfelehrer fragten mich, warum ich die Nachhilfe in Anspruch nehme, wenn ich schneller rechne, als sie. Ich suchte eine weitere Psychologin zusammen mit meinen Eltern auf. Diagnose: „Authentische Hochbegabung, IQ: 140). Der Besuch bei einer Chineseologin wurde mir empfohlen, wir fuhren zu ihr, öftere Male. Sie machte auch Tests und fand heraus, dass das Ganze viel damit auf sich hat, dass ich Linkshänder bin. Auch fand sie heraus, dass meine Hirnhälften genau umgekehrt arbeiten, wie die eines „Normalen“ Menschens. Mein Gehirn arbeitet auch 4000mal schneller als das eines „Normalen“ Menschens. Leider ist es eben so, dass unser gewöhnliches Schulsystem so gemacht ist, dass es eben nur für solche „Normalen“ geeignet ist. Mein Tiefpunkt: Der Wechsel auf eine Realschule, um Zeit zu gewinnen. Parallel musste ich zu einer speziell für solche Leute wie mich ausgerichteten Klinik. Mir wurde eine Hochbegabtenschule empfohlen, leider ist der Nachteil bei solchen Schulen, dass der Abschluss meist nicht anerkannt ist, weil’s eben privat ist. Die anderen Schulen suchten wir auf und redeten mit den einzelnen Schulleitern und Zuständigen. Leider waren die Schulen dann entweder zu weit weg oder voll. Die einzige Möglichkeit: Eine private staatlich anerkannte Realschule, die spezialisiert für Hochbegabte Kinder und Jugendliche ist. Die besuche ich heute noch mit superguten Zensuren. Werde nächstes Jahr meine Mittlere Reife machen, meine Noten der Prüfungsfächer der letzten zwei Jahre waren (Englisch, Betriebswirtschaft, Datenverarbeitung, Rechnungswesen, Mathematik: Sehr gut und Deutsch: Gut). Allerdings ist es eben eine Mittlere Reife. Ich wollte schon immer und will Berufspilot werden. Ich weiß auch, dass das mit meinem Schulabschluß kritisch ist, da ja Abitur verlangt wird. Aber beim Surfen auf den Airlinewebseiten ist mir aufgefallen, dass eigentlich nur Deutschland, Schweiz, Österreich und einige sehr wenige andere Airlines in ihren Anforderungen einen Schulabschluss drinnenstehen haben. Außerdem bin ich der persönlichen Meinung, dass das Fliegen nicht von der Schule sondern wirklich vom Talent und der Leidenschaft sowie vom Verantwortungsbewusstsein und vom Lernenkönnen abhängt.

 

 

Wie realistisch ist die Chance, trotzdem Pilot werden zu können? Würde einen Umzug in Ausland sofort akzeptieren, egal wohin. Allerdings ist mir die Sicherheit der Maschinen und ein geregeltes Arbeitsklima schon einigermaßen wichtig. Sollte also nicht unbedingt eine Airline der schwarzen Liste sein.

 

Hätte ich also realistische Chancen, ab initio Pilot zu werden? Zumal ich ja sagen muss, dass ich bereits mit dem Segelfliegen angefangen habe und kurz vor der Prüfung aufgrund der schulischen Probleme damals einfach aufhören musste. Außerdem habe ich sehr viele fliegerische Erfahrung durch meinen Vater gesammelt und eben auch durch den Simulator. Und auch durch den Fliegerverein, in dem ich bin.

 

Wenn ja, wo ist es realistisch? Welche Airline?

 

Und wie ist das mit dem komplett Selbstfinanzieren, das für mich sekundär eine Möglichkeit bieten würde. Effektiv? Ich bzw. meine Mutter wären finanziell in der Lage, mir die Ausbildung zu finanzieren, allerdings eben nur, wenn’s sein müsste.

 

Ich bedanke mich bei allen Lesern und hoffe auf viele kompetente Antworten. Sorry, dass der Text so lang geworden ist ;-) Bitte beachtet auch, dass der Text keineswegs angeberisch klingen soll. Ich bin keineswegs stolz darauf und sehe es auch eher als Last.

 

Wie ihr seht ist es mir also doch sehr wichtig, Pilot zu werden. Mein Vater starb vor nicht allzulanger Zeit im Alter von 59 Jahren, und auch ihm zuliebe will ich das machen. Wir waren ein Herz und eine Seele und ich bin mir sicher, dass es sein letzter Wunsch ist, dass ich glücklich werde. Und ich hab ihm versprochen, dass ich glücklich werde.

 

Gruß

Tom

 

 

PS: Bin übrigens durch Max Loibl auf dieses Forum gekommen, in dessen Wohnort ich früher mal gewohnt hab.

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Hi,

also ich hab deine Geschichte gelesen und bin beeindruckt. Ich bin selber erst 16 und möchte Pilot werden. Die besten Arbeitsbedingungen hast du auf jeden Fall bei der Lufthansa. Allerdings brauchst du, um dich bei der LH zu bewerben ein Abi. Fachabi reicht leider nicht aus.

Auf folgenden Seiten kannst du dich nochmal genauer informieren:

 

http://www.lufthansa-pilot.de

 

und

 

http://www.pilotenboard.de

 

Ich fürchte, dass du ohne Abi keine Chance haben wirst. Aber ich würd dir raten einfach mal beim DLR oder bei der Lufthansa anzurufen und dein Problem zu schildern.

Kannst du denn nicht nach deiner mittleren Reife auf ein normales Gymnasium z.b. sofort in die 13. wechseln und dein Abi machen?

 

Gruß

 

Philipp

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Raphael_Gähwiler
Aber ich würd dir raten einfach mal beim DLR oder bei der Lufthansa anzurufen und dein Problem zu schildern.

 

 

Würd ich auch so sagen, vielleicht lässt sich da was machen, aber ich denke deine Aussichten sind eher gering.

 

Und es ist halt so, dass du wenn du ab inito mit der Ausbildung beginnen willst, dir gar nicht so viele Möglichkeiten und Airlines zur Auswahl stehen.

 

Ich würd versuchen, das Abi nachzuholen oder jetzt umzusteigen, an deinen Fähigkeiten sollts ja nicht liegen.

 

Cheers,

 

Raphael

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Hallo,

danke erstmal für die ersten Antworten.

 

An Phillip:

 

Glaub mir, hab mich genug informiert, das mit der LH ist mir auch klar ;)

Zu Deiner Frage wegen dem Gymnasium: Nein, geht nicht, da ich da die gleichen Probleme hätte, wie ich sie geschildert habe. Wäre da eben wieder unterfordert, weil ich mit dem Stoff geistlich voraus wäre. Außerdem bräuchte ich, soweit ich weiß eine Übergangsklasse.

 

@Raphael

Wegen der geringen Auswahlmöglichkeit, wäre ich auch bereit, ins Ausland zu gehen. Daran soll's nicht scheitern, allerdings ist die Sache mit dem Abi eben auch nicht einfach.

 

 

Was soll ich denn bei der DLR erzählen? Oder bei der Lufthansa? Ich schätze mal, bevor die sich mit solchen Probleme auseinandersetzen ziehen sie einen weniger qualifizierten Abiturienten vor und bilden den aus. Ist doch eh ihrer Meinung nach egal, da eh alles ab initio ist und Flugerfahrung keine Rolle spielt.

 

Gibt es auch eine Meinung der hier anwesenden Captains dazu? Wäre toll, wenn sich jemand meldet :-)

 

 

Gruß

Tom

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Hallo Tom,

 

das ist mal eine etwas andere Story, die man wahrlich nicht jeden Tag zu lesen kriegt. Ich beneide Dich nicht darum, denn durch die Inkompetenz der Ämter/Schulen ist ja aus einer wirklich positiven Sache ein grosses Problem geworden, dass Du nun fast alleine ausbaden musst! Sowas gäbe es in einer Schule z.B. in Finnland eher nicht, aber das ist ein anderes Fachgebiet....das System in Deutschland ist halt alt, überholt und untauglich.

 

Wie Philipp schon erwähnt hat brauchst Du für das Ab-Initio Programm der Lufthansa in der Tat das Abitur, ohne das hast bei Lufthansa gar keine Chance. Nun aber die gute Nachricht: Ein sehr grosser Teil des Marktes fragt nicht nach dem Abitur, sondern nach den tatsächlichen Fähigkeiten. 99% korrekte Rechtschreibung beherrscht Du ja schon, das ist ein sehr guter Anfang (kein Witz!), teilweise wird einem bei den Bewerbungen schlecht, die man in die Hände kriegt.

 

Allerdings ist es schon sehr schwer, einfach so eine Ferndiagnose zu erstellen ob Du nun von der Persönlichkeit her für den Job im Cockpit geeignet bist oder nicht. Nimm es auf gar keinen Fall persönlich, aber was man im Cockpit nicht gerne sieht sind Leute, die sich nicht in das Team einpassen können, weil sie gedanklich schon weit weg (vorne) sind und den Kollegen hinten stehen lassen. Ich habe damit selber schon viele Erfahrungen gesammelt, weil ich selbst eher zu den Menschen zähle, die schneller als der Schnitt denken und manchmal dabei sogar zum korrekten Ergebnis kommen :) Meine schwerste Lektion in den fast 10 Jahren meiner professionellen Fliegerei war, dass ich ganz explizit auf die Interaktion mit dem aktuellen Kollegen achten muss, damit ich ihn nicht überhole oder gar komplett abhänge: Im Cockpit gibt es kein Geschwindigkeitswettbewerb, das Team funktioniert nur, wenn beide auf demselben Level der Informationen stehen, denn nur dann kann der eine den anderen unterstützen. Die Erklärung macht Sinn, oder?

Als ich 1998 in die Crossairfamilie aufgenommen wurde hatte ich deshalb auch mindestens am Anfang das eine oder andere Problem, das ich aber nun schon seit langer Zeit ziemlich gut im Griff habe. Ich hoffe, ich kann Dir damit Mut machen, allerdings kostet es viel Nervenstärke und erfordert einiges an Selbstdisziplin, um dieses Ziel zu erreichen - da ich ein von Natur aus fauler Mensch bin (= der optimale Pilot :D ), war das für mich am Anfang gar nicht leicht.

Man sagte mir damals sogar, dass ich zu intelligent für den Job sei (klingt doof, gell?) und früher oder später Probleme kriegen könnte. Das hat sich bewahrheitet, aber ich habe nicht aufgegeben und den Fehler bei mir selbst gesucht, gefunden und korrigiert - das hört aber nie auf, das geht immer so und ist gut so: Nur wenn man seine eigenen Schwächen kennt, akzeptiert und an diesen arbeitet ist man im grünen Bereich.

Wenn Du das nicht könntest/wolltest, dann vergiss es mit der Fliegerei! Du sitzt hier stunden- oder gar tagelang mit derselben Crew im Flieger/Hotel/Strand, das ist nicht für jeden etwas, man muss sich da an- und einpassen. Und: Im Cockpti wird nicht hohe Intelligenz gebraucht sondern eine ausgeglichene Besatzung, die gut zusammenarbeitet, Kreativität beim Fliegen an sich? Fehlanzeige, nicht erwünscht!

 

Nun zur eigentlichen Frage, Ausbildung: Mit Abitur hättest Du sicher bessere Chancen einen Job zu finden. Dein aktueller Lebenslauf ist, da wirst Du mir sicher beipflichten, schon für einen potenziellen Arbeitgeber zumindest verdächtig. Die denken dann bestimmt, dass Du es nicht so draufhast, wenn Du solange für einen "einfachen" Realschulabschluss brauchst. Sollten der potenzielle Arbeitgeber dann sogar weiterlesen und sehen, dass Du wegen einem IQ von 140 solange gebraucht hast, werden sie vielleicht Deine sozialen Kompetenzen zumindest in Frage stellen, denn es gibt ja ausreichend Vorurteile über Hochintelligente. Weisst Du worauf ich hinauswill? Das Risiko, dass Du alleine schon in der Stufe "Bewerbung" hängenbleibst ist ziemlich hoch! Ich will nicht sagen, dass Du nach einer selbst finanzierten Ausbildung ganz sicher keinen Job finden wirst, aber Du wirst es eher schwerer als die "normalen" Leute haben und die haben es so schon schwer. Ein Freund von mir war fast 4 Jahre ohne Fliegerjob nach Ende der Ausbildung und der ist wirklich ein sehr guter Kandidat!

 

 

Ohne Verbindlichkeit, mein Vorschlag über den Du mal nachdenken solltest:

 

--> Abitur machen

--> Lufthansa und andere Firmen mit Ab-Initio-Ausbildung abklappern (Swiss, Austrian, Netjets Europe etc.). Falls das nicht klappt:

--> Probier es doch mal bei der Flugsicherung, für so einen Job wärst Du sicher auch geeignet, denn das ist ein mental fordernder Beruf, also auch DFS-Prüfung (und Skyguide, Schweiz) machen. Fall das nicht klappt:

--> Studium in einem Luftfahrtthema, zum Beispiel Luft- und Raumfahrt. Wäre das nichts für Dich? Da kannst Du nebenher immer noch privat und zum Vergnügen fliegen.

 

Das war jetzt nicht die traumhaft positive Antwort, die Du Dir vielleicht erhofft hattest, aber ich habe mal einfach ins Blaue geschrieben, was mir so in den Sinn gekommen ist, da ich die eine oder andere Parallele erkannt habe. Schule fand ich auch langweilig und dann schwer, das berühmte "Abschalt-Syndrom".

 

Mal sehen was andere hier zu schreiben haben, jeder hat seine eigene Ansicht und keiner hat den totalen Überblick.

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Hallo nochmal,

 

danke für die ausführliche Antwort. Nun möchte ich das auch kommentieren, wenn Du erlaubst.

 

Zu Deinem ersten Absatz bzgl. des Schulsystems gebe ich Dir völlig recht. Und da bin ich nicht der Einzigste ;-)

 

Okay, die Formel Lufthansa - Abitur = unmöglich habe ich kapiert und bin auch nicht sonderlich überrascht. Um Deine gute Nachricht zu analysieren: Was meinst Du genau damit? Das mit der Rechtschreibung ist mir klar, willst Du mir damit sagen, dass ich es bei den Airlines probieren soll, obwohl die in ihren Anforderungen Abitur stehen haben?

 

Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass es ein geeigneter Job für mich ist. Ich habe ein ganz normales privates Umfeld (meine Freunde sind größtenteils Hauptschüler [bitte nicht abwertend verstehen, keineswegs!]) und mit denen harmoniere ich blendend, auch wenn's um verschiedene Arbeiten (sei es für Partys, Projekte etc.) geht, richte ich mich geistlich her eigentlich immer nach den Anderen, da ich ja mit meinem Problem genug schlechte Erfahrung gemacht habe und viel daraus gelernt habe. Dass Pilot kein einfacher Job, oft stressig ist, weiß ich durch meinen Vater und auch durch mein anderes Umfeld (Fluglehrer, die Checkcaptains bei Lufthansa oder LTU sind, First Officers etc.). Doch dieses "andere Umfeld" behauptet auch von mir, dass der Traumberuf Pilot - wenn man von der Schule absieht - ein Beruf ist, der mir aufgrund meiner sozialen Kompetenzen sowohl als auch meiner Qualifikationen bzgl. dem fliegerischen Wissen und Können liegt und absolut für mich geeignet ist.

Mit Deinem persönlichen Fehler, den Du geschildert hast, identifiziere ich mich selten. Früher öfter, doch wie Du schreibst, man lernt daraus.

 

Meine Stärken liegen unter anderem darin, mit anderen Menschen zu harmonieren und mich auch anzupassen. Das sollte kein Grund sein.

 

Das Vorurteil über Hochintelligente ist eben mein Problem. "Der Superschlaue", meist stellt man sich vor er hat lockige Haare und eine Brille ist eben das falsche Bild. Ich habe Freunde, die klug sind, Freunde, die etwas langsamer im Denken sind, dafür andere Qualitäten haben, bei denen ich mir eine Scheibe abschneiden könnte, am Ende gleicht sich alles aus.

 

Ich bin der Meinung, dass eben die größte Hürde ist, eben zum Bewerbungsgespräch zugelassen zu werden. Ich denke, dass ich die halbe Miete hätte, wenn man mich einladen würde, ich mein Problem genauestens schildern könnte und ein Statement dazu abgeben könnte, warum ich solange in der Schule war und auch will ich den Arbeitgeber wissen und merken lassen, dass ich eigentlich sonst ein ganz normaler Mensch bin. Wer will schon einen dreiseitigen Bewerbungsbrief + Lebenslauf und Zeugnisse? Darauf kann man dankend verzichten, ich weiß...

 

Deine unverbindlichen Vorschläge klingen alle recht gut, allerdings bezweifle ich, dass ich jetzt noch das Abitur machen könnte. Nicht wegen dem Schulstoff, sondern wegen dem Alter bzw. der Möglichkeiten. "Wo?" ist die Frage - wo soll ich das machen? Eine Fachoberschule bietet eben nur Fachabitur.

 

Meinst Du, es ist sinnvoll die Firmen auch ohne Abi und dafür mit einer sehr guten Mittleren Reife (momentan eben 1,5) abzuklappern und es zu probieren? Bzw. was meinst Du mit "abklappern?" Abklappern im Sinne von bewerben? Im Sinne von Anrufen oder per Mail kontaktieren?

 

Flugsicherung wäre auch ein Beruf, der mir unheimlich Spaß bereiten würde, habe ich mir lange Zeit überlegt. Aber im Endeffekt ist das Problem mit dem Abschluß das Selbe, nicht?

 

Eine vielleicht naive Frage noch zum Schluß. Würde es mir was bringen, wenn ich mir zur Hilfe (sozusagen als "Connection, Vitamin B") einen Piloten nehmen würde? Beispielsweise ein Lufthansapilot oder ein Ausbilder bei einer Airline, der mich privat und auch meine fliegerischen Fähigkeiten kennt. Hat der was zu sagen oder bleibt es sich gleich?

 

Sind vielleicht meine Chancen im Ausland, vielleicht auch im weiten Ausland (Amerika, Asien etc.) besser?

 

Danke trotzdem erstmal!

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Ich kann dich einerseits nachvollziehen, andererseits auch nicht.

Ich will ebenfalls Pilot werden und mir wurde ebenfalls in der dritten Klasse ein IQ von 140 bescheinigt. Ich persönlich sehe meine Hochbegabung nicht als Last, sondern als Gabe, also genau umgekehrt wie du. Ich besuche auch ein normales Gymnasium und fühle mich nicht unterfordert, bzw. passe ich im Unterricht auf und mache daheim nicht mehr viel (und sitze am PC und schreibe solche Beiträge :D).

Was mich als einziges immer daran stört, ist, dass Hochbegabung als Krankheit wahrgenommen wird. Es ist einfach eine Fähigkeit wie wenn z. B. jemand anders gut singen oder ähnliches kann.

 

Bitte nicht falsch verstehen. Ich wollte jetzt einfach mal meine Lage schildern. Natürlich verstehe ich auch deine.

 

Zur Sache mit dem Pilotenberuf: Ich würde doch irgendwie noch versuchen das Abi nachzuholen. Ich bin jetzt über die Möglichkeiten nicht so informiert, aber vielleicht geht es ja auch durch Eigenlernen ohne eine Schule zu besuchen(?). Denn das Abi zu haben ist auf jeden Fall gut. Sei es bei einer Bewerbung bei einer Airline oder sei es auch, falls es gar nicht mit dem Pilot klappen sollte, noch zu studieren.

Eine weitere Hürde sind natürlich bei der Lufthansa auch die Einstellungstests. Mir ist beim Lesen von Erfahrungsberichten aufgefallen, dass die DLR-Leute lieber durchschnittlich (110-120) begabte Leute nehmen. Allerdings traue ich den Psychologen auch zu, dass sie immer die besten in den Einstellungstests nehmen, aber trotzdem dürfte das evtl. schwierig werden, weil du den Psychologen nicht begründen kannst, dass du im Cockpit nicht auch unterfordert wärst (diese Gefahr sehe ich bei mir auch).

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Hallo Niklas,

Gratulation! Ich sehe meine Begabung auch lieber als Gabe, nicht als Last. Aber schulisch ist sie eben eine Last, weil damals Ämter / Schulen Probleme damit hatten und es uns an Erfahrung gefehlt hat. Heute würden wir vielleicht auch anders handeln. ;)

 

Geht das, das Abi selber zu machen?

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Hallo Niklas,

Gratulation! Ich sehe meine Begabung auch lieber als Gabe, nicht als Last. Aber schulisch ist sie eben eine Last, weil damals Ämter / Schulen Probleme damit hatten und es uns an Erfahrung gefehlt hat. Heute würden wir vielleicht auch anders handeln. ;)

 

Geht das, das Abi selber zu machen?

 

Was ich mich frage ist halt, ob sich der Beruf des Piloten (=doch eher viel Routine) für jemanden eignet, der trotz Hochbegabung kein Abi machen konnte.

Ich habe mich in der Schule auch oft gelangweilt. Aber ich hatte immer die Disziplin, wenigstens so viel Einsatz zu zeigen, dass es irgendwie gegangen ist.

Wie man hochbegabt sei kann und trotzdem 'nicht mal' das Abi macht, bleibt für mich IMHO nur schwer verständlich. Was willst du denn mit deinem Leben anfangen? Die Tatsache, dass du hochbegabt bist, wird nicht alle deine Probleme lösen. Du hättest das Abi 'im Schlaf' machen können und hast es 'vergeigt'. Da würde ich mich als Personalchef schon fragen, ob das ist, was ich suche.

 

Sorry für die harten Worte, aber ich mag es nicht, wenn jemand seine Begabung verschwendet. Und man kann auch nicht einfach allen anderen die Schuld geben. Klar wäre eine 'ideale' Förderung toll, aber das Leben ist nunmal nicht immer ideal und man muss das Beste draus machen.

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Hallo Patrick,

verständlich, was Du denkst. Allerdings nicht ganz richtig. Nun erkläre ich es nochmal. Aufgrund des Schulsystems war es mir nicht möglich, eine normale Schule zu besuchen, da ich einfach versagt habe, weil ich mich gelangweilt habe. War hirngesteuert, auch wenn ich noch so gern wollte, es ging nicht. Konnte den Stoff trotzdem, die Lehrer bestätigten das, allerdings die Zensuren verschlechterten immer mehr.

 

Nur eine Hochbegabtenschule wäre das Richtige, das sagten Lehrer, Ärzte, Psychologen und Schüler, die das gleiche haben.

Diese Schulen waren eben voll, weil es davon nicht viele gibt. Oder sie waren zu weit weg. Klar gab's welche in der Nähe, allerdings mit nicht anerkanntem Abschluß. Was bringt es mir also?

 

Ich wollte auch immer Disziplin zeigen, wollte mich auch am Riemen reißen, am Unterricht zu bleiben. Aber es wurde langweilig, weil ich eine Aufgabe gemacht habe und das System kapierte. Und jeden Tag sechs bis acht Stunden das Gleiche machen konnte mein Hirn nicht, es langweilte mich.

 

Das ist der Grund, warum ich auf einer "normalen" Realschule versagte, auf einer Hochbegabten-Schule top abschneide und mit Büchern arbeite, die teilweise aus einem Gymnasium sind.

 

Klar, hätte ich damals übersprungen , wäre es vielleicht anders gelaufen. Allerdings dachten wir, dass es eben noch Zeit hat und dann durfte ich nicht. Und mit 7,8,9,10,11 Jahren kann ich eigentlich selber nicht begreifen, welche warum die richtige Entscheidung ist. ;)

 

Aber eben auch durch Ämter und Schulen, die so sehr an ihre Vorgaben gebunden waren, war das Problem da.

 

Das Abi hätte ich eben auf einer normalen Schule nicht im Schlaf machen können. Und von einem (damals) 8jährigen oder 9jährigen kannst Du nicht erwarten, dass er immer mit Elan an alles geht, wenn die anderen nicht verstehen, warum er das schon kann und ihn "ausgrenzen". Verstehst Du, was ich sagen will? Die Langeweile konnte ich nicht unterdrücken, selbst wenn ich mich wirklich angestrengt habe aber das ganze Jahr immer das Gleiche und andere Sachen, die mich wirklich überforderten waren wichtiger. Ich kenne vielen, denen es genauso ging...

 

Deine Langeweile ist anders als meine Langeweile, verstehst Du? Jedem ist lanweilig in der Schule, aber nicht, weil er den Stoff schon konnte (und damit meinte ich nahe zu jeden Stoff), sondern weil er trocken ist oder Schule oft unwichtig zu sein scheint.

 

Die Jugendlichen freuen sich wenn sie nicht in die Schule müßen, weil's langweilig ist, klar. Aber eben anders langweilig, als bei mir. Keine Ahnung, wie ich das erklären soll, aber vielleicht erkennst Du, was ich meine ;)

 

Mir wäre es auch lieber, Abi zu machen auf einer normalen Schule. Es geht aber nicht... Von Verschwendung kann hier also nicht die Rede sein.

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Hallo Tom,

 

in dem Fall bist Du also nicht der tageslichtscheue Nerd, das ist schonmal gut so. Trotzdem wirst Du wohl nicht um das Abi herumkommen, wenn Du Dir später Deinen Traum vom Fliegen erfüllen willst. Im Ausland? Vergiss es, Du kriegst dort kaum eine Arbeits- bzw. Aufenthaltserlaubnis, es sei denn Du bleibst in der EU. Natürlich kannst Du dieses Risiko eingehen, aber mit so einem "versauten" CV bzgl. Schule wirst Du es, wie schon gesagt, äusserst schwer haben, zu einem Interview eingeladen zu werden.

 

Es gibt also nur eins: Reiss Dich am Riemen, setze alle Hebel in Bewegung und schau wie Du ans Abi rankommst. Du wirst Dir später nur in den Ar*** beissen, wenn Du es nicht gemacht hast und Dir diverse Türen nur wegen diesem blöden Zeugnis verschlossen bleiben. Wir müssen nicht über Sinn oder Unsinn dessen reden, es ist einfach so. Auch oder gerade weil Du hoch intelligent bist wirst Du eben den langen Weg gehen müssen, weil Du nicht in das gegebene Schulsystem reingepasst hast. Ich bin aber sicher, dass es irgendwo ein Schlupfloch gibt.

 

Ich schliesse mich also mit kleinen Einschränkungen den Worten von Patrick und Niklas an. Du hast es selbst in der Hand, Du musst Dich leider an das System anpassen, wenn Du in einen Konzern wie Lufthansa rein willst. Es gibt zwar genügend andere Firmen, die Piloten vom freien Markt nehmen, aber dann sind auch die Bedingungen nicht so toll und Du gehst wegen Deiner Vorgeschichte höhere Risiken ein. Ich empfehle es Dir also nicht.

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Okay, das ist schon sehr aufschlußreich, ja, auch verständlich!

 

Im Pilotenboard wurde ich gerade von einem User drauf angesprochen, der Unterforderung aus dem Weg zu gehen, in dem ich parallel noch was anderes mache, sprich Abi und Studium oder Arbeit gleichzeitig. Könnte mich für einen kaufmännischen oder technischen Beruf bewerben, nebenher Abi machen (geht das überhaupt?). Oder ich könnte nebenher studieren (an meiner Schule hängt eine Akademie, an der ich Maschinenbau - Touristikmanagement - BWL - IT-Systemadministration etc.) studieren kann, auch ohne Abi. Eine gute Idee, der Unterforderung aus dem Weg zu gehen und einen Ausgleich zu finden.

 

Würdet ihr mir abraten, dennoch einfach den Versuch zu starten, mich zu bewerben und einfach auf einen äußerst unwahrscheinlichen Erfolg zu hoffen? Abi könnte ich danach immer noch machen und bewerben könnte ich mich dann wieder. Was sagt ihr dazu?

 

Gruß

Seier T.

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Wo und für was willst Du Dich bewerben bevor Du das Abi hast?

 

Die Idee der Parallelbeanspruchung ist natürlich gut, mach das, wenn es Dir hilft.

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Deine Langeweile ist anders als meine Langeweile, verstehst Du? Jedem ist lanweilig in der Schule, aber nicht, weil er den Stoff schon konnte (und damit meinte ich nahe zu jeden Stoff), sondern weil er trocken ist oder Schule oft unwichtig zu sein scheint.

 

Naja, die Logik, dass man in der Schule versagt, weil man alles schon kann, erschliesst sich mir nicht ganz. Ich wurde nie getestet, aber mir viel das Lernen offensichtlich auch immer leichter als den Meisten und ich denke ich kann deine Probleme schon im Ansatz nachvollziehen. Ich habe jahrelang in gewissen Fächern einfach nur Mist gemacht, aber eben, ich habe das Ziel immer im Auge behalten - das ist der Punkt. Heute bedaure ich, dass ich nicht das Maximum aus der Situation rausgeholt habe. Heute geniesse ich es, die Sachen schneller zu lernen und es halt schon begriffen zu haben. Auch wenn's manchmal langweilig ist.

 

Pilot zu sein ist nun auch nicht *die* Herausforderung an deinen Intellekt. Was machst du denn, wenn du dich dort langweilst? Da langweilt sich glaub ich sogar so mancher 'Normalo'.

 

Mir wäre es auch lieber, Abi zu machen auf einer normalen Schule. Es geht aber nicht... Von Verschwendung kann hier also nicht die Rede sein.

 

Ich versteh's nicht. Wenn die Lehrer zu langsam sind, geh den Stoff halt selbst durch und schreib einfach die Prüfungen. Lern zusätzlich was. Aber wie willst du jemals in einem 'normalen' Beruf arbeiten können, wenn es in der Schule nicht klappt? Dann musst dir einen Job suchen, wo du deine Begabung wirklich einsetzen kannst und ich glaube nicht, dass das Pilot ist.

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Pilot zu sein ist nun auch nicht *die* Herausforderung an deinen Intellekt. Was machst du denn, wenn du dich dort langweilst? Da langweilt sich glaub ich sogar so mancher 'Normalo'.
...was ich eine wichtige Aussage finde. Fliegen ist keine besonders grosse Herausforderung, was den Intellekt betrifft. Das muss aus dem Herzen kommen, insofern kann es sein, dass man sich als geistiger Überflieger in diesem Job langweilt, es muss aber nicht so kommen.
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Ich weiß, was ihr mir sagen wollt. Und ich vollziehe es nach.

 

@Sirdir

 

Eben weil ich mich gelangweilt habe habe ich mich mit anderen Sachen beschäftigt und die Schule für unwichtig gehalten.

 

Ich kann eben auch weil ich oft im Cockpit mit meinem Vater mitgeflogen bin nachvollziehen, wie es ist Pilot zu sein. Dort suche ich auch weniger die Herausforderung sondern eben, wie ihr sagt: Mein HERZenswunsch. Schon allein wegen meinem Vater.

 

Im Übrigem ist mir beim Lernen der Fliegertheorie nicht viel schwer gefallen, theoretische Prüfungen alle fast komplett richtig, weil ich da viel selbst gelernt hab und eben parallel Schule hatte. Zu dieser Zeit lief die Schule auch ein wenig besser. Fragt mich nicht warum, i don't know... ;)

 

@Falcon

 

Für einen anderen Job, Fluggerätemechaniker oder ähnliches, was mir vielleicht einen weiteren Einblick verschafft.

 

 

Ich bedanke mich bei allen Postern!

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Hallo Thomas,

da du aus Deutschland kommst - hast du schon mal an eine "Nicht-Schüler-Prüfung" gedacht? Diese Art des Abiturs wird unter Anderem an Abendschulen verwendet.

Dabei bringst du dir den Stoff selbst bei, lernst nach deinen eigenen Vorgaben und gehst dann nur noch zur Prüfung.

Vielleicht wäre das ja was für dich? Du bräuchtest nach dem Abgang von der Realschule allerdings die Berechtigung zum Besuch der Gymnasialen Oberstufe.

Viel Erfolg!

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Bei dieser Begabung würde ich mich für den Astronautenberuf erwärmen, denn erst dort im weiten All kann man den Spruch eines anderen Hochbegabten erst so richtig einordnen:

 

Ich weiss, dass ich nichts weiss.

 

Und das zu verstehen, scheint mir das höchste Ziel eines denkenden Menschen zu sein- sozusagen das Ende der geistigen Fahnenstange:cool:

 

Gruss Walti

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Einer meiner Lehrer hat ähnliches gesagt @Walter. Und wenn wir schon bei solchen Zitaten sind, dann muss ich hiermit eines meiner Lieblingszitate einbringen, Herman Hesse sagte es einst und er hat nicht unrecht mit "Alles Wissen und alles Vermehren unseres Wissens endet nicht mit einem Schlußpunkt, sondern mit einem Fragezeichen."

Aber ob ich - selbst mit Abitur - für diesen Job (Astronaut) geeignet bin? Darüber weiß ich zu wenig... ;)

 

All Green Flaps: Weißt Du ungefähre Kosten? Klingt interessant.

 

Ich möchte mich bei allen bedanken. Für die, die sich mit dem Thema Hochbegabtheit einfach zwecks der Verständnisses meines Problems beschäftigen wollen, können das auf http://www.hbf-ev.de machen.

Da steht auch drin, warum hochbegabte oft in der Schule versagen.

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Hallo Tom,

 

Endlich!

 

One of my kind!

 

Bei deiner Schilderung sind mir Tränen in die Augen gestiegen, denn alles was du sagst, kann ich 1A rekonstruieren, mir ist es auch so ergangen, wenn gleich nicht ganz so extrem.

 

Auch ich habe die Jahrgangsstufe 7 nicht mehr gepackt, und habe dann dem deutschen System auf ewig den Rücken gekehrt.

 

Nun bin ich seit 4 Jahren in UK unterwegs, und habe mich mit diesem abgefunden.

 

Im September habe ich nunmehr einen Studiengang begonnen.

 

Es ist ein B.A. in Air Transport with Commercial Pilot Training

 

Dies ist ein 6 Semester Lehrgang

 

Unter anderem stehen auf dem Programm:

 

Airline und Airport Marketing

Ground Handling

Health Safety & Security

sowie grundlegende anliegen der Luftfahrt industrie

 

Dieser Lehrgang hat aber noch ein anderes gutes, es führt dich zudem zur gefrorenen ATPL

 

Dazu ist im ersten Jahr der PPL geplant

 

Im zweiten Jahr werden wir voll-zeit ATPL Theorie büffeln

 

im 3. Jahr kommen dann die volle CPL, das Instrument Rating sowie MCC

 

Sowie kommen hier die letzten Module, die wir für das B.A. Degree

 

Typeratings sind hierbei nicht vorgesehen, da man uns nicht in irgendeinerweise einschränken will in der Verwendung.

 

Der erste Jahrgang hat jetzt abgeschlossen und ist nahtlos von FlyBE übernommen worden.

 

 

Angeboten wird dieser Kurs von der Buckinghamshire New University, UK

 

Ich weiß, dies ist sehr weit von Deutschland weg, aber vielleicht ist es dir dieses wert.

 

Wenn du noch Fragen zu dem Kurs hast, so kontaktiere mich einfach.

 

 

@FalconJockey

das ist mal eine etwas andere Story, die man wahrlich nicht jeden Tag zu lesen kriegt. Ich beneide Dich nicht darum, denn durch die Inkompetenz der Ämter/Schulen ist ja aus einer wirklich positiven Sache ein grosses Problem geworden, dass Du nun fast alleine ausbaden musst! Sowas gäbe es in einer Schule z.B. in Finnland eher nicht, aber das ist ein anderes Fachgebiet....das System in Deutschland ist halt alt, überholt und untauglich.

 

Du sprichst mir aus der Seele, freut mich, dass ich nicht der einzige bin, der das behauptet, ich hab mich in meinen letzten Monaten an der deutschen Schule wirklich auf verlorenem Posten gefühlt.

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Hi Simon,

 

Health Safety & Security

 

Darin waren die Briten schon immer gut...lol

 

Wo findet die praktische fliegerische Ausbildung statt wenn ich fragen darf?

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Hallo Tom!

 

Danke für deine offenen Worte! Auch mir kam deine Geschichte sehr bekannt vor... hab auch erst auf dem zweiten Weg Abi gemacht weil ich beim "ersten" die Faden verloren hatte und einfach überhaupt nicht gewillt war all den Stoff rechtzeitig aufzuarbeiten, wenn doch gleichzeitig schöne PHP/Web-Jobs und die Freiheit lockten... Der sehnliche Traum vom Fliegen zwang mich dann aber 2 Jahre später doch noch einmal auf die Schulbank zurück. Den DLR-Psychologen war mein Abbrecher-Lebenslauf trotzdem suspekt... So blieb mir nur die Chance die Ausbildung selbst zu finanzieren, was ich erst nach einigen Jahren IT-Arbeit konnte. Bei Hapag hatte ich dann das riesen Glück dass die mich wirklich kennen lernen wollten und dass meine schulischen Leistungen aus der 12 Klasse nicht wichtiger gewertet wurden als meine Arbeit als Selbstständiger und meine guten ATPL-Ergebnisse! So durfte ich mit 29 endlich in das ersehnte Cockpit!

 

Diese verschlungenen Wege sind momentan aber nicht unbedingt nötig! Ein guter Freund und Ausbilungskamerad mit Realschulabschluss ist inzwischen glücklich auf dem AB-Airbus gelandet. Zwei andere Flugschulkollegen, auch ohne Abi, fliegen jetzt im Executiv-Bereich. Lass dir also nicht einreden, es geht nur mit Abi und LH...

 

Ich wünsch dir viel Erfolg und Freude weiterhin!

 

Gruß,

Berni

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Auch wenn man hoch begabt ist, gibt es manchmal noch Dinge die man lernen muss: Hier in diesem Fall zum Beispiel lernen Eigeninitiative zu zeigen und halt etwas Gescheites aus den langweiligen Stunden zu machen.

 

Auch mir als "normaler" Mensch ists manchmal langweillig in der Schule aber dann machste eben etwas anderes.

 

Ich wünsche dir jedoch dennoch viel Glück und Erfolg beim richtigen Einsetzten deiner Stärken bei der Verwirklichung deines Traumes!

 

Alex

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Hi Simon,

 

 

 

Darin waren die Briten schon immer gut...lol

 

Wo findet die praktische fliegerische Ausbildung statt wenn ich fragen darf?

 

Hoi Lukas,

 

Wir fliegen in Denham Airfield, EGLD

 

Besonderheit ist die sehr große Nähe zu Heathrow, wir befinden ns am Rand der Heathrow CTR (Class A Luftraum) so müssen wir auf 750 Fuß AGL zunächst nach Norden fliegen, bevor wir steigen dürfen.

 

Ich stehe für weitere Infos gerne zur Verfügung

 

Aber jetzt muss ich mich sputen, ich bin heut fürs fliegen eingeteilt

 

Jeweils ein Halbttag pro Woche sind wir am Platz.

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Tom, die Nichtschülerprüfung ist meines Wissens kostenlos!!

Du brauchst halt nur die Berechtigung zum Besuch der Gymnasialen Oberstufe (entsprechend guter Abgangsdurchschnitt) und kannst dich dann entweder selbst beim Schulamt oder über eine Abendschule für das Abitur (Nichtschülerprüfung) anmelden!

Ich wünsch' dir auf jeden Fall viel Erfolg!

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