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Air France läst Kerosin ab über Genf


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Stefan Gschwind
Geschrieben

Man könnte meinen man wäre hier in einem zum Blick gehörenden Forum. Nur schon das so eine nichtssagende Super-News-Meldung hier reingestellt werden musst...

 

20060523-reissack.jpg

 

Und dann geraten sich Leute fasst noch wegen sonstigen Nebensächlichkeiten und Wortspalterei in die Haare... ;)

 

 

Stefan

Geschrieben

eigentlich haste ja recht, aber interessieren würde mich das jetzt schon...

Geschrieben

Bei Langstreckenflügen macht das ein ansehlicher Teil des gesamten Treibstoffverbrauchs aus. Das Kerosin für die Landung in Los Angeles muss ja extrem ausgedrückt zuerst 10 Stunden mitgetragen werden. Ich habe mal gehört, dass 30-40% des Treibstoffes für den Transport des Treibstoffes verwendet wird. Genaue zahlen würden mich auch interessieren, da diese Zahl sehr hoch scheint.

 

Hoi Fabian

 

Die Zahl ist keineswegs zu hoch gegriffen. Kommt natürlich auf Flugzeugtyp und Gewicht an. Auf unserem Flug von Dubai nach Melbourne (13:30) wären es 463kg Mehrverbrauch pro Tonne mehr Gewicht (Fuel, PAX, Cargo...) gewesen. Da überlegt man sich schon, wieviel extra man bunkern will.

 

Zum Thema Fuel Dump; Meines Wissens kann man alle Airbus Langstreckenflugzeuge bis zum Maximum T/O Gewicht landen, wenn man gewisse Procedures befolgt und sich an gewisse, engere, Limiten hält. Nur kann das zu sehr langen und teuren Checks am Boden führen und erhöht nicht in allen Fällen die Flugsicherheit. Ab und zu wird auch einfach der Sinkflug benutzt, mal ein paar Tonnen loszuwerden, ohne auf das Max. Landing Weight zu kommen. Bei einer A340-300/500 geht es doch 80 Minuten um von Max T/O Weight auf Max. Landing Weight zu kommen.

 

Gruss

 

Dani

Geschrieben

Hi,

 

Erst mal danke für die Erläuterungen betreffend Sprit für Sprit-Transport.

 

Nein, so meine ich das nicht. Ich bin der Meinung, dass die Boeings und Airbusse und Dash's und was sonst alles fliegt einfach zu viel schlucken. Man sollte die Flugzeuge so entwickeln, dass sie gar ncht so viel brauchen und dementsprechend auch nicht zu viel kerosin für eine landung mitführen.

 

Ich glaube das dies - zumindest derzeit - so eine Schlange-in-den-Schwanz-beiss-Sache ist. Wenn die Longrange-Maschinen weniger Sprit brauchen, dann wird man trotzdem nicht weniger Tankvolumen ermöglichen, weil die Maschine dann statt 13.000 km eben aufgrund der neuen Verbundstoffe und den damit einhergehenden Gewichtseinsparungen eben 16.000 km weit fliegen kann.

Weiss nicht, wie es beim Boeing Dreamliner diesbezüglich aussieht, aber ich schätze es ist ähnlich wie dani2 es geschildert hat. Nach so einer ausserordentlichen Landung über höchstzulässigem Gesamtgewicht ist ein Check angesagt und die Maschine fällt aus der Operation, was gutes Geld kostet.

 

Das Airline Business impliziert mittlerweile, dass vieles bis zum Letzten ausgereizt wird. Ich hörte mal, dass ein Zuckerwürfel, der in einer 747 (Serie unbekannt) ein Jahr lang mitfliegt, letztendlich in etwa 5 Liter Sprit "verbraucht" hat. Weiss die Quelle nicht, aber wenn das stimmt, sagt das einiges.

Ich schätze dass es erst ab einer Reichweite von ca. 18.000 km eine Art Einpendelung gibt, da es dann m.E. keinen grossen Sinn mehr macht, weiter zu gehen - vor allem was Crew-Arbeitszeiten, potentielle Streckenlegung u. dgl. anbelangt. Dann kann es durchaus sein, dass man etwas in diese Richtung - also die konfigurelle Optimierung unternimmt. Aber bislang war es einfach wirtschaftlicher Fuel Dumping zu betreiben, als immensen Forschungsaufwand bei den Treibern zu betreiben sowie die Struktur und allem voran das Fahrwerk zu verstärken, sodass bei etwas weniger als MTOW quasi im normal-ops Bereich gelandet werden kann. Es gab seit jeher in der Technik eine Art Entwicklungskurve. Die bei den Treibern ist ganz beachtlich, wenn man sich heute beispielsweise Fotos der startenden Coronados ansieht. Den unglaublich schrillen Sound kann man heute gar nicht mehr nachvollziehen.

 

Also etwas Geduld, es wird schon soweit kommen, dass nicht mehr gedumpt werden muss. Wenn es soweit ist, kannst es dann Deinen Kindern (oder, falls Du schon welche hast Enkeln) erzählen, wie das dereinst war, als "Kerosin-Regen" über die schöne Schweiz sich ergoss - und das aus französischen Flugzeugen. Mon dieu ;)

 

Gruss

Johannes

Geschrieben
Man könnte meinen man wäre hier in einem zum Blick gehörenden Forum. Nur schon das so eine nichtssagende Super-News-Meldung hier reingestellt werden musst...

 

Naja, es gäbe ja durchaus das Potential, im Rahmen dessen über einen interessanten Themenkreis zu diskutieren - wie man erkennen kann.

Könnte beim Zurückblättern nicht behaupten zu erkennen, dass sich jemand wirklich in die Haare gekriegt hätte.

 

Deine Antwort mitsamt Foto ist natürlich ein ultimativer Versuch und Anreiz, das Ganze konstruktiv in die richtigen Bahnen zu lenken, nicht wahr!? Umso befremdlicher, dass quasi der "Protagonist" dieses Threads jenes Statement auch noch als bedankenswert empfunden hat. Er sägt m.E. damit am eigenen Aste...

 

Gruss

Johannes

Geschrieben

Die Stimmung scheint sich langsam wieder einzupendeln....

 

Ja, auf die Zeit freue ich mich schon, auch wenn es wohl noch etwas dauern wird.

 

Naja, die Entwicklung von Airplanes wird in diesem Forum sicher/hoffentlich ausführlich diskutiert.

Geschrieben
Ich hörte mal, dass ein Zuckerwürfel, der in einer 747 (Serie unbekannt) ein Jahr lang mitfliegt, letztendlich in etwa 5 Liter Sprit "verbraucht" hat.

Wenn man 1kg Ballast in einer B737-800 ein Jahr herumschleppt, dann verbraucht das je nach Einsatzprofil zwischen 90 und 180kg Kerosin.

Geschrieben
Mich würde jetzt mal was anderes interessieren.

 

Warum musste die Air France gerade über der Schweiz das Kerosin los werden?

Warum hätte das nicht im Französischen Luftraum geschehen können?

Von Genf nach Paris sind ja doch noch ein paar Minuten zu fliegen.

 

Er war laut der Pressemitteilung zwischen Genf und Dijon. Nimm eine Karte und schau mal wie 'klein' das Gebiet ist. und dann gibt es ja noch das beruehmte Sommerloch...

Geschrieben
Und da tun die Triebwekshersteller einfach (noch) zu wenig,

das wird sich aber hoffentlich bald ändern.

 

Ah ja. Schau doch mal was sich in den letzten 50 Jahren so getan hat in Sachen Treibstoffverbrauch.

Geschrieben
Ah ja. Schau doch mal was sich in den letzten 50 Jahren so getan hat in Sachen Treibstoffverbrauch.

Das nimmt, mit Verlaub, niemanden aus der Pflicht, da kann man sich nie auf den Lorbeeren ausruhen... ...die Angestellten der R&D-Departments der Firmen dieser Erde dankens Dir, wenn Du sie auch die nächsten 50 Jahre arbeiten lässt. Unsere Ressourcen und die Umwelt sowieso.

Frederik hat recht, das wird sich spätestens dann ändern, wenn der letzte Tropfen Öl verbrannt ist. Der Moment wird sicher kommen, wir können aber gerne über den Zeitpunkt streiten. Mit der Verteilung der Ressourcen in der Atmosphäre gehts aber sicher schneller, unabhängig von der absoluten Notwenigkeit und der Gewichtung der Interessen.

Geschrieben
Das nimmt, mit Verlaub, niemanden aus der Pflicht, da kann man sich nie auf den Lorbeeren ausruhen...
Und genau das macht doch auch keiner. Spätestens seit dem erneuten Anstieg der Ölpreise sind die Entwickler in der Passagierluftfahrt endgültig aufgewacht. Doch was erwartet Ihr? Das die ein Perpetuum Mobile aus der Schublade ziehen? Alle Neuvorstellungen der zwei großen Hersteller werben doch gerade mit einem geringeren spezifischen Verbrauch im Rahmen der technischen Möglichkeiten.

 

Forderungen sind vor allem nur dann glaubhaft, wenn man selber nicht von einem Verbauch von 60l/h träumen würde. Wo ist dort der große Fortschritt im Vergleich zum Passagierjet?

Geschrieben
Doch was erwartet Ihr? [...] Alle Neuvorstellungen der zwei großen Hersteller werben doch gerade mit einem geringeren spezifischen Verbrauch im Rahmen der technischen Möglichkeiten.

Neuvorstellungen..... machen in meinen Augen nicht eben einen Grossteil der aktuell fliegenden Gerätchen aus (zudem sprechen wir hier vorerst noch von Werbung und nicht vom Tagesgeschäft).

 

Keine Ahnung wie lange ein Treibwerk betrieben wird - und natürlich kann man nicht alle Jahre die neueste Mode anhängen - aber ich bin ziemlich sicher, dass da einige Flieger um unseren Planeten kreisen, die Verbesserungspotential aufweisen.

Geschrieben

Hi!

 

So schnell wird sich wohl nix ändern. Wird eine Generation von langjährig erfolgreichen Fliegern abgelöst, kommt in der Regel die alte Garde als Frachter oder bei einem 2./3.Welt Carrier zum Einsatz - die ersten Jahre zumeist MIT den alten Treibern. Im Spotter Corner zeigt uns beispielsweise Jens eindrücklich, was in Latein Amerika noch so alles fliegt - und das offenbar wirtschaftlich genug, um nicht verschrottet zu werden. Die wenigsten Maschinen wurden augenscheinlich auf den modernsten Stand der Treiber-Technik umgerüstet.

 

In Zeiten, wo man in einem hiesigen Landgasthaus ein echtes argentinisches Steak mampfen, seine Freundin mit amazonischen Orchideen glücklich machen oder die aktuelle Tageszeitung aus Weitfortistan lesen kann/will, fliegt alles was noch fliegen kann, weil eben jemand dafür gutes Geld hinblättert...und es sich somit rechnet.

 

Man darf gespannt sein, was sich zukünftig bei den Flugzeugantrieben tun wird. Richard Branson's Ambitionen gehen schon mal in die richtige Richtung, auch wenn ihn manche derzeit (wieder mal) belächeln. Aber das ist meistens so und wenn's was wird, dann schauen's blöd aus der Wäsche und sind dann vielleicht auch noch neidisch...

 

Niemand wird aus jetziger Sicht Flugzeuge grounden, nur weil plötzlich eine Erkenntnis eingeschlagen hat, dass die Teile derzeit zuviel Sprit brauchen.

Wem's zuviel ist, der kann ja ein eigenes Scherflein dazu beitragen und mit dem Rad fahren. Glaubt man gar nicht, wie schnell man von Wien nach Ulm radeln kann, und gesund ist's auch noch.

 

Aber wenn ich mir hier in einem parallel-Thread anschaue, was da so herumgeflogen wird - unglaublich. Es gibt offenbar junge Menschen um die 20, die schon zig Flüge auf dem Buckel haben. Frage mich dann, ob das Fun/Urlaub ist oder verwandt-/bekanntschaftlich motiviert. Oder ist man heutzutage in diesem Alter schon dick im business und fliegt von einem Meeting zum anderen?

 

Sieht so aus als ob ich offtopic werde...

 

Gruss

Johannes

Geschrieben
Das nimmt, mit Verlaub, niemanden aus der Pflicht, da kann man sich nie auf den Lorbeeren ausruhen...

Das habe ich auch nciht behauptet. nur, bevor gross geschrien und mit dem Finger auf die Luftfahrt gezeigt wird gibt es noch ganz andere industrien wo wesentlich mehr getan werden kann. Die Luftfahrt hat bewiesen dass sie die Entwicklung grundsaetlich stetig vorantreibt. Nur ist das langfristig und das ist nicht schlagzeilentraechtig.

Geschrieben

So ist es - gut Ding will Weile haben - alleine schon wegen der Zertifizierungen. Nur zum Vergleich: Ein Flipper-Automat der mittleren 90er hatte einen leistungsfähigeren Rechner eingebaut, als so mancher zeitgemässe Airliner. Das dauert einfach, auch weil's um Sicherheit und Zuverlässigkeit geht.

 

Als etwas zerstreuenden Rückblick und als Beweis, dass sich einiges getan hat, untenstehend die Links zu einer dreiteiligen Kurz-Doku (English only) über die Reaktivierung einer Qantas 707 mit paar technischen Erklärungen sowie filmischen Rückblicken in die Vergangenheit... und allem voran echtem Russpur-Sound ;)

 

Teil 1

 

Teil 2

 

Teil 3

 

Gruss

Johannes

Geschrieben
Naja, es gäbe ja durchaus das Potential, im Rahmen dessen über einen interessanten Themenkreis zu diskutieren - wie man erkennen kann.

Könnte beim Zurückblättern nicht behaupten zu erkennen, dass sich jemand wirklich in die Haare gekriegt hätte.

 

Deine Antwort mitsamt Foto ist natürlich ein ultimativer Versuch und Anreiz, das Ganze konstruktiv in die richtigen Bahnen zu lenken, nicht wahr!? Umso befremdlicher, dass quasi der "Protagonist" dieses Threads jenes Statement auch noch als bedankenswert empfunden hat. Er sägt m.E. damit am eigenen Aste...

 

Gruss

Johannes

 

Ich denke mal, du meinst mich damit:

Der Streit, der als lächerlich empfunden wurde war der des grundes des kerosinzuschlages, und das war ja nicht das Thema worum es mir eigentlich ging.

Geschrieben
Warum musste die Air France gerade über der Schweiz das Kerosin los werden?

Warum hätte das nicht im Französischen Luftraum geschehen können?

Von Genf nach Paris sind ja doch noch ein paar Minuten zu fliegen.

 

Komische Aussage, gibt es eine Regel, dass ein Nationalcarrier nur im Heimatland Fuel dumpen darf oder nur im Land des Abgangsflughafens? Wenn man in solchen Situationen auch auf die Grenzen schauen müsste, na dann prost. Oder ändert sich das mit Einführung von Schengen :D

 

Btw, in Zürich gestartete Jets haben ja auch schon mehrmals über dem Schwarzwald abgelassen...

 

Gruss, Ernst

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