far_away Geschrieben 29. Mai 2007 Geschrieben 29. Mai 2007 Hallo, der Titel sagt eigentlich schon alles. Eine unserer Maschinen hat einen neuen 100PS Rotax Motor drinnen und wenn man den Motor startet ist der Öldruck für etwa 5min sehr stark an der oberen Grenze. Motor haben wir seit etwa Anfang April, also sowohl bei etwas kälteren als auch bei Sommertemperaturen beobachtet. Mich würden die möglichen Gründe dafür interessieren, da die einzige Möglichkeit die mir einfallen würde - nämlich zu viel Öl - nicht der Fall ist. Kann das mit der Viskosität zusammen hängen? Wobei ich das auch jetzt bei warmen Temperaturen beobachtet habe. Ist das vielleicht grundsätzlich so bei neuen Motoren? Kann es an etwas ganz anderem liegen? Nach besagten 5min sinkt er dann in den zulässigen Bereich und arbeitet brav und ruhig, von dem her denke ich mal dass es kein Defekt ist. Aber die Hintergründe wären halt schon sehr interessant zu wissen! Falls jemand eine Idee hat oder es sogar weis - biiiitte.... Schönen Gruß aus Wien Bernhard Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 31. Mai 2007 Geschrieben 31. Mai 2007 Bernhard Das Einbauspiel ist bei Rotax-Motoren einiges kleiner als bei Motoren amerikanischer Bauart. Dies im Zusammenhang mit dem relativ dickflüssigen Flugmotorenoel kann im Kaltbetrieb schon zu erhöhten Anzeigewerten führen. Nach einiger Betriebszeit (Motorerwärmung, Ausdehnung der Motorbestandteile inkl. Oelleitungen) sinkt der Druck dann in den grünen Bereich ab. Dieses Verhalten ist durchaus normal. Markus Zitieren
far_away Geschrieben 31. Mai 2007 Autor Geschrieben 31. Mai 2007 Markus, das ist mir schon bekannt, allerdings ist gerade bei diesem Motor der Druck knapp unter oder sogar auf dem roten Strich. Bei allen anderen Motoren wenn überhaupt im gelben Bereich. Wie gesagt, ich glaube nicht dass es ein Defekt oä ist, mich würde nur schlicht der Hintergrund interessieren. Bernhard EDIT: Mich würden auch allgemein interessieren ob bzw wann sonst noch hoher Öldruck entstehen kann - abgesehen von zuviel Öl. Zitieren
HaPe Geschrieben 31. Mai 2007 Geschrieben 31. Mai 2007 Ein hoher Öldruck entsteht normalerweise NIE durch zuviel Öl, schon gar nicht beim Rotax 912 mit Trockensumpfschmierung, sprich externem Öltank. Da gibt es höchsten eine Sauerei im Motorraum, wenn der überschüssige Saft durch die Entlüftung des Tanks entweicht ;). Etwas anders sieht es bei Lycoming & Co. mit normalem Ölsumpf (Wetsump/analog Automotor) aus, welcher direkt am Motorblock angebaut ist, aber selbst hier ist ein zu hoher Ölstand kein Grund für hohen Öldruck. Ruinieren kann man ihn mit Überfüllen aber schon… Mögliche Gründe für hohe Öldruckanzeige - Aufzählung nicht abschliessend :005:: - verstopfter Ölfilter - verstopfte/verkokte Ölkanäle (Druckseite) - falsche/andere Öl Viskosität - kaltes Öl - Drucksensor defekt, oder mit anderen "elektrischen Eigenschaften" als beim alten Motor - Fehlerhafte Anzeige / keine Kalibrierung mit neuem Sensor - usw. Oft wird für den Einlaufprozess eines neuen Motors auch absichtlich anderes Öl (erste Füllung) verwendet. Ob das auch für die Rotaxe zutrifft, kann ich allerdings nicht sagen. Gruss HaPe Zitieren
far_away Geschrieben 31. Mai 2007 Autor Geschrieben 31. Mai 2007 schon gar nicht beim Rotax 912 Sollt ich eigentlich wissen .... :009: ..... aber in diesem Zusammenhang nicht daran gedacht. Danke HaPe für die Auflistung! Gruß Bernhard Zitieren
Thomas-So Geschrieben 31. Mai 2007 Geschrieben 31. Mai 2007 Also, … dein Problem ist eigentlich normal. Das Öl hat im kalten Zustand eine andere Viskosität als im warmen Zustand. Dies führt anfänglich zu einem höheren Öldruck. Bediene dich dem Betriebshandbuch vom Motor/Flugzeug. Und/oder der Werkstatt wo das Flugzeug gewartet wird. Diese Informationen sind sicher richtig. Viel Spass. Zitieren
Volume Geschrieben 1. Juni 2007 Geschrieben 1. Juni 2007 Mögliche Gründe für hohe Öldruckanzeige - Aufzählung nicht abschliessend :- verstopfter Ölfilter Beim Rotax sitzt der Öldrucksensor zwar direkt neben der Ölpumpe (räumlich gesehen), vom Ölfluß her aber hinter dem Ölfilter. (Das Öl geht von der Pumpe via Filter in die in Flugrichtung linke Gehäusehälfte, von dort nach hinten zum Zündergehäuse, dort in die rechte Gehäusehälfte, und an der sitzt dann vorne als letzes der Öldrucksensor und der Zulauf zum Governor/Turbolader, jeweils wenn vorhanden). Wenn man den Original Rotax-Filter (oder das baugleiche nue 10% kostende Autoersatzteil ;) ) verwendet, hat er ein Bypassventil integriert. Bei Verstopfung gibt es nur einen geringen Druckverlust, dafür aber dreckiges Öl. Ein Verstopfter Ölfilter senkt beim Rotax also den Öldruck leicht. Gruß Ralf Zitieren
Jürg Tschanz Geschrieben 1. Juni 2007 Geschrieben 1. Juni 2007 mit dem relativ dickflüssigen Flugmotorenoel @ Markus Der Rotax wird nicht mit Flugmotorenöl geschmiert. Es wird Motorrad-Motoröl verwendet. Siehe Betriebshandbuch Kapitel 10.2.3. @ Bernhard Gemäss Betriebshandbuch Kapitel 10.1.1. ist beim Kaltstart kurzfristig der maximum zulässige Druck von 7 Bar zulässig. Es dürfte sich demnach nicht um ein Problem handeln Hier noch der Verweis auf das Handbuch: http://www.rotax-aircraft-engines.com/pdf/dokus/d03910.pdf Und beim nachfüllen die Liter unbedingt durch Deziliter ersetzen. Erstens braucht der Motor sehr wenig Öl, und die bereits angesprochene Sauerei ist riesig :eek: Gruss Jürg Zitieren
Peter Guth Geschrieben 2. Juni 2007 Geschrieben 2. Juni 2007 hallo wenn der angezeigte Öldruck oberhalb üblicher regulärer Werte liegt, können folgende Ursachen bestehen: 1. Anzeigeinstrument (bzw. Gebersensor) defekt. 2. Ölüberdruckventil (Kugel im Sekundärventil) hängt. 3. zu frühe Beurteilung des Öldrucks infolge noch nicht erwärmtem Motoröl 4. defekt durch schleichenden Nockenwellenlager-Schaden Gruß Peter Zitieren
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