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Schiesspflicht/Nachschiesskurs


Schindi

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen

 

Eine kleine Grundsatzfrage zur Schiesspflicht, für diejenigen die hier was davon verstehen:

 

Der Nachschiesskurs für säumige Schützen wird ja nur per Anhang auf der Gemeinde ausgeschrieben. War es nicht früher so dass man dazu auch noch per Marschbefehl aufgefordert wurde?

 

Danke im Voraus für jegliche Info... :009:

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Bis zur Einführung der Armee XXI war das so, das man einen MB bekam.

 

Heute kann ich das auch nicht mit Sicherheit sagen, denke aber mal das es immer noch so ist.

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Sali Markus,

 

Was kümmerst Du Dich da im März drum? Das ist doch mehr so ein Thema für den September?

 

Ich kann Dir keine Antwort geben. Mein Workaround: Habe gestern das Aufgebot erhalten und lege es solange nicht weg, bis ich mögliche Termine (jene Vereine, die ihre Daten online haben, gewinnen mich so als "Kunden") in Handy und Papieragenda eingetragen habe...

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Naja, März ist halt wenn das Kreiskommando die Säumer vom letzten Jahr in die Mangel nimmt... *rotwird*

 

Hatte letztes jahr währen der Schlussphase meiner Diss schlichtweg nicht die Zeit (ok, und auch nich die Motivation), meine Arbeit fürs Obligatorische zu unterbrechen, und wollte es dann im Nachschiesskurs nachholen. Nur dass ich dazu eben keine Aufforderung erhielt wie ich angenommen hatte...

 

Deshalb nimmt es mich wunder ob es schon immer nur per Aushang bekanntgegeben wurde wann und wo das Nachschiessen stattfindet oder ob - wie ich mich glaube zu erinnern - früher auch noch mittels marschbefehl "eingeladen" wurde.

 

:D

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Walter Fischer

Früher kassierte man dafür einen Tag "scharfen", mit Wolldeckenzusammenlegen:005:

 

Und für den ausgelösten Schuss bei der Entladekontrolle 10 Tage, ohne Wolldeckenzusammenlegen:(

 

Gruss Walti

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Früher kassierte man dafür einen Tag "scharfen", mit Wolldeckenzusammenlegen:005:

 

Und für den ausgelösten Schuss bei der Entladekontrolle 10 Tage, ohne Wolldeckenzusammenlegen:(

 

Gruss Walti

 

 

*lach*

da musu ja echt gepennt haben walter, wie kann sich sonst sein, dass sich noch ne patrole "verschiesst" *gg* naja dafür sind imho 10tage aber gnädig

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Hallo

 

ich als pensionierter Gefreiter der Schweizerarmee habe mich drei Jahre lang nicht um die doofen Schiesspflichten bemüht, auch nicht Nachschiessen war mein Hobby. Zum Dank durfte ich in der Firma eine Woche Ferien beziehen, mit Sack und Pack und Gewehr im Polizeiposten Balstahl einrücken und eine Woche den zivilen Einzelknast bestaunen. Lektüre waren Bibel und zwei Romanhefli. Zumindest hat die Polizisten-Gemahlin gut gekocht. Mit dieser Aktion hat mir der Staat die Birne gewaschen, deshalb bin ich heute so gut Freund zu ihm:mad: .

 

Gruss

Heinz, Gegner von Quatsch und Sauce

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@Schindi: Es geht mir genau so wie Dir :005:

 

Danke für die "Aufklärung" an die anderen - Dann werden es wohl 100.- Fr. Busse werden bei mir (dachte auch man bekommt einen Marschbefehl und hab nie in den "Kasten" der Gem. geschaut) ;)

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@Schindi: Es geht mir genau so wie Dir

 

@Andy79: Es geht mir genau so wie Dir

 

wie lange die Liste wohl noch wird? :D :005:

 

2004 hab ichs sausen lassen, da kam ein ziemlich böser Brief ins Haus geflattert, Einzahlungsschein liegt bei.

 

2005 geschossen im November (Nachschiessen)

 

2006 wieder sausen gelassen, bis jetzt noch nichts gehört. Huchhh :009:

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Ich habe volgenden Tipp für die Zukunft erhlaten:D. Einen Zwanziger ins Diestbüchlein und jemandem geben der gerne schiessen geht und die sache ist gerizt. Oder so:009:

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Walter Fischer

Vür ahl dii mir zugrvügthen Ferletzungen in From fon Schreibgehhlerrechten kasiert ihr fon mir so gegen hundret Tagen schraffen Arresst, jawoll

 

runn, antretten

Walthie

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Hatte letztes jahr währen der Schlussphase meiner Diss schlichtweg nicht die Zeit (ok, und auch nich die Motivation), meine Arbeit fürs Obligatorische zu unterbrechen, und wollte es dann im Nachschiesskurs nachholen.

Nun ja, die Termine erstrecken sich über etwa 5 Monate und finden meist am Abend oder an Samstagen statt. Wenn man schon dienstpflichtig ist, kann man ja auch die Schiesspflicht erfüllen. Es ist inkonsequent, das eine zu tun und das andere zu lassen... - manchmal bin ich ja zugegebenermassen auch so, aber die Konsequenzen im Fall der Schiesspflicht, da bin ich mir echt zu gut für dieses Theater. Gehe ich in der ersten Jahreshälfte in den Stand in meinem Ort, habe ich die Sache in einer Stunde erledigt. Die Opportunitätskosten sind imho tiefer als der Kriechgang der mit dem Nachschiesstermin einsetzt.

 

Wie sage ich mir dann jeweilen? Dr Gschiider git naa... Aber äbe :rolleyes:

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Wilko Wiedemann
Einen Zwanziger ins Diestbüchlein und jemandem geben der gerne schiessen geht und die sache ist gerizt

Geht gut, bis du erwischt wirst. Dann haben dann aber gleich zwei Leute Ärger ;)

 

Eine gescheite Ausrede, die paar Schüsse nicht zu erfüllen gibts nicht, man hat genug Zeit und Gelegenheiten, die Schiesspflicht zu erfüllen. Wenn mans gescheit macht, reicht dafür eine halbe Stunde ;) Ich persönlich erledige meine Schiesspflicht lieber in der Freizeit, als dass ich sonst in jedem WK noch schiessen müsste und mir dann noch sagen lassen müsste, wo, wie, wann und wie schnell ich zu schiessen und anschliessend mein Gewehr zu reinigen habe.

 

Gruss

 

Wilko

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Ja, das mit dem Zwänzger ist so eine Sache. Ist schon ein ziemliches Risiko. Sollte es auffliegen, hat nicht nur der Schiesspflichtige, sondern auch der durchführende Verein ein Problem.

 

Aber hey Wilko. Ich würde das Obligatorische gerne im WK schiessen. Wir nehmen den Fön jedesmal mit, um ihn irgendwo einzuschliessen, Mitte WK für die Waffenkontrolle zu entfetten und wieder zu fetten und dann am letzten Tag wieder nach Hause zu nehmen. Dazwischen brauchen wir ihn nur als Umhänge-Dekoration beim Fahnentrara. Ausserdem hätte ich während dem WK drei Wochen Zeit zu schiessen. Na ja. Ich konnte das Obligatorische nur einmal im WK 2003 schiessen. Seither hat es kein Kadi mehr geschafft.

 

@ Schindi: Also Marschbefehl kommt da keiner mehr. Da muss man selbst dran denken. Aber eben. Heute kann man sein Versäumen mit Geld regeln, und muss wenigstens nicht mehr auf Staatskosten absitzen gehen.

 

Gruss, Silvio

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Wir machen es immer so, dass wir in einer Gruppe gehen, die einen motivierter als andere, das schlägt sich dann jeweils auch in den Resultaten nieder :)

 

Aber der gemütliche Teil kommt dann anschliessend, in der Gruppe noch 1, 2 Biere trinken gehen und es noch ein bisschen lustig haben, dauert dann zwar länger als 1 Stunde aber die Zeit ist in diesem Moment dann eher nebensächlich.

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als dass ich sonst in jedem WK noch schiessen müsste

Leider haben nicht alle Soldaten einen Bürojob :p

 

Wir kriechen noch richtig im Schlamm rum und so :D Das Schiessen in der Box ist jedesmal ein Gaudi und der Instr nervt sich, wenn eine Gruppe Radarsoldaten und Kanoniere mit Geschrei auf die Scheiben zurennt, Gewehr im Anschlag :D Aber da kommen sowiso nur Pfupfis raus. Mit dem grossen Gewehr räbelts hübscher.

Also Putzen ist sowiso angesagt, da könnte man das obligatorische auch im WK schei... ähhh schiessen.

 

Falls man das Obligatorische mal vergisst, ist es von Vorteil, wenn man gewisse Personen von den Jungschützen her kennt :009:

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Nun ja, die Termine erstrecken sich über etwa 5 Monate und finden meist am Abend oder an Samstagen statt. Wenn man schon dienstpflichtig ist, kann man ja auch die Schiesspflicht erfüllen. Es ist inkonsequent, das eine zu tun und das andere zu lassen... - manchmal bin ich ja zugegebenermassen auch so, aber die Konsequenzen im Fall der Schiesspflicht, da bin ich mir echt zu gut für dieses Theater. Gehe ich in der ersten Jahreshälfte in den Stand in meinem Ort, habe ich die Sache in einer Stunde erledigt. Die Opportunitätskosten sind imho tiefer als der Kriechgang der mit dem Nachschiesstermin einsetzt.

 

Wie sage ich mir dann jeweilen? Dr Gschiider git naa... Aber äbe :rolleyes:

 

Tja, vielleicht kann man es nachvollziehen dass ich nach 12-14 Stunden Ackern auch noch für 'ne halbe Stunde aufs Velo sitze, das Stgw plage und wieder zurückfahre. Klar, wenn man ein Wochenende hat in dem man die Zeit aufholen kann ist das kein Problem, aber letztes Jahr war absolut wild.

Ist sicher nicht die feine Art so mit seinen Pflichten umzugehen. Den Konsequenzen des Nichtschiessens ist man sich ja auch bewusst... Aber äbe! :) Dumm gelaufen ist es wirklich nur dass ich den Nachschiesstermin verpasst hatte, denn das wollte ich ja auch tatsächlich nachholen.

 

:o

 

Die lustigere (und etwas lange, sorry) Geschichte im Zusammenhang mit Militär & Dissertation (nicht Desertation - aber wäre fast dazu gekommen...) erlebte ich aber letztes Jahr folgendermassen und hat mit dem Schiessen eigentlich gra nichts zu tun (aber sie passt schön rein):

 

Seit Ende Januar 06 arbeitete ich mit verstärktem Hochdruck an meiner Doktorarbeit, denn am 8. August musste sie an der ETH auf dem Tisch liegen. Deshalb hiess es eben 7-Tage Wochen mit 14-Stunden Tagen schieben - und selbst so wars noch sehr knapp. Erst im Januar konnte ich mit dem eigentlichen Schreiben der Diss so richtig loslegen denn vorher waren die Daten noch nicht raus aus den Bächen, was natürlcih zu einem riesen Zeitdruck führte.

 

Dann passierte es: ich erhielt den von uns allen so geliebten Brief mit Text "Sehr geehrter Herr Schindler, sie sind hiermit dazu aufgefordert...".

 

Mit sehr grossem Schrecken stellte ich fest dass ich (der seit der Auflösung meiner Truppe vor drei Jahren nur im Personalpool auf einen möglichen Einsatz wartete, in der Hoffnung noch vorher ausgemustert zu werden) in fünf Wochen für drei Wochen in irgendeiner Rekrutenschule irgendwelche Rekruten plagen sollte - und dies Schreiben erhielt ich 10 Wochen vor meinem Abgabetermin!!!

Heisst ungefähr soviel wie meine zum Schreiben meiner Arbeit verfügbare Zeit würde in ihrer kritischsten Phase um fast einen Drittel reduziert, und ich war ja eh schon am Limit mit Hirn, Zeit und Nerven!

 

Sofort rief ich im Kreiskommando an um nachzufragen wie denn meine Chancen stehen, in meiner Situation eine Verschiebung des Dienstes bewilligt zu kriegen.

Kein Problem, hiess es, in so einem Fall gibt es gar keine Zweifel dass das Gesuch bewilligt werden muss. Einfach dieses Formular hier an uns senden und wir kümmern uns darum!

 

Sofort füllte ich das besagte Formular aus und sendete es Priority mit den mitzuliefernden Beilagen zum KK.

 

Nach einer Woche wurde mir langsam wieder mulmig und ich erkundigte mich beim KK wie den der Status meines Gesuchs sei, worauf mir erklärt wurde dass dies bereits nach Bern weitergeleitet worden war und ich mich dort erkundigen soll, was denn auch gleich geschah. Aber eben, versicherte man, es sei ja alles in Ordnung mit dem Gesuch und ich müsse mir keine Sorgen machen.

 

In Bern telefonisch angekommen wurde mir eröffnet dass das Gesuch bei ihnen eingetroffen war, es scheinbar aber nicht gültig wäre und nicht genehmigt werden kann. Wieso stehe da nicht, und die für meinen Fall verantwortliche Mitarbeiterin sei eben erst am Montag wieder da (ich glaub das war am Donnerstag).

 

Am Montag dann die Auflösung: Tja, bei einer Doktorarbeit muss eben zusätzlich zum Rest auch noch die Bestätigung der ETH vorliegen dass ich die Diss tatsächlich schreibe und die Doktorprüfung ablegen muss. Iss'n Spezialfall.

Aber kein Problem, hier die Adresse der verantwortlichen Kontaktperson in Zürich (Bemerkung: ich selbst sitze in Kastanienbaum bei Luzern), einfach Formular nochmals ausdrucken und hinschicken. Keine Frage dass das Gesuch dann nicht bewilligt wird! Gar kein Thema!

 

Also wieder ein Formular ausgedruckt, einen die Situation erklärenden Begleitbrief geschrieben, inklusive frankiertem und nach Bern adressiertem Couvert zur Koordinationsstelle der ETH ge-A-postet und hoffnungsvoll gewartet...

 

Es ging dann wiederum einige Tage bis ich per Post mein Gesuch zurück erhielt, mit einem Post-it Zettel versehen auf dem mir knapp erklärt wurde dass im Falle von Doktorarbeiten nicht die Koordinationsstelle der ETH sondern direkt mein Betreuer zu unterzeichnen hätte.

 

Auch dies dann wieder sofort gemacht, wieder den ganzen Karsumpel per Priority nach Bern (natürlich erst nach Rückfrage in Bern ob das auch wirklich so ist), wieder gewartet, nach drei Tagen wieder in Bern angerufen um mich nach dem Status zu erkundigen.

 

Ihr habt es erraten: mein Coach diesbezüglich war wieder im verfrühten Wochenende, und Montag würde sich dann alles klären...

 

Montag. Inzwischen zehn Tage vor Dienstantritt.

 

In Bern wird mir von meiner Kontaktperson (übrigens sehr freundlich und hilfsbereit, das darf man schon sagen!) erklärt dass alles in Ordnung sei, und ich soll doch direkt aufs Schulkommando der RS anrufen, denn die Person die über mein Gesuch entscheidet befindet sich ja dort. Ist ja klar.

 

Wieder ans Telefon: Der Verantwortliche in der RS weiss nichts von meinem Gesuch, findet es dann aber nach kurzem Suchen in der soeben eingetroffenen Post. Er studiert das ganze dann ein Weilchen und verkündet "Tja, da sind Sie jetzt aber zu spät dran! Da können wir leider nichts mehr machen. Sie müssen in zehn Tagen einrücken denn wir finden keinen Ersatz mehr für Sie..."

 

Das war dann der Moment wo es mir den Nuggi rausgehauen hat - und das braucht bei mir schon seheeer viel! :D

 

Ich hab im dann recht breit erklärt wie meine Situation aussieht, was ich die letzten mehreren Dutzend Wochendenden gemacht habe während die Armee schon am Donnerstag Feierabend macht, und dass ich schlicht keine, aber auch gar keine Möglichkeit habe sowohl den Dienst wie auch meine Dissertation unter einen Hut zu kriegen. Nicht jetzt. Nicht möglich. Wollen ja, können nein.

Gerne erfülle ich meine Pflicht - aber ich setze nicht vier Jahre Arbeit aufs Spiel nur weil das System nicht funktioniert.

 

Er zeigte sich dann auch verständnisvoll und bot mir an, ich soll doch einfach einrücken und er würde dem Kompaniekommandanten meine Situation melden. Der Kadi würde mich dann wahrscheinlich fast sicher wieder nach hause gehen lassen.

 

Tja, auch diese Option musste ich ihm leider abschlagen, denn es lag zeitlich einfach nicht drin. Und durch die halbe Schweiz fahren um dann (wahrscheinlich - die Drohung dass ich bleiben müssen könnte blieb noch...) wieder entlassen zu werden mache keinen Sinn. Schliesslich hat er dann die Bewilligung für die Dienstverschiebung erteilt, untermalt mit einem leicht entäuschten "...aber im Reglement steht davon nichts...". :D

 

Das offizielle Schreiben dass ich nicht einrücken muss kam dann drei Tage vor Dienstantritt. Ich glaube ich werde es einrahmen und dann neben meine Dissertationsurkunde hängen.

 

Die Diss selber wurde dann tatsächlich noch termingerecht eingereicht - ausgedruckt und gebunden in der Nacht auf den Tag der Deadline... :rolleyes:

 

 

Rückblickend war das ganze ja sehr witzig, aber wenn man in so eine Situation ist könnte man sich die Haare vom Kopf raufen! Was mich genervt hat war dass keine der beteiligten Parteien mir auch nur ein Stück weit entgegengekommen wäre um mich über fehlende Unterschriften oder Spezialbestimmungen zu unterrichten. Scheinbar existiert der Fall "Doktorand" bei der Armee gar nicht. Studenten ja. Berufliche Ausbildung ja. Aber kein Doktoratsstudium! Und wohlgemerkt: auf dem Formular und aller Korrespondenz meinerseits steht meine e-mail, meine Natelnummer und meine Geschäftsnummer, aber man zog es vor mich zappeln zu lassen und per Post zu informieren. Jedenfalls wenn ich nicht selber nachgefragt habe. Ob ich sonst innert nützlicher Frist was gehört hätte wage ich zwichenzeitlich zu bezweifeln.

Aber das mit dem Nachschiessen war dann natürlich klar mein Bock... :o

 

Der Abschluss der Story, ganz kurz noch: Ende August 06 erhielt ich dann wieder einen Marschbefehl, dieses Mal für Juli 07, also so bequem frühzeitig dass ich wirklich meine Experimente für dieses Jahr darumherum ansetzen konnte.

 

Vorgestern erhielt ich dann noch einen Marschbefehl, zum Glück für genau denselben Zeitraum, am selben Ort bei der selben Einheit.

 

Etwas bedenklich dabei: auf dem Befehl steht "Ersetzt Dienstleistung vom 19. März 2007". Eine Dienstleistung von der ich niiiie was gehört habe...

 

Ist doch herrlich, nicht? :D

 

 

...und irgendwie hätte ich mich fast aufs Militär gefreut: nach Monaten ausschliesslichen Kopfzermartenrs wäre das unkomplizierte, eher Körper- als Kopffokussierte Militärleben weine willkommene Abwechslung gewesen...

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  • 2 Wochen später...
Bei mir kam heute Post von der Militärverwaltung-Kreiskommando :)

 

Bei mir auch... Mann, was sind wir zwei für schlechte Eidgenossen :005:

 

Welche Begründung wählst Du?

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Jo! :005:

 

Ich weiss gar nicht, ob ich mal kurz bei Hausarzt vorbei gehen soll... Ev. macht der mir ein Zeugnis für den 4. November. Dann würde ich einfach sagen das ich den Schiesstermin vergessen habe und am Tag des Nachschiessens krank war.

 

Ich hab mir jetzt schon "fest" vorgenommen dieses Jahr am erst möglichen Termin schiessen zu gehen :) Aber es wird bestimmt wieder der letzte im Kanton ZH :D

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  • 2 Wochen später...

Schiesspflicht... Zu diesem Thema habe ich auch noch ein paar Zeilen:

 

RS Februar 1995. Weitermachen. Noch etwas mehr weitermachen. Viel im Dienst. Gebirgskurse und normaler WK. Diensttagessoll trotz stattlicher Anzahl daher frühzeitig erreicht. Abgeben Januar 2006. Dazwischen nie das obligatorische ausserdienstlich geschossen. Ein paarmal im Dienst, die anderen Male ahem... eben schlicht nicht.

 

Was natürlich zu einem mehrfachen und ziemlich einseitigen Briefkontakt mit dem Kreiskommando geführt hat, in Verbindung mit mehreren Einzahlungsscheinen deren Inflation über die Jahre vom einen zum anderen ziemlich beträchtlich war. Der letzte war dann 800 Franken und den habe ich bewusst nicht mehr bezahlt, im Austausch mit der interessanten Erfahrung einen Drittel meiner Sommerferien 2006 in Haft zu verbringen. Vom 19.07. 08:00 - 26.07.2006 08:00 hatte ich daher ein paar Tage Zeit zum wirklich mal ausspannen und durchfaulenzen. Denn als angehender Nödgoschüssegsi-Arrestant darf man sich tatsächlich aussuchen ob man tagsüber im lokalen Zeughaus die Arbeit des Hausmeisters machen will, oder ob man den ganzen Tag in seinem Einzelzimmer mit seinen Endlichzeitdafür-Büchern, genügend Fressalien und einem TV verbringen will... grausam harte Entscheidung. :D

 

Doch von Anfang an:

Melden musste ich mich Dienstag morgens um 0800 auf dem Zeughaus in Frauenfeld. Die 800 Stutz hatte ich übrigens in bar mitgenommen um es vielleicht im letzten Moment per sofort auf den Tisch zu legen sollte mir die dargebotene Ferienwoche in ein paar Punkten doch nicht zusagen. Denn als jemand welcher vorher noch nie in der Kiste sass, hatte ich eine (im Nachhinein gesehen) ziemlich veraltete Vorstellung davon was Arrest sei. Ich erwarte eigentlich eine Woche in einem kargen Kasernenraum alleine mit einer Papierflügerlidrusmache-Bibel und zwei Armeewolldecken auf einer Knirschpritsche, das ganze bewacht von einem paar Rekrutenschülern. Weit gefehlt, denn eine professionelle Zelle im Neubautrakt der Haftanstalt Frauenfeld stand auf dem Programm, mit einem Zellenzimmer fast schon auf Budgetreisen-Hotelstandard. Ausgenommen der Umstand dass Gitter vor dem grossen Fenster prangten, sich keine Klinke an der Innenseite der Türe befand und der Toilettenbereich nur durch eine Art Raumteilertresen abgetrennt war...

 

Doch zurück zum Aufnahmegespräch im Zeughaus:

Die Dame welche meine Personalien notierte fragte mich pflichtgemäss ob ich den Betrag nicht doch noch zufällig bei mir hätte. Sie wurde von mir brandschwarz angelogen, was mir etwas leid tut, sorry. Denn das Geld hatte ich zwar mitgenommen, vorsorglich aber im Auto gelassen, in Erwartung einer späteren Durchsuchung meinereiner und meines Rucksacks. Von der Befragerin wurde ich nun vor die erwähnte Wahl Arbeitseinsatz oder Dauerschoggi gestellt. Ich entschied mich für einen Tag Rasenmähen und anschliessend 6 Tage Hotelzimmeraufenthalt. Kein Problem. Der Hausmeister des Zeughauses (Name vergessen, war aber netter Herr) zeigte mir die ziemlich überschaubaren Arbeitsziele (n' bisschen Laubrechen, Rasenmähen und Pflanzen giessen). Uniform war nicht vonnöten. In Shorts und T-Shirt ging ich ans Werk. Am Mittag wurde mir gesagt ich könne in der nahen Kaserne Mittagessen gehen, müsse einfach erwähnen das ich Arrestant sei. (Den Gratisessengehen-Trick werde ich mir merken...:D ). Um 14 Uhr solle ich mich wieder im Zeughaus melden. Also runter in die Kaserne, den Rekruten welcher an der Schranke am herumhängen war etwas verwirrt mit meiner zivilen Anfrage nach den Essräumlichkeiten und siehe da, ich bekam problemlos mein Mittagessen. Anschliessend nochmals zum parkierten Auto um doch noch alles mitzunehmen was eine Woche faulenzen angenehm macht (ich hatte ja fälschlicherweise erwartet das mir bei Haftantritt alles abgenommen werden würde und den Plunder daher am Morgen gleich im Auto gelassen) und wieder zurück zum Zeughaus. Den Nachmittag Rasen mähen. (Wer diese Zeilen liest und dasselbe machen muss, Vorsicht mit den hervorstehenden Baumwurzeln um den Sitzplatz herum...). Um 1630 war schon fertig Arbeiten, und ich wurde gebeten mich zu Fuss vom Zeughaus in Richtung Haftanstalt zu begeben wo ich um 1700 erwartet werden würde.

 

Dort kam dann tatsächlich die erwartete Durchsuchung kombiniert mit einer weiteren Personalienaufnahme. Das einzige was mir abgenommen wurde war Portemonnaie, Schlüsselbund, Sackmesser, Handy und mein Netbook. Alles andere was ich im Rucksack hatte durfte ich auf die Zelle mitnehmen. Rasierzeug, Toilettenartikel, Bücher, Skizzenmaterial (mein Hobby ist das Entwerfen von Häusern). Die Untersuchung war übrigens nicht stärker als sie einem am Flughafen passiert. Arme hochhalten, man wird kurz abgetastet und das war's. Die Schuhe wurden dann doch besonders untersucht, offenbar hatte man da deutliche Erfahrungswerte. Der Umstand dass ich Barfuss in meinen Segeltuchturnschuhen steckte (es war ja Hochsommer) und damit den ganzen Tag gearbeitet hatte machte den Job des Durchsuchens geruchstechnisch nicht gerade angenehm für den Herrn.

 

Die Zelle übertraf dann wie erwähnt meine Erwartungen. Im Neubautrakt, sehr sauber, hell, mit Parkettboden und grossem Fenster. Als Militärarrestant hat man natürlich keinerlei Kontakt mit dem anderen Gesindel welches im gleichen Hause wohnt. Eine Woche lang waren drei verschiedene Wärter/innen mein einziger Kontakt. Selbst der pro Tag eine Stunde zur Verfügung stehende "Freilauf" war für mich auf einen zwar nach oben offenen aber oben vergitterten Innenhof mit den Massen 5x8 Metern limitiert. Normalerweise ist dieser VIP-Dachgarten weiblichen Häftlingen vorbehalten und beinhaltet nur einen Pingpong-Tisch und nichts weiteres. Ich beschränkte den Auslauf auf eigenen Wunsch jeweils auf eine halbe Stunde. Den Ping-Pong-Ball habe ich übrigens gleich am ersten Tag kapputtgemacht, während einer Session Singlesquash. Dafür sind Pingpongbälle definitiv nicht geeignet. Weiteres Sorry. :D

 

Dass ich den Aufenthalt tatsächlich bewusst angetreten hatte, und daher auch auf eine schräge Art genoss, teilte ich meinem Hautpschliesser am ersten Tag mit, der daraufhin natürlich etwas skeptisch reagierte mit einem "Na, schauen wir ob gegen Ende der Woche die Laune bei ihnen immer noch so gut ist". War sie, zu seinem sichtlichen Erstaunen. Denn eine Woche lang herumliegen, Bücher lesen, TV-Schauen, skizzieren, zeichnen und seinen Gedanken nachhängen: Wunderbar. Andere zahlen viel Geld für diese Ruhe. Zusätzlich zu den normalen Zimmerservice-Mahlzeiten (klassisches Spitalessen) kann man übrigens einmal in der Woche per Bestellzettel einkaufen lassen. Dabei darf maximal die Hälfte des bei Eintritt mitgebrachten Barbetrags verbraucht werden. Ich hatte vorsorglich 200 Franken im Portemonnaie gelassen, konnte also aus dem Vollen schöpfen und bestellte daher Bananen, Orangen, Yoghurt, Cola, Schokolade, Knabbernüssli usw...

Einmal am Tag war Duschen erlaubt, den Zeitpunkt des Duschs- sowie des Freigangs konnte man selbst bestimmen. Da ich mich im Vergeich zu anderen Insassen (man hörte diese hin und wieder lautstark lamentieren, zudem mussten diese ja arbeiten) gutgelaunt und freundlich gab, war der Kontakt mit dem Personal äusserst angenehm. Einen dankenden Gruss an die eine Dame und die beiden Herren an dieser Stelle.

 

Die Woche war im Flugs durch, ich war eine interessante Erfahrung reicher, absolut entspannt und freute mich nach der Entlassung auf die noch folgenden zwei Wochen Ferien in welchen ich die "gesparten" 800 Stutz fröhlich auf den Putz hauen würde. Was ich dann auch getan habe. Der klassische Freundinwieder"sehen"-Drang war übrigens der gleiche wie nach einer typischen Woche Militärdienst. (Wer jetzt gerade grinst weiss genau was gemeint ist). Nach einer Woche wieder draussen zu sein war aber dann doch für einen Moment lang eine schräge Erfahrung: Man kann sich nur rudimentär vorstellen was einer durchmacht der erst nach Monaten oder Jahren wieder raus durch die Haupttüre gehen darf. Und nach einer Woche wieder mal mehr als 8m am Stück geradeauslaufen zu können war auch nicht schlecht. :D

 

Gruss, Urs, findet dass man fast alles mal gemacht haben sollte. ;)

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Hallo,

 

ja unsere liebe "Swiss Army" seit der Einführung der ArmeeXXI klappt in dem Laden so einiges nicht mehr, und meistens weiss die "linke" nicht so recht was denn die "rechte" macht :D

 

Ich für meinen Teil bin froh das ich im 2003 meine knapp 600Tage erfüllt hatte und in "Rente" gehen durfte:005:

 

Nun betrachte ich das Ganze mit Schmunzeln :008: aus der Ferne

 

Gruss

Chrigel

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Soweit ich mich entsinnen kann waren die Rechnungen 100, 200, 400, 600 und schliesslich 800 Franken. Doch dafür bekommt man nicht mal einen Militär-Sponsorenaufkleber... Obwohl man mittels Bezahlen ja einer wird. :D

 

Gruss, Urs, dessen verursachter Landschaden, Rep-Ettiketten-Missbrauch, Hotel- und Speisekosten sowie Munitionsverpulverungen vermutlich über die Jahre zusammen mehr gekostet haben als er selber je Steuern gezahlt hat... :D

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