J-MikeBravo Geschrieben 28. Juni 2007 Teilen Geschrieben 28. Juni 2007 In der unter anderen von EADS und Oerlikon herausgegebenen Zeitschrift "Innovate!" erschien vor ca. einer Woche folgender interessanter Artikel, wie beim Fliegen in Zukunft Energie gespart werden kann und einige konstruktionsmäßige Lösungsansätze dazu. Hier der Link zum Artikel: Energie sparen beim Fliegen Grüße, Jonas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 29. Juni 2007 Teilen Geschrieben 29. Juni 2007 Nichts gegen Maßnahmen zum Energiesparen, aber man muß die Änderungen immer ganzheitlich betrachten. Wenn ich zum Beispiel lese, dass elektrohydraulische Aktuatoren Gewicht gegenüber hydraulischen sparen, weil die Hydraulikleitungen wegfallen, dann kann ich nur lachen. Zum Ausgleich hat nun nämlich jeder Aktuator seinen eigenen Hydrauliköltank (damit früher : 3 Tanks für 3 Systeme, heute 2 Tanks für 2 Systeme + 20 Tanks an den Aktuatoren...), eine eigene Hydraulikpumpe (früher je nach Muster so 4-6 Pumpen, jetzt 3-4 + 20 Pumpen an den Aktuatoren), von dem neuen Elektromotor pro Aktuator und den Kabeln reden wir noch gar nicht. Diese Elektrohydraulischen Aktuatoren sind echte Biester im Vergleich zu den alten Hydraulikzylindern, auch die zugehörigen Befestigungsbeschläge sind glatt 3x so groß. Jede Wette, in der Gesamtbilanz wird damit kein Gewicht eingespart. Klingt aber gut um es Managern zu erklären. Vor Jahren war man auch mal der Meinung, Kleben spart gegenüber Nieten 30% ein, bis sich mal jemand die Mühe gemacht hat, nicht nur die Nieten zu wiegen, sondern auch die Späne die beim Bohren der Nietlöcher anfallen. Und -oh Wunder- plötzlich war nur noch von 5-10% Einsparpotential die Rede. Solange wir tonnenschweres Infight-Entertainment mitschleppen (um hier Gewicht + Sprit zu sparen, muß man genau nichts machen, also einfach kein IES zusätzlich einrüsten), Gewicht in movable Class-Divider investieren (dafür kann man schon einige Meter Hydraulikleitung legen), Spezielle sauschwere Lärmdämpfende Vorhänge vor die first Class Galley hängen, Champagner in Glasflaschen mitnehmen, die Sitze elektisch verstellbar machen etc. brauchen wir uns keine Gedanken darüber zu machen, mit riesigem Aufwand ein paar Kilo an der Primärstruktur oder den lebenswichtigen Systemen einzusparen. Unsere Welt ist so komplex geworden, dass praktisch keine einfachen Lösungen mehr existieren. Gleichzeitig wird sie von Leuten gemanaged, die nur solche einfachen Lösungen verstehen und ihren Shareholdern verkaufen können. Folglich wird haufenweise blinder Aktionismus betrieben, geändert um der Reform willen, und das Produkt wird dabei kein bischen besser. Von der Motivation der Leute, die etwas konstruieren sollen von dem sie nicht überzeugt sind (bzw. von dem sie wissen, dass es Unfug ist) mal ganz zu schweigen. Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
CarstenB Geschrieben 29. Juni 2007 Teilen Geschrieben 29. Juni 2007 Nichts gegen Maßnahmen zum Energiesparen, aber man muß die Änderungen immer ganzheitlich betrachten. Wenn ich zum Beispiel lese, dass elektrohydraulische Aktuatoren Gewicht gegenüber hydraulischen sparen, weil die Hydraulikleitungen wegfallen, dann kann ich nur lachen. Nicht lachen, weiterlesen: Noch sind elektrische Aktuatoren deutlich schwerer als ihre hydraulischen Gegenstücke. Man hat Ideen und forscht weiter. Ob es wirklich was bringt, kann man erst hinterher sagen. Und schau doch mal in die Foren; Viele Leute scheinen sich die Flugreise vom Mund abzusparen und wollen deshalb den ausgefallenen Videothek-Besuch im Fluge nachholen, auch wenn es dort oft nur kastrierte Filme auf Minibildschirmen zu sehen gibt. Man kann also nur so viel Energie sparen, wie der Kunde akzeptiert. Sonst besteht die Gefahr, dass man 100% einspart, da der Flieger mangels ausreichender Einnahmen am Boden bleiben muss. Auch will nicht jeder mit seinem Prada-Handy oder seinem First-Cass-Ticket protzen, im Gegenteil: Vielleicht möchte er auf seiner teureren Reise auch das entsprechende Ambiente geniessen. Wie Du selber geschreiben hast: Das Gesamtsystem ist zu komplex, um nur einen einzelnen Punkt für sich zu betrachten und selbst Kaufleute haben manchmal gute Ideen für ein besseres Produkt. Allerdings merkt man dem Artikel auch die Herausgeberschaft an. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
J-MikeBravo Geschrieben 29. Juni 2007 Autor Teilen Geschrieben 29. Juni 2007 Allerdings merkt man dem Artikel auch die Herausgeberschaft an. Wie gesagt, u.a. von EADS herausgegeben... Gruß, Jonas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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