frankie_crx Geschrieben 22. September 2007 Geschrieben 22. September 2007 ...soeben gufunden im Netz: Glimpfliche Notlandung einer Propellermaschine Nach der glimpflich verlaufenen Notlandung einer Propellermaschine am Münchner Flughafen am Freitagabend ist die Unfallursache weiter unklar. Das Flugzeug vom Typ "DASH 8-Q400" mit 64 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern an Bord setzte ohne ausgefahrenem Bugrad auf der südlichen Landebahn auf und schlitterte über die Piste. Notgelandetes Flugzeug Wie die Polizei mitteilte, war die zweimotorige Turboprop-Maschine am Freitagnachmittag auf dem Weg von München nach Italien. Als der Pilot in Florenz landen wollte, bemerkte er, dass sich das vordere Fahrwerk nicht ausfahren ließ. Da er in Italien mit dem Defekt nicht landen konnte, kehrte er nach München zurück, wo ein Großaufgebot von Rettungskräften bereit stand. Die 33 Meter lange und knapp 30 Tonnen schwere Maschine landete um 19.52 Uhr ohne ausgefahrenes Bugrad auf der südlichen Piste. Niemand wurde verletzt. Link (inkl. Bilder) http://www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0709/22-notlandung-flughafen-muc/index.xml Die Bergung der havarierten Propellermaschine auf dem Flughafen München dauerte mehrere Stunden. Maschinen dieses Typs hatten in jüngster Zeit mehrfach notlanden müssen: Innerhalb weniger Tage war bei Landungen im dänischen Aarlborg sowie im litauischen Vilnius je das Fahrwerk von DASH 8-Flugzeugen gebrochen. Bombardier selbst hatte bis zur Klärung ein Flugverbot für die "DASH 8" empfohlen. Nach Angaben von "Augsburg Airways", die den Flug im Auftrag der Lufthansa durchgeführt hatte, lag bei dem Unfall in München aber ein anderes Problem vor. "Die Vorfälle scheinen nichts miteinander zu tun zu haben", sagte ein Sprecher. "In Dänemark war das Hauptfahrwerk betroffen, in München aber das Bugfahrwerk. Das sind komplett andere Bauteile". Nach den Notlandungen in Skandinavien seien alle betroffenen Propeller-Maschinen eigens gewartet worden. Die Höhe des Schadens an dem in München verunglückten Flugzeug war zunächst unklar. Die südliche Landebahn war für mehrere Stunden blockiert. 150 Maschinen hatten Verspätungen von mehr als einer halben Stunde, sieben Flüge mussten annulliert werden. hierzu meine Frage: Wurde das Flugverbot für Q400 zu früh aufgehoben??? Zitieren
Viktor D. Geschrieben 22. September 2007 Geschrieben 22. September 2007 hierzu meine Frage:Wurde das Flugverbot für Q400 zu früh aufgehoben??? Wenn du den Artikel gelesen hast, sollte die Frage doch beantwortet sein - es gibt mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit keinen Zusammenhang zu den anderen Notlandungen, insofern hätte ein längeres Flug"verbot" nichts daran geändert. Übrigens gab es nie ein Flugverbot, es war nur eine Empfehlung des Herstellers, bestimmte Maschinen erstmal am Boden zu halten. Zitieren
Thomas-So Geschrieben 22. September 2007 Geschrieben 22. September 2007 .. sind doch nur Flugzeuge von der Sperre betroffen die mahr als 10000 Landungen gemacht haben. Oder? Zitieren
Benjamin M Geschrieben 22. September 2007 Geschrieben 22. September 2007 "In Dänemark war das Hauptfahrwerk betroffen, in München aber das Bugfahrwerk. Das sind komplett andere Bauteile". Was soll man denn noch sagen??? Zitieren
frankie_crx Geschrieben 22. September 2007 Autor Geschrieben 22. September 2007 Die verunglückte Maschine wurde im Dezember 2000 an Augsburgair geliefert. Somit dürfte Sie auch unter die betreffende Flugverbotsempfehlung des Herstellers fallen. Es ist vor allem interessant, dass bereits Anfang des Jahres das gleiche Problem an einer ANA DASH8-Q400 aufgetreten ist. Ebenso handelt es sich hierbei erneut um ein Problem mit dem Fahrwerk, auch wenn man zwischen Bug- & Hauptfahrwerk unterscheiden muss. Zitieren
Viktor D. Geschrieben 22. September 2007 Geschrieben 22. September 2007 Meines Wissens war es eine ANA Q400 und nicht von JAL. Nachher ist man natürlich immer schlauer... Dass bei tausenden täglichen Landungen mit dieser Maschine nicht nach einem Vorfall alles lahmgelegt wird, dürfte klar sein. Aber auch, dass jetzt Untersuchungen kommen und ggf. Teile an intakten Maschinen ausgetauscht werden müssen. Als Laie sollte man nur nicht auf die Idee kommen, Urteile über das Vorgehen von Herstellern oder Airlines zu machen. Diese sind sich der Wichtigkeit der Sache mit Sicherheit bewusst und haben auch den besseren, tieferen Einblick in die Zusammenhänge. Zitieren
CD-R80 Geschrieben 23. September 2007 Geschrieben 23. September 2007 Da er in Italien mit dem Defekt nicht landen konnte, kehrte er nach München zurück, wo ein Großaufgebot von Rettungskräften bereit stand. Ich habe mal eine dumme Frage: Warum darf der Pilot mit so einem Defekt nicht in Italien landen? Ist das allgemein so? Weil vor kurzem musste ja ein anderes Flugzeug, welches Probleme mit dem Fahrwerk hatte, über Rom umkehren und zurückfliegen (soweit ich das noch richtig in Erinnerung habe). Wisst ihr da was drüber? :o Zitieren
Marco Burger Geschrieben 23. September 2007 Geschrieben 23. September 2007 Ich tippe mal auf den gleichen Grund, aus dem der A310 der Hapag Lloyd der Sprit über Wien ausgegangen war. Probleme und Kosten sind "daheim" einfach kleiner. Gruß Marco Zitieren
Benjamin M Geschrieben 23. September 2007 Geschrieben 23. September 2007 Zwischen "nicht können" und "nicht dürfen" besteht ein himmelweiter Unterscheid! München hat 4000m Runway und das gleich 2x, Florenz hat 1x weniger als 2000m. Dazu kommt dann natürlich noch, dass ich meine Maschine lieber an der Homebase auf die Nase setze, als irgendwo im Ausland. Zitieren
Nico Geschrieben 23. September 2007 Geschrieben 23. September 2007 München hat 4000m Runway und das gleich 2x, Florenz hat 1x weniger als 2000m. Korrekt, Florenz hat auf die 05 eine LDA von 1455m, auf die 23 gibt es nur Circling (verursacht durch Berge). Ausserdem ist die Piste ziemlich schmal, nur 30m, also sicher nicht optimal um ohne Bugrad zu landen. gruss Nico Zitieren
Nico Geschrieben 23. September 2007 Geschrieben 23. September 2007 Meines Wissens war es eine ANA Q400 und nicht von JAL. Nachher ist man natürlich immer schlauer... Dass bei tausenden täglichen Landungen mit dieser Maschine nicht nach einem Vorfall alles lahmgelegt wird, dürfte klar sein. Aber auch, dass jetzt Untersuchungen kommen und ggf. Teile an intakten Maschinen ausgetauscht werden müssen. Als Laie sollte man nur nicht auf die Idee kommen, Urteile über das Vorgehen von Herstellern oder Airlines zu machen. Diese sind sich der Wichtigkeit der Sache mit Sicherheit bewusst und haben auch den besseren, tieferen Einblick in die Zusammenhänge. Es war eine ANA. Die Ursache von den Bruchlandungen von SAS und ANA haben ziemlich sicher nichts miteinander zu tun. Bei der ANA war es meines Wissens ein Fehler von der Technik. Anscheinend wurden dort nach der Wartung Teile von der Nose Wheel Door verkehrt eingebaut. Die Doors verklemmten dann beim Gear einfahren und somit konnte das Gear nicht mehr ausgefahren werden (wäre jetzt im jüngsten Fall von München theoretisch auch möglich, wer weiss). Im Fall von SAS ist es gemäss Bombardier auf Korrosion zurückzuführen, siehe folgende Meldung: Als Grund für die R/H Main Gear Unsafe Condition wurde in beiden Fällen ein Lösen des Actuator ROD ENDs vom Actuator Piston identifiziert. Dies geschah mit hoher Wahrscheinlichkeit schon bei der letzten Gear Retraction. Das Rod End verbindet den Actuator, der seinerseits mit der Flugzeugstruktur verbunden ist, mit dem Fahrwerk. Das Fahrwerk wird vom Actuator hochgezogen, das Gear Uplock verriegelt das eingefahrene Fahrwerk und es bleibt eine Zugbelastung auf der Verbindung zwischen Rod End und Piston, dabei löste sich die Verbindung - die Schraubverbindung war durch Korrosion geschwächt. Erst bei der nächsten Extension wirkte sich der Fehler aus, indem das Fahrwerk ungebremst ausgefahren ist (aufgrund der fehlenden Verbindung des Actuators mit dem Fahrwerk). Bei einer Alternate Extension würde das Fahrwerk zumindest noch durch umgewälzte Restflüssigkeit im Actuator und den Leitungen etwas abgebremst. Dieser ungebremste Fall wurde auch als Erklärung für die Beschädigung der Rahmenstruktur genannt (das gesammte Gear wiegt ungefähr 400kg), die wiederum ein Einrasten des Fahrwerks mittels Overcentre verhinderte, das betroffene Fahrwerk wurde nie "safe". Eine Alternate Gear Extension oder weitere Versuche das Fahrwerk zu "cyclen" änderten nichts an dieser Tatsache. Das Fahrwerk konnte aufgrund der fehlenden Actuatorverbindung nicht mehr eingefahren werden. Nachdem der Grund für die Vorfälle bekannt war erarbeitete Bombardier ein Inspektionsverfahren in Abhängigkeit des Alters der Actuator. Auch bei entsprechenden Findings (Korrosion an der besagten Verbindungsstelle) können die Actuator repariert werden und die Flugzeuge wieder in Betrieb gehen. Gruss Nico Zitieren
CD-R80 Geschrieben 24. September 2007 Geschrieben 24. September 2007 Achso, hätt ich ja selber draufkommen können...aber man verliest sich ja in der heutigen Zeit ziemlich schnell :o Vielen Dank für eure Antworten!! Zitieren
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