Walter Fischer Geschrieben 19. Januar 2001 Geschrieben 19. Januar 2001 Und hier grad noch so eine heisse Frage an die Profis: Beim Spotten fällt mir immer wieder auf, wie die Maschinen wie an einer gestreckten Schnur gen Himmel stechen, obwohl ja auch viel manuell gesteuert hochgezogen wird. Ist das nun Uebung oder geben sich die Profis derart konzentriert Mühe, weil sie: a) vom next in Sequence sozusagen von der Loge aus beobachtet werden können oder b) einfach aus Berufsstolz sich extrem konzentriert hocharbeiten Für den Profi eine reichlich naive Frage gewiss, und doch erwarte ich eine interessante Antwort. Gut andrerseits sieht man einer Maschine im Climb von aussen ja nicht an, ob Sie manuell oder AP-mässig hochgezogen wird, oder etwa doch durch ein kleines Detail? Walti Zitieren
Peter Guth Geschrieben 20. Januar 2001 Geschrieben 20. Januar 2001 hallo, Piloten, allgemein und vereinfacht ausgedrückt gibt es folgende Faustregeln: 20/10/5/2,5 20 nach dem Rotieren wird - mit Triebwerke auf Startleistung, z.B. 96%N1 - ein Pitch Up ("Nase hoch")von 15-20° erreicht. Hierdurch gewinnt das Flugzeug rasch an Höhe, ohne dabei großartig zu beschleunigen. 10 Ab 1500ft über Grund reduziert man das Pitch Up auf 10°, wobei gleichzeitig die Triebwerke von Start- auf Dauersteigleistung zurückgenommen werden, z.B. 88% N1. Durch den nunmehr reduzierten pitch up verringert sich Steigrate, das Flugzeugzeug beschleuningt aber, sodass man stufenweise die Flaps einfährt. Diese Fluglage wird "stur" bis zum erreichen der ersten Zwischenflughöhe gehalten. Entweder "von Hand", indem der Pilot manuell diese Fluglage steuert/bzw. trimmt oder durch aktivieren des zutreffenden AP Mode. Beim manuellen Steigflug und richtiger Trimmung verhalten sich die Vögel recht zahm. D.h.,man muß zur Einhaltung einer "schnurgeraden Steiglinie" nicht unnötig am Yoke herumhampeln. Die daraus resultierende Steigrate erreicht übrigens dann etwa 2000-2300ft/min, je nach Leistung des Fluggerätes. 5 Dieses Pitch Up wird beim Reiseflug erreicht, wobei die Triebwerkleistung auf Cruise mit z.B. 76% N1 laufen 2,5 Beim Sinkflug erreicht man einen Pitch von etwa 2,5°. Merke: die Pitch Up Werte werden also jeweils halbiert und manuell bzw. per FCU gehalten. Es handelt sich bei diesen Angaben um allgemein gültige Basiswerte, welche real jedoch abhängig sind vom Fluggerät, Wetter/Luftdruck und TOW. Die N1 Werte gelten für den Flugsimulator, in der Wirklichkeit geben primär EPR Werte die wirtschaftlichste Leistung der Engines vor. Gruß PG Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 20. Januar 2001 Autor Geschrieben 20. Januar 2001 Ach so Peter, herzlichen Dank für Deine glasklaren Erläuterungen, und ich Anfänger hab doch tatsächlich dem Gerät noch eins draufgesetzt mit zusätzlichem Ziehen am Horn, um natürlich aus den von Dir geschilderten Fact's alsogleich wieder nach unten zu korrigieren, dabei hat man ja selbst als Simmerheini nichts anderes zu tun in der Rotier- und Climbphase! Also da komm ich mir doch glatt wie der Affe auf dem Schleifstein vor! Also generell kann man einmal mehr feststellen: Nur die Ruhe kann es bringen. Lieber mal P drücken. Hirnen, und wer weiss vielleicht kommt man wie von selbt auf die richtige Lösung.Für alle anderen Fälle haben wir ja Peter Guth!!! Zur Auflockerung hier etwas zum Schmunzeln, angeblich aus der realen Flugwelt: Tower: " Turn right, report HDG" Pilot: "roger, 241..242...243...244......." Gruss vom Walti Zitieren
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