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Pilotenmangel - Wie gross ist er wirklich?


josch

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Hi

 

Letztens hat mir ein Bekannter, der Fluglehrer PPL/IFR/Multiengine ist und beruflich Citation fliegt erzählt, dass einer seiner Flugschüler kurz vor Beenden der IFR-Ausbildung bereits von einem Bedarfsflugunternehmen angeheuert wurde, welches die folgenden Ausbildungskosten für ein Citation-Rating, sowie weitere damit in Zusammenhang notwendige Lizenzen finanziell übernimmt. Ich kenne natürlich die vertraglichen Hintergründe über eine allfällige verpflichtende Dienstdauer nicht, aber das klingt so, als ob man derzeit mit einem finanziellen Aufwand von ca. EUR 30.000,- bereits die Basis für eine "schnelle" Jet-Karriere legen könnte...

 

Sieht es derzeit wirklich so gut aus oder ist das eher eine Ausnahme?

 

Gruss

Johannes

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Hallo Johannes

 

Verglichen mit vor 3 oder 4 Jahren ist die Arbeitsmarktsituation viel angenehmer, für Leute mit Erfahrung & Stunden sogar gut bis sehr gut! Diese haben schon fast die Qual der Wahl!

 

Für einen "Frischling" mit nur 200 TT ist es aber nach wie vor nicht ganz so einfach wie man in gewissen hochglanz Prospekten ständig lesen kann. Es machen (immer) mehr Leute die Ausbildung als der Markt an (unerfahrenen) Piloten aufnehmen kann, somit bleiben dann halt manche auch auf der Strecke...

 

Gruss,

Marc

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Hi!

So wie Du den Fall beschreibst, hört sich das schwer nach ner Ausnahme an. Wenn sich ein Arbeitgeber so seinen Nachwuchs einkauft, ist es gut möglich, dass etwas mit der Firma nicht ganz stimmt - ist natürlich auch möglich, dass alles Gold ist was glänzt - zumindest in dem Fall.

Der Markt ist im Moment zwar gut, aber KEINE Garantie für eine einfache und kurze Jobsuche!

 

Viele Grüße

Lorenz

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Hallo,

 

In kleineren Firmen geht das of auch über "Networking", nach dem Motto ich kenne da einen, der wäre genau der ........ Ihr wisst ja schon.

 

Kann nicht schaden, wenn man viele "wichtige" Leute aus dieser Branche kennt, man weiss nie, wenn es einem mal nützlich sein kann.

 

Meine Gedanken hierzu

Gruss

Andy :)

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Hi!

 

Stimmt, man weiss nicht, inwieweit persönliche Kontakte eine Rolle spielen. Prinzipiell finde ich es recht interessant, dass im Bereich der Executive-Fliegerei oftmals im Vergleich recht unerfahrene Crews "wichtige" Persönlichkeiten fliegen. Ich spreche hier nicht von NetJets oder anderen grossen Unternehmen, sondern kleineren Bedarfsflugunternehmen und auch konzerneigenen Piloten.

 

Kenne Beispiele, wie jenes, wo der Vorstand eines Global Players u.A. von einem Captain geflogen wird, der nach weniger als 700h Gesamterfahrung auf Jet (F/O) auf gleichem Muster Kommandant wurde. Hört sich für mich nach eher wenig an.

 

Gruss

Johannes

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Du weisst aber nicht wieviel sonstige Erfahrung der Pilot hat. Wenn er noch 3000h auf Turboprop oder ähnlich geflogen ist, dann sind 700h Jet völlig ausreichend - am Ende ist ein Flugzeug ein Flugzeug. So pauschal sollte man nicht urteilen.

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Unsere Pilotenklasse hat vor etwa 3 Monaten den SAT-Kurs 1/06 abgeschlossen. Von 8 haben bereits 7 einen Job, wobei einer seinen Vertrag schon 3 Monate vor Ausbildungsende auf sicher hatte. 7 von uns kommen auf Airbus oder Avro, und der 8te kann sich leider noch nicht entscheiden welches von beidem er will (mehrere Assessments bereits bestanden).

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Hi!

 

@ Andreas & Wisi: Ich dachte auch, dass es sich so verhalten müsse, aber ich weiss zu 100%, dass es nicht so ist. Der Cpt.-Status wird in diesem Falle ohne mehr als paar hundert Stunden auf Muster erlangt. Keine Turboprop- oder airforce Erfahrungen.

Ich möchte das hier im Forum jedoch nicht weiter im Detail aufrollen, weil dies indiskret wäre. Er ist ein sehr fähiger Pilot und seit seiner Jugend in der Luft. Nur das mit dem schnellen Jet-Aufstieg verwundert mich etwas...

 

Überhaupt hört man amüsante Geschichten aus dieser Branche. Es soll - wie aus anderen direkten Quellen zu erfahren war, nicht so unüblich sein, dass sich der Cpt. bei einem Leerflug nach hinten zu einem kurzen Nickerchen in edler Ledergarnitur verabschiedet. Enroute versteht sich ;)

 

Ich höre diese Stories - sofern sich ein allfälliger Übertreibungsanteil in Grenzen hält - ganz gerne, weil es zeigt, dass sich neben all den Procedures auch menschliche Aspekte durchziehen, von denen man als "Fussgänger" selten hört.

 

Ein wiederum anderer Executive Pilot erzählte meinem alten Herren mal, dass man bei mit Russen besetzter Kabine in jenem Stadium, in welchen bereits mehrere leere Vodka Flaschen am Boden herumrollen und die allgemeine Lautstärke steigt, man gerne die Kabinentemperatur "dezent" herunterdreht und auch etwas an der cabinpressure fummelt,...was sich letztendlich schlaffördernd auswirken soll :)

 

Ich freue mich über die guten Arbeitsmarktbedingungen für junge Piloten und Neueinsteiger. Ertappe mich selbst öfter wieder bei Überlegungen dieser Art, aber wenn Herr/Frau Kapitän um einiges jünger wären als man selbst, hat man es quasi verpennt...und als Hobby wäre es wohl doch etwas teuer, sich in den Profi-Bereich zu begeben.

 

Ich möchte vor allem den Jungen an dieser Stelle noch kurz sagen, dass es wichtig ist, gewissen Visionen und Zielen nachzugehen. Wenn man wirklich WILL und eine gewisse Befähigung aufweist, findet sich ein Weg - trotz Unkenrufen und externen Zweiflern. Motivation lässt einen Heranreifen und sich aus dem Durchschnitt herausentwickeln, dass sieht man auch bei anderen Berufen/Ausbildungen, wo das Umfeld die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, wenn man diese Berufsbereiche ergreifen will, weil's ja eh schon so viele gibt oder das lernen Vom Träumen alleine jedoch kommt selten was zustande. Die Formel lautet: Talent/Befähigung + Motivation + Lernwillen + Realistische Sichtweise = Erfolg, auch unter schwierigeren Rahmenbedingungen

 

Wer es wirklich wissen will, macht den DLR-Test und eine fliegerärztliche Untersuchung auch auf eigene Kosten. Das kostet paar Hunderter, aber dann weiss man ob es sich lohnt, sich ggf. einen Kredit zu nehmen. Die Rahmenbedingungen sind in diesem Fall schon wichtig...

 

ok, ich werde offtopic...

 

Gruss

Johannes

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Ok, die SAT ist eine "Swiss-Interne" Flugschule und so wie ich den Beitrag von Yves verstehe, gehen die Abgänger zur Swiss. Wie sieht es aber bei den Abgängern von privaten Flugschulen - Horizon, Crosscat, etc - aus? Denn trotz Pilotenmangel habe ich den Eindruck, dass sich die Airlines/Business Airlines nicht gerade um Abgänger - v.a. von privaten und externen Flugschulen - reissen.

Erfahrungen von Flugschul-Abgängern würden mich interessieren.

 

Gruess Thomas

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Hallo Thomas und alle anderen !

 

Bin im Juni/Juli mit meinem frozen ATPL fertig geworden. Mitte September hatte ich meine erste Jobzusage. Habe grade mal geschaut, aus meinem Kurs welcher aus 22 Leuten bestand, haben mittlerweile 15 Leute einen Job (sind gerade im Typerating oder sind kurz davor) - Diese sind bei AirBerlin, Germanwings, Eurowings, Ryanair, Lufthansa Cityline, Augsburg Airways und einer bei Triple A untergekommen.

 

Germanwings, Cityline, AirBerlin und Ryanair waren bei uns in der Schule und haben Informationversanstaltungen abgehalten.

 

Für uns waren die Möglichkeiten nach der Ausbildung echt super, weil echt viele Firmen eingestellt haben und noch einstellen.

 

 

Viele Grüße,

 

Dennis

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Ok, die SAT ist eine "Swiss-Interne" Flugschule und so wie ich den Beitrag von Yves verstehe, gehen die Abgänger zur Swiss.

 

Nur 3 von uns gehen zur Swiss. Der Rest zur Air Berlin und zur Edelweiss. Als wir die Ausbildung begannen, hatten wir nichts mit der Swiss zu tun, es war eine private Ausbildung bei der SAT(selbst finanziert). Wir durften uns nachträglich noch bei der Swiss bewerben.

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Markus "Tomcat"

Da kommt bei mir echt die Frage auf ob ich (38) mich mit meinem (bald) JAR PPL und knapp 400 Stunden im Logbuch nicht doch bei der Swiss bewerben soll, als "ready entry" soll das ja gehen.

 

Decisions, decisions.

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Da kommt bei mir echt die Frage auf ob ich (38) mich mit meinem (bald) JAR PPL und knapp 400 Stunden im Logbuch nicht doch bei der Swiss bewerben soll, als "ready entry" soll das ja gehen.

 

Hi!

 

Die grossen "rennomier-Carrier" haben gewisse Alters-Limits bzw. verlangen auch bei ready-entries gewisse Rahmenbedingungen - zumindest wenn man keinen frozen ATPL hat und das interne Flighttraining durchlaufen muss. Von PPL weg kostet das doch viel Geld für die Airline und da sind "junge Hupfer" bevorzugt. Bei der AUA erinnere ich mich an 34 plus paar Tage. Muss aber nicht stimmen. Bei Netjets gab es kürzlich eine grosse Rekrutierungsaktion. An das maximale Alter für die Ausbildung von PPL weg bei Oxford Aviation Training kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Hier sind die Profis gefragt.

 

Aber wie ich erwähnt habe: Wenn Du paar Tausender drauf legst auf IFR + Multiengine + CPL, dann stehen die Chancen derzeit ganz gut, dass es Dich in eine kleine Citation verschlagen könnte. Ein befreundeter Fluglehrer erzählt immer wieder, dass dies ginge und versucht mich zu überzeugen, dass es sich JETZT auszahlt. Um weiterzukommen wird man jedoch um den ATPL nicht herumkommen.

 

Schlussendlich stellt sich auch die Frage, wie lange das derzeitige Hoch noch anhält, da ja bekannt ist, dass der Arbeitsmarkt für Piloten gewissen Schwankungen unterliegt. Auf Hochs folgen auch wieder Tiefs, wie man hier im Forum gut miterleben konnte.

 

Spass muss es machen und eine Schritt für Schritt Taktik ist auch mit mehreren Lenzen möglich...

 

Gruss

Johannes

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Markus "Tomcat"

Johannes - vielen Dank. Ich glaube die Swiss akzeptiert "readies" bis 38, das Training kostet (meine ich gelesen zu haben) so um die 25 Kilo-Swissies von denen die Airline einen kleinen Teil zahlt, einen grossen Teil finanziert.

 

Nachdem ich ja schon FAA CPL + IR habe sollte ich vielleicht einfach in den USA mein ME Rating machen und dann die amerikanische Schiene fahren ... aber bei den Regionals gibt's viel zuwenig $$$ und für NetJets o.ä. fehlen mir die Stunden im Logbuch. :confused:

 

Decisions, decisions. :007:

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@Markus Tomcat

 

Falls Du auf US-Commuter anspielst - das ist scheinbar ohnehin eine schwierige Sache. Die lassen Dich da kaum ran, wenn Du kein Ami bist. Zumindest ist das der Stand, den ich kenne.

 

Jens alias "sunnfun" hat hier im Forum in Sachen USA und späteren Einstieg/Umstieg grosse Erfahrung. Vielleicht liest er ja mit...

 

Gruss

Johannes

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