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Sicherheit UL


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Geschrieben
Aber ich häng doch am Leben und möchte davon ausgehen können, dass ein Flugzeug, in das ich mich setze sicher ist

Was ist sicher, was ist genügend sicher? Wie misst man 'sicher'? Ich weiss es nicht.

Ich geb zu, ich kenne persönlich recht viele SEP Piloten, die deinen Eindruck teilen und nie in ein UL einsteigen würden. Das hat halt wie Du sagst auch mit 'Eindruck' zu tun.

 

Manchmal gewinnt man dann in Diskussionen den Eindruck, dass UL's immer oder meist aus technischen/konstruktiven Gründen verunfallen. Das ist sicher falsch Der grösste Teil des Risikos ist immer noch der Pilot (Muss mal etwas nachforschen wieviele Unfälle wirklich nur materialbedingt waren).

 

Deshalb glaube ich auch nicht, dass Du aufgrund von Unfallstatistiken herausfinden könntest ob ein Typ a priori jetzt mehr oder weniger 'sicher' ist. Und zwar unabhängig ob wir jetzt vom SEP Typen, Motorseglern, UL's sprechen. Verschiedene UL's haben ebenso verschieden Flugeigenschaften wie verschiedene SEP Typen. Ist jetzt eine Mooney sicherer als eine C-152 oder eine Arrow mit T-tail? Und wenn ja, warum? Ich jedenfalls weiss es nicht. Auch den SEP Piloten ist es also 'überlassen, herauszufinden welches Flz gut ist und welches gefährlich'. Oder sollte man eher sagen 'dem Piloten ist es überlassen herauszufinden wie gefährlich er selber ist' ?

 

"Grosse mechanische" Fehler kann ich ausser einer genauen Vorflugkontrolle (sind alle Bolzen an Ort?, W&B), den Umständen angepasster Geschwindigkeit, und ev. Motoreinstellung nicht beeinflussen. Das muss ich so akzeptieren. Sicherheit hat auch mit Ausbildung zu tun, und auch mit regelmässigem Fliegen. Ich lese Unfallberichte und versuche daraus Lehren zu ziehen wie/wo/warum Fehler passieren und überlege ob mir dasselbe passieren könnte oder ob ich ähnlich reagieren würde.

 

Wenn wir zum Unfallbericht zurückgehen:

 

Im Unfallbericht wird u.a. gesagt dass der Fluglehrer total 1734 Std hatte, aber erst etwa 9 Std Erfahrung auf dem Muster hatte, und der Einzuweisende zwar über 100 Std auf Segelflz, aber nur 5 Std auf UL's (Ikarus, eine gutmütige langsame Schulungsmaschine). Die Smaragd ist einiges schneller und für einen Neuling kann da alles etwas schnell gehen.

 

als Unfallursache wird genannt

  • überzogener Flugzustand (Ursache= Mensch)
  • mangelnde Längsstabilität (Technik)
  • konstruktive Mängel beim Rettungssystem (Technik)

Was man auch erwähnen sollte ist, was nach Feststellen der Fehler und Mängel passierte (alles aus dem Unfallbericht):

  • alle Maschinen wurden gegroundet
  • Wägung aller Maschinen
  • Flugversuche wurden durchgeführt + rechnerische Nachweise gemacht
  • Nachrüstung aller Maschinen mit einer Leitwerksfinne
  • Abrisskanten am Tragflügel
  • Änderungen am Rettungssystem
  • Ergänzungen d. Flughandbuches (Ermittlung d. Schwerpunkts u.a.)
  • Grounding wurde aufgehoben

 

Jeder kann sich selber überlegen wo die Problematik bei diesem Unfall war.

 

Ist der Typ jetzt, nach den Änderungen, 'sicher'? Vom technischen/konstruktiven Standpunkt jedenfalls 'sicherer', oder...? Würde ich mich selber sicher fühlen? Ich weiss es nicht. Ich bin nie damit geflogen, weiss nicht wie mir die Flugeigenschaften gefallen würden und ob ich mich wohl fühlen würde. Und das Gefühl der Sicherheit hat (für mich) eben auch sehr viel damit zu tun - 'liegt' mir die Maschine? Und ja, ich gebs zu, ích häng auch am Leben.

Geschrieben
Bei der 'Echo' Klasse darfst du kaum nen iPod mit in's Flugzeug nehmen, ohne dass alles neu zertifiziert werden muss und bei den ULs passieren einfach die verrücktesten Dinge

 

Nochmals Patrik:

Es liegt weder an der Klasse noch an den Vorschriften, wenn Leute 30kg mehr Geräte in ein Flugzeug packen als im Handbuch angegeben: Das ist für ULs genauso illegal und kriminell wie für Echos.

 

Zitat von sirdir

Aber ich häng doch am Leben und möchte davon ausgehen können, dass ein Flugzeug, in das ich mich setze sicher ist

Und wenn man sich schon Gedanken macht über das sichere Fliegen, ist es wohl eher angebracht den Vermieter der Flugzeuge unter die Lupe zu nehmen als die Flugzeugklasse.

Geschrieben
Nochmals Patrik:

Es liegt weder an der Klasse noch an den Vorschriften, wenn Leute 30kg mehr Geräte in ein Flugzeug packen als im Handbuch angegeben: Das ist für ULs genauso illegal und kriminell wie für Echos.

 

Ich will ja keinen Glaubenskrieg anzetteln. Klar, das ist bei ULs genau so illegal und kriminell wie bei Echos. Ich glaube aber nicht, dass es bei Echos so hätte vorkommen können. Daher bleibt bei mir halt schon ein bisschen der Eindruck, dass vielleicht ein gewisser Systemfehler dahinter steckt. Ich finde die Gewichtslimite halt auch nicht unbedingt sinnvoll. Dass wohl mehr ULs mit Übergewicht unterwegs sind als ohne, das wäre wohl das nächste Thema…

Aber erst eine strikte Gewichtslimite aufstellen und es dann geschehen lassen, dass Flugzeuge verkauft werden, die in Wirklichkeit schwerer sind als auf dem Papier, noch besser, dass gar niemand wirklich wissen will, wie schwer die wirklich sind… OK, wird ja nun wohl nicht mehr vorkommen, nehm ich an. Oder? Aber wo überall kann noch geschludert werden? Wenn es möglich ist, dass weder Trudelverhalten noch Rettungssystem auch nur 1 mal getestet sein müssen, bevor ein UL in den Handel kommt, stellen sich mir einfach die Nackenhaar auf und bleiben in der Stellung…

 

Und wenn man sich schon Gedanken macht über das sichere Fliegen, ist es wohl eher angebracht den Vermieter der Flugzeuge unter die Lupe zu nehmen als die Flugzeugklasse.

 

Hmmm. Wirklich? In einem ziviliiserten Land sind die Vorschriften für 'Echos' so streng, dass der Vermieter da relativ wenig Möglichkeiten hat. Oder?

Geschrieben

War das mal wieder eine "gute" Gelegenheit?

 

Es ist doch nicht zwingend notwendig, nun zur UL-Fliegerei ein ähnliches Klassendenken aufzubauen, wie zwischen Mot und Seglern, es reicht doch einfach, die Fakten zu akzeptieren: Viele Komponenten bei UL-Fliegern müssen nicht zertifiziert werden, nicht einmal die Motoren und schon garnicht die (meisten) Instrumente. Entsprechend ist es eben notwendig, beim UL mehr Sorgfalt aufzuwenden, nicht ohne Not an die Grenzen der Spezifikationen zu gehen und - wie oben schon gesagt - wirklich *jedesmal* eine ausführliche(!) Vorflugkontrolle vorzunehmen. Und es ist eben notwendig, wirklich mit Hintern UND Kopf zu fliegen, anstatt an den Instrumenten zu kleben: Im Prinzip stallt ein UL gemäss AOM erst bei 65 km/h - ich würde mich aber trotzdem hüten, bei Bockigkeit und Scherwinden mit weniger als 110 km/h anzufliegen, besser ohne Klappen mit 120 km/h, wenn der (träge) Fahrtmesser um mehr als +/- 20 km/h herumwackelt.

 

Noch zur "guten" Gelegenheit: Wäre es unserer gemeinsamen Leidenschaft denn förderlich, wenn nun bei JEDEM Unfall mit irgendeinem Echo-Flieger oder einem Crash eines Seglers oder Motorseglers über die Sicherheit der gesamten Zulassungsklasse spekuliert würde? Ich könnte dann auch über einen selbst beobachteten (Pilot-induzierten) Überschlag einer C-172 berichten, an einem bockigen Tag, an dem wir aber mit einem UL noch ganz sicher geschult haben... usw, usw.

 

Es gibt bei den UL's halt schlamperte Konstruktionen, kein Zweifel. Aber es gibt eben auch die bewährten, gutmütigen und robusten Muster, auf denen man Erfahrung sammeln kann, bevor man irgendeinen schick aussehenden und laut Werbeprospekt pfeilschnellen :D Plastikboliden an die Grenzen der Parameter fliegt.

 

Viele Grüsse

Peter

Geschrieben

 

Es gibt bei den UL's halt schlamperte Konstruktionen, kein Zweifel. Aber es gibt eben auch die bewährten, gutmütigen und robusten Muster, auf denen man Erfahrung sammeln kann, bevor man irgendeinen schick aussehenden und laut Werbeprospekt pfeilschnellen :D Plastikboliden an die Grenzen der Parameter fliegt.

 

Sorry, aber wenn sich ein Mensch darauf einlassen will, in ein solches potentiell 'schlampertes' Gerät zu setzen, muss er wissen, worauf er sich da einlässt. Will er's dann immer noch: Gern.

Wenn die BFUs nicht mehr diskutiert werden sollen… dann seh ich das etwas anders.

Geschrieben

Natürlich sollen die BFU-Meldungen diskutiert werden, unbedingt sogar. Gerade im vorliegenden Fall muss man doch daraus folgern, dass das Überschreiten des MTOW, unzuverlässige Instrumente (gibt's die nur bei UL's? Ich hab' da schon Fahrtmesser in MoSe's gesehen... naja, lassen wir das) und W&B Dinge sind, die man wirklich ernst nehmen muss.

 

Nicht nur bei UL's.

 

Viele Grüsse

Peter

Geschrieben

als Unfallursache wird genannt

  • überzogener Flugzustand (Ursache= Mensch)
  • mangelnde Längsstabilität (Technik)
  • konstruktive Mängel beim Rettungssystem (Technik)

 

Armin,

du zählst es ja selber auf. Bei diesem Unfall steht das technische Versagen eindeutig im Vordergrund (2:1).

Wenn man dann, wie Patrick schon sagt, mitbekommt, dass es bei diesem Flugzeug gravierende Mängel und Abweichungen von der Norm gab, die nie durch eine Zertifizierung aufgedeckt wurden, dann wirft das für mich (leider) ein schlechte(re)s Licht auf die ganze Klasse.

Imho würden einige strengere Relgementrierungen, die sich an der SEP Fliegerei orientieren, der Sicherheit der UL Piloten nicht schaden.

 

EDIT: Ich möchte hier ausdrücklich nicht die UL Piloten kritisieren, sondern eher die technische Seite in Frage stellen.

Frank_Willfeld
Geschrieben

Guten Morgen,

 

 

hmmm wirklich?... schau mal hier:

 

http://www.focus.de/panorama/flugzeugabsturz_nid_32012.html

 

nach ca. 2min googlen gefunden...Ein technischer defekt (Motorschaden) war auch hier die Ursache...dadurch geriet die Maschine offenbar im überzogenen Flugzustand ins Flachtrudeln (siehe Leserkommentar Nr2) Der einzige Unterschied ist dass nach dem Aufschlag kein schlaffer Schirm aus dem Flieger raushing...wobei der Smaragd Schirm beim nächsten Mal sicher aufgeht....;)

 

ob der Berich so stimmt weiss ich natürlich nicht aber ich kann auch nochmal googlen und hier Link um Link posten....ohne Ende. Aber ich denke das ist nicht nötig oder ?

 

Lieber Patrick ich glaube auch dass durch dich hier kein Glaubenskrieg angezettelt werden soll und mit Polemik habe ich eigentlich eher den User Dietwolf aka Termikus gemeint... in seinen Worten scheint einfach eine gewisse Arroganz gegenüber seinen kleinen Brüdern mitzuschwingen...kann mir nicht helfen....vieleicht täusche ich mich auch...aber Ausdrücke wie schmalbrüstige Fluggeräte, und flattriger Regenschirm usw. sind meiner Meinung nach nicht geeignet für eine objektive Diskussion...

 

....ich kann deine Bedenken durchaus verstehen, ginge mir unter Umständen ähnlich wenn ich UL-Fliegen hauptsächlich aus der BFU-Statistik kenne...aber sich sachlich aufklären lassen anstatt sich durch Einzelfälle oder Polemik aus dem Konzept bringen zu lassen, halte ich für die beste Option. Den ersten Schritt hast Du ja schon getan in dem Du diesen Thread mit einer Fragestellung eröffnet hast. und somit uns UL-Fuzzies wenigstens die Gelegenheit gibst uns zu äussern. Deswegen "unterstelle" ich Dir einfach mal, dass Du allen eine faire Chance geben willst. Insofern Danke für deinen Anstoss. Mein Tip: komm mal zu uns und lass Dich mit unserer C42 entführen damit Du mit eigenen Augen siehst das UL-Fliegen großen Spass macht und absolut überlebbar ist...:008: ich hänge nämlich auch am Leben und möchte meine Frau bestimmt nicht zur Witwe machen. Ich denke so kannst Du deine Vorurteile am besten überwinden und Dich frei machen von negativen Eindrücken über die UL-Fliegerei.

 

Bitte versteht mich nicht falsch ich will hier niemandem das Recht abschlagen über Sicherheit zu diskutieren im Gegenteil. Ich finde solche Diskussionen (wenn sachlich geführt) tragen zur passiven Sicherheit und zum gegenseitigen Verständnis bei. Deshalb weiter so....halt nur sachlich wenns geht..meine Meinung.

 

So jetzt muss ich ein bisschen arbeiten, komme nachher wieder....bis dann..

Geschrieben

http://www.focus.de/panorama/flugzeugabsturz_nid_32012.html

 

nach ca. 2min googlen gefunden...Ein technischer defekt (Motorschaden) war auch hier die Ursache...dadurch geriet die Maschine offenbar im überzogenen Flugzustand ins Flachtrudeln (siehe Leserkommentar Nr2) Der einzige Unterschied ist dass nach dem Aufschlag kein schlaffer Schirm aus dem Flieger raushing...wobei der Smaragd Schirm beim nächsten Mal sicher aufgeht....;)

 

Du kannst aber doch wirklich die Tatsache, dass ein Flugzeug mit einem Motorschaden abgestürzt ist nicht mit der Tatsache, dass ein Flugzeugsmuster auf den Markt kommt ohne Trudeltests und (das wäre ja dann die Alternative:) ohne Tests des Rettungssystems vergleichen? Wenn die Motoren in einem Muster grundsätzlich ausfallen, dann wäre das ein treffender Vergleich ;) Oder meinetwegen die beiden stillstehenden Quirle der DA42 - da sage ich genau so sehr, es ist eine Ungeheuerlichkeit, dass ein Flugzeug, bei dem bei einem (kleinen!) Problem im elektrischen System einfach beide Motoren abstellen auf den Markt kommt.

 

Lieber Patrick ich glaube auch dass durch dich hier kein Glaubenskrieg angezettelt werden soll und mit Polemik habe ich eigentlich eher den User Dietwolf aka Termikus gemeint... in seinen Worten scheint einfach eine gewisse Arroganz gegenüber seinen kleinen Brüdern mitzuschwingen...kann mir nicht helfen....vieleicht täusche ich mich auch...aber Ausdrücke wie schmalbrüstige Fluggeräte, und flattriger Regenschirm usw. sind meiner Meinung nach nicht geeignet für eine objektive Diskussion...

 

Ja gut, der Dietwolf… Der braucht halt gern blumige Ausdrücke. Was aber halt wohl schon so ist, und vielleicht halt zum Nachteil 'deiner' Klasse ist, dass es eben wohl sehr gute, sowie auch sehr schlechte ULs gibt… Und es meiner Meinung nach die sehr schlechten nicht geben sollte.

 

deinen Anstoss. Mein Tip: komm mal zu uns und lass Dich mit unserer C42 entführen damit Du mit eigenen Augen siehst das UL-Fliegen großen Spass macht und absolut überlebbar ist...:008: ich hänge nämlich auch am Leben und möchte meine Frau bestimmt nicht zur Witwe machen. Ich denke so kannst Du deine Vorurteile am besten überwinden und Dich frei machen von negativen Eindrücken über die UL-Fliegerei.

 

Wenn du in Alicante oder Muchamiel oder Valencia bist, nehm ich die Einladung gerne an. Würde mich sogar in ein UL setzen um wieder mal in die Luft zu kommen ;) Nein ernsthaft, wie gesagt, ich glaube dir, dass die C42 i.O. ist. Umso mehr müsstest du eigentlich auch dafür sein, dass die schwarzen Schafe nicht in der gleichen Klasse fliegen ;)

Ich glaube dir, dass die C42 Spass macht und sicher ist. Nur ist das dann wohl dem Hersteller zu verdanken, und nicht der Sicherheit der Klasse.

Ich persönlich finde ja immer noch, die Gewichtslimiten dürften noch etwas erhöht werden, das käme der Sicherheit auch zu gute.

 

Bitte versteht mich nicht falsch ich will hier niemandem das Recht abschlagen über Sicherheit zu diskutieren im Gegenteil. Ich finde solche Diskussionen (wenn sachlich geführt) tragen zur passiven Sicherheit und zum gegenseitigen Verständnis bei. Deshalb weiter so....halt nur sachlich wenns geht..meine Meinung.

 

So jetzt muss ich ein bisschen arbeiten, komme nachher wieder....bis dann..

 

Mach's gut. Geniess die C42.

Geschrieben

Die 'Norm' von der in diesem Thread mehrfach gesprochen wurde, sagt eben, dass Ultras eben 'von Haus aus' nicht trudelerprobt werden müssen. Der Rettungsschirm ist nicht (oder nicht in allen Staaten) obligatorisch.

Hör ich da jemanden aufschreien?:005:.

Bin immer noch überzeugt, dass weniger Unfälle am effizientesten durch verbesserte Ausbildung und regelmässiges Fliegen verbessert wird.

Frank_Willfeld
Geschrieben
Du kannst aber doch wirklich die Tatsache, dass ein Flugzeug mit einem Motorschaden abgestürzt ist nicht mit der Tatsache, dass ein Flugzeugsmuster auf den Markt kommt ohne Trudeltests und (das wäre ja dann die Alternative:) ohne Tests des Rettungssystems vergleichen?

 

....ach so meinst Du das...Ja das lässt sich in der Tat nicht vergleichen:o

ich dachte Du meintest Echo-Flieger würden im überzogenen Flugzustand nicht so giftig reagieren...MISSVERSTÄNDNIS...my mistake...:o

 

und ach Du meine Güte.... ich hab nicht gesehen dass Du in Spanien lebst... in die Ecke komme ich zugegebenermassen eher selten, wenn Du verstehst was ich meine ;)

aber falls doch.... man weiss ja nie.... dann bist Du fällig mein Lieber:008:

Geschrieben
Armin,

du zählst es ja selber auf. Bei diesem Unfall steht das technische Versagen eindeutig im Vordergrund

da bin ich nicht ganz gleicher Meinung wie Du.

Imho würden einige strengere Relgementrierungen, die sich an der SEP Fliegerei orientieren, der Sicherheit der UL Piloten nicht schaden.

Nochmal: schau mein füheres posting, was nach dem Unfall gemacht wurde. Es ist einfach aber schlecht, generell nach einigen strengeren Reglementierung zu rufen. Dinge wurden ja geändert, und ich bin sicher sie werden auch in Zukunft geändert wenn das nötig ist.

 

DAS stört mich etwas an der bisherigen Diskussion-man redet von 'unsicherer Klasse' und 'schwarzen Schafen', redet von strengeren Vorschriften aber eine Erhöhung der Gewichtslimite würde man akzeptieren. Häh??? Sieht man wirklich nicht dass eben aus den Unfällen auch Konsequenzen gezogen werden???

 

EDIT: Hier noch etwas Zahlenmaterial aus D Für die Zeit bis 2003 (etwas neuere Zahlen weiter oben).

Geschrieben

Klar, dass das Flugzeug in so geringer Höhe in's trudeln geraten ist, ist wohl schon ein Pilotenfehler. Andererseits ist ja nicht ganz klar, ob in grösserer Höhe was anders ausgegangen wäre. Klar, es hätte gar nicht trudeln sollen. :)

 

 

DAS stört mich etwas an der bisherigen Diskussion-man redet von 'unsicherer Klasse' und 'schwarzen Schafen', redet von strengeren Vorschriften aber eine Erhöhung der Gewichtslimite würde man akzeptieren. Häh??? Sieht man wirklich nicht dass eben aus den Unfällen auch Konsequenzen gezogen werden???

 

Äh, die höhere Gewichtslimite müsste natürlich dazu führen, dass die Flugzeuge auch stabil gebaut werden.

Geschrieben
Äh, die höhere Gewichtslimite müsste natürlich dazu führen, dass die Flugzeuge auch stabil gebaut werden.
Das ist schon klar (und darüber gibts ja auch längerfristige Diskussionen in verschiedenen Gremien).

 

Die allermeisten Unfälle haben trotzdem sehr ähnliche Gründe wie bei SEP Maschinen. Die Unfallverteilung ist etwas anders, bei UL's eher mehr harte Landungen bei denen zwar ein Bugrad knickt aber sonst nicht viel passiert (mit der weiter oben genannten tiefen vorgeschriebene stall speed).

 

Um die Unfallrate zu reduzieren, müssen die Piloten sensibilisiert werden (was auch gemacht wird), eben z.B. regelmässiges Landetraining auch bei Wind. Vor einer Umschulung auf eine schnelle Maschine (Dynamic Wt9) wird eine bestimmte Mindestanzahl Stunden (50) auf einer gutmütigen Schulungsmaschine verlangt, erst dann wird umgeschult. Beim Typenbriefing wird spezifisch auch auf die Begrenzungen der Reisegeschwindigkeit bei böiger Luft hingewiesen. Zuladung und Schwepunkt wird für verschiedene Varianten durchgerechnet. Andere Punkte sind dann wieder dieselben wie bei SEP z.B. Einflug in schlechtes Wetter /Wetterbriefing.

 

Da ein Grossteil (frag mich jetzt nicht genau was) der Wartung clubintern gemacht werden darf, ist natürlich auch die Ausbildungsstand dieser Leute enorm wichtig (auch dafür brauchts meines Wissens ein Zertifikat, also darf nicht jeder 'mechen').

 

In unserem Club betreiben sicher die Hälfte der Mitglieder nebenbei Segelflug, Motorsegler oder Motorflug (SEP). Da gibts viel interessantes voneinander zu lernen was man in einen 'Nur-Motorfliegerclub' oder Nur-Seglerclub nie der Fall wäre.

Geschrieben

Vielleicht noch etwas zu der Frage der Typzulassungen bei UL's: Hier beisst sich die Katze ein wenig in den Schwanz. UL's sind nicht für Kunstflug zugelassen, damit sind also auch Trudeltests, Steilkurven über 60 Grad usw nicht im Programm. Selbst bei Stalltests ist man fallweise sehr vorsichtig, um zu vermeiden, dass die Maschine ins Trudeln gerät. Aber:

 

Es gibt eben doch verantwortungsbewusste Hersteller, die sowas (obwohl formal illegal) testen. Mit der C42 sind Dutzende(!) Loopings in Folge geflogen worden. Verantwortungsbewusste Fluglehrer demonstrieren dem Schüler trotz Kunstflugverbots das Abschmieren über die Fläche samt Steiltrudeln und Abfangen bei 3 oder 4G (in sicherer Höhe selbstverständlich). Überzogene Kurven ebenfalls, usw usw

 

Nach solchen Fakten kann man sich umhören, bevor man einen bestimmten Flieger erwerben will. Ich selbst kenne aus eigener Anschauung ausser der unverwüstlichen C42 (geradezu die J3-Cub der Ultraleichten :008: ) noch die FK9 und ich denke, die Auswahl der in der Schweiz zugelassenen UL-Geräte (zu finden auf der entsprechenden Webseite) führt durchweg "sichere" Geräte auf.

 

Ich kenn' auch von Pilotenberichten einen Typ (ich nenne ihn hier nicht), der nach allen Informationen ein wirklich "giftiges" Überziehverhalten hatte. Einer Einladung zum Mitflug hab' ich dann konsequent widerstanden - ich häng eben (trotz fortgeschrittenene Alters :D ) auch sehr am Leben. Besonders am fliegerischen, das möcht' ich noch ganz, ganz lange geniessen :008:

 

Vielleicht noch eine Kleinigkeit: Ich halte es für sehr notwendig, *immer* eine ausführliche Typ-Einweisung zu machen. Langjährige Erfahrung und Spitzenleistungen in den anderen fliegerischen Sparten garantieren nicht automatisch eine gute Performance beim Umstieg zum UL. UL-Fliegen ist zwar ultraleicht :rolleyes: , hat aber - wie alle fliegerischen Klassen - eben auch seine Besonderheiten.

 

Viele Grüsse

Peter

Geschrieben
Vielleicht noch etwas zu der Frage der Typzulassungen bei UL's: Hier beisst sich die Katze ein wenig in den Schwanz. UL's sind nicht für Kunstflug zugelassen, damit sind also auch Trudeltests, Steilkurven über 60 Grad usw nicht im Programm. Selbst bei Stalltests ist man fallweise sehr vorsichtig, um zu vermeiden, dass die Maschine ins Trudeln gerät. Aber:

 

Ich habe kein Problem damit, dass bei einem Flugzeugtyp trudeln verboten ist. Ich bin noch nie getrudelt, ich habe noch nicht einmal einen 'Full Stall' erlebt. Trotzdem finde ich es nötig, dass ein Flugzustand, in den man nun mal offensichtlich geraten kann, auch irgendwie überlebbar ist…

 

Es gibt eben doch verantwortungsbewusste Hersteller, die sowas (obwohl formal illegal) testen. Mit der C42 sind Dutzende(!) Loopings in Folge geflogen worden.

 

Eben, sowas erwarte ich von einem Hersteller einfach. Und wenn man ein Flugzeug mit Rettungssystem verkauft, erwarte ich einfach, dass nachgewiesen wurde, dass dieses System auch funktioniert…

Joachim Gothe
Geschrieben

Apropos Trudeln:

Laut Handbuch der Cirrus SR22 ist trudeln verboten. Die SR22 ist auch nicht für das Abfangen von Trudelbewegungen zertifiziert. Es muss CAPS ausgelöst werden. !!

 

http://www.cirrusdesign.com/servicecenters/TechPubs/pdf/POH/International/OnlineGR13772-001.pdf

 

Siehe Abschnitt 2-9 Betriebsgrenzen.

 

Ist die Cirrus jetzt ein unsicheres UL oder UL's im Prinzip so sicher wie eine Cirrus ??? :-) (Wenn man mal von den schwarzen Schafen absieht)

 

Es grüßt Joachim (490 sichere Stunden auf einer Remos G3)

--

http://www.d-mtsl.de

Geschrieben
Apropos Trudeln:

Laut Handbuch der Cirrus SR22 ist trudeln verboten. Die SR22 ist auch nicht für das Abfangen von Trudelbewegungen zertifiziert. Es muss CAPS ausgelöst werden. !!

 

Das ist mir bekannt und war hier IMHO auch schon Thema ;)

 

Ist die Cirrus jetzt ein unsicheres UL oder UL's im Prinzip so sicher wie eine Cirrus ??? :-) (Wenn man mal von den schwarzen Schafen absieht)

 

Der grosse Schiedunter ist der, dass die Funktionsfähigkeit des CAPS erprobt wurde - und IMHO auch demonstriert werden *musste* damit das Flugzeug zugelassen werden kann.

Alleine die Idee, dass man in einem Flugzeug, das nicht aus dem Trudeln kommt ein CAPS einbaut, das aber nie testet (noch nicht mal, ob sich der Deckel öffnet), die ist irgendwie einfach absurd. Aber es passiert halt einfach alles, was passieren könnte.

Wahrscheinlich hat sich das ja noch nicht mal ein Sachverständiger angeschaut, sondern es wurde einfach irgendwie 'hingeschludert'…

Geschrieben
Ist jetzt eine Mooney sicherer als eine C-152 oder eine Arrow mit T-tail?

 

Je nach Art und Stärke der Turbulenz würde ich ne Cessna mit Streben einer Arrow auf jeden Fall vorziehen ;-)

 

 

Bei der 'Echo' Klasse darfst du kaum nen iPod mit in's Flugzeug nehmen, ohne dass alles neu zertifiziert werden muss

 

Ja, und bisweilen wundert man sich wie lausig schlecht die Qualität sog. zertifizierter Komponenten in Echo-Klasse Flugzeugen ist.....

 

Markus

Geschrieben
Je nach Art und Stärke der Turbulenz würde ich ne Cessna mit Streben einer Arrow auf jeden Fall vorziehen ;-)

Etwas zum Festhalten ist immer gut;)

Man müsste deshalb unbedingt die Vorschriften ändern und an der Arrow Handgriffe auf der Oberseite der Flügel anbringen. Unglaublich, dass das bis jetzt verschlampt wurde!

 

F**k, da war jemand schneller.

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