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Geschrieben

Ich bereite gerade einen Artikel über den Realitätsgrad von Flugsimulationen vor.

 

Ich bräuchte dafür ein paar Aussagen einiger echter Piloten, die auch einen Flugsimulator benutzen: Für wie realistisch haltet ihr die üblichen Desktop-Flugsimulationen? Wo sind ihre größten Schwachstellen?

 

Am interessantesten wären solche Aussagen natürlich, wenn der Pilot das Flugzeug, dass er im echten Leben fliegt, auch schon einmal im Simulator ausprobiert hätte.

 

Außerdem habe ich hier einen kleinen Fragebogen hergestellt. Ich würde mich sehr freuen, wenn dort ebenfalls ein paar Leute teilnehmen würden (nicht nur solche mit Pilotenschein).

 

Falls mir irgend jemand etwas ein wenig privater mitteilen möchte, kann er mich hier erreichen: paperflyer@web.de

 

Vielen Dank schon einmal

-Bastian

Geschrieben

Vielleicht würde dieser Thread im "Avitik Stammtisch" besser "funktionieren" !

Längst nicht alle "echten Piloten" lesen hier im "Simulationsteil" des Forums immer mit. :o

 

Beste Grüsse

Andy :)

Geschrieben

Ich sag mal was: Es kommt sicher drauf an. Für VFR ist ein Flusi IMHO nur sehr, sehr eingeschränkt zu gebrauchen - man sieht einfach nicht so gut raus und das was man sieht ist meist viel zu wenig hoch aufgelöst.

IFR kann ich nicht wirklich, aber da da für den Ungeübten eigentlich erst mal das schwierigste ist, das Flugzeug nach Instrumenten zu steuern, obwohl in IMC einem das Gefühl ganz was anderes machen lassen möchte, hat es mit Realität auch relativ wenig zu tun. Erfahrung in IMC am Flusi erlauben es noch lange nicht, dasselbe auch in Echt zu tun. Und wenn man nicht sehr viel Equipment hat ist die Bedienung auch nicht realisisch.

Dann kommt's halt drauf an: Ohne FI wird man nie auf die Idee kommen, welche Procedures da so für ne kleine Runde VFR zu machen sind…

Also, wenn die Frage darauf abzielt, ob ein Flugsimulator etwas mit einem realen Flugzeug zu tun hat: Ja. Aber IMHO sind genau die Dinge, die das Fliegen anspruchsvoll machen nur eingeschränkt möglich.

Zu guter letzt: Das Gefühl, dass es 'echt' ist und man im Zweifelsfall nicht einfach 'Reset' drücken kann macht sehr, sehr viel aus - finde ich.

Geschrieben

@ Bastian

 

Deine Frage finde ich durchaus interessant,

 

daher ein paar persönliche Betrachtungen >

 

Die heutigen Flugsimulationen / Verfahrenstrainer, speziell der Microsoft FSX (aber auch der FS9 und der X-Plane [einen Gruss an den Hermi!] ) sind durchaus schon sehr beachtlich, virtuelle Flugrealität und reale Fliegerei schmelzen aus meiner Sicht immer mehr zusammen.

 

 

VFR Training >

 

Unter der Photoszenerie Switzerland Professional z.B. ist ein VFR Training durchaus sinnvoll. Man kann die Geländeorientierung / terrestrische Navigation mit Hilfe der ICAO Luftfahrtkarte der Schweiz (ICAO 2253-B / 1:500.000) wie in der Realität durchführen und trainieren. Dabei macht es aus 'VFR Trainingszwecken' auch einen Sinn, wenn virtuell wie in der Realität grundsätzlich die Täler nicht in der Talmitte, sondern eher in der einen oder anderen Hangnähe ausgefolgen werden, damit man auch in einer eventuell auftretenden Notsituation eine flotte, aber vor allem eine sichere 180° Wende ohne Hindernisse durchführen kann, falls das Tal kontinuierlich immer mehr 'zumachen' und ansteigen sollte. Während des realen Fliegens muss ein plötzlicher und unerwarteter Motorausfall immer mit einkalkuliert und im Hinblick auf eine Notlandung daher das Gelände nach geeigneten Wiesen oder Feldern regelmässig bewerten werden. So sollte aus 'VFR Trainingsgründen' auch virtuell unter den Flugsimulatoren / Verfahrenstrainern immer geflogen werden.

 

Mein virtuelles Flugempfinden (VFR und auch IFR) ist in den fast zwanzig Jahren virtuellen Flugsimulations-Training schon so ausgeprägt worden, dass ich fast keinen Unterschied mehr zur realen Fliegerei verspüre. Das bedeutet aber auch ein regelmässiges Training unter den Flugsimulatoren / Verfahrenstrainern und auch ein ausgeprägter Wille zu einem realitätsbezogenen Fliegen und Denken (z.B. auch reale und vollständige Checklisten *** verwenden, räumliche Vorstellung kontinuierlich schulen, reale VFR Flugplatzkarten studieren, Platzrundenhöhen beachten, vorgegebene Sichtflugstrecken ab- und anfliegen ... ).

 

 

Ein virtueller Absturz ist in der Regel unter Flugsimulationen nicht tödlich, in der realen Fliegerei hingegen schon. Das mindeste sollte nach einem virtuellen Absturz sein, dass man anschliessend den Grund des Absturzes analysiert und auch die Fähigkeit trainiert, einen angemessenen Ärger zu verspüren und die Sache ernst zu nehmen (aber gegen einen guten Cafe ist während des virtuellen Trainings nichts einzuwenden [das geht zumindest in der Privatfliegerei nur sehr schlecht], auch nach einem virtuellen, also nicht tödlichen Absturz, kann man sich nachher ohne besonders schlechtem Gewissen durchaus mit einem guten Cafe verwöhnen und Gott danken, dass man noch lebt ... ;) ... ) - aber das war's dann auch schon mit der 'Verwöhnerei' ... ;) ... OK!

 

 

IFR Training >

 

Beim virtuellen IFR Training ist aus meiner Sicht die Verschmelzung von virtueller und realer Fliegerei noch stärker ausgeprägt als beim virtuellen VFR Training. Das Training sollte unbedingt unter virtuellen IMC Bedingungen ablaufen, also entweder direkt in Wolken oder Nebel oder über einer geschlossenen Wolkenschicht. Dabei sind die virtuellen IFR Anforderungen unter renommierten Flugsimulationen schon sehr hoch zu bewerten. Sehr sinnvoll vor allem unter der Verwendung von originalen z.B. Jeppesen 'Standard Instrument Depature Routes' (SIDS), Enroute Charts, 'Standard Terminal Arrival Routes' (STARS), sowie der 'ILS Approach Charts' ... udgl. .

 

Sehr wichtig ist es, dass man während eines virtuellen Trainings so gut wie nie eine Pausetaste betätigt, sondern rechtzeitig schon im Vorfeld des bevorstehenden virtuellen Fluges eine exakte und auch vollständige Flugvorbereitung wie in der Realität durchführt. Das ist in der realen Instrumentenfliegerei, als auch in der virtuellen Instrumentenfliegerei in der Regel sehr aufwendig, aber auch sehr interessant.

 

Wenn bei einem virtuellen IFR Flug während des Anfluges auf einem Flughafen unter IMC Bedingungen und unter der Zuhilfenahme von STARS und ILS Approach Charts unter diesen aussergewöhnlichen Anforderungen Dein Herz rascher zu schlagen beginnt, dann machst Du die Sache richtig.

 

 

Für diejenigen, die keinen Privatpilotenschein erlangen wollen, wäre eine PPL VFR oder/und PPL IFR Theorieausbildung im Hinblick auf eine möglichst reale 'Bedienung' der Flugsimulatoren / Verfahrenstrainer eine durchaus sehr lohnenswerte Investition, was aber nicht unbedingt sein muss. Dem Druck einer erfolgreich bestandenen 'PPL Theorieprüfung und PPL Praxisprüfung' braucht man sich dann auch nicht auszusetzen.

 

Grüsse Robert

 

 

***) die 'Aerosoft DA20 Katana X' ist für ein virtuelles VFR Training sehr zu empfehlen, man nehme dazu auch die originalen DA20 Checklisten zur Hand und gehe 1:1 so vor, als sitze und fliege man in einer realen Katana ... - ich fliege in der Realität fast ausschliesslich Diamond Aircraft Maschinen (Katana DA20, DV20, Diamond Star DA40)

 

Auf der AERO 2007 in Friedrichshafen (internationale Flugmesse) hatte ich heuer im April (kein Aprilscherz) die Möglichkeit, mit dem Diamond Aircraft D-JET (noch ein Experimental) in Form eines vollkommen realen D-JET Simulators (Diamond Simulation) eine Platzrunde in Frankfurt/Main zu fliegen. Dabei konnte ich bei Kurvenflügen G-Kräfte verspüren, obwohl keine realen G-Kräfte vorhanden waren. Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass bei genügend realitätsbezogenen Flugsimulationen durchaus auch Gefühle von Beschleunigungskräften empfunden werden können, obwohl der Simulationskörper in der Realität keinen Beschleunigungskräften unterworfen wird.

Geschrieben

Auch ich benütze den Flusi ab und zu zum üben, obwohl ich zum einprägen der Flugstreck nun immer mehr den Googelearth benütze, weil das schneller geht.

 

Aber wärend der Flugausbildung habe ich auf dem Flusi die ganzen Abläufe und Checklisten trainiert. Auch die Voice kann man ganz gut am PC üben.

 

Aber um ein richtiges Gefühl fürs Fliegen zu bekommen oder um landen zu üben ist der Fluis nicht geeignet.

 

Meine Fluglehrerin hat mir übrigens damals gesagt, dass Flugschüler die zu Hause am Simulator üben die Abläufe schneler begreifen und vor allem beim IFR viel früher prüfungsreif sind.

Markus Burkhard
Geschrieben
Für VFR ist ein Flusi IMHO nur sehr, sehr eingeschränkt zu gebrauchen - man sieht einfach nicht so gut raus und das was man sieht ist meist viel zu wenig hoch aufgelöst.
Hallo Patrick

 

Das war mal so, aber es gab gewaltige Fortschritte für VFR. Bezüglich der eingeschränkten Sicht git es heute Dinge wie Triple Head 2 Go wo man dann 3 TFTs nebeneinander reiht, dies kombiniert mti einer Track-IR Einrichtung um die Kopfbewegungen in den Simulator zu übertragen. Resultat: Man kann im virtuellen Cockpit mit exzellenter Sicht über die Motorhaube schauen, zum Cockpit raus lehnen, extrem schnell die Blickrichtung ändern, sich bücken um im Final Turn lefthand doch noch die Runway sehen zu können.... und und und... von eingeschränkter Sicht kann mit dieser Kombination keine Rede mehr sein. Klar, teuer an dieser Variante sind vor allem die drei TFTs, aber die werden auch je länger je billiger...

 

Hohe Auflösung, das ändert sich jetzt vor allem mit dem FSX, da werden nun extrem hoch aufgelöste Texturen unterstützt.

Und abgesehen von Fotoszenerien bekommt man heute ja fast weltweit alle Strassen, Seen, Küstenlinien und Flüsse gemäss GPS Daten in den Sim geliefert... Dazu noch ein 10 Meter Höhenmodell... Wird wirklich immer besser.

 

Natürlich wird das reale VFR Training nicht ersetzt, aber eben, die Schritte nach vorn waren in den letzten 3 Jahren enorm.

 

Gruess

Markus

Geschrieben

Hallo Bastian,

 

such mal in den Beiträgen von Peter Guth, er hat viel und ausführlich darüber geschrieben.

 

Hier ein Thread von vielen den ich spontan über das Stichwort "Fischvergiftung" gefunden habe:

 

http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=5151&highlight=fischvergiftung

 

Vielleicht kann dir auch Peter direkt mit Links zu seinen Beiträgen weiterhelfen. Das Thema wurde in jedem Fall mannigfaltig durchdiskutiert.

Geschrieben
H

mit dieser Kombination keine Rede mehr sein. Klar, teuer an dieser Variante sind vor allem die drei TFTs, aber die werden auch je länger je billiger...

 

OK, das nicht aus dem Fenster blicken können (mit änderndem Winkel etc.) war für mich bisher wirklich das grösste Hindernis. Das hab ich so noch nie gesehen. Klingt cool.

Was die Auflösung angeht, kann natürlich sein, dass man mit dem nötigen Aufwand die nötige Auflösung hinkriegen kann (halt so im Stil von : Da bei der Brücke den Fluss anschneiden, dann auf den Turm zu, links um's Schulhaus, schön über's Hochhaus, im Final genau über das Silo vom Bauernhof etc.

(von wo sprech ich wohl ;) )

Geschrieben

Hallo, diese Frage kann man ja nicht generell beantworten, es kommt darauf an wie du es gestaltest denn es besteht wohl ein gewaltiger Unterschied darin, ob ich mit einer Default 737 und FS-ATC unterwegs bin, oder ein Homecockpit mit mehreren Monitoren, und Avionics mein eigen nenne, zudem Online fliege und nach Airlineprocedures verfahre, JAR-OPS Regeln beachte usw. usw.

 

Inwieweit Simulation an der Realität liegt, kann man ja für ca. 300 Euronen selbst für eine Stunde im Full-Motion Simulator testen. Heutzutage ist alles möglich, ich habe das mal so in etwa finanziell überschalagen, ein Fullmotionsimulator einer 737 würde incl. der Plattform mit 1000 kg Tragkraft, dem Cockpit, Beamer, Hard- und Softwar und halt allem was dazu gehört so um die 80000 € liegen. Ich rate für diesen Fall eher zur eigenen Fluglizenz, eine katana oder so gleich mit inbegriffen, dies ist dann auf jeden Fall realistischer.

Markus Burkhard
Geschrieben
OK, das nicht aus dem Fenster blicken können (mit änderndem Winkel etc.) war für mich bisher wirklich das grösste Hindernis. Das hab ich so noch nie gesehen. Klingt cool.
Die Einrichtung mit den drei Bildschirmen habe ich selber noch nicht am laufen, aber ja alles zusammen ist dann wirklich cool. 3 19" TFTs nebeneinander ergeben für sich schon ein grosses Blickfeld, die Kopfbewegungen noch dazu und man kann wirklich nur noch staunen.

 

Was die Auflösung angeht, kann natürlich sein, dass man mit dem nötigen Aufwand die nötige Auflösung hinkriegen kann (halt so im Stil von : Da bei der Brücke den Fluss anschneiden, dann auf den Turm zu, links um's Schulhaus, schön über's Hochhaus, im Final genau über das Silo vom Bauernhof etc.

(von wo sprech ich wohl ;) )

Gut für Circuits reicht dann wohl die Fototextur nicht mehr, da müssen dann die Silos, Brücken und Schulhäuser schon in 3D her. Und solche Szenerien sind natürlich schon noch recht rar. Aber technisch möglich wäre es alleweil, man braucht "nur" jemand der die Gebäude erstellt und texturiert.

 

Gruess

Markus

Geschrieben
Die Einrichtung mit den drei Bildschirmen habe ich selber noch nicht am laufen, aber ja alles zusammen ist dann wirklich cool. 3 19" TFTs nebeneinander ergeben für sich schon ein grosses Blickfeld, die Kopfbewegungen noch dazu und man kann wirklich nur noch staunen.

 

So klingt es. Die 3 Bildschirme allein sind nicht spannend (so ein Setup hatte ich schon mal vor Jahren).

 

Gut für Circuits reicht dann wohl die Fototextur nicht mehr, da müssen dann die Silos, Brücken und Schulhäuser schon in 3D her. Und solche Szenerien sind natürlich schon noch recht rar. Aber technisch möglich wäre es alleweil, man braucht "nur" jemand der die Gebäude erstellt und texturiert.

 

Ja, und das halt nicht für dein Heimatflugplatz den man eh auswendig kennt, sondern eben für jeden anderen ;)

Und dann muss man eben beim Anflug auf einen unkontrollierten Platz richtig schön aus dem Fenster schauen können, so dass man das Lande-T findet und noch ein bisschen Lookout etc. etc.

Geschrieben

 

Aber um ein richtiges Gefühl fürs Fliegen zu bekommen oder um landen zu üben ist der Fluis nicht geeignet.

 

 

Gerade zum Üben und vor allem zum Perfektionieren von realen Landungen sind die PC Flugsimulationen hervorragend geeignet, glaube mir das. Du fightest beim Landeanflug real als auch virtuell im gleichen Ausmass. Ich habe in den fast zwanzig Jahren regelmässigen PC Flugsimulator- / Verfahrenstrainer Training schon so unglaublich viele Landungen absolviert, die ich mir im realen Fliegerleben hätte nie leisten können. Das macht sich bemerkbar. Dadurch ist die Qualität der realen Landungen sehr hoch.

 

Der 'Diamond Simulation' D-JET Simulator kostet dzt. i.e. die Hälfte des realen und zukünftigen Kaufpreises des Diamond Aircraft D-JETs. Wie schon in meinem vorangegangenen Beitrag erwähnt, konnte ich heuer während der AERO 2007 in Friedrichshafen mit diesem D-JET Simulator eine Platzrunde in Frankfurt/Main fliegen. Natürlich ist das D-JET Simulator Cockpit nicht zu vergleichen mit den üblichen standard PC Flugsimulator Bildschirm Cockpits, auch die vollkommen durchgehende und geschlossene 180° Rundumsicht kann nur sehr schwer mit z.B. einer Matrox TripleHead2Go unter mehreren Bildschirmen auf unseren Systemen nachgebildet werden (ausser unter der Verwendung von drei Hochqualitäts-Beamern auf eine 180° gewölbte Projektionswand). Aber die D-JET Flugverfahren waren vollkommen identisch mit denen auf unseren Flugsimulations-Systemen. Auch der D-JET Landeanflug auf Frankfurt war in keiner Weise anders oder besser als auf unseren PC Systemen ... auf den Preis eines Simulators kommt es also nicht an ...

 

Grüsse Robert

Geschrieben

vielen Dank für eure Antworten!

Ich habe diese Frage noch in ein paar anderen (wesentlich größeren) Foren gestellt, aber niemand hat so gute und aufschlussreiche Antworten gegeben wie ihr hier!

 

Ich würde gerne einen Vergleich zwischen einem simulierten Flugzeug und einem realen Flugzeug machen.: Ich würde ein simuliertes Flugzeug in gewisse, definierte Situationen bringen und seine Reaktionen dann mit der zu erwarteten realen Reaktion vergleichen. Gäbe es unter euch jemanden, der Interesse hätte, mir bei einem solchen Experiment zu helfen? Insbesondere bräuchte ich natürlich die Aussage eines realen Piloten.

 

Gerade die Diamond Katana scheint sich mir da anzubieten, da sie sowohl für X-Plane als auch für Microsoft Flight Simulator in guter Qualität verfügbar ist. (Korajman?)

 

Übrigens besitze ich ebenfalls ein TrackIR und bin ein sehr großer Fan davon! Die TripleHead-Geschichte ist mir einfach zu teuer - Am Ende ist es ja doch "nur" ein Simulator ;)

 

Gruß

-Bastian

Geschrieben

 

... ich würde gerne einen Vergleich zwischen einem simulierten Flugzeug und einem realen Flugzeug machen.: Ich würde ein simuliertes Flugzeug in gewisse, definierte Situationen bringen und seine Reaktionen dann mit der zu erwarteten realen Reaktion vergleichen ...

 

 

Also Bastian, Dein zweiter Beitrag passt aus meiner Sicht sehr gut hier herein. Ich wollte nämlich noch gestern in diesem von Dir gestarteten Thread aus Gründen der Vollständigkeit ein Beispiel anführen, wo die derzeitige virtuelle Microsoft Flugsimulatorenrealität überhaupt nicht mit der realen Flugrealität im Einklang ist. Ich habe aber dann auf diesen ergänzenden Beitrag vergessen, daher stellt für mich Dein zweiter Beitrag sozusagen in dieser Sache den 'Missing Link' dar und dient für mich auch als Erinnerung.

 

Vergleich des Stallverhaltens einer realen Diamond Katana DA20 mit einer virtuellen 'Aerosoft DA20 Katana X' für den Microsoft Flugsimulator X >

 

Ein überzogener Flugzustand wird in der Fliegersprache auch als 'Stall' bezeichnet. Der Stall wird z.B. während einer PPL Ausbildung professionell geschult und unter weitgehend ungefährlichen Bedingungen während eines Fluges provoziert. Dabei wird in genügend grosser Flughöhe und in der Regel bei gutmütigen Wetterverhältnissen die Geschwindigkeit des Flugzeuges unter Beibehaltung der Flughöhe kontinuierlich reduziert und zwar so lange, bis die an dem Tragflächen-Anströmprofil integrierte Stalleinrichtung das über einen Kunststoffschlauch angebrachte und im Cockpit installierte 'Stall-Pfeiferl' mit einem akustisch sehr unangenehmen und ohrenbetäubenden Ton zum Pfeifen bringt. Bei weiterer Reduzierung der Fluggeschwindigkeit kommt man immer 'tiefer' in den überzogenen Flugzustand hinein, bis irgend wann einmal der Steuerknüppel am Sitz anschlagen wird und das Flugzeug dadurch in weiterer Folge auch an Höhe verliert. In diesem sehr kritischen Flugzustand darf nur mehr durch ein sehr gefühlvolles Betätigen der Seitenruder das Flugzeug in der horizontalen Fluglage gehalten werden. Die Querruder dürfen in der Regel in diesem Zustand auf Grund der Querruderumkehrwirkung nicht mehr betätigt werden. Nur kurz > die Querruderumkehrwirkung hat während eines Stalls den Effekt, dass z.B. bei einem Querruderausschlag nach links das Flugzeug in vielen Fällen ganz plötzlich und unkontrolliert nach rechts wegkippen und anschliessend nach unten ausbrechen wird. Durch rasches neutralisieren des Steuerknüppels und durch kräftiges Betätigen eines der Seitenruder, entgegengesetzt dem Drehverhalten des Flugzeuges, kann man das Flugzeug grundsätzlich immer und ohne nachhaltige Probleme abfangen und wieder in einen normalen Flugzustand führen.

 

Da diese Stallprozedur auch fast immer ein Bestandteil eines JAR-FCL Proficiency Checks oder eines JAR-FCL Übungsfluges zur Verlängerung von Fluglizenzen ist, wäre ein vorheriges Simulatortraining z.B. unter dem FSX durchaus sinnvoll.

 

Wer aber meint, dass ein realistisches virtuelles Stalltraining unter dem FSX oder einer seiner Microsoft Vorgängerversionen möglich wäre, der irrt.

 

Seit mehr als zehn Jahren erwarte ich mir unter den Microsoft Flugsimulatoren den 'Einbau' eines realistisch programmierten Stallverhaltens unter Berücksichtigung der Querruderumkehrwirkung. Bis einschliesslich des FSX hat man aber bei Microsoft/ACES auf diese spezielle Flugrealität vergessen oder ihr ganz einfach zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

 

Wie sich in dieser Sache der X-Plane verhält, weiss ich nicht. Vielleicht kann uns ein 'X-Planer' seine Erfahrungen mit Stalls unter X-Plane mitteilen.

 

Die reale Katana DA20 / DV20 verhält sich während eines Stalls in der Regel ausgesprochen gutmütig ***. Bei ausreichender Provozierung der zuvor genannten Stallbedingungen wird aber auch die Katana den aerodynamischen Gesetzmässigkeiten zu gehorchen haben und durch die speziellen aerodynamischen Stalleigenschaften durch die Querruderumkehrwirkung nach links oder nach rechts wegkippen und anschliessend nach unten ausbrechen ( *** > aber die Diamond Katana ist eines der wenigen Flugzeuge, die über den kritischsten Stallzustand hinaus insofern wieder 'stallstabil' werden kann, dass sogar unter hochkonzentrierten, äusserst gefühlvollen und sehr geringfügigen Querruderausschlägen das Flugzeug horizontal, also um die Flugzeuglängsachse, gehalten werden kann und nicht zwingend eine Querruderumkehrwirkung eintreten muss).

 

Die 'Aerosoft DA20 Katana X' für den FS9 oder für den FSX hat ein ausgesprochen unrealistisches virtuelles Stallverhalten. Sie kommt zwar etwa bei der realen Stallspeed in kurzzeitig alternierende Stalls **** hinein, aber von einer Querruderumkehrwirkung ist unter keinen Stallbelastungen etwas zu bemerken. Sie ist nicht wie ihr reales Vorbild dauerhaft in einem Stallzustand zu halten, vielmehr kippt sie ständig um die Querachse nach vorne weg, holt Fahrt auf und kommt schliesslich wieder in den Stall. Das geht dann endlos so weiter, was natürlich so nicht richtig ist.

 

**** > die reale Diamond Katana bleibt (bei richtigen Verhalten des Piloten) solange im Stall kontinuierlich 'drinnen' , bis der Steuerknüppel nach vorne gedrückt wird, oder bis das Flugzeug am Boden aufschlägt ... :). Durch das nach vorne drücken des Steuerknüppels wird das Höhenruder betätigt und das Flugzeug kann wieder Fahrt aufholen und kommt sofort wieder aus dem Stall heraus.

 

EDIT vom 29.07. > ich habe mir gerade gedacht, ob ich nicht diesen Artikel an die Firma Aerosoft schicken soll. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Aerosoft bei der nächsten Katana DA20 X Version eine Verbesserung der Stalleigenschaften berücksichtigen könnte (auch die Ausflaire-Eigenschaften der Katana DA20 X sind nicht besonders gut simuliert worden, da sie in Wirklichkeit wesentlich länger über dem Boden gehalten werden kann, bevor man schlussendlich aufsetzt). Wie weit das Aerosoft im Alleingang ohne der Unterstützung von Microsoft/ACES realisieren kann, weiss ich nicht. Aber das sollte auch nicht unser Problem sein.

 

Grüsse Robert

Geschrieben

Dann werde ich das in X-Plane überprüfen. Bis es soweit ist, wird es allerdings noch dauern, da ich vorher noch einfachere Flugzustände untersuchen werde.

Geschrieben

Ist bei der Aerosoft Katana außer dem Modell und Cockpit sonst noch etwas realistisch,im Flugverhalten ? Mir gefällt sie eigentlich sonst ganz gut.

 

Ich habe auch die Real Air C-172 SP die angeblich sehr realistisch sein soll,aber die läßt sich aus dem Stall nicht mehr ausleiten.Wenn man im Horizontalflug den Stall einleitet, senkt sich die Nase,das Flugzeug holt Fahrt auf,aber reagiert nicht mehr auf Steuereingaben,auch wenn längst genügend Strömung anliegt,es geht bergab wie im StuKa:eek: ,ich habe es bisher noch nicht geschafft das Flugzeug wieder abzufangen.Ich kann mir nicht vorstellen daß dieses Verhalten der realen C-172 entspricht. Was meint ihr ?

Geschrieben

Es könnte schon sein, dass es stimmt, nur wird es dann hier niemanden geben, der das bestätigen kann - so einen Sturzflug wird man wohl nicht überleben... ;)

 

Ich habe die Flight1-172, die dieses Verhalten nicht im Mindesten zeigt. Auch meine X-Plane-172 lässt sich gut abfangen.

Geschrieben
Es könnte schon sein, dass es stimmt, nur wird es dann hier niemanden geben, der das bestätigen kann - so einen Sturzflug wird man wohl nicht überleben...

 

IMHO gehört es zum Zulassungsverfahren, dass ein GA Flugzeug keine solchen Stall-Eigenschaften hat ;)

Geschrieben

Nun,nachdem ich diese Stallübungen in größerer Höhe (5000ft) durchgeführt habe gelingt es mir die Maschine abzufangen,macht nach einer Weile sogar richtig Spaß.

Bisher habe ich die C-172 kaum geflogen.Auch Trudeln kann man damit ganz gut.Aber alles in ausreichender Höhe,sonst kracht´s ganz schnell.Lustig war auch die Notwasserung,wie sie dann blubbernd im Meer versinkt...

Was allerdings weniger realistisch sein dürfte ist die beinahe volle Kunstflugtauglichkeit !,Rollen und Loops gelingen mühelos,da würde sich die reale C-172 vermutlich "zerlegen".

Die RealAir C-172 gibts übrigens als Freeware auf der Herstellerseite,ist allerdings etwas umständlich zu installieren.

Geschrieben

 

Ist bei der Aerosoft Katana außer dem Modell und Cockpit sonst noch etwas realistisch im Flugverhalten ? Mir gefällt sie eigentlich sonst ganz gut.

 

 

Hallo,

 

ausser den 'Stalleigenschaften' und dem 'Ausflairverhalten' entspricht die 'Aerosoft Katana DA20 X' mit einem sehr guten Näherungswert sonst der realen Diamond Katana DA20/DV20.

 

Die ganz speziellen/spezifischen Flug-Eigenheiten eines jeden Flugzeuges treten in den meisten Fällen in Grenz- oder Extremsituationen besonders stark an die Oberfläche, wie z.B. im Stall oder/und beim Ausflairen während einer Landung.

 

In wieweit zum Beispiel der Bodeneffekt (Downwasheffekt) von einem Flugzeug während des Ausflairens optimal genützt werden kann, hängt neben den Pilotenfähigkeiten aber auch noch von der Bauart des Flugzeuges ab (z.B. Hochdecker, Tiefdecker).

 

Die Firma Diamond Aircraft in Österreich/Wr.Neustadt und Kanada setzen mit ihren Produkten (Katana DA20, Diamond Star DA40, Twin Star DA42, DA50, D-JET [noch ein Experimental]) vor allem was die Aerodynamik, das Gewicht und die Lautstärke betrifft vollkommen neue Massstäbe. Die 'Diamond Dimona HK36' stellt als Motorsegler in dieser Diamond Produktreihe hinsichtlich der Aerodynamik leider eine Ausnahme dar.

 

Grüsse Robert

Geschrieben

Hallo !

 

Danke für die Antwort,das heißt daß man die Katana praktisch zur Landung "zwingen" muß,weil sie sonst ewig über der Bahn schwebt ist auch nicht ganz so real.(ich hab die fs9 version)Höhe abbauen ist auch nicht ganz so einfach,mit slippen gehts einigermaßen,ansonsten überschreitet man sehr schnell die Vne,wenn man sie "runterdrücken" will.

 

Gruß ,Thomas

Geschrieben

 

... Danke für die Antwort, das heißt daß man die Katana praktisch zur Landung "zwingen" muß, weil sie sonst ewig über der Bahn schwebt ...

 

 

Hallo,

 

nein, ganz im Gegenteil, die reale Diamond Katana DA20 lässt sich viel länger als ihr virtuelles Gegenstück beim Ausflairen über der Piste halten.

 

Mit den realen Diamond Aircraft Flugzeugen macht ein Slippen für den raschen Abbau der Flughöhe nicht viel Sinn, da durch die sehr aerodynamischen Bauformen zu wenig Luftangriffsflächen zur Verfügung stehen.

 

Ist ein rascher Abbau der Flughöhe mit einer der Diamond Aircraft Maschinen gefordert macht es wesentlich mehr Sinn, die Landeklappen während des Fluges in die LDG Stellung auszufahren. Die IAS muss in diesem Fall <= der 'maximal zulässigen Geschwindigkeit mit ausgefahrenen Klappen' sein (also innerhalb des 'weiss unterlegten' Geschwindigkeitsbereiches im Geschwindigkeitsmesser).

 

Der gesamtparasitäre Widerstand des Flugzeuges ist bei ausgefahrenen Landeklappen in der LDG Stellung ein Maximum, wenn man beim flotten Höhenabbau an die 'maximal zulässige Geschwindigkeit mit ausgefahrenen Klappen' herangeht (der parasitäre Widerstand steigt im Gegensatz zum induzierten Widerstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit), das alles versteht sich natürlich im Leerlauf (Idle).

 

 

Grüsse Robert

Geschrieben

Hallo,

 

Die 'Diamond Dimona HK36' stellt als Motorsegler in dieser Diamond Produktreihe hinsichtlich der Aerodynamik leider eine Ausnahme dar.

 

Das hätte ich jetzt doch recht gerne erklärt, bitte ;)

 

Gruß

Bernhard, auch ein DAI Fan ;)

Geschrieben

Ich habe heute einen kleinen Vergleich ziwschen der Katana in X-Plane und der Katana im FSX gemacht. Leider ist die X-Plane-Variante nicht so gut wie erhofft, allerdings zeigen sich in einigen Fluglagen ähnliche Effekte wie bei ihrem FSX-Pendant.

Beispiel Stall: wenn die Geschwindigkeit zu klein wird, fängt das Flugzeug an, Höhe zu verlieren. Allerdings besitzen alle Steuerflächen weiter ihre normale Wirkung und es ist sogar möglich (mit vollem Höhenruder), das Flugzeuge weiterhin waagrecht zu halten, wobei die Sinkrate recht kontrolliert bleibt. Bei beiden Varianten zeigt sich aber auch, dass bei niedrigen Geschwindigkeiten das Seitenruder besser wirkt als das Querruder. Sideslipping scheint beim FSX gar nicht zu funktionieren. Im X-Plane ist ein Effekt vorhanden, er bleibt jedoch sehr gering.

Was bei X-Plane extrem auffiel war der enorme Effekt der Klappen. Die Nase wird dabei extrem stark nach oben gedrückt, so als hätte man den Stick kurz gewaltsam fast komplett nach hinten gezogen. Dieser Effekt ist beim FSX glücklicherweise geringer.

Geschrieben

 

... Das hätte ich jetzt doch recht gerne erklärt, bitte ;) ...

 

 

Hi DAI Fan ;),

 

wir sprechen jetzt ausschliesslich von der Aerodynamik von Motorseglern, das ist wichtig nochmal explizit herauszuheben!

 

Im aerodynamischen Vergleich zu anderen Motorseglern hat die 'Diamond Dimona HK36' nicht unbedingt die Nase vorne. Abgesehen davon ist sie für mich trotz der grossen Flügelspannweite eher ein Motorflugzeug, als ein Motorsegler.

 

Schau Dir einmal folgenden Motorsegler an, dann weisst Du bestimmt was ich meine >

 

http://www.stemme.de/

 

 

ciao Robert

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