markus Geschrieben 6. Januar 2002 Teilen Geschrieben 6. Januar 2002 Ich selbst habe in meinem Beruf sehr viel mit der Personal-Planung zu tun und komme immer wieder in arge schwierigkeiten wenn ich alle Spezialisten verplant habe und am Morgen auf einmal einer krank ist. Na gut ich selbst kann ja den Kunden anrufen und ihm mitteilen das der Techniker erst in ein paar Tagen kommt. Wie wird das aber im Airliner Geschäft gehandhabt. Beispiel... Überseeflug nach New York mit der MD 11... Die Crew geht was essen und der berühmte Fisch den der Cpt. gegessen hatte war leider nicht mehr ganz so frisch.. Am nächsten Morgen findet man den Cpt. nur noch waagerecht über der Kloschüssel hängend im Hotelzimmer... An fliegen überhaupt nicht mehr zu denken. Das Flugzeug sollte in 5 Stunden mit der Crew und einer voll besetzten Kabine wieder zurück in die Schweiz und es fehlt nun ein Cpt. Wie kommt man auf die Schnelle an einen Ersatz? Die Swissair hat ja wohl nicht in jeder destination Ersatzpersonal das bis zum Einsatz sich im Liegestuhl erholt... Kann eine solche Situation bewirken das ein Flieger halt einfach nicht fliegt, das wäre doch ein riesiges finanzielles fiasko... Im weiteren ist es doch auch für einen Piloten sehr schweer zu entscheiden wann er flugtauglich ist... selbe Situation... der Cpt hat aber nur den halben Fisch gegessen und es ist im sosolala... es ist doch sehr schwierig zu entscheiden ob man nun die nächsten Stunden die Magenverstimmung gut übersteht oder ob das ganze schlimmer ja sogar akut wird.... Gruss Markus ------------------ Webmaster flugsimulation.ch/flightforum.ch vize-Präsident ILS Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 6. Januar 2002 Teilen Geschrieben 6. Januar 2002 Nur so eine Ueberlegung von mir wegen dem von Dir angesprochenen finanziellen Disaster: Was kommt häufiger vor: ein technischer oder ein menschlicher Defekt. Wieso soll der Mensch nicht das selbe Recht haben, wie das Gerät? Gruss Walti FISCH (er) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Markus Burkhard Geschrieben 6. Januar 2002 Teilen Geschrieben 6. Januar 2002 Hallo Markus Um auf das Beispiel von Swissair zurückzukommen: Wenn es eine Destination ist bei welcher die Crew zwei nächte verweilt, dann fliegt halt einfach der Captain, der am vorigen Tag angekommen war und in dieser Zeit wird ein Ersatz eingeflogen. Schlimmer siehts aus, wenn es eine Destination mit nur einer Nacht Aufenthalt ist. Der Captain der gerade ankam, kann ja nicht gleich zwei Stunden später wieder zurückfliegen... Dann bleibt der Flieger wohl oder übel am Boden... Gruss Markus ------------------ www.airliners.ch - Die grösste schweizer Website über Verkehrsflugzeuge Redaktion ILS Vereinszeitschrift - glideslope@airliners.ch Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Mikael Geschrieben 6. Januar 2002 Teilen Geschrieben 6. Januar 2002 Hi all In New York konnt aber mal ne MD-11 nicht abfliegen, weil der Cpt. verhaftet worden ist. Also blieb die Maschine am Boden. Ist New York nicht ne Destination wo der Cpt. zwei Nächte verweilt? Gruss Mikael [Dieser Beitrag wurde von Mikael am 06. Januar 2002 editiert.] Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
teedoubleyou Geschrieben 6. Januar 2002 Teilen Geschrieben 6. Januar 2002 Das war der Captain der in die Büsche vom Central Park geschifft hat. Vielleicht siehts da anders aus. Tom PS: Sorry, völlig überflüssige Bemerkung, es war mir einfach danach. [Dieser Beitrag wurde von teedoubleyou am 06. Januar 2002 editiert.] Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Markus Burkhard Geschrieben 6. Januar 2002 Teilen Geschrieben 6. Januar 2002 Hallo Mikael Die Swissair-Crews bleiben nur eine Nacht in New York... Gruss Markus ------------------ www.airliners.ch - Die grösste schweizer Website über Verkehrsflugzeuge Redaktion ILS Vereinszeitschrift - glideslope@airliners.ch Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Peter Guth Geschrieben 7. Januar 2002 Teilen Geschrieben 7. Januar 2002 hallo zusamen, der interessante Fragenkomplex ist nicht ganz leicht zu beantworten, da diverse Faktoren eine Rolle spielen: 1. Crewausfall an der Station (Heimatbasis): Alle Flightcrews müssen sich allerspätstens 90 Minuten vorher einsatzfähig in die Crewliste eintragen (keine Zeitkulanz, deshalb wird Eintreffen 120 Minuten vor Abflug erwartet) . Fehlt jemand, so wird ein interner Alarmplan ausgelöst. Hierbei werden sogenannte Standby-Leute (Piloten, aber auch Cabin Crew)angefordert. Diese Kräfte müssen in Nähe der Airports wohnen und innerhalb von z.B. 30 Minuten einsatzbereit an der Basis sein. Hierdurch ist die Einhaltung des Flugplanes auf jeden Fall möglich. 2. Crewausfall am ("exotischen") Destination Ein prekäres Thema, welches vorweg alle Crewmitglieder - insbesondere die Piloten als Führungskräfte - zu höchster Disziplin und auch Vorsicht bei der Verpflegung verpflichtet. Dazu ein typischer Umlauf als Beipiel: Abflug Sonntag in Düsseldorf 19 Uhr Localtime, Ankunft Malediven Montag 10 Uhr. Die Crew hat nun Ruhepause, die gesetzlich geregelt in dem Fall mindestens 14 Stunden betragen muß (min. 10 Stunden plus Zeitzonenfaktor). Nach verlassen der Maschine übernimmt eine andere Crew den Vogel für Weiter/Rückflug... Die ankommende Crew wir i.d.R. am Folgetag, also Dienstag, einen Rückflug übernehmen. Hier spielt die hohe Kunst der Auslastung der Airline eine große Rolle. Was heißen soll, idealerweise wird das Ziel täglich angeflogen, was einen fortlaufenden Personaltausch vor Ort im Rotationsprinzip erlaubt. Handelt es sich um weniger gefragte Destinations, so hat der Crew manchmal dann sogar zwei oder, in Ausnahmefällen, drei Tage Ruhepause bis zum Rückflug der dann dort eintreffenden neuen Maschine. Jetzt der dargestellte Fall: die "alte" Crew hat einen Personalausfall, was die Piloten betrifft. Z.B. wäre der PIC nicht dienstfähig. Eines vorweg: die Crew, die soeben mit der Maschine eingetroffen ist und nun Ruhepause hätte, darf NICHT auch sofort aushelfen und zumindest den einen fehlenden Piloten stellen, um einen termingerechten Rückflug zu gewährleisten. Das verbietet zwingend das Luftverkehrsrecht. Es sei denn, die Piloten haben noch "Zeitreserve" aus ihren Blockzeiten, also die maximal gesetzlich erlaubte Flugdienstzeit noch nicht überschritten. Dazu sind in Ausnahmen mit Kapitän-Sonderentscheid 16 Stunden zulässig. In den Beispiel besteht, trotz den Langstreckenfluges, immer noch eine Zeitreserve, die dann zu nutzen ist: ein Pilot der soeben eingetroffenen Maschinen muss den Rückflug wenigstens zum Teil begleiten. In dem theoretischen Fall wäre dann einen Zwischenlandung, z.B. Vereinigte Saudiarabische Emirate, nötig. Dort - und bis dahin - muss die Airline einen Ersatzpiloten beschaffen und bereitstellen. Ist das aber nicht der Fall, bleibt die Maschine erbarmungslos am Boden stehen, was für die Airline eine "Katastrophe" ist, da ja das Flugzeug am Ziel für weiteren Einsatz benötigt wird und der gesamte Umlaufplan dramatisch gestört ist. Und zwar solange, bis ein zweiter Flugzeuführer seine gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit vor Ort erfüllt hat, hier also einer der zuvor eingetroffenen Crew. Desweiteren darf die Maschine NICHT, aus gleichen Gründen, mit nur einem dienstfähigen Flugzeugführer der "ausgeruhten" Crew starten. Inwieweit bei diesen "exotischen" Zielen gemauschelt weren kann, welche Kontrollen bestehen, ist ein anderes Thema.... Hochfrequentierte Destinations im "Nahbereich" erlauben dagegen wesentlich flexiblere Ersätzlösungen. Diese reichen von der Pilotengestellung durch Companies im evtl. Airlineverbund, rasches Heranführen von Ersatzpersonal, bis hin zur Fluggastverteilung auf andere Flüge mit freier Kapazität. Alles in allem, oder besser gesagt, zum Glück, ist diese Thematik extremst selten zu handeln. Und zwar so selten, dass sich dann sogar die Presse darauf stürzen kann und alle 5 Jahre einen Fall aufbauscht, bei dem dann eben der Vogel solange stehen bleibt, bis ein ordnungsgemäßer Rückflug möglich wird. Die Fluggäste werden in solch raren Fällen dann im Hotel verweilen müssen. Gruß PG Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Burkhard Geschrieben 7. Januar 2002 Teilen Geschrieben 7. Januar 2002 hallo peter, da hatte ich doch bei einem meiner letzten cockpitflüge ein besonderes erlebniss. mein befreundeter pilot, a319 family, holte mich gegen 08.00 in eddn ab. departuretime war 12.30 ab eddf nach sarajewo. ich wunderte mich schon über die knappe zeit!! also rauf auf die autobahn und ab richtung eddf. aber wir kamen nicht weit, stau im spessart und die zeit ran uns zwischen den fingern weg. kurz nach aschaffenburg dann wieder freie fahrt, aber eigentlich schon alles zu spät, es war mittlerweile 11.30. mit 250km/h (e-klasse) ging es voran... ich machte mich schon auf eine spottertour an der rw 18 bereit als das unmögliche wahr wurde... ...ein anruf von ihm zum standbychecker machte dann das unmögliche wahr, direkter einflug in die tiefgarage, noch schnell die unterlagen im crewcenter geholt und dann mit einem eigenem bus zum flieger. der co machte gerade den outdoorcheck und die passagiere kamen wenige minuten nach uns in den flieger. der copilot erwartete eigentlich einen vertreter und war sichtlich erleichtert. so konnte mein bisher letzter cockpitflug doch noch ein schönes ende nehmen. grüße burkhard- eddn lh1705 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 7. Januar 2002 Teilen Geschrieben 7. Januar 2002 Bei LH fliegen manchmal 3 Piloten auf den Interkont-Routen. Ist es dann möglich, dass zwei das Flugzeug zurück fliegen, und der ausgefallene, einfach als Pax wieder mit zurück fliegt ? Gruss Matthias Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
markus Geschrieben 7. Januar 2002 Autor Teilen Geschrieben 7. Januar 2002 Das mit dem Ersatz ist mir jetzt klar... doch wie ssieht es aus mit der eigenen Einschätzung des Piloten über seine Flugtauglichkeit. Ich denke mir bei Transatlantik-Flüge weiss man ja nie wie gut es einem nach 8 Stunden geht... mit einem etwas komischen Magen mal eingestiegen ist es ja schlecht möglich den Entscheid in der Luft Rückgängig zu machen. Oder ist eine solche Situation, das man sich nicht so wohl fühlt sehr selten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Markus Burkhard Geschrieben 7. Januar 2002 Teilen Geschrieben 7. Januar 2002 Hallo Matthias Wohl kaum, weil dann die beiden Piloten ihre zulässige Dienstzeit überschreiten würden. Gruss Markus ------------------ www.airliners.ch - Die grösste schweizer Website über Verkehrsflugzeuge Redaktion ILS Vereinszeitschrift - glideslope@airliners.ch Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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