jollibee Geschrieben 27. Februar 2001 Geschrieben 27. Februar 2001 hi pilots wurde früher auch im sim zuerst trainiert oder waren da noch gar keine sims vorhanden? ich spreche so von den 50er 60er jahren. wenn keine vorhanden waren, wie ging dann das training vor? ------------------ Gruss Oliver info@online-flight.ch Zitieren
ursmunger Geschrieben 27. Februar 2001 Geschrieben 27. Februar 2001 Hoi Oliver, wie genau die Geschichte der Flugsimulatoren aussieht weiss ich auch nicht. Das Konzept des 'Procedure-Trainer' ist aber schon recht alt. Ich hatte mal die Möglichkeit, in Australien einen Flug in einem Vorgänger des heute noch benutzten Link-Trainers zu machen. Dieses Modell wurde von der australischen Luftwaffe während des zweiten Weltkrieges für die Pilotenausbildung benutzt. Natürlich gestaltete sich da die Sache viel simpler als heutzutage. Urs Zitieren
Hans Tobolla Geschrieben 27. Februar 2001 Geschrieben 27. Februar 2001 Hallo Leute, mit dem Link-Trainer habe ich seinerzeit auch geübt. Da gab es keine Szenerien, sondern nur die notwendige Instrumentierung zum Üben von den Prozeduren (Holdings usw.) für den Instrumentenflug. Der FS2k ist diesen Geräten mit seinen Möglichkeiten haushoch überlegen, man kann das eigentlich nicht vergleichen. Bei den Militärs haben sie die Cockpits der Kampfmaschinen schon in den 50er Jahren nachgebildet, aber da die Elektronik noch mit Röhren betrieben wurde, war die Leistung auch sehr eingeschränkt. Etwas komplexer war da schon der Flugsimulator für den Starfighter (F104). Das Cockpit war perfekt nachgebildet und wurde von einer Hydraulik bewegt. Es gab zwar eine Leinwand für die Sicht nach außen, aber darauf konnte man nur sehr primitiv eine Runway abbilden. Die Elektronik für diesen Simulator war in Schrankreihen in einem Raum so groß wie ein Klassenzimmer untergebracht und wurde wegen der vielen Röhren mit Wasser gekühlt. Die Mechaniker wetzten dauernd durch die Gänge um die Analogrechner zu kalibrieren und um Röhren auszuwechseln (eine gute Röhre hat eine Lebensdauer von nur 10 000 Stunden). Es kam praktisch nie vor, dass alle Systeme mal gleichzeitig funktionierten. Trotzdem, der Simulator konnte ein ordentliches Radarbild (Ground-Mapping und Air to Air) generieren (das geht beim FS leider noch nicht). Auch war es vom Steuer pult aus möglich, jede Art von Systemausfällen zu simulieren. Wenn die Haube geschlossen war und die Hydraulik auch mal funktionierte, war der Eindruck schon verhältnismäßig realitätsnah. Die Piloten haben das Ding nicht besonders gemocht. Jedenfalls war es oft unbenutzt und da ich damals als Techniker für die Organisation der Wartung zuständig war, konnte ich oft damit fliegen ohne lange fragen zu müssen. Das brachte so viel Übung, dass ich auch in der Realität einen ordentlichen Instrumentenflug machen konnte, wenn mir die Piloten den Knüppel überließen. Nur rausgucken durfte ich dabei nicht, dann ging alles drunter und drüber. Das Fliegen nach Sicht habe ich erst später bei den Segelfliegern gelernt. Es war eine prima Zeit, die ich nicht missen möchte. Viele Grüße! Hans Zitieren
Markus Burkhard Geschrieben 27. Februar 2001 Geschrieben 27. Februar 2001 In der Zivilluftfahrt gab es früher Simulatoren, da war das Cockpit perfekt nachgebildet. Vorne hatte es eine Leinwand, aber das Bild kam nicht von einem Computer sondern von einer Kamera, die ein Modell des Flughafens und Umgebung filmte. Die Kamera bewegte sich dann nach den Steuereingaben der Piloten... Eine Motion-Platform hatten diese Dinger noch nicht. Jetzt bin ich mir aber nicht mehr sicher ob solche Sims für die neueren Propellermaschinen oder für die ersten Jets verwendet wurden, da müsste ich nachschauen gehen. Gruss Markus ------------------ www.airliners.ch - Die grösste schweizer Website über Verkehrsflugzeuge Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 27. Februar 2001 Geschrieben 27. Februar 2001 Bin diesen Frühling in einen FA-18 Simulator der Swiss Army nach Payerne eingeladen, mal sehen, wie sich das heutzutage anfühlt. Bin zwar kein erklärter Militaryfreak, aber wenn man schon diese einmalige Möglichkeit kriegt, sollte man sicher nicht nein sagen. Werde dann sicher hier im Forum darüber berichten. Walti Zitieren
petersutch Geschrieben 28. Februar 2001 Geschrieben 28. Februar 2001 Hallo zusammen, wer einmal die Gelegenheit hat eine Führung durch das Simulatorzentrum der Lufthansa Flight Training in Frankfurt zu machen, kann sich hier einen alten 707 Simulator mit oben beschriebenem Aufbau anschauen. Das FD ist fix und die Bilder stammen von einer Kamera die durch eine Modellwelt geführt wird - mein alter Fluglehrer hat auf diesem Gerät selbst geschult und erzählt, daß man die Kamera samt Aufbau bei zu großen Steuerausschlägen in "Bodennähe" im Pappmarché versenken konnte, sehr zum Leidwesen des Checkers :-). Davor hat sich die Lufthansa auf der Super Connie oder der Convair noch geleistet, live Trainingsflüge ohne Paxe zu veranstalten. Das ging bis zur 707 so, die Lufthansa hat bei einem solchen Flug ihre zweite 707 im Rheingau bei Mainz in einem Weinberg begraben - der Flugingenieur hatte einen One-Engine Failure nach V1 simulieren wollen, der Checker hatte das irgendwie verpeilt und geradewegs noch Engine Nummer 3 lahmgelegt. Der Gedenkstein wird heute noch für viel Geld gepflegt. Große Probleme gab es auch bei der Platzrundenschulung, die Bremsanlagen der Convair waren eben nicht für 5 Touch-and-Goes pro 30 Minuten ausgelegt und so kam es desöfteren vor das die Reifen des Hauptfahrwerkes platt waren :-). Gruss, Jobst Zitieren
Markus Burkhard Geschrieben 28. Februar 2001 Geschrieben 28. Februar 2001 Da fällt mir noch ein, auch die Astronauten zur Zeit des Apollo-Programms wurden in solchen Simulatoren trainiert. Für ein Kopplungsmanöver zum Beispiel hing auf der einen Seite ein Modell einer Raumkapsel und die Kamera fuhr dann einfach an dieses heran... Computer waren da keine in diesem Simulator. Gruss Markus ------------------ www.airliners.ch - Die grösste schweizer Website über Verkehrsflugzeuge [Dieser Beitrag wurde von mburkhard am 28. Februar 2001 editiert.] Zitieren
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