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NEAT Fotobericht aus dem Gotthard-Basistunnel in Amsteg mit vielen Zusatzinfos


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hallo Forums-BesucherInnen!

 

am vergangenen Donnerstag, dem 14.6.07 hatte ich die Gelegenheit die Gotthard-Basistunnel Baustelle beim Zwischenangriff Amsteg zu besuchen.

 

Natürlich hab ich auch Fotos gemacht (allerdings habe ich nur die kleine Pentax mitgenommen, und hatte auch kein Stativ dabei, ihr werdets ja sehen :-) ), die ich euch nicht vorenthalten möchte, zumal die Führungen bis ins Jahr 2008 fast komplett ausgebucht sind.

 

Teilweise sind Panoramen drin (leider ohne stativ, sorry wenns hie und da einen kleinen Fehler drin hat...), die in einem neuen Fenster geöffnet werden, Quicktime (http://www.apple.com/quicktime) ist für die Anzeige erforderlich!

 

Nicht zu vergessen: ein Dankeschön an das Projekt http://www.brain-drain.org, in dessen Rahmen ich an dieser Führung teilnehmen durfte und an Charly Simmen (Alptransit AG), der uns die Baustelle gezeigt hat.

 

Am Ende des Berichts gibs noch ein paar Zahlen und sehr interessante Informationen zum ganzen Projekt.

 

Also, kein Worte mehr, lasst Bilder sprechen!

 

Einfahrt in den Zungangstollen in Amsteg UR, Strecke 1.8 km bis zum eigentlichen Neatstollen

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01einfahrtstollen.jpg

 

Unser Taxi! Eine richtige Grubenbahn, laut und wackelig wie nichts anderes und an allen Ecken und Enden verbeult

 

02grubenbahn.jpg

 

Viel Platz gibts in der Bahn übrigens auch nicht...und die Bergleute sitzen dann wohl nicht sooo bequem wie wir.

In den hübschen Rucksäcken die wir alle tragen müssen befindet sich ein Lebensretter, sprich ein Sauerstoffaufbereitungsgerät, dass bei einem Notfall die Atmung für ca. 45 Minuten ermöglich, d.h. die Atemluft wird wiederaufbereitet. Zusätzlich gibts noch Notcontainer im Stollen mit einer Luftzufuhr und Telefonverbindung (alle diese Leitungen sind im Boden einbetoniert)

 

03grubenbahninnen.jpg

 

Nach ca. 15 Minuten Fahrt sind wir im Berg, ungefähr unter dem Madranertal. Vor in Amsteg überhaupt richtig losgelegt werden konnte, wurde dieser Flucht, später Kabelstollen in den Berg gesprengt. Er führt parallel zum Stollen der Grubenbahn nach aussen und wird während des Baus als Sicherheitsstollen verwendet, danach werden hier die Leitunge für den Betrieb in den Tunnel geführt.

Grund für diesen Stollen ist, dass das Risiko eines Unfalls im Grubenbahnstollen (Dieselloks, sehr viel Verkehr, alle möglichen Materialen auf den Zügen etc.) am höchsten ist, und darum ein separater Fluchtstollen vorhanden sein muss.

 

04kabelstollennah.jpg

 

Noch ein Bild Richtung "Aussenwelt". Hier sehr ihr bereits einen Teil der riesigen Belüftungsanlage, Schlauchdurchmesser 2.5 Meter!

 

05kabelstollenweit.jpg

 

Unser Führer durch die Baustelle, Charly Simmen und eine der zahlreichen Infotafeln für die Besucher.

 

06chef-infotafel.jpg

 

 

Ein weiterer Teil des Sicherheitskonzepts: Damit im Falle eines Ereignisses die Arbeiter überhaupt in den Fluchstollen kommen, ist der Stollen der Grubenbahn mit Unterführungen zu queren (dient wohl auch der Sicherheit, so richtig langsam sind die Grubenbahnen nämlich auch nicht!).

 

07fluchttunnel.jpg

 

 

Jetzt gehts erst in die eigentliche Baustelle rein, manche SBB-Unterführung ist weniger schön als die Fluchtwege hier :-)

 

08fluchtwegaufgang.jpg

 

Nur noch ein Querstollen und wir sind im eigentlichen Neat-Stollen drin, hier beginnt man langsam die Dimensionen überhaupt wahrzunehmen...es sind halt schon nicht einfach nur 2 Löcher im Gotthard...

 

09aufbereitungfische.jpg

 

10aufbereitungfische.jpg

 

11aufbereitungfische.jpg

 

Wir sind immer noch auf dem Zugang zur Hauptbaustelle, aber auch hier sind schon riesige Maschinen am Werk!

 

12aufbereitungfische.jpg

 

2-stöckig bauen im Berg? kein Problem, diese Kavernen sind um die 20m hoch!!!

 

13aufbereitungfische.jpg

 

Es geht vorwärts, wir nähern uns einem der riesigen Brandschutztore, der Tunnel ist jetzt schon gleich gesichert wie er es im Betrieb sein wird...sieht nur alles noch nicht so schön aus.

 

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14brandschutz.jpg

 

ein Teil unserer Gruppe, von wegen Orange, ja, es waren auch Holländer dabei!!! :-) :-) :-)

 

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15gruppe.jpg

 

Endlich im Hauptstollen angekommen, das ist mal ein richtiges Loch im Berg! Gut 9 Meter Durchmesser, vor den Befestigungsarbeiten mit u.a. Stahlbögen und armiertem Spritzbeton waren es 9.58 Meter die die TBM (Tunnelbohrmaschine) Barbara hier ausgebohrt hat!

 

Links augestapelt liegen Kühlwasserrohre zum Abtransport bereit, auch von diesen wurden und werden dutzende von Kilometern verlegt. Es braucht immer eins in den Tunnel und eins das das warem Wasser wieder rausführt.

 

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16stollenrichtungsued.jpg

 

Einer der Entwässerungsstollen für Wassereinbrüche, er kann 1600 Liter abführen (das sind gute 5 Badenwannen) und das pro Sekunde!!!

 

17abfuehrungwasser.jpg

 

Kunst am Bau?? Nein, so sehen 20cm armierter Spritzbeton aus, dahinter die Stahlbögen, die den gesamten Druck vom Berg um den Tunnel auffangen!

 

18spritzbeton.jpg

 

Weit vorne (gländzend Wände) ist die Innenschale zu sehen, die das endgültige Tunnelprofil bildet, auch hier wieder mit einer Tafel aufgezeigt. Die Abzeigung die von rechts hinzukommt ist nicht etwas ein Spurwechsel sondern wurde nur für den Bau in den Berg gesprengt, sozusagen eine Baustrasse...nur viel aufwendiger, v.a. weil das Ding nach Fertigstellung des Stollen wieder zubetoniert werden muss!!!

 

19stollenausbau.jpg

 

20tafelprofil.jpg

 

Auf dem Rückweg zwischen Nord- und Südröhre. Der Abstand beträgt normalerweise ca. 40m zwischen den Röhren. Auch hier wieder ein Brandabschnitt, aber alles nur für den Bau, den der Tunnel in dem das Foto gemacht wurde wird ja nachher wieder mit Beton aufgefüllt!

 

21rueckweg2stollen.jpg

So sieht das Zeugs aus wenn es durch den Beton drückt, Bergwasser, aber irgendwie kommt noch so schleimiges weisses Zeugs mit, dass dann runterläuft...der Haken wurde dann (ist wohl rausgeflogen..) einfach ein Stück daneben wieder reingebohrt...so einfach ist das auf einer Tunnelbaustelle! :-)

 

22haken.jpg

 

Unser Taxi, dieses Mal auf Materialtransport!

 

23materialzug.jpg

 

Mitziehen mal gaaanz, gaanz anders...mit einer Popelkamera, einem 15km/h Zug gaaaanz langsam folgend, ohne Licht, auf dem schleimigen Zeugs stehend dass aus der Wand rausläuft...*sich-auf-die-schulter-klopf*

 

24mitziehen.jpg

 

in der Oberwelt gibts ja Halbschuhe...im Tunnel scheints nur halbe Fässer zu geben...!

 

25halbesfass.jpg

 

Quizfrage: ist das der Hauptstollen für die Neat, oder der Stollen für die Grubenbahn??? ihr ahnt es schon, das ist nur der für die Grubenbahn...

 

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26stollengrubenbahn.jpg

 

Nochmal das Bergwasserrohr, Querschnitt ca. 1.5 Meter!

 

27bergwasserrohr.jpg

 

Die Fischbrechanlage! So ähnlich kann man das Ding nennen...Fisch?? hääää???

 

Ein kleine Geschichte dazu: Die ausführende Firma hat von der Alptransit die Auflage dass das Ausbrugsmaterial max. so um die 5cm gross sein darf...ist ok, schaffen wir, sagt sich die Firma und beginnt zu bohren. 5cm konnten Sie problemlos einhalten, dummerweise waren die Stücke dann aber bis zu 20cm lang...und wurden Fische genannt...

Da die Firma die Auflage einhalten muss wurde dieser gesamte Teil der Anlage, nämlich ein imposanter Brecher, der Pneulader aus dem Bildern vom Anfang, eine eigene Trafostation und noch einiges mehr hier reingebaut, nur um aus den "Fischen" passende Stücke zu brechen. (Geht übrigens voll zu Lasten der ausführenden Firma, die Alptransit - sprich die Schweiz - muss dafür nichts aufbringen)

 

28brecher.jpg

 

Förderband zum Anliefern der Fische

 

29foerderbandfische.jpg

 

So sieht dass dann aus, wenn alles ok ist...sieht aus wie normaler Dreck! :-) Aber etwa die Hälfte davon kann wieder verwendet werden!

 

30ausbruch.jpg

 

Wozu sind nur alle diese Knöpfe, das ist doch nur ein Güterwagen!!!

 

31gueterwagenknoepfe.jpg

 

So, die Rückfahrt, jetzt wurde es richtig warm, denn nachdem wir uns alle im Tunnel mit 28° und 80% Luftfeuchtigkeit schön aufgewärmt hatten, machten wir es uns im weiss Bähnli wieder bequem. und nachdem Metall Wärme ja schön brav reflektiert war die Rückfahrt aus dem Stollen mit Abstand der wärmste was wir erlebten und alle waren froh an die frische Luft zu kommen...

 

Hier noch ein paar Eindrücke vom oberirdischen Teil der Baustelle, kunstvolles Gerüstteil, würde sich in manchem Garten doch gut als Pergola machen!

 

32metallbogen.jpg

 

auf dem Rückweg, nur weg mit den Helmen, allen liefs bachnass runter...

 

33rueckweg.jpg

 

Nochmal ein Blick zurück, kaum zu glauben das die ganze Baustelle durch dieses Loch rein und raustransportiert wurde und wird, auch die Tunnelbohrmaschine, die aus der Kleinigkeit von 90'000 Teilen besteht und 400m lang ist inkl. dem Nachläufer, der die Wände befestigt etc.etc...

 

34eingang.jpg

 

Zum Schluss noch 2 Kurisitäten, was mag sich wohl auf diesen Paletten so sorgsam verpackt verbergen? Tunnelgeister etwa???

 

35geister.jpg

 

Und was kaum zu glauben ist, auf diesem absolut durchorganisierten Betrieb steht sowas rum!!! (Leider war nicht in Erfahrung zu bringen ob dieses Prachstück von Bus vor dem Neat-Einsatz am 1.Mai in Zürich oder vor dem G8-Gipfel in Rostock im Einsatz war...

 

bus.jpg

 

So, damit endet der Rundgang durch die längste Baustelle der Welt dieser Art, ich hoffe es hat allen gefallen und meine Kommentare haben euch nicht allzu genervt!

 

Für alle die noch ein paar Hintergrundinfos möchten, gibts jetzt noch ein paar Tabellen und Links:

 

Das Gesamtsystem der NEAT:

 

linenfuehrunggesamt.jpg

 

Der Teilbereich Gotthard-Basistunnel: (dieser Bericht stammt aus dem Bereich Amsteg)

 

linenfuehrung.jpg

 

Das Prinzip einer Flachbahn:

 

flachbahn.jpg

 

Das Tunnelsystem im Detail inkl. Sicherheitskonzept:

 

tunnelsystem.jpg

 

Auch interessant, die Herkunft der Mittel für die gesamte Mordernisierung der Bahn in der Schweiz (nicht nur Neat, sondern alles was mit Schienenverkehr zu tun hat, also auch S-Bahn etc.etc.)

 

herkunftmittel.jpg

 

Und wenn wir schon wissen woher das Geld genau kommt, wollen wir auch wissen wo's hingeht!

 

verwendung.jpg

 

Alle Tabellen diese Tabellen können auf http://www.alptransit.ch heruntergeladen werden.

 

ein paar interesassante Links zum Thema:

 

Die Alptransit AG: http://www.alptransit.ch

Infrastrukturbauten SBB: http://mct.sbb.ch/mct/infrastruktur/infrastruktur_bahnausbauten/infrastruktur_neat.htm

Politische Grundlagen SBB http://mct.sbb.ch/mct/infrastruktur/infrastruktur_bahnbetrieb/bahn2000/bahn2000-grundlagen/bahn2000-grundlagen-politisch.htm

Neat auf Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Eisenbahn-Alpentransversale

Neat Schweiz http://www.bav.admin.ch/dokumentation/publikationen/00475/00476/00714/index.html?lang=de

Neat Kanton Uri http://www.ur.ch/de/vd/ds/neat-m572/

 

und nicht zu vergessen, im Rahmen dieses Projekts konnte ich die Neat besuchen und so ist dieser Bericht überhaupt zustandegekommen:

 

das Projekt brain-drain http://www.brain-drain.org

 

UND JETZT WIRD RICHTIG INTERESSANT:

 

Und für alle die sich die Tabellen und Zahlen auch gegeben haben, hier die versprochenen Infos, die teilweise nicht sehr bekannt oder einfach erstaunlich sind ,v.a. der Schluss konnte mich recht nachdenklich stimmen!

 

- Warum überhaupt so eine Riesentunnel? Mit einer der Gründe ist die Sache mit der Flachbahn (s.o.). Züge fahren heute mit bis zu 2200 Tonnen durch die Gegend, und am Gotthard ist es einfach zu steil!

Darum müssen diese Züge zweigeteilt werden, damit Sie weiterkommen, und nach dem Ceneri im Tessin werden Sie wieder zusammengesetzt! Um die Teile über den Berg zu bekommen sind dann immer noch pro Teil 2 Loks nötig (Zitat unseres Führers über die Bautelle: "Der Gotthard ist halt keine Zahnradbahn!". Mit der Flachbahn können die Züge durchfahrren...so einfach ist das!

 

- Warum heissen die Abschnitte eigentlich "Lose" oder "Baulose"? Ganz einfach, früher wurden die Abschnitte per Los den beteiligten Firmen zugeteilt, heute ist das wie wir alle wissen ja ein wenig komplizierter, als Name konnte sich dies aber bis Heute halten!

 

- Warum sind die Abschnitte (siehe oben Linienführung) so "zufällig" aufgeteilt? Um die verschiedenen Geschwindigkeiten im Baufortschritt aufgrund verschiedener Gesteinsarten auszugleichen, wurden die Abschnitte so aufgeteilt, dass Alles +/- etwa gleich schnell gebaut sein sollte.

 

- der Gotthard-Basistunnel ist 57km lang, es werden aber über 150km ausgebrochen! (2x der Tunnel, dann km-lange Lüftungsschächte, Fluchtstollen, Kabelstollen und Baustollen, welche ja eben teilweise wieder zugeschüttet werden müssen!

 

- Was passiert mit den Tunnelbohrmaschinen wenn Sie am nicht mehr gebraucht werden? Dazu muss bemerkt werden, dass diese dann schlicht Schrott sind, und für nichts anderes mehr gebraucht werden könnne (Durchmesser ist bei jedem Projekt anders und wenns nur 1cm ist!).

Die Hydraulik und Elektrik muss sogar nach jedem Abschnitt komplett getauscht werden!

Also, beim Bau des Eurotunnels wurde auf den letzten Metern eine Kurve gefahren und die TBM schlicht und einfach im Seegrund "parkiert"! Bei uns geht das leider aus Umweltschutzgründen nicht, die TBM muss komplett demontiert und wieder aus dem Tunnel genommen und entsorgt werden!

 

- Wie ist das mit den Kristallen im Berg so? Auch dies ein überraschender Fakt: die Alptransit ist verpflichtet einen Mineralogen zu beschäftigen, der jederzeit im Tunnel Kontrollieren kann und das auch macht.

Dies nur zum Thema Kosten, auch so entstehen Mehrkosten, der Mann arbeitet ja nicht gratis! (Ich persönlich muss zwar sagen, dass ich Kristalle sehr schön finde, und das somit eine gute Sache finde, aber es soll nicht unerwähnt bleiben!)

 

- die Planung für die gesamte Neat (inkl. Lötschberg, Zimmerberg, Ceneri, alles halt) hat ca. 1965 begonnen, da sind wir doch mit der heutigen Kostenüberschreitung nicht mal sooo schlecht dran, v.a. wenn man mit den Kosten pro Kilometer vergleicht die bei der kürzlich eröffnenten Nordtangente in Basel angefallen sind, und die waren ja nicht mal immer unter dem Boden!

 

- es gab ganz zu Beginn sehr viele verschiedene Varianten, eine ging unter anderem von der Ostscheiz ins Tessin unter dem Bünderland durch.

 

- ca. 80% des Transit-Verkehrs laufen durch den Gotthard, trotzdem wurde der Lötschberg durchgeboxt. Warum nur???

Unter anderem auch, weil etliche Kreise Mühe damit hatten, dass durch das Grossprojekt Neat viele kleinere Projekte gestrichten oder verschoben wurden, auch darum wurde der Lötschberg gebaut, der somit ein bischen als Trostpflästerli dient! Ein recht teures Pflästerli, finde ich...///IRONIE ON//aber die Berner sind jetzt schneller im Wallis, immerhin! :-)//IRONIE OFF//

 

- Der Gotthard-Basistunnel ist auf eine Lebenszeit von ca. 120 Jahren ausgelegt, in dieser Zeit muss er nicht für Unterhalt geschlossen werden, denn der Unterhalt findet laufend (jede Woche von Anfang an!) statt. Dazu werden Teilbereiche der Röhre gesperrt und Züge im Gegenverkehr geleitet.

 

- Es wird keinen festen Fahrplan durch den Gotthardbasistunnel geben. Auf jeder Seite sitzt eine Controllingstelle die die Züge je nach Betriebslage in einer Reihenfolge in den Tunnel schickt in der am meisten Verkehr möglich wird (8-10 Züge pro Stunde und Richtung, ein Zug kann bis zu 2200m lang sein, man rechne!) Kommt dieses System dem flightforum.ch-Leser nicht irgendwie bekannt vor, oder wie war das nochmal, Controller, "slots", einreihen? :-)

 

und zum Schluss noch folgendes:

 

Habt Ihr gewusst dass wir uns über die Zukunft der bestehenden Gotthardlinie und des ersten Gotthardtunnels gar keine Sorgen machen müssen!! Für die nächsten ca. 20 Jahre ist diese Linie noch voll ausgelastet, denn: (eine Tatsache die mich persönlich wirklich nachdenklich stimmt und von der ich noch nie gehört habe)

 

durch den neuen Gotthard-Basistunnel kann (bzw. darf!) heutiges Rollmaterial gar nicht fahren, mit Ausnahme des ICE3 aus Deutschland, der ist schon soweit!

 

Grund hierfür ist, dass die heutigen normalen Personen und Güterzüge, auch unsere ICN's beispielsweise, zu viel Wasser in den Tunnel bringen, und in diesem dann schlicht und einfach das Klima kippt und es zu rosten beginnt!

Für den Betrieb dieses Tunnels müssen z.B. Güterzüge die diese Anforderungen überhaupt erfüllen (und Verschalungen wie ein ICE3 haben) überhaupt erst mal konstruiert, dann gebaut und dann noch gekauft werden!

 

Dieser Punkt hat mich wirklich erstaunt, denn davon war noch nie die Rede, es wird über die Verzögerungen bei der Losvergabe geredet, über die Porta Alpina, was das alles kostet, aber dass wir einen Tunnel bauen, durch den nur Züge fahren können dies teilweise noch nicht mal gibt, darüber redet niemand, find ich ein wenig seltsam.

 

so, nichtsdestotrotz, ich bin von dieser Sache restlos begeistet (war sicher nicht unbemerkt geblieben ist :-) ) und hoffe dieser Bericht hat euch allen gefallen, für Kommentare sag ich jetzt schon merci!

 

und nicht zu vergessen: falls sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen hat, bitte PM schicken, ich berichte aus der Sicht des interessierten Zuschauers und gebe nur weiter was ich lese und höre! bin kein Bahnfachmann oder so...

 

Ahja, zum letzten noch: einige ganz wenige Tage gibts dieses Jahr noch, wenn ein paar ILS-ler Interesse haben, organisier ich gerne ein Führung und zeige euch das schöne Urnerland!

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