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Landung ohne Bugfahrwerk


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Geschrieben

Gerade eben bei http://www.news.ch/Businessjet+landet+in+Zuerich+auf+der+Nase/277258/detail.htm gelesen...

 

Eine aus Holland stammende Gulfstream landete gestern abend spät in ZRH auf der Nase,da sich das Bugfahrwerk nicht ausfahren lies.

 

Nun meine Frage an die Piloten hier,werden solche Situationen eigentlich auch im Simulator trainiert,denn ich denke so einfach ist dies nicht den Jet auf der Nase zu landen so das es glimpflich verläuft?!

 

Gruss Simon

Geschrieben
...werden solche Situationen eigentlich auch im Simulator trainiert...

Selten.

...denn ich denke so einfach ist dies nicht den Jet auf der Nase zu landen so das es glimpflich verläuft...

Es ist nicht schwierig.

Geschrieben

also gut, Landung mit einem Fahrwerk weniger wird sehr regelmässig geübt, nur ist es meistens eines der Hauptfahrwerke, weil das sehr viel schwieriger ist, weil man zwangsläufig die Piste verlässt und evakuieren muss.

 

Grundsätzlich aber ist es schon nicht schwierig, man versucht einfach eine ganz sachte Landung zu machen, alles sieht ja vertraut aus, von innen, und lässt dann einfach die Nase nach und nach runter gehen, und dann bremst es von allein.

 

Geht immer noch schön gradeaus. :)

 

Dani

Geschrieben

Danke sehr für Eure schnellen Antworten! :rolleyes:

 

Wieder etwas gelernt... :009:

 

@ Dani : Daran will ich gar nicht denken wenn ein Hauptfahrwerk nicht ausfährt, dann wirds wie Du ja schreibst schwierig und bestimmt auch ungemütlich... :002:

 

Danke und Gruss Simon

Geschrieben
Daran will ich gar nicht denken wenn ein Hauptfahrwerk nicht ausfährt, dann wirds wie Du ja schreibst schwierig und bestimmt auch ungemütlich...

Wie z.B. hier

Geschrieben
also gut, Landung mit einem Fahrwerk weniger wird sehr regelmässig geübt, nur ist es meistens eines der Hauptfahrwerke, weil das sehr viel schwieriger ist, weil man zwangsläufig die Piste verlässt und evakuieren muss.

 

Nun, so "zwangsläufig" ist das überhaupt nicht.

 

Der Reibungskoeffizient der entsprechenden Zellenteile auf Beton ist in der Regel nicht höher als derjenige von Reifengummi.

Somit kann durch Bremseinsatz am "guten" Fahrwerk und Bugradsteuerung die Maschine meistens auf der Piste gehalten werden.

 

Gruss

 

Ruedi

Geschrieben

kann sein, kann aber auch nicht sein. Kommt auf den Flugzeugtyp drauf an. Bei einem "konventionellen" Flugzeug (Motoren unter dem Flügel), landet das Flugzeug auf dem Triebwerk und wird zwangsläufig einen "Hurlipus" machen (wie der L-4 in Triengen :005: ).

 

Mir scheint auf dem United-Video ein Schaumteppich gelegt worden zu sein, und da machten sie zuerst einen Touch-and-go, evtl weil sie den Teppich verpasst hatten? Und beim zweiten Mal sind sie auch eher auf der Piste geblieben.

 

Also ich habe das schon ein paar Mal geübt im Simi und bin immer aufs Gras rausgekommen...

Kommt nämlich nicht nur auf den Reibungskoeffizienten drauf an (wenn der gleich wäre könnte man ja immer auf dem Rumpf landen! So eine Logik, kann sein dass er gleich ist, aber das Rad rollt, sobald es beschleunigt ist, und dann hat es nur noch den Reibungskoeffizient der Schmiere in den Lagern - aber bitte nicht mehr mit Physikaufgaben kommen, gell!!!!)

 

Dani

Geschrieben

Noch eine Mittelung von Unique:

news_kat.aspx&sx=4&IDKD=1&archiv=2&sp=de&u=1&ID_level1=10&ID_level2=24&ID_level3=198&t=Medienmitteilungen&a3=198

Es war nicht ein Holländer Jet sondern einer in der Schweiz Registrierter. Dieser Vorfall zeigt, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit zwischen Pilot und Lotse sein kann/muss.

 

Gruss

 

Silvan

Geschrieben
Bei einem "konventionellen" Flugzeug (Motoren unter dem Flügel), landet das Flugzeug auf dem Triebwerk und wird zwangsläufig einen "Hurlipus" machen (wie der L-4 in Triengen :005: ).

 

 

 

Ist zwar kein L-4, aber scheint ansonsten deiner Beschreibung zu entsprechen:

http://www.youtube.com/watch?v=QYKDPnjwUSE&mode=related&search=

 

 

Also ich erkenne keinen "zwangsläufigen Hurlipus".

 

Noch zum Eastern-Video; das war kein Touch and go wegen verpasstem Schaumteppich sondern ein durchaus bekanntes procedure. Durch ein gewollt (und gut erkennbares) hartes Aufsetzen wird versucht, ein eventuell auf halbem Weg verklemmtes Fahrwerk doch noch freizubekommen und zu verriegeln. Hat auch schon geklappt, hier aber offensichtlich nicht.

 

Gruss

 

Ruedi

Geschrieben

Hallo zusammen

 

Die Passagieren sollen "betreut" worden sein. Sag bloss, das Care Team und die zwei Pfarrer waren auch auf dem Platz.

 

Wo geht das mit uns hin, wenn wegen einer nicht alltäglichen Landung ohne Verletzte die Leute psychologisch betreut werden müssen? An Ende brauchen wir noch einen Psychologen, der uns am Morgen weckt, damit wir ohne Schaden zur Arbeit aufbrechen können. Oder ohne Schaden die Sicherheitskontrolle für USA Flüge am Dock Midfield überleben.

 

Gruss

Adrian.

Geschrieben

hallo Adrian,

 

So ganz ohne ist das vielleicht nicht.

 

cheers,

tobi

Geschrieben
Die Passagieren sollen "betreut" worden sein. Sag bloss, das Care Team und die zwei Pfarrer waren auch auf dem Platz.

 

Quatsch, die Abfertigungsfirma hat sich um die Passagiere und Crew gekümmert, das ist alles.

 

Gruss Rolf

Geschrieben

ich könnte mir vorstellen, dass wenn jemand schon Flugangst hat, diese durch einen solchen Zwischenfall nicht gerade gelindert wird. In einem solchen Fall wäre unter umständen doch eine Psychologische Betreuung sinnvoll.

 

Gruss Gian Reto

Geschrieben
Kommt nämlich nicht nur auf den Reibungskoeffizienten drauf an

... sondern vor allem auf den Hebelarm. Bei Flugzeugen mit Hecktriebwerken hat man auf einer Seite Gummi-auf-Asphalt mit 3 Metern Hebelarm, auf der anderen Alu-im-Gras mit 20 Metern! Bei Triebwerken am Flügel ist es nicht so wild, da dann der Hebelarm des Triebwerks auf Beton kaum länger ist, als der des Reifens auf anderen Seite.

Ich frage mich, ob es in dem Fall nicht günstiger ist, das Fahrwerk gleich ganz drinzulassen, dann geht es wenigstens geradeaus.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Sehr gute Überlegungen. Die Hersteller empfehlen immer, mit allen restlichen zur Verfügung stehenden Fahrwerken im ausgefahrenen Zustand zu landen. Grund ist, dass Fahrwerksbeine immer mehr Kraft aufnehmen können als Rümpfe, Flügel und was da sonst noch an Struktur vorhanden ist. Auch sind die Fahrwerksbeine genau da angebracht, wo die Struktur am stärksten ist.

 

Bei eingefahrenem Fahrwerk berührt dann viel mehr Struktur den Boden, was zwar fürs Bremsen gut ist, aber noch mehr Schäden verursacht, Funken, und das kann dann sehr schnell zu noch schlimmeren Schäden führen (z.B. Brände). Man sieht ja immer, wie intensiv die Feuerwehren das Zeugs mit Schaum eindecken, damit möglichst kein Brand entsteht.

 

Auch sieht man bei vielen andersgearteten Flugunfällen immer wieder, dass die Rümpfe gar nicht so stark sind, dass die sehr schnell "quetschen" und auseinanderbrechen. Im Vergleich zur Grösse ist so ein Flugzeug sehr fragil gebaut, im Vergleich z.B. zu einem Schiff (welche bei dieser Grösse mehrere tausend Tonnen auf die Waage bringen).

 

Dani

Geschrieben
... sondern vor allem auf den Hebelarm. Bei Flugzeugen mit Hecktriebwerken hat man auf einer Seite Gummi-auf-Asphalt mit 3 Metern Hebelarm, auf der anderen Alu-im-Gras mit 20 Metern! Bei Triebwerken am Flügel ist es nicht so wild, da dann der Hebelarm des Triebwerks auf Beton kaum länger ist, als der des Reifens auf anderen Seite.

Ich frage mich, ob es in dem Fall nicht günstiger ist, das Fahrwerk gleich ganz drinzulassen, dann geht es wenigstens geradeaus.

 

Gruß

Ralf

 

Sieht verlockend aus, deine Hebelarm-Betrachtung, aber du musst sie konsequent anwenden.

Die Bremskraft ergibt sich aus Gewichtskraft mal Reibungskoeffizient, und in diesem Falle gilt für das Gewicht eben auch der Hebelarm. Das heisst, um deine Zahlen zu nehmen, dass bei 20m nur ein ca. ein Siebtel des Gewichtes wirken wie bei 3m.

Somit kürzt sich der Hebelarm wieder aus der Rechnung 'raus.

 

Das Fahrwerk ganz drinzulassen ist eine schlechte Idee, da man (u.a.) dann gar keine Möglichkeit mehr hat, nach dem Touch-down irgendwas zu beeinflussen.

 

Gruss

 

Ruedi

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