Jobanfragen - wie schreibt man das?!?

[Schindi]

Hallo zusammen!

 

Ist ja irgendwie auch denkwürdig: nach buchstäblich jahrzentelanger Ausbildung und Schulung wird auch mal ein Akademiker aufs echte Berufsleben losgelassen, aber wenn etwas an ETH und Uni nicht unterrichtet wird, dann so wissenschaftlich Unwichtiges wie "Wie komm ich zu 'ner Stelle?"...

 

Ich bin gerade dabei, die ganze Schweiz hoch und runter freie Stellen im Bereich Umwelt/Natur/Ökologie zu suchen, aber mit mässigem Erfolg. Nun habe ich vor, potentielle Arbeitgeber auch direkt anzuschreiben und nach Stellen und Möglichkeiten zu fragen, bin mir aber nicht sicher wie ich da vorgehen soll. Also nicht direkt eine Bewerbung zu einer ausgeschriebenen Stelle, sonder eine Kontaktaufnahme meinerseits.

 

Habt Ihr mir vielleicht ein paar Tips, wie man sowas am besten formuliert? Ich weiss nicht wieviel Sinn es macht bei einer ersten Anfrage grad das ganze Paket mit detailliertem Lebenslauf, Publication Record, Zeugnissen und weiss-auch-nicht-was-alles mitzuliefern.

Ich denke besser wäre schlicht ein kurzer Vorstellungsbrief in dem mein bisheriger Werdegang sowie meine Absichten und Interessen kurz erläutert werden. Was denkt Ihr zum Thema?

 

Jegliche Info und Idee wird sehr geschätzt! :)

[Roli LSMU]

Hallo Markus

 

Das Nidair hat zwar immer noch geschlossen, aber ich könnte dir bei einem Bierchen sicher ein paar Tipps geben. Ich hätte auch einen Draht zu Personalfachkräften, welche sicher einen Blick auf deine Schriften werfen würden.

 

Melde dich, falls ich dir Hand bieten soll.

[Viktor D.]

Jaja, sowas ist echt immer eine komische Angelegenheit. Wenn man nur wüsste, wie derjenige drauf ist, der es liest :)

 

Prinzipiell: Den potentiellen Arbeitgeber wird zunächst interessieren, welche Qualifikation du hast. Dazu zähl nicht unbedingt die Schule auf, sondern eben deine Qualifikation. Auch wird er wissen wollen, in welcher Richtung du eine Stelle suchst bzw. was du dir für Tätigkeiten vorstellst, hier kannst du eine Überleitung aus deiner Qualifikation zu deiner Suche machen, wenns passt.

 

Ich bin momentan dabei, ähnliches zu machen und glaube, dass eine eher nicht zuuu förmliche und lange Anschrift, sondern ein kurzer Brief mit der Frage, ob sie grundsätzlich bereit wären, sich deine Bewerbungsunterlagen anzusehen.

 

Ist aber alles nur meine Meinung bzw. mein Vorgehen. Ob es richtig ist, weiß ich nicht, aber da ich ähnliches erfolgreich für einige Praktika während meines Studiums machen musste (und fast durchweg positive Rückmeldung bekam) behalte ich das bei :)

[dschaedl]

Hallo Markus

 

Ich habe mir das letzte Mal die Tips von Kuehnhanss (unter 'Tipps') zu Gemüte geführt. Ich finde es sehr unterhaltsam geschrieben und es war für mich ziemlich aufschlussreich mal in den Kopf eines HR-Menschen sehen zu können. (früher war noch mehr auf seiner Seite publiziert... nur das hilft dir wohl nicht mehr:004: ). Evtl. könnte es sich auch lohnen sein Buch zu kaufen - ich kenne es aber nicht.

 

Warum schickst Du bei einer Spontanbewerbung nicht gleich das ganze Dossier? Ansonsten muss der HR-Mensch sich zuerst wieder bei dir melden - da nimmt er evtl. lieber die nächste Bewerbung zur Hand...

Oder frag doch zuerst telefonisch nach ob überhaupt Chancen bestehen, wie sie's gerne hätten etc. (aber nicht am frühen Morgen, nach dem Mittag oder vor Feierabend :005: )

 

viel Erfolg & Glück bei der Jobsuche!!

Daniel

 

P.S.

meine Schwester sucht seit einiger Zeit auf ganz ähnlichem Gebiet.... ist nicht so einfach.

[Tobisky]

http://www.jobs.ch

Hier findest du auch einige Infos.

[Johannes Müller]

Aus Sicht der anderen Seite (wir bekommen immer wieder Bewerbungen zugeschickt) ... würde ich dir vorschlagen, das ganze möglichst einfach zu gestalten und neben dem eigentlichen Brief nur sehr, sehr wenig mitzuschicken (wenn überhaupt!).

 

Wenn mich ein Bewerber interessiert, dann frage ich gerne nach und fordere weitere Informationen und Unterlagen an. Ein guten, neuen Mitarbeiter zu finden kostet sehr viel (Zeit und Geld), da ist ein bisschen hin-und-zurück nicht relevant (und es gibt auch gleich einen kleinen Einblick in den Bewerber - geht es schnell? ist er höflich? verstehen wir uns? etc).

 

Wenn mich ein Bewerber grundsätzlich nicht interessiert (z.B. keine offene Stelle) dann will ich den ganzen Karsumpel nicht bei mir haben - egal ob ich es zurückschicke oder nicht. Bitte bloss nicht eine ganze Mappe mitsenden, das kostet dir Geld, mich nervt es, und irgendwie wird doch erwartet, dass man alles zurückschickt, auch wenn man auf den Unterlagen z.T. Notizen macht, d.h. man muss die Unterlagen fast kopieren, wenn man eine Kopie für die Akten oder für später will... bah!

 

Was ich einige Male schon gesehen habe waren E-Mail-Bewerbungen, wo viele Unterlagen als Scan / PDF angehängt waren - oder wo ein Verweis auf eine private Homepage mit weiteren Unterlagen war. Das macht es für mich einfacher, man hat ja dann alle Unterlagen, und kann mit dem Medium "E-Mail" relativ schnell auch eine erste Antwort geben. Allerdings, trotz meiner EDV-lastigkeit, würde ich eine schriftliche Anfrage (ein Brief, ohne Beilagen) eher empfehlen - schon nur wegen der höheren Sicherheit, dass die Nachricht wirklich bei der richtigen Person ankommt.

 

Rückfragen ist sicher auch ein Thema - was tun, wenn keine Antwort kommt... Ich persönlich finde solche Rückfragen nicht so schlimm, solange nicht übertrieben wird. Eine solche Rückfrage ist für mich ok, wenn danach immer noch keine Antwort kommt, dann kann man davon ausgehen, dass es eine Absage ist.

 

Ich bin sicher nicht der typische HR-verantwortliche, aber vielleicht hilft es trotzdem :)

 

Gruss + viel Glück!

Johannes