Höhenangst

[teedoubleyou]

Hallo zusammen

 

Am Freitag habe ich bei ziemlich saumiesen Wetter eine Flugstunde gehabt. Es hat geschüttelt und z.T. geregnet, dass wir den Standardanflugsektor im Speck umfliegen mussten und z.T. schon fast nach Instrumenten fliegen mussten. Da hatte ich überhaupt kein Problem mit der Höhe. Gestern war ich mit meiner Freundin auf den Atzmänig, gemütlich die Sonne geniessen usw. Wir sind dann mit dem Sessellift auf die Mittelstation gefahren (zum rutschen, was sonst) Auf dem Sesseli 5m AGL und wunderschönem Wetter habe ich mir zwar nicht fast in die Hose gemacht, dennoch hatte ich das was man schon fast als Angst bezeichnen könnte. Warum ist das wohl so? Kennt jemand von euch das Gefühl auch?

Würde mich interessieren was ihr dazu zum erzählen habt.

 

Regards

Tom

 

PS: Es hat mich jedenfalls bestärkt, weiterhin Privatpilot zu werden und nicht Sonntagssesseliliftfahrer.

 

[Dieser Beitrag wurde von teedoubleyou am 27. Mai 2001 editiert.]

[Sebadollidu]

Hi Tom

 

Bei mir ist das auch so. Ganz egal ob ich mit einem Flugzeug auf 1000 Metern oder 11000 Metern fliege. Aber als ich vor einem Jahr auf dem CN-Tower stand, konnte ich fast nicht senkrecht am Turm hinunterschauen. Es hatte sogar ein Fenster im Boden über das man gehen konnte. Mit Mühe und Schweiss schaffte ich es.

Ich denke, man hat Höhenangst, weil man an "etwas" (z.B. Mauer) hinunterschauen kann und somit vielmehr Gefühle für die höhe bekommt. Beim Flugzeug kannst du an nichts hinunterschauen.

 

Grüsse ste

[ThomasF]

Hi tee

 

Wo wohnst du denn? Ich war am Freitag am Flughafen Speck International

 

Ich hab genau das selbe auf dem Sessellift hab ich das Gefühl, dass die Gondel runterfliegen kann. Aber wenn ich (real) fliege (und nicht auf die Nase ) hatte ich noch nie das kleinste bisschen Angst

 

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MfG Thomas Fierz

www.alleswasfliegt.ch.vu

[Mario Fiebig]

Hallöchen,

na ich würde sagen Du hast viel Vertrauen zu Deinem Flieger. Bei Höhenangst denkst Du nur daran was passiert wenn was schief geht. Mein Bruder war mal auf einer Kammwanderung, rechts, links steil runter. In der Mitte dachte er nach, daß hätte er lieber nicht, es war mühsam ihn von der mitte auf allen vieren zum Rand zu bekommen. Kinder haben damit kaum Probleme (sie wissen noch nicht was alles passieren kann), sie laufen auf der Dachkante - mach Du das mal. Aber man kann Höhenangst auch teilweise überwinden. Hast Du Vertrauen zu Dir, der Technik (z.B. dem Flieger) interessiert Dich die Höhe nur zweitrangig.

Soviel dazu.

Gruß Mario

[ThomasF]

Da waren wir woll gleichschnell

 

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MfG Thomas Fierz

www.alleswasfliegt.ch.vu

[ursmunger]

Hallo,

 

ich kenne recht viele Piloten, die Höhenangst haben.

Im Gegenzug hatte es in meinem ehemaligen Bergsteigerclub sehr viele Spitzenbergsteiger, die kein Problem haben, in einer senkrechten 1000m hohen Felswand zu hängen. Sehen sie aber nur ein Flugzeug, bricht die Panik aus...

 

Der Mensch ist schon komisch

 

Gruss

Urs

[Mike Strasser]

Salü zäme

 

Ich habe mal gehört, dass das mit dem Bodenkontakt zu tun hat.

Wenn man festen Kontakt zum Boden hat (was ja auf einem Turm oder einer Felskante aber auch in gewissem Sinne auf einem Sessellift der Fall ist, kommt dieses Höhenangstgefühl auf. Wie das aber genau begründet ist, weiss ich auch nicht.

Ich stand mal in Malta, auf der Insel Gozo an der Südseite, am Felsklippenrand (ca. 150m senkrecht bis ins Wasser). Es war fast zum sterben beängstigend! Man hat halt irgendwie das Gefühl, den Halt zu verlieren, dann bewegt sich dazu unten noch das Meer und ein Wind bläst. Das kann einem schon unsicher machen...

Aber als ich mal einen Fallschirmabsprung gemacht habe, hatte ich ein normales ruhiges Gefühl als sich die Seitentüre des Pilatus Porters 2cm neben meinem Ar... öffnete und ich 1200m ins Leere blickte. Sogar kurz vor dem Springen, als man mit dem linken Fuss auf dem Trittbrett stand, mit dem rechten in der Luft hing und sich mit den Händen an der Flügelstrebe festhielt war es überhaupt nicht unangenehm. Es war richtig cool. Das könnte aber auch ein psychologischer Effekt sein, weil man ja weiss, dass man ein Fallschirm am Rücken hat.

 

Aber ich glaube, dass das Ganze vom einzelnen Menschen abhängt, und halt jeder anders reagiert.

 

Gruss,

Mike

[Sam]

Es hängt wohl auch sehr davon ab, ob man Dinge am Boden erkennen kann und dadurch die Distanz "erfühlt". Für einen Fallschirmspringer - leider fehlt mir diese Erfahrung noch - wird die Tiefe sehr relativ, weil man "nur" Landschaftsmuster erkennt und den eigentlichen Bezug zur Distanz verliert. An einer Klippe hingegen oder auf einem Glasboden stehend, weiss unser Unterbewusstsein, dass das Glas oder der Boden theoretisch versagen kann, auch wenn wir dies bewusst ausschliessen wollen. Unsere früheren Erfahrungen mit Höhe beeinflussen wohl unseren Umgang damit heute. Leider kann ich mich dieser Tatsache auch nicht entziehen und habe öfters ein mulmiges Gefühl in Gondeln... vor dem Simmen gar beim Fliegen!

Sam

[norwag]

Ich leide auch an Höhenangst und bin früher jahrelang genüsslich Hängegleiter geflogen. Wie mir mal ein Arzt mitteilte entsteht Schwindel nur dann, wenn man aus einer bestimmten Höhe nach unten schaut und dabei eine Verbindung besteht, z.B. eine Felswand, ein Kabel oder Mast. Fehlt diese Verbindung, wie z.B. im Flugzeug, Hängegleiter oder Ballon, entsteht auch nicht dieses Schwindelgefühl mit der schaudernden Angst, herunterfallen zu können. Eine andere Erklärung dafür habe ich bis jetzt noch nicht bekommen.

 

Gruß

 

Norbert

[Lukas]

Mir gehts auch so, auf keinen hohen Turm kann ich gehen ohne ein beklemmendes Gefühl zu bekommen, Riesenrad fahren ist ein Albtraum für mich- aber Fliegen ist für mich das größte und macht mir nix aus...

Schon komisch...

 

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Gruß, Lukas

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[teedoubleyou]

Hallo zusammen

 

Vielen Dank für eure Postings.

Da bin ich ja mal beruhigt, dass es nicht nur mir so geht.

ThomasF, in Kloten.

 

 

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Happy Landings

Tom

[Peter Gloor]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sebadollidu:

konnte ich fast nicht senkrecht am Turm hinunterschauen. ste

 

Beim CN-Turm sandte ich meine Frau nach oben, ich blieb lieber am festen Boden. Sie machte mir dafür als Dank eine Foto senkrecht nach unten vom alten Spadina Street Engine Terminal, das heute verschwunden ist.

Das mit der Mauer ist vielleicht nicht der einzige Auslöser. Im Heissluftballon hatte ich auch ein wenig Mühe, senkrecht nach unten zu sehen.

Peter

 

 

[Peter Guth]

die natürliche Höhenangst nimmt mit zunehmender Entfernung vom sichtbaren Boden ab. Ich hatte früher mal beim Fallschirmspringertraining anfangs hundert Mal mehr Angst, vom Übungsturm zu hüpfen, eine Helikabine, die 13 Meter AGL montiert war. Da half nur Eines: statt nach unten zu sehen (also "vorbei" an den Füssen, starrte man horizontal oder aber auf den Verschluss der Gurte in Bauchhöhe)

 

Beim späteren Jump aus den fliegenden Kiste war es dramatisch einfacher. Naja, ist schon dreißig Jahre her...

 

Komisch, danach bekam ich mal ein mulmiges Feeling, als wir mit Pilotenfreunden ab Lauterbrunn/nahe Interlaken zum 2 stündigen Heliflug (mit "Glasboden") starteten. Vor allem, wenn man vorne links hockte und der Kollege im Zickzack über die Grate hinweg flog...

 

Mein lieber Mann, da geht es links und rechts vom Grat tausend Meter SICHTBAR nach unten.

 

Andererseits, die natürliche, angeborene Höhenangst kann sehr wohl "wegtrainiert" werden.

 

Gruß PG