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Geschrieben

"Fräulein, für Dietwolf noch ein Grosses!"

 

Gruss Stammtischbruder Walti

Geschrieben
@Dietwolf

Du weisst aber, dass Luftaufklärung im Gebirge nicht gleich Konturenflug ist? Hörensagen?

 

Alex

 

 

Natürlich ist mir das bekannt, Alex. Bei der Luftaufklärung gibt es die verschiedensten Formen: Bei einem Ueberflug in - sagen wir einmal 3000 Meter Höhe - wird es z.B. nicht möglich sein, eine Taliban-Stellung, die in einem Gebirgstal in einen Berghang gegraben wurde und relativ gut getarnt ist - zu identifizieren. Das dürfte nur mit ausgefeilter Elektronik und nur dann möglich sein, wenn ein mit Geländefolgeradar gesteuerter automatischer oder weitgehend automatischer Präzisions-Tiefflug durch das Tal erfolgt. So sehe ich das (ausgerüstet nur mit Lokgik und gesundem Menschenverstand) jedenfalls.

 

 

Gruss - Dietwolf:cool:

Geschrieben
Ich bin der Auffassung - dass da für Aufklärungsflüge in den Hochgebirgsregionen von Afghanistan trainiert wurde.
Du solltest Dich mal mit den unterschiedlchen Einsatzprofilen von ECR- und RECCE-Tornados und dadurch auch unterschiedlicher Ausrüstung befassen. Diese hat sich in den letzten dreissig Jahren enorm weiterentwickelt. Beide dienen zwar der Aufklärung, verfolgen dabei jedoch gänzlich andere Ziele. Irgendwie überrascht es mich auch nicht, dass Du die Tatsache ignorierst, dass u.a. die Deutsche Luftwaffe schon seit längerem auch in den schweizer Alpen trainiert.

 

Ich wiederhole gerne nochmals die schon gestellte Frage: Woher wisst Ihr, dass die Maschine absichtlich geplant in das Tal eingeflogen ist? Mir ist bisher nur bekannt, das vorgesehen war, von Emmen aus in den Raum Sitten zu fliegen und anschliessend via Lodrino, Samedan und Altenrhein nach Deutschland zurückzukehren. Natürlich kann ich dabei weder technische noch menschliche Fehler ausschließen, nur sind mir zu wenig belastbaren Fakten für eine tiefergehende Analyse bekannt. Mit Schrot trifft man auch das Ziel und durch Aufzählung vieler möglicher Fehlergründe kann auch der dabei sein, der im Rahmen der Untersuchung als einer der wahrscheinlichsten in der Ursachenkette auftaucht.

 

Spekulationen sollten eine bessere Grundlage haben als Zeitungsbilder und Vorurteile. Gerade in der Fliegerei gehört doch eigentlich voreiliges Schlüsseziehen nicht zu den gewünschten Charaktereigenschaften der Menschen im Cockpit. Und wenn man dann noch Leute kennt, die sich früher näher mit der Materie befasst hatten, sollte man von denen auch schon mal gehört haben, dass es oft anders kommt, als man denkt und dass im Rahmen der Untersuchung immer wieder überraschende Erkenntnisse auftauchen.

Geschrieben
"Fräulein, für Dietwolf noch ein Grosses!"

 

Gruss Stammtischbruder Walti

 

 

Fräulein, auch für Walti ein Grosses und einen Klaren! Und dann Prost!

 

 

Gruss - Dietwolf:D :D :D

Wilko Wiedemann
Geschrieben
Ich halte es für schlicht undenkbar, dass eine so gut ausgebildete und durch hunderte von Checks gegangene Tornado-Besatzung einfach aus Jux und Tollerei im Tiefflug in das Lauterbrunnen-Tal einfliegt und dann gegen die abschliessende Felswand knallt. Da kann man mir erzählen, was man will - ich glaube das einfach nicht!

Tja, aber undenkbar ist es nicht. Es muss aber nicht "Jux und Tollerei" gewesen sein. Und ein automatischer Geländekonturenflug war es sicher nicht, das ist in solchem Gelände überhaupt nicht möglich und entspricht auch nicht dem Sinn dieses Systems.

Meine ganz bescheidene Meinung: Die Piloten flogen schnell und tief in unbekanntem Gelände und der abrupte Anstieg im hinteren Tal hat sie kalt erwischt. Keine technischen Defekte, keine Autopilotfehler, nichts.

Das ist die häufigste Ursache, wenn Flugzeuge mit dem Gelände kollidieren. Das kommt auf der Welt sehr oft vor. Aber bei teuer ausgebildeten Profis schiebt man eben gerne dem Flieger die Schuld in die Schuhe.

 

Zum Glück hat ein Besatzungsmitglied überlebt, schade dass es der andere nicht auch geschafft hat.

Echte Fakten wird nur die Untersuchung liefern.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben

Hehe... Naja. In einigen Threads - oder (fast) in jedem Thread - die nach einem Flugunfall wie Pilze aus dem "Forumsboden" schiessen wird/muss praktisch nach dem ersten Beitrag darauf hingewiesen werden, dass es unschicklich - ja schon fast respektlos ist über den Unfallhergang und deren Ursachen zu spekulieren. Mich amüsierts doch ab und zu mal einer der "Erzieher" doch selber dabei zu erwischen der verlockenden Welt der Spekulation nicht wiederstehen zu können :D

 

So gefällt mir das (Forums-)Leben... nicht zuuu schweizerisch korrekt und doch mit Stil ;)

 

Grüessli Roy

Geschrieben
Tja, aber undenkbar ist es nicht. Es muss aber nicht "Jux und Tollerei" gewesen sein. Und ein automatischer Geländekonturenflug war es sicher nicht, das ist in solchem Gelände überhaupt nicht möglich und entspricht auch nicht dem Sinn dieses Systems.

Meine ganz bescheidene Meinung: Die Piloten flogen schnell und tief in unbekanntem Gelände und der abrupte Anstieg im hinteren Tal hat sie kalt erwischt. Keine technischen Defekte, keine Autopilotfehler, nichts.

Das ist die häufigste Ursache, wenn Flugzeuge mit dem Gelände kollidieren. Das kommt auf der Welt sehr oft vor. Aber bei teuer ausgebildeten Profis schiebt man eben gerne dem Flieger die Schuld in die Schuhe.

 

Zum Glück hat ein Besatzungsmitglied überlebt, schade dass es der andere nicht auch geschafft hat.

Echte Fakten wird nur die Untersuchung liefern.

 

Gruss

 

Wilko

 

 

Wilko - auch Deine Therorie hat im Prinzip (aber eben nur im Prinzip) etwas für sich. Deshalb sind wir ja hier im Forum, um über alle möglichen Unfallursachen zu diskutieren.

 

Es geht mir einfach nicht in den Kopf, dass die Elite der Militärflieger - eben diese Tornado-Besatzung - einen so unglaublichen Fehler begangen haben könnte. Sehe Dir doch einmal die ICAO Karte an. Selbst auf diesem Navigations-Hilfsmittel, das uns bescheidenen Privatpiloten zur Verfügung steht - sieht auch ein (Fast)-Blinder, auf den ersten Blick, dass am Ende dieses Lauterbrunnentales ein überdimensionaler Sperrriegel in Form einer tausende Meter hohen Felswand im Weg steht.

 

Jetzt musst Du Dir einmal den Background und die Flugvorbereitung einer solchen Tornado-Besatzung vorstellen. Die sind nach allen Regeln der Kunst fliegerisch geschliffen und trainiert. Und die ermitteln nicht nur auf der Karte den zu fliegenden Kurs und markieren die Wegpunkte, die sie dann per Auge und Stoppuhr kontrollieren. Die gehen vor dem Flug alles und jedes pennibel durch und ich bin sicher, dass die auch von ihren Schweizer Kollegen in Emmen intensiv instruiert und beraten worden sind. Ausserdem haben sie das Modernste vom Modernen an Navigationsmitteln an Bord. Die fliegen nicht einfach los und verirren sich in irgendeinem Tal. Und schon gar nicht bei einem solchen Bombenwetter.

 

Glaube mir - an der Sache ist mehr - als im Augenblick erkennbar wird. Und sollte sich der überlebende Waffensystem-Offizier in der Oeffentlichkeit äussern dürfen, dann wird er - so wie ich die Militärs kenne - nicht das sagen dürfen, was Fakt ist.

 

Gruss - Dietwolf:009:

Geschrieben

hallo Kollegen,

 

nachdem nun viele Denkmodelle (teilweise auch tollkühne Varianten) gepostet wurden, vermisse ich folgendes:

 

Nämlich die Version, dass der Jet auf Grund technischer Fehler "dorthin" gelangte und verunfallte. Blockagen, Systemausfälle (Nav, Com, Radar, Software..... so viele Ursachen könnten vorhanden sein.

 

Man sollte, nach dem intensiven Austausch der Meinungen, nunmehr mal etwas warten, bis offizielle Statements vorliegen, die sich auf wirkliche Fakten gründen.

 

Das wäre m.E. nach besser, als u.a. über "dubiose" Übungs-Tiefflüge der Luftwaffe auf neutralem CH Gebiet zu spekulieren.

 

liebe Grüße

Peter

Wilko Wiedemann
Geschrieben

Naja Roy, wenn die Spekulationen ein bestimmtes Mass überschreiten, dann hat eine Ermahnung eh keinen Sinn mehr und man kann ruhig seinen Senf dazu geben :D

 

Aber "Erzieher" ist das falsche Wort. Schieb uns nicht in die Schuhe, was die Eltern verbockt haben ;)

 

Gruss

 

Wilko

Wilko Wiedemann
Geschrieben
Jetzt musst Du Dir einmal den Background und die Flugvorbereitung einer solchen Tornado-Besatzung vorstellen. Die sind nach allen Regeln der Kunst fliegerisch geschliffen und trainiert. Und die ermitteln nicht nur auf der Karte den zu fliegenden Kurs und markieren die Wegpunkte, die sie dann per Auge und Stoppuhr kontrollieren. Die gehen vor dem Flug alles und jedes pennibel durch und ich bin sicher, dass die auch von ihren Schweizer Kollegen in Emmen intensiv instruiert und beraten worden sind. Ausserdem haben sie das Modernste vom Modernen an Navigationsmitteln an Bord. Die fliegen nicht einfach los und verirren sich in irgendeinem Tal. Und schon gar nicht bei einem solchen Bombenwetter.

 

Glaube mir - an der Sache ist mehr - als im Augenblick erkennbar wird. Und sollte sich der überlebende Waffensystem-Offizier in der Oeffentlichkeit äussern dürfen, dann wird er - so wie ich die Militärs kenne - nicht das sagen dürfen, was Fakt ist.

Und trotzdem passieren eine Menge Unfälle, Vorbereitung hin oder her. Die Piloten unserer gecrashten F-18 waren auch gut vorbereitet, sie waren auch Profis und dennoch verloren sie die Orientierung über ihre Fluglage. Als ehemaliger Flugzeugmechaniker und Privatpilot habe ich den Glauben an den perfekten Profi und Superpiloten schon lange verloren.

 

Aber wie gesagt, warten wir mal auf die Ergebnisse der Untersuchung. Zum Glück hat einer der Piloten überlebt, was zur raschen Klärung sicher massgeblich beiträgt.

 

MfG

 

Wilko

Geschrieben

Mich würde das Ergebnis jener Untersuchung nennen, die pro BFU-Bericht den "dazugehörenden" ff.ch-Thread untersucht, in wievielen Fällen der Texter die wirkliche Ursache getroffen hat. Getreu dem Motto erstens war es anders und zweitens als ff denkt...

 

Es hat immerhin ein Pilot überlebt. Könnte sein, dass er mehr weiss als wir. Und an den FDS sowie die Wrackteile kommen wir auch nicht ran....

Geschrieben
Und trotzdem passieren eine Menge Unfälle, Vorbereitung hin oder her. Die Piloten unserer gecrashten F-18 waren auch gut vorbereitet, sie waren auch Profis und dennoch verloren sie die Orientierung über ihre Fluglage. Als ehemaliger Flugzeugmechaniker und Privatpilot habe ich den Glauben an den perfekten Profi und Superpiloten schon lange verloren.

 

Richtig. Wären das keine so gut ausgebildeten Profis, würden tägllich welche runterfallen ;)

 

Aber wie gesagt, warten wir mal auf die Ergebnisse der Untersuchung. Zum Glück hat einer der Piloten überlebt, was zur raschen Klärung sicher massgeblich beiträgt.

 

Vielleicht. Wenn kein Defekt vorlag(oder: keiner, den sie bemerkt haben), ging's aber vielleicht auch einfach so schnell, dass der keine Ahnung hat wieso und warum…

Wilko Wiedemann
Geschrieben
ging's aber vielleicht auch einfach so schnell, dass der keine Ahnung hat wieso und warum…

Das würde dann meine vor einiger Zeit gemachte Aussage bestätigen: Kein Pilot sollte ein Flugzeug fliegen, dass schneller ist, als sein Verstand :) Bei Militärjets leider oft schwierig umzusetzen, zeigt es doch auch wieder die Tatsache, dass der Mensch die Natur und ihre Physik nie vollständig beherschen wird.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben
Das würde dann meine vor einiger Zeit gemachte Aussage bestätigen: Kein Pilot sollte ein Flugzeug fliegen, dass schneller ist, als sein Verstand :) Bei Militärjets leider oft schwierig umzusetzen, zeigt es doch auch wieder die Tatsache, dass der Mensch die Natur und ihre Physik nie vollständig beherschen wird.

 

Ja klar, aber in diesem Fall hat ja nicht der fliegende Pilot überlebt…

Geschrieben
Ich hatte viel mit Mirage-RS-Piloten zu tun, bei den Debriefings hörte ich oft die Aussage, die kleinen VFR-Flugzeuge seien praktisch "stehende Hindernisse" und absolut kein Problem. Sind vielleicht Militärpiloten hier, die die Aussage relativieren oder ergänzen können?
Ja, das wäre interessant… Privat- und Segelflugpiloten kennen das «Phänomen» aus eigener Erfahrung, beispielsweise im Bezug auf Gleitschirmflieger. Voraussetzungen ist allerdings, dass man die «stehenden Hindernisse» überhaupt sieht, was beispielsweise bei einem Segelflugzeug vor schneebedecktem Hintergrund schwierig ist.

 

Gruss,

Martin

Wilko Wiedemann
Geschrieben
Ja klar, aber in diesem Fall hat ja nicht der fliegende Pilot überlebt

Naja, aber der hintere Mann sollte genauso den Überblick über den Flugverlauf haben, der sitzt da kaum untätig rum. Naja, mal abwarten was dabei rauskommt, laut Berichten soll der Überlebende in relativ guter Verfassung sein.

 

Und an den FDS sowie die Wrackteile kommen wir auch nicht ran..

Der FDS wurde bereits geborgen.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben
was beispielsweise bei einem Segelflugzeug vor schneebedecktem Hintergrund schwierig ist.

Es müssen noch nichtmals schneebedeckte Berge sein. Schon ein paar Wolken im Hintergrund am Himmel reichen aus, um die tarnfarbenen Segler zu "verstecken". Anlässlich einer Sicherheitsunterweisung in Ramstein gab es ein eindrückliches Video zu sehen. Während sich der Segler über die gute Thermik im publizierten "Polygone" im Südwesten Deutschlands erfreute, waren dort auch Militärmaschinen in loser Formation am üben. Ein Primärradar ist bei solch kleinen Objekten normalerweise auch weitgehend unbrauchbar.

 

Nachtrag:

http://www.lsvrp.de/img/maca.pdf

Faltblatt zur Unterweisung

Geschrieben
Hehe... Naja. In einigen Threads - oder (fast) in jedem Thread - die nach einem Flugunfall wie Pilze aus dem "Forumsboden" schiessen wird/muss praktisch nach dem ersten Beitrag darauf hingewiesen werden, dass es unschicklich - ja schon fast respektlos ist über den Unfallhergang und deren Ursachen zu spekulieren.

Grüessli Roy

 

Immer dieselben moralisierenden Phrasen, wenn nach einem Unfall in einem Thread lebhaft diskutiert wird, stets dieselben Aufrufe, doch bitteschön "das Spekulieren" zu unterlassen!

 

Wo um Himmels Willen soll denn noch über die Gründe eines Flugunfalls gemutmasst werden wenn nicht in einem Fliegerforum? Ist es so etwas Schlechtes und Verwerfliches, wenn nach einem Unglück die unterschiedlichen Meinungen über die möglichen Ursachen ausgetauscht werden?

 

Wenn, wie im vorliegenden Fall, sogar renommierte Zeitungen zum Thema unter der Schlagzeile "Hat sich der Pilot überschätzt?" berichten, dann kann man doch nicht allen Ernstes in einem Fliegerforum Denkverbote erlassen und "das Spekulieren" verbieten!

 

Gruss

Thomas

Geschrieben

Zum Glück hat ein Besatzungsmitglied überlebt, schade dass es der andere nicht auch geschafft hat.

Danke Wilko, Du sprichst mir aus dem Herzen. Das einzige, was ich wirklich schade finde ist, dass der Pilot dabei sein Leben verlor. Die Luftwaffe wird den Materialverlust verschmerzen können, das Leben des jungen Mannes ist unersetzlich. Vermutlich war eine halbe Sekunde oder 150 Meter zwischen Leben und Tod.

Dass die Luftwaffe auch Übungen in der Schweiz fliegt, das finde ich absolut in Ordnung. Genauso, wie es für die Schweizer sicherlich eine Bereicherung ist, wenn sie mit ihrem Fluggerät Dinge trainieren können, welche unser kleines Land nicht bieten kann. Und auch mal zuschauen kann, was und wie andere etwas anstellen, dümmer wird man nie.

Technische Probleme sollten technisch angegangen werden: Der Systemoffizier hat wg. Glück und Schleudersitz überlebt, warum musste der Pilot sein Leben lassen? War es der Zeitfaktor? Fehlendes Glück oder war er nicht draussen? Kennt sich jemand von Euch mit dieser Technik aus? Wenn einer zieht, da gehen doch beide raus, so nehme ich an? Ist das so?

Weshalb er in den Berg flog, das erscheint mir zweitrangig, das wird die Untersuchung zeigen. Der Flug war angemeldet, die Schweizer müssten also wissen, was er angemeldet hat. Falls die Blackbox überlebt hat dann kann man technische Unzulänglichkeiten bald einmal Ein- oder Ausschliessen.

Einfach nur schade um den Verlust des jungen Mannes, Unfälle passieren, wäre schön, wenn der Junge noch unter uns weilte.

Hans

Geschrieben
Wenn einer zieht, da gehen doch beide raus, so nehme ich an? Ist das so?

 

Ich bin kein Profi, aber soweit ich weiß ist es so, dass wenn der Pilot zieht, beide rausgeschossen werden, und zwar zuerst der WSO (der hinten sitzt), und dann der Pilot selbst. Hat damit zu tun, dass die Schleudersitze raketengetrieben sind, andernfalls käme man nicht so schnell raus und weg vom Flugzeug. Wenn nun der Pilot zuerst rausgeschossen würde, bestünde ein erhebliches Verletzungsrisiko für den WSO.

 

Kurz: Pilot ejected, WSO zuerst raus, dann Pilot. Wie der Zeitversatz da genau bemessen, weiß ich nicht.

Wenn der WSO zieht, dann fliegt nur er raus, so kenn ich das jedenfalls.

 

 

Was ich sehr bedauerlich finde:

 

Man könnte jetzt spekulieren, aber dafür sind die Grundlagen zu dünn, wie Carsten schon sagte.

In diesem Thread wurde erst berichtet, ein Tornado sei abgestürzt. Danach wurde gesagt es sah nach einem Pilotenfehler aus, und dann wurde wild umherspekuliert, was denn nun die Ursache gewesen sein mochte. Die Theorien gingen sogar soweit, dass hier Einsatzübungen für Afghanistan unterstellt wurden - und das obwohl die Tornados für Afghanistan bereits dort eingetroffen sind und die hier abgestürzte Maschine gar nicht dem Einsatzprofil entsprach und zudem von einer anderen Einheit kam.

Spekulationen gehören immer mit dazu, das ist ganz normal. Traurig aber, dass die Spekulationen offenbar so wichtig sind, dass sogar das schlichte Bedauern dieses Verlustes als Mensch ins Hintertreffen gerät. Jetzt wird natürlich jeder sagen "Dass wir das bedauern ist doch klar, oder?" - schade, dass man davon nichts oder nur wenig merkt.

Wilko Wiedemann
Geschrieben

So wie ich die Meldungen verstanden habe, war das Herausschiessen auch nicht das Problem, sondern die harte Tatsache, das die Piloten danach abgestürzt sind. Die Nähe zur Felswand und der wohl späte Ausstieg verhinderten ein wirksames Öffnen der Fallschirme. Der Überlebende verdankt sein Leben einem Felsvorsprung, an dem sein Fallschirm in der fast senkrechten Wand hängenblieb. Darum musste er ja auch durch einen Helikopter mittels Longline-Einsatz geborgen werden.

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben

Könnt Ihr mir, einem Lowlander aber trotzdem nicht minder von den Bergen fasziniertem Nachbarn aus DE einmal das topografische Problem schildern in welches der Pilot, die Besatzung durch Ihr Flugprofil gekommen sein könnten, schildern.

 

Aus Euren Schilderungen kann ich zur Zeit nur entnehmen, dass es sich im Falle einer falschen Methodik um eine "Mausefalle" handeln soll.

 

Wie muss man sich die Geländegegebenheiten im Unfallgebiet vorstellen.

.......hochziehen und Rolle....wie viele faszinierende Manöver können die heutigen Militärjets durchführen.......hatte er trotzdem keine Chance?

 

Sind die Täler dort so eng, das keine low speed Landekonfigurations Umkehrkurve möglich ist. Oder fliegen die Jets permanent full power für Ihre "Sicherheit"?

 

Sorry meine aviatischen Kenntnisse, Spezialisierungen liegen auf einem anderen Gebiet, deshalb vielleicht die etwas naiven Fragen meinerseits.

Geschrieben

@ Wilko:

Das wäre dann in der Tat ziemlich tragisch, wenns danach einfach nicht mehr gereicht hat. Bei euch hat man da natürlich sicherlich etwas detailliertere/intensivere Berichterstattung - bei uns hält sich das eigentlich wieder mal relativ in Grenzen (zumindest für mein Empfinden).

 

 

@ Roberto:

Vielleicht hilft zur ersten Veranschaulichung ja diese kleine kmz weiter, falls du Google Earth installiert hast:

http://gaming-inc.de/hier.kmz

 

Die Ortsmarke stimmt so denke ich nicht, aber der Bereich müsste ungefähr hinkommen. Wenn du die Geländedarstellung aktiviert hast, kann man die Topografie der Umgebung recht gut erahnen. Ortsansässige kennen das Tal natürlich besser, mir gehts da eigentlich genauso wie dir, darum hab ich in Google Earth mal gesucht, um wenigstens nen ungefähren Eindruck davon zu kriegen, wie es da eigentlich aussieht.

Geschrieben

Ich kann mich daran erinnern, dass an dem Tag bei mir im Bündnerland ein heftiger Föhn geweht hat.

 

Wie verhält sich ein Kampjet in einem Föhnsturm? Ist das für ihn nur ein laues Lüftchen oder hat auch ein solch mächtig gepowerter Jet da seine Probleme?

 

Grad im Berner Oberland ist ja jeweils der Föhn auch recht kräftig und turbulent, da würde ich jedenfalls nicht in ein solches Tal hineinfliegen.

Geschrieben
Ich bin kein Profi, aber soweit ich weiß ist es so, dass wenn der Pilot zieht, beide rausgeschossen werden, und zwar zuerst der WSO (der hinten sitzt), und dann der Pilot selbst. Hat damit zu tun, dass die Schleudersitze raketengetrieben sind, andernfalls käme man nicht so schnell raus und weg vom Flugzeug. Wenn nun der Pilot zuerst rausgeschossen würde, bestünde ein erhebliches Verletzungsrisiko für den WSO.

 

Kurz: Pilot ejected, WSO zuerst raus, dann Pilot. Wie der Zeitversatz da genau bemessen, weiß ich nicht.

Wenn der WSO zieht, dann fliegt nur er raus, so kenn ich das jedenfalls.

 

Ich habe gestern mit einem ehemaligen Tornado-Piloten über den Unfall gesprochen.

Um ein Zusammenstoss der Besatzung zu verhindern, werden die Schleudersitze nicht gleichzeitig ausgelöst. Dies geschieht in einem zeitlichen Abstand von 0,5 sek (wenn ich bzw. der Ex-Pilot dies richtig in Erinnerung haben).

Er sagte mir auch, dass häufig der WSO den Schleudersitz auslöst, da er den besseren Überblick hat und er auch eher dazu tendiert, früher auszulösen, als dies der Pilot selber tun würde. Dieser Aussage entnehme ich, dass beide Besatzungsmitglieder hinauskatapultiert werden, wenn der WSO den Schleudersitz betätigt. Dass nur der WSO hinausgeschossen wird, würde in meinen Augen nur wenig Sinn machen.

 

So long...

 

Gruss Stefan

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