frankito Geschrieben 21. März 2007 Teilen Geschrieben 21. März 2007 Hi, ich habe gestern (zum ersten Mal) in Cascais (LPCS) bei Lissabon den Schul-Heli der dort fast jeden Tag fliegt, eine Autorotation durchfuehren sehen. Kam aus einiger Hoehe, wuerde sagen ca 2000 ft, ziemlich senkrecht herunter, dabei war der Motor hoerbar im Idle. Sehr beeindruckend, wie im Fahrstuhl.... Nun habe ich heute, um mir das Manoever und die Prinzipien dahinter nochmal naeher anzugucken, im www. gestoebert und dabei diese Seite hier mit allerlei interesanten Filmen zum Thema Helicopter gefunden. Die wollte ich euch natuerlich nicht vorenthalten, wenn noch nicht bekannt: http://www.griffin-helicopters.co.uk/videos/ :cool: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
kettlermartin Geschrieben 21. März 2007 Teilen Geschrieben 21. März 2007 Hallo Frank! Danke für den Link. Die Autorotation beeindruckt immer wieder........auch mich:005: Gerade wenn man das Manöver von aussen sieht,kommen die schlimmsten Gedanken auf.An Bord ist die Konzentration so hoch,dass man von den spektakulären Sinkraten und dem Flare meist nicht viel mitbekommt,sie fühlen sich auch nicht so an. Eine möglichst perfekte Autorotation hinzukriegen gehört schon fast zum höchsten der fliegerischen Gefühle.Gerade die Möglichkeit auf sehr kleinem Raum eine "safe" Landung hinzukriegen,fasziniert unheimlich. Weisst Du per Zufall was für Hubi das in Lissabon war? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
wmayer Geschrieben 21. März 2007 Teilen Geschrieben 21. März 2007 Danke für den Link, sind einige bemerkenswerte Videos darunter... Hier könnt ihr eine sogenannte Low-Speed Autorotation anschauen, die -sofern sauber und kontrolliert ausgeführt- wirklich nur noch minimalen Platz am Boden benötigt. http://video.google.de/videoplay?docid=-3509088845539365989&hl=de Die Schwierigkeit ist jedoch, den richtigen Moment des Abfangens (Preflare) und Flares zu erwischen. Ist man zu früh, bleibt der Heli in der Luft hängen und knallt dann halt ziemlich unsanft die letzten Meter zu Boden. Ist man zu spät, kann die Sinkrate nicht mehr ganz gestoppt werden. Das Resultat ist dann das selbe :-( Übrigens, die Turbine ist tatsächlich die ganze Zeit (inkl. Landung) im Idle (Leerlauf). Das "Motoren"Geräusch stammt einerseits von den Rotoren (Heck- und Haupt-R.) sowie vom Getriebe. Im Normalfall werden ARs mit wesentlich höherer Geschwindigkeit (60-70kts) durchgeführt; der Pilot hat da einfach mehr Spielraum und Zeit, allfällige Fehler noch erfolgreich zu korrigieren... gruess, wale Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
kettlermartin Geschrieben 21. März 2007 Teilen Geschrieben 21. März 2007 Schönes Anschauungsmaterial Wale.Da muss der Zeitpunkt des Flares schon genau gewählt werden.Wieviel Speed war da noch in der Maschine? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
wmayer Geschrieben 22. März 2007 Teilen Geschrieben 22. März 2007 Wieviel Speed war da noch in der Maschine? Die AR wird von Anfang an mit ca 30kts ausgeführt. D.h. nach dem Einleiten speed auf 30kts reduzieren. Rotor-Rpm liegt bei gut 100%. Wie auf dem Video sichtbar, gibt's eigentlich kein Pre-Flare oder "Abflachen" wie in der normalen AR. Vielmehr wird aus der AR heraus direkt geflaret. Vom Moment an, wo die Nase für den Flare hochgenommen wird, beginnt die Rotor-Rpm zu sinken! Deshalb ist hier das Timing absolut entscheidend. Eine solche AR ist nichts für Anfänger! Das Verfahren ist deshalb auch in den RFM (Flight Manuals) der Helis nicht beschrieben! Ist einfach ein sehr hohes Risiko, dass was schief geht... Gruess, wale Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Robert Grünig Geschrieben 22. März 2007 Teilen Geschrieben 22. März 2007 Sali Wale Jetzt habe ich gerade erst gemerkt, dass wir letzten Samstag zusammen fliegen waren. Der Check-Flug hat mir wirklich Spass gemacht. Mal abgesehen von der misslungenen blocked-pedal Landung. Die nagt schon noch ein wenig an meinem Fliegerstolz! :005: Das nächste mal mache ich es besser! :009: @Wale und Martin Es schöns Tägli no und bis zum 30. . Gruess Röbu Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
wmayer Geschrieben 22. März 2007 Teilen Geschrieben 22. März 2007 Hey Röbu! ...ist halt immer so'ne Sache mit den Emergencies... Einerseits brauchts die entsprechende Übung, andererseits kann mit mentalem Durchspielen der verschiedenen Fälle das Vorausdenken trainiert werden, getreu dem Grundsatz "allways one step ahead"... War aber überhaupt kein Problem... das zweite mal hat's ja dann geklappt, oder!? Gruess, wale Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
joh-k Geschrieben 22. März 2007 Teilen Geschrieben 22. März 2007 Hallo zäme Ist es üblich, dass ein Heli beim Aufsetzen einer AR-Landung noch Vorwärtsbewegung hat, oder hat das mit dem beschriebenen Lowspeed-Procedure etwas zu tun? Auf einer Wiese sieht das ja noch ganz lustig aus, aber dann auf Hartbelag... :006: Danke & Gruess Johannes PS: Jetzt habe ich gerade erst gemerkt' date=' dass wir letzten Samstag zusammen fliegen waren.[/quote']Irgendwie hat dieser Satz etwas sehr Beunruhigendes... :005: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Mike Rider Geschrieben 22. März 2007 Teilen Geschrieben 22. März 2007 Hoi Johannes afaik wird die Vorwärtsbewegung des Helis benötigt, um den Rotor durch den Fahrtwind anzutreiben. Keine Vorwärtsbewegung = keine Fahrtwind = s'gaht huere steil s'loch ab Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
joh-k Geschrieben 22. März 2007 Teilen Geschrieben 22. März 2007 Hoi Michel Yep, inflight bzw. glide klar, leuchtet mir ein. Aber gehört zum Flairen nicht auch das "Stoppen"? greets Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Markus Epp Geschrieben 22. März 2007 Teilen Geschrieben 22. März 2007 Sali Johannes Hallo zäme Ist es üblich, dass ein Heli beim Aufsetzen einer AR-Landung noch Vorwärtsbewegung hat, oder hat das mit dem beschriebenen Lowspeed-Procedure etwas zu tun? Auf einer Wiese sieht das ja noch ganz lustig aus, aber dann auf Hartbelag... :006: Bei einer Autorotation wird immer eine Gleitlandung hingelegt, um die ganze Zeit im Bereich der Translation zu bleiben. Von wegen Hartbelag:006: --> Lieber Hartbelag als Wiese!! Denn wenn du die Gleitlandung nicht ganz genau geradeaus hinkriegst, dann rutschtst du auf dem Hartbelag halt einfach ein wenig schräg. Auf der Wiese hingegen ist das Risiko ziemlich gross, dass die Kuve "einsteckt" und sich der Heli überschlägt... so was geht böse aus.... :( Gruess Markus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Robert Grünig Geschrieben 23. März 2007 Teilen Geschrieben 23. März 2007 Guten Morgen miteinander Irgendwie hat dieser Satz etwas sehr Beunruhigendes... :005: Je nach dem wie man ihn liest, gäll! :D Wollte damit sagen, dass ich erst nach ein par Minuten lesen gemerkt hatte, dass der wmayer der Wale ist. :rolleyes: Das ist eigentlich nur für mich beunruhigend. :eek: :005: @Wale Das mit dem mentalen Durchspielen der verschiedenen Fälle ist wirklich ein sehr gutes Trainingsmittel. Das durfte ich schon öfters erleben, nicht nur beim Fliegen. Ja, die eine Landung war eigentlich gut. Bei der anderen hatten wir dafür noch ein wenig Go-around-action! :p Einen schönen Tag noch. Gruess Robert Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
kettlermartin Geschrieben 23. März 2007 Teilen Geschrieben 23. März 2007 Hallo! Danke Wale für die Auskunft. 30 kts sind nun wirklich nicht mehr viel,kann mir gut vorstellen dass da die RPM beim Flare ziemlich rapid abnimmt.Wann würdest Du eine solche AR empfehlen (wenn überhaupt)?Könnte mir vorstellen das solch ein procedure bei einem Treiberausfall über dichtem Waldgebiet eingesetzt werden könnte.Ich denke da an die niedrige Horizontal-Geschwindikeit und die vertikale Komponente kann in der Waldkrone vielleicht besser absorbiert werden.(Ich weiss das tönt nun extrem theoretisch:005: ) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
wmayer Geschrieben 23. März 2007 Teilen Geschrieben 23. März 2007 Naja, ich selber würde mich im Ernstfall sicher an die "Schulmässige" Autorotation gemäss RFM halten. Die Low-Speed-AR wäre natürlich bei beschränkten Platzverhältnissen ideal, setzt aber wie schon erwähnt sehr viel praktische AR-Erfahrung und -Übung voraus. Lieber eine saubere AR mit Flare auf die Baumwipfel als eine noch nie gemachte Low-Speed-AR, die aufgrund des im Ernstfall hohen Stressfaktors einem ungeübten Piloten (und dazu zähl ich mich immer noch, zumindest was die Low-Speed-AR betrifft) nur mit viel Glück gelingen wird... :009: Gruess, wale Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
kettlermartin Geschrieben 24. März 2007 Teilen Geschrieben 24. März 2007 Hallo! Da hast Du sicher recht Wale.Ich würd doch auch lieber auf geübtes zurückgreiffen,als in so einer Situation neues "erfinden".Mal abgesehen davon ist eine AR in den Wald wohl kaum eine Kleinigkeit. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Andi Rotorchopf Geschrieben 24. März 2007 Teilen Geschrieben 24. März 2007 Salü Zäme, Eine Autorotation mit 30kts ist schon ein heisses Eisen :eek: Nach dem Height- Velocity- Diagram (AB206B) befindet man sich bei einer IAS 30kts ab einer Flughöhe 20ft. über Grund (Skid height above Ground) in der "shaded area" (Avoid operation) und erst oberhalb 240ft/GND ist man wieder im grünen Bereich. Die "shaded area" beschreibt den Bereich von Fluggeschwindigkeit im Zusammenhang mit der Flughöhe aus welcher eine Autorotation nicht mehr sicher ausgeführt werden kann und zwar aus normalem Flug. Inbegriffen Schrecksekunde, Pitch absenken und die Dauer bis Heli stabilisiert ist. Die AR wird von Anfang an mit ca 30kts ausgeführt. D.h. nach dem Einleiten speed auf 30kts reduzieren. Flughöhe beim Einleiten >240ft/GND? In Autorotation kann die "shaded area" angekratzt werden, es bleibt aber nur noch das Ausrutschen. Sinn der Übung? Wer mit Aussenlast oder beim Fotografieren innerhalb der "shaded area" (ist gar nicht so selten) den Heckrotorschub verliert, kann auf diese Schweissperlen zurückgreifen und macht vielleicht Bruch, aber die Sache überlebbar. Der hats geschafft Übung mit Helis durchführen welche möglichst niedrige Kufen haben, je höher desto grösser die Gefahr des überschlagens (Schwerpunktlage möglichst tief) Beim Umschulungskurs auf Enstrom F 28 sind wir immer in der Wiese vor dem Restaurant in Buttwil ausgerutscht. (Normale AR- Speed):p Gruess Andi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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