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US/FAA IFR Lizenz Prüfung in der Schweiz


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Geschrieben

Hallo,

 

weiss jemand ob es möglich ist eine US/FAA IFR Lizenz Prüfung in der Schweiz abzulegen? Rechtlich ist es erlaubt wenn man eine FAA-PPL hat. Die Frage ist eher ob es einen Examinator hier gibt.

Geschrieben

Peter,

 

eine Prüfung ist ja nur der kleine Höhepunkt am Ende eines langen Weges, auf dem es viele regulatorische Anforderungen zu erfüllen gilt um die (ebenfalls geregelten) Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung zu schaffen. Auch die Theorieprüfung will zuerst noch gemeistert werden und die braucht, wie die praktische Prüfung, zunächst das OK einer Flugschule oder eines Instruktors. Die Details zur Prüfung sollten dann durch diese Schule oder den Instruktor bekannt sein. Es gibt dazu in der Schweiz und im Ausland einige Alternativen, die du in deiner kurzen Frage, die nur aufs Ziel zeigt, nicht berücksichtigst.

 

Aber so kurz wie die Frage gestellt ist, so kurz kann sie auch beantwortet werden: Ja, es ist theoretisch möglich, eine FAA/IFR-Prüfung in der Schweiz zu absolvieren, aber man muss den Examiner selber "importieren", denn es gibt in Europa praktisch keine FAA Pilot Examiner mehr. So wird das z.B. in Deutschland manchmal gemacht, aber es ist aus verschiedenen Gründen ziemlich umständlich.

 

Viel Spass dabei, Heinz

Geschrieben

Danke,

werde wohl die Prüfung dann doch eher in den USA machen.

 

Gruss

Peter

Geschrieben

Peter,

 

ich bin etwas irritiert von deinem Fokus auf die praktische Prüfung. Es klingt als wäre die Ausbildung, die Theorieprüfung und das Erfüllen anderer Voraussetzungen kein Thema, als wolltest du nur einfach schnell hingehen und die Prüfung machen.

 

Vielleicht bist du ein absolut seriöer Pilot, der das alles schon gelernt, verstanden und geregelt hat, der alle Voraussetzungen kennt und erfüllt, der bereits die Theorieprüfung und IFR-Ausbildung nach FAA-Standards gemacht hat, dann entschuldige bitte mein Nachhacken, dann wäre dieses Posting sicher nicht nötig gewesen.

 

Vielleicht unterschätzst du aber die "kleinen Details" auf dem Weg zur Prüfung. Selbst wenn du schon ein Schweizer IFR-Rating hättest (was ich nicht weiss), dann wäre es noch nicht einfach ein Pappenstil, die FAA-Prüfungen zu bestehen (genau so wie umgekehrt übrigens auch). Solche meist frustrierenden Erfahrung mussten andere leider schon machen und ich möchte daher die Chance nicht unversucht lassen, darauf hinzuweisen.

 

Meine Empfehlung (falls nicht schon gemacht): Mache dir eine genaue Liste aller Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung und der Anforderungen der Prüfung selbst (Einstiegspunkt ist FAR 61.65). Denke daran, dass auch die TSA (Transport Safety Administration) Regeln für ein IFR-Rating ausländischer Piloten hat (siehe hier). Überlege dir dann genau, wie, wo und mit wessen Hilfe du jeden Punkt erfüllen kannst und was die Voraussetzungen dafür sind. (Nicht vergessen, in Amerika gibts keinen Flugschulenzwang, daher liegt die Verantwortung beim Piloten und es wird von jedem Prüfungsanwärter erwartet, dass er diese Anforderungen selber genau kennt und erfüllt. Darum auch die typische, schwierige Frage des Experten zu Beginn der Prüfung: "Show me why you think that you qualify for this test.")

 

(Und die Thematik "warum überhaupt FAA-IFR" lassen wir hier mal unberührt, auch wenn es da manchmal merkwürdige Hintergründe aufgrund fragwürdiger Annahmen gibt.)

 

Wie gesagt, vielleicht hast du das alles im Griff und dann war dieses Posting überflüssig. Wäre nett, wenn du uns nach bestandener Prüfung von deinen Erfahrungen berichtest, denn du bist nicht er erste und wirst nicht der letzte sein, der dieses Ziel auf mehr oder weniger abenteuerlichem Weg verfolgt.

 

In diesem Sinne wünsche ich gutes Gelingen.

 

Heinz

Geschrieben

Ich habe eine in der Schweiz basierte N registrierte Maschine und habe auch gehört, dass es möglich sein soll, ein FAA IR vollständig in Europa (Schulung, Theoretcal, Oral + Practical) zu machen. Ich hatte mit verschiedenen Piloten und deren holländischen Fluglehrer Kontakt. Sie machen das Rating so bzw. haben es schon gemacht. Die Prüfungen werden laufend in Europa durch eine FAA Expertin aus Florida abgenommen, deren Reisespesen man sich teilt.

 

Bis jetzt habe ich aber nur Quellen gefunden, dass es nicht legal ist. Niemand der Beteiligten konnte mir schwarz auf weiss zeigen, dass es legal ist. Alle redeten immer nur von "no problem".

 

Da ein längerer US-Aufenthalt für mich aus beruflichen Gründen nicht möglich ist und ich nicht plötzlich auf einer illegalen Lizenz sitzen möchte, gehe ich persönlich wie folgt vor:

 

1. JAR IR

 

2. Anmeldung bei der FAA für die Validierung der JAR Lizenz (Achtung: Eine Validierung auf einer bestehenden nationalen PP Lizenz ist auch beim Erwerb einer JAR PP Lizenz nicht mehr gültig).

 

3. Instrument Foreign Pilot Test (IFP) in einem europäischen FAA Computer-Test-Zentrum (Egelsbach oder Paris). Dabei muss man 50 Fragen aus dem FAA IR Fragenkatalog beantworten und 70% der Fragen richtig getippt haben! Erst dann gibt es den Eintrag Instrument Airplane.

 

4. Die neue FAA Lizenz muss man - wie schon die Validierung für die PP Lienz - wieder persönlich in den USA abholen.

 

Ich hätte es auch lieber anders gehabt. Ob es der eleganteste Weg ist, weiss ich nicht, doch er ist sicher legal!

 

Siehe auch das Buch von Klaus Jürgen Schwahn, Fliegen in den USA und http://www.dr-schwahn-aviation.com

 

All the Best

Roger

Geschrieben

Hallo Roger

 

Wir hatten schon das Vergnügen... Danke für deine Erfahrungen.

 

Niemand der Beteiligten konnte mir schwarz auf weiss zeigen, dass es legal ist.

Das ist meines Erachtens die falsche Fragestellung, denn Gesetze nennen in der Regel nicht, was erlaubt ist, sondern nur, was nicht erlaubt ist. Und was nicht explizit verboten ist, gilt als erlaubt und kann bekanntlich auch nicht bestraft werden. Es gibt sicher kein Gesetz, welches Ausbildung nach FAA-Standard spezifisch nennt und erlaubt. Es gibt einen Passus in einer JAR-Regulierung, welcher schon zitiert wurde, wonach Pilotentraining nur durch anerkannte Schulen durchgeführt werden darf (sorry, habe die Quelle nicht mehr). Dieser Passus gilt allerdings nur für Ausbildung zu einem JAR/FCL-Rating und ist für Ausbildung auf ein ausländisches Rating deshalb gar nicht anwendbar. Tatsache ist, dass Ausbildung nach FAA-Standards gemacht wird und bisher konnte mir noch niemand "schwarz auf weiss" bestätigen, dass dabei Gesetze verletzt worden wären und dass es entsprechend geahndet wurde.

 

Oder genereller, mir konnte noch niemand "scharz auf weiss" zeigen, warum Schulung nach FAA-Standards nicht erlaubt sein soll, solange die gültigen Luftverkehrsregeln, Pilotenzulassung, Flugzeugzulassung, Versicherungsbestimmungen etc. nach lokalem Recht nicht verletzt werden. Auch Flight Reviews und Instrument Proficiency Checks gelten nach FAA bekanntlich als "Instruktionsflüge" und solche werden in der Schweiz - bisher ohne Probleme - durchgeführt, wie du als Besitzer einer FAA-Lizenz sicher weisst (oder machst du deine Flight Reviews in den USA?).

 

Siehe auch das Buch von Klaus Jürgen Schwahn.

Bei allem Respekt vor seinem grossen Wissen und seinen Erfahrungen, ich habe seine von dir früher zitierten drei Behauptungen durch eigene Rückfragen beim LBA, bei einer deutschen FAA-Flugschule, bei der FAA und bei der TSA nicht bestätigen, bzw. sogar klar widerlegen können. Selbst die genannte Busse konnte mir niemand bestätigen, es sei denn, offensichtliche Gesetze (wie z.B. Ausbildung durch FAA-Instruktor als PIC auf einem in Deutschland immatrikulierten Flugzeug) wären verletzt worden.

 

Und nicht vergessen, sowohl der Herr Schwahn wie auch hiesige Flugschulen haben ihre Eigeninteressen und mögen daher nicht immer ganz neutral sein bei ihren Ratschlägen. Das habe ich in anderem Zusammenhang schon deutlich zu spüren bekommen!

 

Trotzdem bin ich absolut auch der Meinung, dass es im Allgemeinen das Beste ist, wenigstens einen Teil der Ausbildung und die Prüfung in den USA zu machen, allerdings aus anderen Gründen als den oben genannten. Einen ersten Teil der Ausbildung, z.B. Instrument Attitude Flying oder Basic Instrument Maneuvers, kann man durchaus in der Schweiz machen. Den "Umweg" über das JAR-IR ist in deinem Fall vielleicht verständlich; verallgemeinern würde ich diese Möglichkeit aber nicht. Es hat nebst dem hohen Preis auch den Nachteil, dass du danach u.U. zwei IFR-Ratings aufrecht erhalten musst, statt nur einem.

 

Heinz (der jetzt trotzdem nochmals versuchen wird, eine offizielle juristische Meinung einzuholen...)

Geschrieben

Hallo Heinz

 

Danke für Deinen Input. Wie viel die Aussagen von Herrn Schwahn wert sind, kann ich nicht beurteilen. Doch nur von ihm gibt es etwas schwarz auf weiss. Ich wollte und konnte in meiner Antwort nicht auf alle - für mich entscheidenden - Faktoren eingehen. Deshalb nur kurz:

 

1. Ich hätte gerne Kontakt zum Examinator gehabt um mit diesem alles abzusprechen. Dieser konnte leider nicht vermittelt werden. Das war nicht gerade vertrauensfördernd.

 

2. Ich habe auch mit verschiedenen Schweizer FAA Fluglehrern gesprochen, die davon noch nie etwas gehört hatten.

 

3. Ich habe verschiedenste Flugschulen und Fluglehrer in der Schweiz angefragt. Niemand hatte ein Konzept (oder wollte eines haben).

 

4. Mehrere Linienpiloten sagten mir, dass trotz höherem Aufwand und einigen Leerläufen das JAR IR für das Fliegen in Europa wertvoller sei.

 

5. Die praktische Zeitersparnis ist - zieht man auch die "Helvetisierung" der Lizenz in Betracht - gering.

 

Ich könnte noch weitere Argumente liefern, doch am Schluss war entscheidend, dass mir einfach niemand sagen konnte mit welchem FAA IR FI ich einmal pro Woche fliegen gehen kann und mir auch glaubhaft verschern konnte dass es nicht nur nicht verboten, sonder auch legal ist und ich bei einem Unfall nicht mit "kurzen Hosen" vor der Versicherung stehe. Vielleicht bin ich auch nur zu wenig risikofreudig. Ich wollte auch endlich - nach drei Monaten Abklärungen von Pontius zu Pilatus - einmal mit der Ausbildung anfangen. Ich freue mich auch irrsinnig darauf :-)!

 

Trotzdem bin ich gespannt, ob Du etwas rausfindest. Anscheinend gibt es da noch andere Interessenten.

 

Beste Grüsse und many happy landings

Roger

Geschrieben

Hallo Roger

 

Deine Argumente sind absolut nachvollziehbar und ich hoffe, du erinnerst dich dabei an meine ersten Ratschläge in den langen Emails. Gestatte mir eine kurze Stellungsnahme zu deinen Punkten (auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen).

Ich hätte gerne Kontakt zum Examinator gehabt um mit diesem alles abzusprechen. Dieser konnte leider nicht vermittelt werden. Das war nicht gerade vertrauensfördernd.

Verständlich und daher würde ich mich nicht darauf verlassen (darum mein Ratschlag, die Prüfung in den USA zu machen). Ich hatte mit den FAA in N.Y. telefoniert und mir erklären lassen, dass Prüfungen im Ausland grundsätzlich nicht geregelt sind und daher von Fall zu Fall individuell entschieden werden muss, ob und wer nach Europa fliegen darf, um Prüfungen abzunehmen. Ich bedaure, dass zwei meiner bekannten Examiners aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv sind, sonst hätte ich selber nachfragen oder gar vermitteln können.

Ich habe auch mit verschiedenen Schweizer FAA Fluglehrern gesprochen, die davon noch nie etwas gehört hatten.

Es gibt etwa 50 FAA Instruktoren in der Schweiz; die meisten aber schulen meines Wissens nicht regelmässig, oder überhaupt nicht. Beachte, dass ich nur immer sage, dass es "theoretisch" möglich wäre (insbesondere nach meiner Rückversicherung mit der FAA), einen Examiner in die Schweiz zu holen, aber in der Schweiz die nötigen 5-10 Leute zusammen zu trommeln, damit sich das auch irgendwie lohnt, das hat es meines Wissens noch nie gegeben. In Deutschland (und offenbar in Holland) wird es aber gemacht. Das Problem ist: Wer soll das organisieren, wer trägt das finanzielle Risiko, wenn dann z.B. wegen des Wetters nicht geflogen werden kann?

Ich habe verschiedenste Flugschulen und Fluglehrer in der Schweiz angefragt. Niemand hatte ein Konzept (oder wollte eines haben).

Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, aber ich habe leider schon oft erlebt, dass Schweizer Flugschulen eine deutliche Anti-Ami-Einstellung pflegen und alles daran setzen, solches aktiv und mit z.T. falschen Argumenten zu verhindern. Dabei wäre, angesichts der grossen Zahl von FAA-Lizenzen in der Schweiz, durchaus ein Geschäft zu machen, wenn man da etwas flexibel sein wollte und etwas anbieten würde. (Ich habe auch ein positives Beispiele bei einer Schule erlebt, aber das ist leider aus anderen Gründen gescheitert. JAR hat das administrative Leben der Flugschulen etwas kompliziert gemacht, sodass ein alternatives Angebot schon aus administrativen Gründen nicht drin liegt, wenn man es nur halbherzig anpackt.)

Mehrere Linienpiloten sagten mir, dass trotz höherem Aufwand und einigen Leerläufen das JAR IR für das Fliegen in Europa wertvoller sei.

Grundsätzlich einverstanden, aber genau deshalb sage ich, dass man einen Teil in Europa (z.B. mit JAR-Instruktor oder erfahrenem Safety-Pilot) und dann den Finish und die Prüfung in den USA machen könnte. Insgesamt glaube ich, dass man so bei optimalen Kosten und vertretbarem Zeiteinsatz ein IFR-Rating erhalten kann und gleichzeitig beide Systeme kennen lernt. Nach FAA-Regeln darfst du einen angemessenen Teil der IFR-Ausbildung auch mit einem erfahrenen Piloten (also kein Instruktor) machen, was in der Schweiz ohne weiteres möglich wäre und dabei auch noch die Unsicherheit bzgl. legal/illegal entschärfen könnte. Was mich bei JAR am meisten stört ist der Schulzwang und wie die Schulen das ausnützen; da ist man einfach abhängig und ausgeliefert (von den Kosten nicht zu sprechen). Mein "Modell" verlangt allerdings, dass du als Pilot die Vorgaben genau kennst und dich nicht an der Nase herum führen lässt (siehe mein früherer Beitrag oben). Für Leute, die sich gerne führen lassen, ist JAR vielleicht die bessere Alternative.

Die praktische Zeitersparnis ist - zieht man auch die "Helvetisierung" der Lizenz in Betracht - gering.

Sorry, ich verstehe die Aussage nicht sicher, daher keine Antwort. Aber zum Thema passend: Wenn du bereits eine FAA-Lizenz und ein N-Flugzeug hast, weshalb dann JAR und dann die Abhängigkeit von beiden Regulatorien? Bzw. warum nicht den Flieger auf HB umschreiben und alles nach JAR machen? Und nebenbei: Darf ein JAR-IR-Instruktor in deinem N-Flugzeug überhaupt schulen (wer ist PIC? Versicherung?) oder musst du eine HB-Maschine mieten?

... dass mir einfach niemand sagen konnte mit welchem FAA IR FI ich einmal pro Woche fliegen gehen kann ...

Das ist absolut nachvollziehbar, denn es gibt (meines Wissens) keine vollamtlichen FAA CFIIs und alle müssten das so irgendwie nebenbei machen. Ich hoffe, der JAR-Instruktor ist regelmässig verfügbar. Denke daran, dass du mit entsprechendem Eigen-Engagement auch von Nicht-Instruktoren lernen kannst, vielleicht nicht ganz so effizient, aber völlig legal und die Stunden sind nach FAA anrechenbar, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind.

... nach drei Monaten Abklärungen von Pontius zu Pilatus ...

Genau aus diesem Grund hatte ich offeriert, einen Abend zusammen zu sitzen, denn auch ein Forum mit vielen langen Beiträgen (und manchmal einigen Querschlägern) vermag nur einen kleinen Teil des ganzen (auf ineffiziente Art und Weise) zu diskutieren.

 

Und du hast recht, es gibt noch anderes zu berücksichtigen...

 

Ich wünsche dir viel Spass und Erfolg bei der Ausbildung,

Heinz

Geschrieben

Lieber Heinz

 

Danke für Dein ausführliches Mail. Kennst Du einen in der Schweiz wohnhaften Piloten, der die FAA Variante (Schulung, Theoretical, Oral, Practical) mit einem in der Schweiz Wohnhaften FAA FI in der Schweiz gemacht hat? Ich habe in den letzten Monaten persönlich erlebt, dass die Variante FAA Ausbildung in Europa zwar gut tönt, in der Praxis jedoch so viele Unsicherheiten aufweist, dass ich entnervt aufgegeben habe.

 

Nach Analyse des administrativen und finanziellen Aufwandes habe keine Lust meine Maschine HB einzulösen, da dies langfristig das grössere Übel sein wird. Davon wurde mir sogar vom BAZL abgeraten! Hier ist das FAA System doch pragmatischer.

 

Ich habe einen tollen JAR/FAA FI gefunden, der beide Systeme profund kennt und auch Zeit für mich hat. Die Sache mit dem Flugschulzwang bei der Schulung auf der eigenen Maschine kann problemlos und einfach gelöst werden.

 

Irgendwann wollte und musste ich schlussendlich auch entscheiden und setze dies nun um. Es ist mir lieber gewisse Nachteile (z.B. einen grösseren theoretischen Aufwand) zu haben, doch diese Nachteile mindestens zu kennen. Frei nach dem Motto: lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

 

Pfues guet

Roger

Gast Hans Fuchs
Geschrieben
Was mich bei JAR am meisten stört ist der Schulzwang und wie die Schulen das ausnützen; da ist man einfach abhängig und ausgeliefert (von den Kosten nicht zu sprechen).
Nanana! Als einer, der immer auf JAR geschimpft hat und es weiterhin für einen unverhältmässigen Blödsinn hält, würde ich soweit nun wirklich nicht gehen.

 

Soweit ich erkennen kann, spielt die Konkurrenz der Schulen durchaus und oftmals habe ich mich sogar gefragt, wie man derart unter Selbstkosten verkaufen kann.

 

Wäre dagegen mit Ausbildungen nach FAA Regeln hierzulande ein Geschäft zu machen, dann glaube ich der obigen Feststellung eingedenk schlicht nicht dran, dass das in der Branche einfach so ignoriert wird. Alles nur Deppen, das kann nicht sein... :rolleyes:

 

... oder doch?

 

Hans

Geschrieben

Roger,

 

deine "Aufgabenstellung", wenn ich das so sagen darf, ist vielleicht schon etwas speziell, indem du möglichst ohne USA-Aufenthalt ein FAA-Rating haben willst. Das ist etwa so wie ein höheres Sprachdiplom ohne Sprachaufenthalt im entsprechenden Land. Ich kenne niemanden persönlich, der das schon so gemacht hat, wobei ich unmöglich jeden Piloten in der Schweiz kennen kann (in Deutschland hätte ich eine Adresse). Was ich kenne sind Leute, die die Theorievorbereitung und -prüfung hier gemacht haben, um dann mit mehr oder weniger praktischer Vorbildung für den "Brush-Up" und die praktische Prüfung in die USA reisten.

 

Deinen Umweg über JAR kann ich unter den speziellen Umständen gut verstehen, obwohl es mit dem JAR- und FAA-Instruktor eigentlich naheliegender wäre, gleich auf das eigentliche Ziel, das FAA-Rating, hinzuarbeiten. Aber lassen wir das; dein Entscheid ist für dich das richtige.

 

Aber nochmals ganz generell, ohne mich dabei auf eine individuelle Situation zu beziehen: Ein FAA-Rating ausserhalb der USA zu bekommen ist wie eine Schweizer Lizenz irgendwo ausserhalb der Schweiz machen zu wollen. Das ist im "System" nicht vorgesehen und bedeutet immer ein kleines Abenteuer. Zwei wichtige Voraussetzungen für die Betroffenen sind meines Erachtens, dass man etwas abenteuerlustig ist und dass man das regulatorische Umfeld genau kennt, um darin einen gangbaren Weg zu finden. Eine "one size fits all solution" gibts nicht. Wer dazu nicht bereit ist, der sollte sich vielleicht besser and die etablierten Ausbildungswege halten.

 

Und mir sind durchaus auch Beispiele bekannt, wo ein solches Vorhaben nicht geklappt hat. Die Gründe waren das bekannte Problem der Verfügbarkeit von Instruktoren oder leider auch, weil sich die Betroffenen auf den etwas naiven Standpunkt stellten: "Ich bezahle und ihr besorgt mir jetzt bitte gefälligst mein FAA-Rating." Diese Einstellung funktioniert nicht, solange es keine Flugschule gibt, die ein entsprechendes Angebot hat und der man sich in den Schoss legen kann.

 

@Hans

 

Ich kann den Satz entschärfen, aber die Aussage bleibt:

Was mich an JAR am meisten stört ist der Schulzwang und wie die Schulen das wirtschaftlich geschickt ausnützen (können).

Hier im Forum gab es schon einige Beiträge dazu, aber falls du es wünschst erzähle ich dir gerne ein paar Beispiele aus eigener Erfahrung oder aus meinem Bekanntenkreis (Namen der betroffenen Leute und Flugschulen selbstverständlich bekannt), welche dir den Hintergrund dieser Aussage erklären könnten. Dies dann aber bitte nicht hier im öffentlichen Forum.

 

Alles nur Deppen, das kann nicht sein [...] oder doch?

Von Deppen war keine Rede. Ich meine nur, dass bei jährlich 100 bis 150 FAA-Validierungen (Quelle: FAA Validation Office vor ca. zwei Jahren) und etwa ebenso vielen neuen FAA-Lizenzen/Ratings (Quelle: FAA Webseite) für Schweizer Piloten ein Kursangebot von Schweizer Flugschulen durchaus Sinn machen könnte. Beispiele: "Vorbereitungskurs für USA-Flugferien" oder "FAA Regulations Refresher" oder "Biennial Flight Reviews". Gerade letzteres würde nicht mal Aufwand zur Kursentwicklung bedeuten und ein gewisser Zulauf wäre praktisch sicher. Werbeslogan: "MFGZ - Ihr Spezialist für FAA-Lizenzen", oder wie auch immer ... ... ein bisschen träumen darf man ja - du kannst mich dafür auch gerne Depp nennen.

 

Heinz

Geschrieben

Hallo Heinz und Roger,

 

bei so einer ausführlichen Diskussion ist mir die Kürze meiner Beiträge schon fast peinlich.

Meine Frage war sicher zu ungenau. Ich habe gerade 4 Wochen in den USA verbracht und meine IFR Ausbildung gemacht. Leider konnte ich aus zeitlichen Gründen meine Prüfung nicht mehr machen.

 

Unter

http://www.us-ppl.de/news/news.html

habe ich einen kompetenten Ansprechpartner gefunden.

 

" 24. Juli 2006 - Ausbildung zu US-Lizenzen ohne US-Aufenthalt in Deutschland

 

Ab sofort kann der Erwerb aller US-Lizenzen und Ratings vom PPL bis hin zum ATPL auch (wieder) in Deutschland erfolgen. Ausbildung sowie Theorieprüfungen (written exam) und Praxisprüfungen (check ride) können ganz oder teilweise in Deutschland erfolgen. Die Regelungen hinsichtlich 'alien flight rule' sind hiervon unberührt, wobei das Visum allerdings nicht benötigt wird. Weitere Informationen per eMail oder telefonisch unter +49 (0)6190 808000 / +49 (0)160 97619603 bei Herrn Peter Anders."

 

Und Ende Juli soll es wieder eine Prüfungsmöglichkeit geben. Der Peter Anders scheint da auch schon größere Erfahrungen gemacht zu haben.Einfach mal anrufen.

 

Ich selbst werde wohl nochmal hinfahren, da ich meine Schulung auf einer DA 40 mit dem G1000 gemacht habe und Kombination Prüfung FAA / G1000 macht es noch schwieriger hier in Europa.

 

Gruß

Peter

Gast Hans Fuchs
Geschrieben
ein bisschen träumen darf man ja..
Aber sicher! Wenns nur das ist, kann ja nichts passieren. :D

 

Einen gewissen Bedarf kann man ja nicht verneinen, aber zu einem wirklich guten Geschäft gehört wohl so einiges. Ich würde mich jedenfalls als Geldgeber bestimmt nicht freiwillig melden.

 

Wie sieht es übrigens mit der Wartung N registrierter Flugzeuge aus? Wieviel Unterhaltbetriebe dürfen in der Schweiz da dran?

 

Hans

Geschrieben

Hallo Peter

 

Danke für diese Hintergrundinformationen - jetzt wird verständlich, warum nur die Prüfung interessierte. Hrn. Anders kenne ich und er ist der Kontakt, den ich oben erwähnte. Er hat einen Bedarf entdeckt und - nicht zuletzt dank guter Kontakte zur FAA - in ein Geschäft umsetzen können. Er bringt anscheinend für solche Prüfungstermine immer genügend Leute zusammen, um das ganze wirtschaftlich zu machen.

 

Für dich heisst das, dass du vermutlich noch zwei-, dreimal vorher hin musst, um die vom Gesetz vorgeschriebenen Vorbereitungsflüge mit dem dortigen CFII zu absolvieren und um sein Prüfungs-Endorsement zu erhalten, falls du nicht aus den USA noch ein gültiges Endorsement hast.

 

Die Theorieausbildung kann man übrigens, wenn man autodidaktisch talentiert ist, bis und mit Prüfungs-Endorsement komplett in der Schweiz machen.

 

Hr. Anders betreibt sein Geschäft schon seit einigen Jahren; für mich ein starkes Indiz, wenn auch kein Beweis, dass FAA-Ausbildung nicht illegal ist. Er hat auch noch nie etwas davon gehört, dass das LBA Bussen gegen FAA-Instruktoren verhängt haben soll.

 

(Und das mit dem G1000 kann ich verstehen, da gabs kürzlich eine Änderung bei den FAA-Prüfungsbestimmungen.)

 

Viel Spass und gutes Gelingen! Wir bleiben hoffentlich in Kontakt, denn deine Erfahrungen interessieren mich.

 

Heinz

Geschrieben
Wie sieht es übrigens mit der Wartung N registrierter Flugzeuge aus? Wieviel Unterhaltbetriebe dürfen in der Schweiz da dran?

 

Hans, frag doch bitte einen Besitzer einer N-Maschine. Ich kenne einige und Wartung scheint kein wirkliches Problem zu sein. Es gibt einige FAA-zertifizierte Mechaniker oder solche mit Inspection Authorization in der Schweiz. Die genaue Anzahl könnte man selbstverständlich herausfinden. (Und auch hier, im nördlichen Nachbarland scheint es dem Vernehmen nach noch einfacher zu sein.)

 

Heinz

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Selbstzitat:

Heinz (der jetzt trotzdem nochmals versuchen wird, eine offizielle juristische Meinung einzuholen...)

 

Was lange währt, wird endlich gut. Hier also endlich die offizielle Stellungnahme des BAZL (danke der AOPA für die Hilfe):

 

Ausbildungsflüge für Piloten mit einer US-Lizenz auf US-immatrikulierten Flugzeugen durch US-Fluglehrer im Rahmen einer US-Flugschule sind in der Schweiz grundsätzlich zulässig, sofern nicht die US-amerikanischen Bestimmungen eine Beschränkung vorsehen. [...]

 

... was zu beweisen war.

 

Und gleich noch etwas:

 

Es gibt einige FAA-zertifizierte Mechaniker oder solche mit Inspection Authorization in der Schweiz. Die genaue Anzahl könnte man selbstverständlich herausfinden.

 

Auch dazu etwas konkretes: Laut FAA-Bücher gibt es in der Schweiz 195 FAA-lizenzierte Mechaniker. Dazu kommen noch ein paar wenige, die ich nicht "sehen" kann; total also etwa 200 (Stand Mai 2007). Da eine FAA-Lizenz nie abläuft, sind darin auch solche enthalten, welche den Job nicht mehr aktiv ausüben. Vieviele das sein mögen, weiss ich nicht, aber vermutlich wechseln Flugzeugmechaniker ihren Beruf nicht häufig.

 

Heinz

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