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Wieviel Deutsche verträgt die Schweiz?


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Geschrieben

Soeben vor den 22.00 Uhr Nachrichten im Schweizer Fernsehen: Ein Werbespot der Schweizer Boulevard-Zeitung Blick: "Wieviel Deutsche verträgt die Schweiz?" Schon seit geraumer Zeit fällt mir die Hetze gegen deutsche Mitbürger auf, die in einem Teil der Schweizer Medien - mit zunehmender Tendenz - praktiziert wird.

 

Dazu ist folgendes zu bemerken: Die neue Personenfreizügigkeit, die als bilaterales Abkommen zwischen der Schweiz und der EU besteht, ist ein Abkommen, das nicht nur einseitige Freizügigkeit beinhaltet, sondern beiderseitige Freizügigkeit. Das heisst, jeder Schweizer, der in Deutschland oder einem anderen EU-Land eine Stelle sucht und einen Arbeitsvertrag erhält, kann diese Stelle neuerdings auch antreten.

 

Hinzu kommt, dass jeder Deutsche (oder andere EU-Bürger) in der Schweiz nur dann eine Arbeitsgenehmigung erhält und diese als Arbeitnehmer umsetzen kann, wenn er ausdrücklich von einer Firma gewünscht wird und einen Arbeitsvertrag sein eigen nennt. Dass heute nicht mehr der Militärdienstgrad für eine leitende Position massgebend ist sondern die Qualifikation, ist nicht die Schuld jener Deutschen, die hier in der Schweiz für eine Stelle ausgewählt wurden.

 

Bei geringsten rhetorischen Verfehlungen gegenüber einem Ausländer aus aller Herren Länder oder aus dem Balkan wird das Rassismus-Gesetz bemüht und ein ungeheures Lamento veranstaltet. Obwohl die Länder, aus denen diese Personen stammen, keine wirtschaflich und touristisch so wîchtigen Partner der Schweiz sind - wie gerade Deutschland. Man will hierzulande ständig Entgegenkommen im Bereich eines möglichst freien Handels, im Luftverkehr usw., hetzt jedoch - bisher ungestraft und ungezügelt - gegen den deutschen Nachbarn. Wie lang wird das wohl noch gutgehen - ich meine - lange sicher nicht mehr. Die Retourkutsche wird sich wohl bald einmal in Bewegung setzen.

 

Es sei gerechterweise aufgeführt, dass diese Aversionen bei weitem nicht von allen Schweizern getragen werden. Es ist eine hinterhältige und bösartige Minderheit, die - das muss man allerdings auch beim Namen nennen - bisher im Lande stillschweigend immer noch geduldet wird.

 

Der Blick gehört zum Verlag Ringier. Man sollte die Inhaber einmal fragen, wie sie reagieren würden, wenn in einer amerikanischen Zeitung (bei dem relativ hohen jüdischen Bevölkerungsanteil in den USA) die Schlagzeile erschiene: "Wieviele Juden verträgt Amerika?" Ich bin mir abolut sicher, dass das einen ungeheuren Aufschrei und Protest - gerade auch in der Blick Redaktion - auslösen würde.

 

Dietwolf:(

Geschrieben

hallo Dietwolf,

 

vergiss es einfach. Die müssen eine Zeitung vor den Wahlen füllen.

 

Tomi

 

P. S. kannst Du Dir vorstellen, wie ich mich fühle, wenn ich besagte Zeitung unseren deutschen Gästen vorlegen sollte? Die wandert dann halt einfach in den Rundordner:005:

Geschrieben

Wieviel Blick verträgt die Schweiz?

Wieviel Blick verträgt ein intelligenter Mensch?

 

Gruss, Toby

Geschrieben

Na, mal abwarten, was dazu auf meiner Starseite- der NZZ-Online berichtet wird.:rolleyes:

Vermutlich nichts- wie ich mal vermute;)

 

Gruss Waldi

Geschrieben

Hallo Dietwolf,

Dazu ist folgendes zu bemerken:

Deine aufgebrachten Bemerkungen in Ehren (auch wenn Du imho einiges vermischst), aber wir haben es a) mit dem Blick zu tun (nimmst Du "Bild" ernst???) und b) ist die Minderheit, die sowas "hinterhältig und bösartig" tut, statistisch wohl irrelevant und kann getrost ignoriert werden.

deutsche Mitbürger

Das dürfte ein Ausdruck sein, der nicht korrekt ist - ich zB. bin in Deutschland ein Ausländer, kein Bürger. ;)

Juden
Dies hingegen hat überhaupt nichts mit der Sache zu tun. :001:

 

Wir können gern mal wieder einen D vs. CH Thread vom Stapel reissen :002: Ich schlage jedoch vor, dass die aufgeklärten ff.ch-User diese Medien mit Nichtbeachtung strafen und den morgigen Tag angehen wie den gestrigen, nämlich ganz normal, von Vernunft, Toleranz und Respekt geprägt. :008: :008: :008:

Geschrieben

Hallo

 

die einzig Berechtige Frage wäre eigentlich 'Wieviele Dumme erträgt die Welt?'. In der Beantwortung könnten wir mit Politikern anfangen, am Schluss landen wir ev. noch bei diversen Journis.

 

 

Gruss

Heinz

Geschrieben
Hallo

 

die einzig Berechtige Frage wäre eigentlich 'Wieviele Dumme erträgt die Welt?'. In der Beantwortung könnten wir mit Politikern anfangen, am Schluss landen wir ev. noch bei diversen Journis.

 

 

Gruss

Heinz

 

 

Lieber Heinz

 

Vielen Dank für Deinen wirklich weisen und abgeklärten Kommentar. Nur leider ist es so, dass die Dummen (auch in der Vergangenheit) so unendlich viel mehr Unheil eben durch ihre Dummheit angerichtet haben, als die Gescheiten.

 

Mit besten Grüssen!

 

Dietwolf;)

Geschrieben

Vielen Dank für Deinen wirklich weisen und abgeklärten Kommentar. Nur leider ist es so, dass die Dummen (auch in der Vergangenheit) so unendlich viel mehr Unheil eben durch ihre Dummheit angerichtet haben, als die Gescheiten.

 

Fraglich. Was ist dumm? Oft eine Frage des Blickwinkels.

Und: Wer die Dummen gewähren lässt, oder sie gar unterstützt und hochjubelt, kann der gescheit sein?

Geschrieben
Fraglich. Was ist dumm? Oft eine Frage des Blickwinkels.

Und: Wer die Dummen gewähren lässt, oder sie gar unterstützt und hochjubelt, kann der gescheit sein?

 

 

Guter Kommentar! Jene Gescheiten, die die Dummen gewähren lassen, in ihrer Dummheit Unheil anzurichten, kann man daher leider auch nur sehr eingeschränkt als gescheit bezeichnen.

 

Gruss - Dietwolf:005:

Geschrieben

Wobei im Beispiel des Blick-Artikels die Dummen nur Unheil anrichten können, weil die vermeintlich Gescheiten darauf eingehen.

Die wirklich Gescheiten ignorieren solche Artikel schlichtweg. :009:

Geschrieben
Wobei im Beispiel des Blick-Artikels die Dummen nur Unheil anrichten können, weil die vermeintlich Gescheiten darauf eingehen.

Die wirklich Gescheiten ignorieren solche Artikel schlichtweg. :009:

 

 

Den Artikel in der "intellektuellen" Zeitung "Blick" kann man wohl ignorieren (praktiziere ich grundsätzlich auch so). Nicht zu ignorieren ist dagegen, wenn das offizielle Schweizer Staats-Fernsehen DRS 1 kurz vor den Abendnachrichten um 22.00 Uhr diese journalistische Jauche per reisserischem "Blick" - Werbespot über seinen in der grossen Mehrzahl seriösen Zuschauern ausschüttet. Ich nehme ja nicht an, dass jemand hier der Meinung ist, dass die Sendungen von DRS 1 nur für geistige Tiefflieger und U-Boot-Fahrer produziert werden.............!

 

Gruss - Dietwolf:001:

Geschrieben
...Nicht zu ignorieren ist dagegen, wenn das offizielle Schweizer Staats-Fernsehen DRS 1 kurz vor den Abendnachrichten um 22.00 Uhr diese journalistische Jauche per reisserischem "Blick" - Werbespot über seinen in der grossen Mehrzahl seriösen Zuschauern ausschüttet...

 

Was wäre dein Lösungsvorschlag Dietwolf? Werbeverbot für die Presse, so wie wir es bei Rauchwaren und Alkohol praktizieren? Aufwachen! Ich habe keine Lust höhere Billag-Gebühren für SF zu bezahlen, nur weil wir ihnen die Werbeeinnahmen durch Regulation kürzen.

 

Die Werbung für irgend nen Buttermilch Produzenten oder für Zartbitterschoggi von XY wäre ja dann auch noch gleich zu verbieten, weil diese für einige Zuschauer auch zuwenig intellektuell sein könnte - besonders vor der Tagesschau. :004:

 

Zum Thema: Ich mag Deutsche, mit einigen Ausnahmen, genauso wie ich Schweizer mag, mit einigen Ausnahmen. Und ich denke dass der grösste Teil der Schweizer keine persönlichen Probleme mit Deutschen hat. Aber ich verstehe auch gewisse Arbeitsgruppen, die sich bedrängt fühlen von dem grossen Strom an Zuwanderern in ihrem Bereich. Denn ich sehe es nicht als so dumm an, wenn ein Handwerker sich von den Immigranten konkurenziert fühlt, und fürchtet, er könnte seinen Job verlieren. Das sind Existenzängste, und die gilt es ernst zu nehmen.

 

Wenn wir schauen, welche Gruppen sich beklagen, sind es nicht die Manager oder gut ausgebildetes Pflegepersonal. Diese fühlen sich wohl eher wenig bedroht von der "Konkurrenz" aus Deutschland. Es sind eher Menschen die sich fürchten, deren Lohn am Ende des Monats aufgeht. Ich verstehe diese Schweizerinnen und Schweizer. Alle können in diesem schönen Land nicht sagen, dass sie auf den Lohn ende Monat nicht zwingend angewiesen sind.

 

Liebe Grüsse an alle

Silvio

Geschrieben
Den Artikel in der "intellektuellen" Zeitung "Blick" kann man wohl ignorieren (praktiziere ich grundsätzlich auch so). Nicht zu ignorieren ist dagegen, wenn das offizielle Schweizer Staats-Fernsehen DRS 1 kurz vor den Abendnachrichten um 22.00 Uhr diese journalistische Jauche per reisserischem "Blick" - Werbespot über seinen in der grossen Mehrzahl seriösen Zuschauern ausschüttet. Ich nehme ja nicht an, dass jemand hier der Meinung ist, dass die Sendungen von DRS 1 nur für geistige Tiefflieger und U-Boot-Fahrer produziert werden.............!

 

Falls du es noch nicht gemerkt hast, der Blick nimmt sich immer wieder ein Thema vor und hetzt dann, bis die halbe Schweiz (obwohl ja niemand den Blick liest) am brüllen ist.

Jetzt hat's halt mal die Deutschen erwischt.

Geschrieben
Falls du es noch nicht gemerkt hast, der Blick nimmt sich immer wieder ein Thema vor und hetzt dann, bis die halbe Schweiz (obwohl ja niemand den Blick liest) am brüllen ist.

Jetzt hat's halt mal die Deutschen erwischt.

 

 

Sirdir, ich bin durchaus alles andere als dünnhäutig. Das dürfte sich auch hier im Forum bereits herumgesprochen haben. Was mich anwidert, ist diese miese und feige Hinterhältigkeit, mit der hierzulande immer wieder von einem Teil der Medien (nicht nur vom Blick) gegen Deutsche gehetzt wird. Es ist zwar nur eine Minderheit, die hetzt, aber auch eine Minderheit kann das Klima zwischen Staaten und Völkern nachhaltig verderben. Ich habe immer noch gute Freunde in Deutschland und bin auch recht oft dort. So etwas, wie ich es hier immer wieder feststellen muss, würde in Deutschland Schweizern gegenüber niemandem einfallen. Besonders deutlich ist diese unbegründete Aggression bei jeder internationalen Fussballmeisterschaft mit steter Regelmässigkeit zu beobachten.

 

Bisher hatte man solches vorwiegend im grenznahen Raum registriert. Aber es wird nicht mehr lange dauern, dass man dies auch weiter im deutschen Hinterland zu Kenntnis nehmen wird.

 

Deutsche sind, wie ich bereits ausgeführt hatte, auf Grund bilateraler und internationaler Abkommen hier - bei denen Gegenrecht gilt. Es ist also keine Gnade, wenn Deutsche hier arbeiten "dürfen". Es ist auch kein Deutscher hier, der nicht von einer Firma oder einem Krankenhaus etc. wegen seinen Qualifikationen wirklich dringend gebraucht wird. Und die Ausführungen bezüglich Konkurrenzierung sind nicht immer stichhaltig. Konkurrenz, Liberalisierung und globale Märkte - auch Arbeitsmärkte - werden von den Politikern, die in der Schweiz regelmässig mit satten Mehrheiten gewählt werden, lauthals und gebetsmühlenartig propagiert. Und jene, die nicht der gleichen Meinung sind, werden sehr schnell als notorische "Kommunisten" deklariert. Also - man kann etweder das Weggli oder aber den Fünfer haben - aber nicht beides gleichzeitig.

 

Und da gibt es noch einen Punkt. Wäre der Blick-Artikel über eine Bevölkerungsgruppe erschienen, die nicht durch Qualifikation und Arbeitswillen sondern vor allem mit überdurchschnittlicher Kriminalität auffällt, dann hätten ganze Heerscharen von "Menschenrechtlern" hierzulande Zeter und Mordio geschrien. Also - wenn wir die Sache genau ansehen, müssen wir sie schon objektiv ansehen.

 

Gruss - Dietwolf:cool:

Geschrieben
Sirdir, ich bin durchaus alles andere als dünnhäutig. Das dürfte sich auch hier im Forum bereits herumgesprochen haben. Was mich anwidert, ist diese miese und feige Hinterhältigkeit, mit der hierzulande immer wieder von einem Teil der Medien (nicht nur vom Blick) gegen Deutsche gehetzt wird. Es ist zwar nur eine Minderheit, die hetzt, aber auch eine Minderheit kann das Klima zwischen Staaten und Völkern nachhaltig verderben. Ich habe immer noch gute Freunde in Deutschland und bin auch recht oft dort. So etwas, wie ich es hier immer wieder feststellen muss, würde in Deutschland Schweizern gegenüber niemandem einfallen. Besonders deutlich ist diese unbegründete Aggression bei jeder internationalen Fussballmeisterschaft mit steter Regelmässigkeit zu beobachten.

 

Nun ja, wäre halt schön, wenn du dich auch so gegen die miese und feige Hinterhältigkeit ausgesprochen hättest, als gegen angebliche 'Kampfhunde' gehetzt wurde.

Ansonsten, wenn du meinst die Deutschen könnten sowas nicht... ich komme jetzt nicht mit älteren Zeiten, aber gerade die Niederländer werden ja auch nicht immer so sehr nett behandelt. Aber das ist auch gar nicht der Punkt: Deutschland ist der 'Riese'. Die Schweiz, Österreich und auch die Niederlande müssen sich halt gelegentlich etwas vom Riesen abgrenzen, um als eigenständige Staaten wahrgenommen zu werden. Das ist meist nicht halb so böse gemeint wie's tönt.

Geschrieben

Patrick, ich gebe Dir da schon recht. Muss aber gestehen, dass man sehr vorsichtig wird als Deutscher. Sprich ich schaue, dass ich nicht so viel spreche um nicht allzu sehr aufzufallen, denn gerade in den letzten Tagen bin ich ziemlich offen angefeindet worden just in dem Moment, in dem mich durch die Sprache outete. Bis zu dem Moment, als man nicht wusste, dass ich Deutsche bin, war man nett und höflich wie immer. Nicht dass ich mich unwohl fühle, im Gegenteil, ich habe so gut wie nie in D gelebt und einen sehr grossen Teil meines bisjetzigen Lebens hier verbracht, aber man merkt schon die Stimmungsmache der Medien in den letzen Tagen. Was ich sehr bedauere. Aber eines stimmt 100%, die Deutschen praktizieren das genauso gut. Da geht das innert eines Landes, auch nach Jahren noch zwischen Ost und West, und in der Vergangenheit wurde genügend Stimmung gemacht gegen Ausländer, egal welcher Herkunft, es waren immer die Leute die welche Arbeitsplätze der ach so arbeitswilligen Deutschen klauen :001:

 

Mir ist es auch schon passiert, das ich zu Bewerbungsgesprächen gegangen bin und mir gesagt wurde, wie würden Sie gerne nehmen, aber auf der Position brauchen wir jemanden der CH Deutsch spricht, was ich strikt ablehne. Nicht aus Arroganz, sondern weil ich es lächerlich finde, wenn man versucht was nachzumachen, ich finde es viel wichtiger, dass man es versteht.

Geschrieben
Nun ja, wäre halt schön, wenn du dich auch so gegen die miese und feige Hinterhältigkeit ausgesprochen hättest, als gegen angebliche 'Kampfhunde' gehetzt wurde.

Ansonsten, wenn du meinst die Deutschen könnten sowas nicht... ich komme jetzt nicht mit älteren Zeiten, aber gerade die Niederländer werden ja auch nicht immer so sehr nett behandelt. Aber das ist auch gar nicht der Punkt: Deutschland ist der 'Riese'. Die Schweiz, Österreich und auch die Niederlande müssen sich halt gelegentlich etwas vom Riesen abgrenzen, um als eigenständige Staaten wahrgenommen zu werden. Das ist meist nicht halb so böse gemeint wie's tönt.

 

 

Wir wollen jetzt nicht Aepfel mit Birnen vergleichen. Aber - wenn kleine Kinder von diesen degenerierten Kötern zerfleischt werden, dann ist das alles andere als Hetze, wenn für die Haltung dieser Tiere scharfe gesetzliche Regelungen gefordert werden. Und betreffend Niederländer: Ich habe nichts gegen Niederländer und habe auch noch nie gehört, dass diese in Deutschland schlecht behandelt worden sein sollen. Was ich jedoch selbst in den Sechzigerjahren bei Fahrten nach Holland erlebt hatte, war folgendes: Wenn man als Ortsunkundiger Deutscher nach dem Weg gefragt hatte, wurde man ganz bewusst in die falsche Richtung gewiesen. Das ist mehreren meiner Landsleute passiert. Nun, das mag mit den Kriegserlebnissen dieser Leute, die noch nicht so lange wie heute zurücklagen erklärbar sein. Heute dürfte da auch ein anderer Stil praktiziert werden. Hoffentlich!

 

Gruss - Dietwolf:009:

Geschrieben
Patrick, ich gebe Dir da schon recht. Muss aber gestehen, dass man sehr vorsichtig wird als Deutscher. Sprich ich schaue, dass ich nicht so viel spreche um nicht allzu sehr aufzufallen, denn gerade in den letzten Tagen bin ich ziemlich offen angefeindet worden just in dem Moment, in dem mich durch die Sprache outete. Bis zu dem Moment, als man nicht wusste, dass ich Deutsche bin, war man nett und höflich wie immer. Nicht dass ich mich unwohl fühle, im Gegenteil, ich habe so gut wie nie in D gelebt und einen sehr grossen Teil meines bisjetzigen Lebens hier verbracht, aber man merkt schon die Stimmungsmache der Medien in den letzen Tagen. Was ich sehr bedauere. Aber eines stimmt 100%, die Deutschen praktizieren das genauso gut. Da geht das innert eines Landes, auch nach Jahren noch zwischen Ost und West, und in der Vergangenheit wurde genügend Stimmung gemacht gegen Ausländer, egal welcher Herkunft, es waren immer die Leute die welche Arbeitsplätze der ach so arbeitswilligen Deutschen klauen :001:

 

Au ja, klar, Ossis<->Wessis habe ich ja ganz vergessen.

Ich glaube eine weitere Erklärung ist noch, dass die Deutschen und die Schweizer eben doch unterschiedlicher sind, als man im ersten Moment denkt. Und die Komplexe des Schweizers, wenn jemand 'echtes' Hochdeutsch spricht. Und die Wut, wenn der Deutsche das dann 'ach wie putzig' findet ... :)

Und nicht zu vergessen, Dietwolf pflegt ja auch so seine Vorurteile, wenn er SUVs nur Personen zugestehen will, für die diese Art Fahrzeug gar nicht geeignet wäre ;)

Habe grad die letzten Wochen viel zu dem Thema Deutsche in der Schweiz gelesen (nämlich auf http://www.blogwiese.ch) - wahrscheinlich ist es tatsächlich so, dass sich Schweizer und Deutsche aus dem allemannischen Sprachraum fast näher sind als Süd- und Norddeutsche unter sich...

Nun ja, hier in Spanien bin ich einfach froh, wenn ich mich irgendwie verständigen kann, egal ob Schweizerdeutsch, Deutsch, Französisch, Englisch oder langsam, langsam auch Spanisch.

Geschrieben
Wir wollen jetzt nicht Aepfel mit Birnen vergleichen. Aber - wenn kleine Kinder von diesen degenerierten Kötern zerfleischt werden, dann ist das alles andere als Hetze, wenn für die Haltung dieser Tiere scharfe gesetzliche Regelungen gefordert werden.

 

Tja, wenn die degenerierten Köter in einem Keller gelebt haben und noch nie einen freundlichen Menschen gesehen haben - und von einem Typen gehalten wurden, der gar keine Hunde hätte halten dürfen, dann muss man sich halt schon fragen, wo genau man eigentlich anpacken müsste. Ich könnte jetzt auch einfach sagen, es haben bestimmt schon mehr Deutsche kleine Kinder zerfleischt als degenerierte Köter, aber ich lass das jetzt, du begreifst das Problem eh nicht. Du siehst das Problem eh nur, wenn du mal selbst das Opfer bist.

Geschrieben
Muss aber gestehen, dass man sehr vorsichtig wird als Deutscher. Sprich ich schaue, dass ich nicht so viel spreche um nicht allzu sehr aufzufallen, denn gerade in den letzten Tagen bin ich ziemlich offen angefeindet worden just in dem Moment, in dem mich durch die Sprache outete. Bis zu dem Moment, als man nicht wusste, dass ich Deutsche bin, war man nett und höflich wie immer.

Hm, probiers doch mit internationalem Dialekt! "Waswoscheymanpassufgäu!" Da wirst Du prima verstanden und Deine ursprüngliche Herkunft bleibt im Verborgenen. :D Die Akzeptanz ist zZ höher (aber die Trendwende dann nicht verpassen!).... :009:

 

#2: Es gäbe übrigens in der Schweiz genügend Leute, die viel eher als Du schauen sollten, dass sie nicht zu viel sprechen. :001:

 

Noch einer: Als Deutscher würde ich ein Intensivtraining für einen Satz machen: Lerne perfekt betont folgendes auswendig: "Verschtönd Sie Schrifttüütsch?" (Das R ein wenig rollen!). Dies sagst Du vor jeder "gefährlichen" Konversation. Der verdutzte Blick Deines Gegenübers kommt einer Freikarte gleich! (Aber bitte nicht Schwöblen, die könnte manchmal sogar ich .... :eek: )

 

Soseli, mein kleiner Beitrag zum Thema Völker(nicht-)verständigung endet mit einem dicken fetten :005:

Geschrieben
Wenn man als Ortsunkundiger Deutscher nach dem Weg gefragt hatte, wurde man ganz bewusst in die falsche Richtung gewiesen. Das ist mehreren meiner Landsleute passiert. Nun, das mag mit den Kriegserlebnissen dieser Leute, die noch nicht so lange wie heute zurücklagen erklärbar sein.

 

Oh ja, wenn irgend ein Deutscher irgend einen Holländer nach dem Weg fragt, wird dieser ihn ganz bestimmt an der Nase herumführen --- und zwar wegen Kriegserlebnissen!

 

 

Statt hier rumzujammern solltest Du lieber den Blick anschreiben.

 

Es ist möglich das ein paar Leute hin und wieder gegen die Deutschen motzten - etwa so wie die Deutschen vielleicht gegen die Holländer?. In der Romandie wird auch gegen die Franzosen "geschossen" und es würde mich nicht überraschen wenn es mit Tessin - Italien genau gleich wäre...

Geschrieben

Hallo Simon

 

Hier muss ich leider mal Dietwolf recht geben, ich wurde zwar nie in die falsche Richtung geschickt, aber es konnte Dir in NL passieren, dass Du als Deutscher nicht gerade schöne Erfahrungen machtest. Glaube mir, dass sitzt noch immer tief. Leider.

Geschrieben

die Franzosen "geschossen" und es würde mich nicht überraschen wenn es mit Tessin - Italien genau gleich wäre...

 

Genau so ist es.

Geschrieben

Könnte ja auch sein, dass man halt schlechte Erfahrungen mit Deutschen gemacht hat; sei es Privat oder im Berufsleben.

 

Es gibt halt gewisse Sachen oder Erlebnisse, welche sich in die Erinnerung eingebrannt haben könnten und von denen man schlecht wegkommt und welche immer wieder hochkommen.

 

Aber ich versuche immer wieder von Neuem das Gute im Menschen zu sehen ohne irgendwie auf die Nationalität zu schliessen ...

 

Ich versuchs immer wieder ...

 

Und no en Gruess vom Kurt

 

PS: Es gibt aber auch einige gute Freunde von mir in Deutschland für welche ich meine Hand ins Feuer legen würde ...

Geschrieben

Ja, Kurt, Du bist auf des Pudels Kern gestossen: Man sollte eines nie tun - Schwarz-Weiss-Malerei betreiben. Es gibt gute und schlechte Amerikaner, Russen, Franzosen, Engländer, Holländer, Schweizer und - Deutsche. Als Bayer musste ich mich immer wieder einmal - speziell in den Ferien - über grosskotzige nordeutsche Angeber, die das Pulver erfunden zu haben schienen, masslos ärgern - genau so, wie über volksdümmliche Lederhosenseppel, für die nördlich von München die Welt aufhörte. Handkehrum traf ich unter all diesen "Volksgenossen" wieder unheimlich nette Leute, mit denen ich mich hervorragend verstand. Das gleiche widerfährt mir regelmässig mit Schweizern und anderen Nationen. Differenzieren und sich nicht Klischees zu eigen machen, das ist ungeheuer wichtig!

 

Auch unter den heute so permanent als Ausgeburt des Teufels verunglimpften Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS des dritten Reiches gab es solche und solche. Mein Chef während meiner Treuhandausbildung war ehemaliger Offizier der Waffen-SS. Ich hatte nie wieder einen so gradlinigen, korrekten und menschlich einwandfreien Vorgesetzten. Seiner massiven fachlichen Förderung ohne die Frage, was ihn das kostete und seiner Erziehung zu grundlegenden Werten wie Disziplin, Verantwortungsbewusstsein, Korrektheit und den unbedingten Willen, ordentliche Arbeit zu leisten, verdanke ich beruflich ausserordentlich viel. Ich bringe ihm auch heute noch - posthum - trotz aller Polemik - grösste Hochachtung entgegen.

 

Dietwolf:cool:

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