Martin01 Geschrieben 7. September 2001 Teilen Geschrieben 7. September 2001 Hi, ich hätte eine Frage zum Thema "APP-Mode"oder "Autoland" des Autopiloten: kann ich in der realität den APP-Mode des Autopiloten auch bei Seitenwind benutzen, wenn ja, bis zu welcher Seitenwindkomponente (in kn) kann man den Autopiloten den Landeanflug folgen lassen 2. in welcher Situation darf man den APP-Modus und Autoland niemals benutzen? happy landings Martin niem Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Stephan Drullmann Geschrieben 7. September 2001 Teilen Geschrieben 7. September 2001 Hallo Martin, tja das Thema Autoland ist auch so nen Fall, wo man sich beim Schreiben einer Antwort vorsehen sollte. Zumindest als Amateur, wie ich einer bin. Glaube aber, daß ich es Riskieren kann , Dir ein paar Grundsätze dazu zu erläutern. Am sinnvollsten wird es sein, erst deine 2. Frage zu beantworten. Und zwar eine Landung inkl. des Aufsetens auf die RWY allein vom Autoland-Modus ( 2-3 aktive AP) machen zu lassen, das ist verboten. Ohne Ausnahme, soweit mir bekannt ist. (ATPLer dürfen mich natürlich jederzeit eines Besseren belehren) Mit dem normalen APP-Modus bei einem aktiven AP, verhält es sich anders. Sofern die anzufliegende RWY über G/S und LOC verfügt und diese in Betrieb sind, wären technische Probleme im Flugzeug eigentlich fast der einzige Grund, weshalb unfreiwillig auf einen autopilot-gesteuerten Anflug verzichtet werden müsste. Zu Deiner 1. Frage ist folgendes zu sagen: Seitenwind erschwert natürlich jeden Anflug. Aber so genau festlegen, ab welcher Windstärke jetzt der LOC vom APP-Mode nicht mehr exakt gehalten werden kann, das ist kaum möglich. Ob der APP-Mode im Anflug unter Windeinfluß aktiv bleiben kann, entscheidet sich daran, ob der Flieger auf dem Gleitpfad bleibt oder nicht. Wenn nicht, muß auf den Service des AP verzichtet, und der Vogel manuell auf die RWY geknüppelt werden. Aber von meinem bisher einzigen Cockpit-Mitflug kann ich sagen, daß selbst bei einer relativ steifen Briese der Gleidpfad perfekt vom AP im APP-Modus eingehalten wird. Der Zielflughafen auf diesem Flug war Yerevan in Armenien. Dieser Flughafen liegt auf ca 1000 Höhenmetern, wo es immer ziemlich windig ist. Bei dieser Nachtlandung war die situation wiefolgt: ILS-Anflug auf RWY 09 freigegeben, Wind zwischen 14 und 17kts aus ca 170°. die Maschiene war nach dem Intercept bis 200ft über Grund immer haarscharf auf dem Gleidpfad. Nicht die geringste Abweichung, trotz des ganz ordentlichen Seitenwindes! Um auf dem LOC zu bleiben drehte der AP die Nase sogar fast von alleine ausreichend weit in den Wind ( in diesem Falle etwas weiter nach rechts). Der PF mußte nur ganz ganz leicht mit den Pedalen nachhelfen. Wie gesagt, bis auf 200ft keine Abweichung auf dem Display festzustellen. die RWY-Befeureung war schon ewig in Sicht, trotzdem nahmen die Piloten erst nach der GPWS-Ansage "200" den AP weg. Da sich die Sinkrate bis dahin schon so eingependelt hatte, dass sich auch nach 200ft AGL am 3°-Winkel nichts änderte, brauchte der PF bis zum Abfangen nur zu warten. Jetzt hab ich ne Menge geschrieben, kurzum, das letzte Stück, das fliegt immernoch der Mensch. happy landings Stephan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Peter Guth Geschrieben 7. September 2001 Teilen Geschrieben 7. September 2001 ... also der APP Mode mach ja nix anderes, als den Gleitpfad erbarmungslos einzuhalten. Auch unter Windeinfluß. Hauptsache, der Vogel folgt dem Track, egal wohin "die Nase" auf Grund eines Windvorhaltewinkels (Heading) zeigt. Soweit die "Theorie". Real zeigen sich diese Systeme aber nicht besonders reaktionsschnell bei wechselnden Winden. Der AP erkennt nämlich wesentlich langsamer als der Mensch den Trend einer Abweichung. Deshalb werden bei "windigen" Verhältnissen besser die Approaches von Hand geknüppelt, weil nur der Pilot selber sofort, vorrausschauend und extrem schnell mit sehr vielen feinfühligen Steuermanövern den Vogel auf dem Track halten kann. Gruß PG [Dieser Beitrag wurde von Peter Guth am 07. September 2001 editiert.] Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Markus Burkhard Geschrieben 7. September 2001 Teilen Geschrieben 7. September 2001 Hallo Martin, Ob man einen Autoland auch bei Seitenwind durchführen kann, hängt ganz vom Flugzeug ab. Grundsätzlich sind die meisten (wenn nicht sogar alle) Verkehrsflugzeuge dazu fähig. Die Frage ist nur, wieviel Crosswind es maximal sein darf um den Autoland durchführen zu können. Z.B. bei der MD-11 kann bis zu einem Crosswind von 15 knoten automatisch gelandet werden, bei der Boeing 777-200 sind es max. 25 knoten und 10 knoten bei CAT III Bedingungen... Gruss Markus ------------------ www.airliners.ch - Die grösste schweizer Website über Verkehrsflugzeuge Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Martin01 Geschrieben 27. Oktober 2001 Autor Teilen Geschrieben 27. Oktober 2001 hi, welche Maschienen können eigentlich leichter den Autoland bzw. APP durchführen (eher die großen , wie 747,767 und 777 , oder die kleinen wie z.B. 737,Turboprobs) bei welchen Maschinen stört der Seitenwind dabei am wenigsten (die leichten oder die schweren) und welche reagieren bei Abweichungen am schnellsten (vermute die leichten aber sicher bin ich mir nicht!!!) gibt es sonst noch irgendwelche Faktoren die für ein APP oder Autoland notwendig sind weiß zufällig jemand wieviel Seitenwind ich etwa bei einer 737-500 im Autoland (bzw.APP) haben darf (mehr als 10kn oder weniger) bedanke mich für die Antworten happy landings Martin paschke@t-online.de Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Michel340 Geschrieben 27. Oktober 2001 Teilen Geschrieben 27. Oktober 2001 Original erstellt von Stephan Drullmann:Und zwar eine Landung inkl. des Aufsetens auf die RWY allein vom Autoland-Modus ( 2-3 aktive AP) machen zu lassen, das ist verboten. Ohne Ausnahme, soweit mir bekannt ist. Der Autopilot wird durchaus auch für eine vollautomatische Landung benutzt! Weiteres dazu findest du im Ordner "Rollout 767 PIC" MfG Michel Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Martin01 Geschrieben 27. Oktober 2001 Autor Teilen Geschrieben 27. Oktober 2001 kann mir keiner mehr auf diese Frage antworten?? BYE Martin Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Jürgen Kral Geschrieben 28. Oktober 2001 Teilen Geschrieben 28. Oktober 2001 Hallo! Die leichteren Flugzeuge wie z.B. eine Dash 8 sind aufgrund Ihres "Fliegengewichts" auf Seitenwind mehr anfällig als die größeren à la B777 oder A340, die viel träger in der Luft liegen. Das kann man ja gut am Airport beim Beobachten der Flugzeuge erkennen, da werden die kleineren viel mehr durchgeschüttelt. Wie das dann mit dem Autoland aussieht, da habe ich keine Ahnung, aber ich denke, dass da eben die größeren Maschinen ihren Vorteil haben. AUTOLAND LIMITS: A320 Headwind max. 25 kt A320 Tailwind max. 10 kt A320 Crosswind max. 15 kt A340 Headwind max. 30 kt A340 Tailwind max. 10 kt A340 Crosswind max. 15 kt Ob diese Daten noch stimmen (älteres FOM), weiß ich nicht genau, aber da kann dir Robi vielleicht mehr weiterhelfen. Für die B737-500 weiß ich leider keine Daten, tut mir leid! Gruß Jürgen [Dieser Beitrag wurde von Jürgen Kral am 28. Oktober 2001 editiert.] Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast harry Geschrieben 28. Oktober 2001 Teilen Geschrieben 28. Oktober 2001 hier noch ein paar daten zur 747-400: Seitenwind: Autoland - engine out: 5 knoten autoland - all engines: 25 knoten start und landung: 30 knoten fuer autoland: max gegenwind: 25 knoten max rueckenwind: 10 knoten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
petersutch Geschrieben 29. Oktober 2001 Teilen Geschrieben 29. Oktober 2001 Hi, bei der Betrachtung von Windeinflüssen (Boen / Seitenwind) muss man auch auf die Flächenbelastungswerte schauen (in kg /m²) - diese spielt gerade bei der Boenempfindlichkeit auch eine große Rolle: Meine geliebte Metro von Fairchild zum Beispiel liegt trotz ihres geringen Gewichts von runden 8 Tonnen in Boen traumhaft stabil in der Luft, die hängt an dem sehr schmalen Flügel und der daraus resultierenden hohen Flächenbelastung pro m². Gruss. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Peter Guth Geschrieben 29. Oktober 2001 Teilen Geschrieben 29. Oktober 2001 ... heißt das, du knüppelst die "Angströhre"? Gruß PG Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
petersutch Geschrieben 30. Oktober 2001 Teilen Geschrieben 30. Oktober 2001 Hallo, ich finde die "Angströhre" (mit dieser Assoziation kann ich gar nichts anfangen) einfach super SEXY ! Die Kiste ist einfach super schick (in my eyes) - gut, zugegeben man darf nicht auf die inneren Werte schauen, aber ansonsten HOLLA.... Ich selber habe noch nie eine fliegen dürfen - ich glaube mit über 1,90 ist das auch ein No-Go nach MEL. Gruss. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Martin01 Geschrieben 31. Oktober 2001 Autor Teilen Geschrieben 31. Oktober 2001 hi, wie schaut es eigentlich mit den großen Jets aus z.B. 747,777 die landen ja mit "nose up" ist da überhaupt ein Sichtanflug möglich oder landen die nur noch mit ILS landen die meistens komplett mit Autopilot oder auch manuell das würde mich noch interessieren happy landings Martin Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Markus Burkhard Geschrieben 31. Oktober 2001 Teilen Geschrieben 31. Oktober 2001 Hallo Martin, der Pitch ist nicht derart gross dass man die Runway nicht mehr sehen könnte. Auch bei Nose Up ist es kein Problem nach Sicht zu landen. Natürlich wird da auch manuell gelandet. Ob und wann, das hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. vom Wetter. Aber der grösste Teil aller Landungen steuert der Pilot manuell. Hope this helps... Gruss Markus ------------------ www.airliners.ch - Die grösste schweizer Website über Verkehrsflugzeuge Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Twin Geschrieben 18. November 2008 Teilen Geschrieben 18. November 2008 Kleine Verstädnisfrage vorweg: Autoland bedeutet, dass der Pilot das Steuerhorn zu keiner Zeit in die Hand nimmt und der AP auch das Flare von alleine durchführt!? Nehmen wir einmal an, man hätte mein Anflug beste Sicht und kaum Wind: - Wonach entscheidet man ob man ein Autoland durchführt oder den Autopilot während des Endanflugs noch deaktiviert? - In welcher Höhe würde man (bei den oben genannten Wetterbedingungen) den AP deaktivieren und die Anflug mit Aufsetzen per Hand beenden? - Wird der ILS-Anflug in der Regel häufiger mit einem Autoland oder mit einer "Per-Hand-Landung"/manuellen Landung beendet? EDIT: Na da habe ich ja einen alten Thread ausgegraben! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
INNflight Geschrieben 20. November 2008 Teilen Geschrieben 20. November 2008 Wird der ILS-Anflug in der Regel häufiger mit einem Autoland oder mit einer "Per-Hand-Landung"/manuellen Landung beendet? BEENDET wohl fast immer manuell. Der Anflug selbst wird relativ selten "raw data" geflogen (mehr Arbeit für beide Piloten, Zeit ist auch nicht immer), war doch hier irgendwo eh ein thread dazu *schauen geh*. edit: http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=65333 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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