Thermikus Geschrieben 15. Februar 2007 Geschrieben 15. Februar 2007 Die Zeiten der Heroen am Steuerknüppel oder Steuerhorn - ganz aktuell am Steuerstick - sind Nostalgie. Heute ist Fliegen fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Und trotzdem machen sich mehr Zeitgenossen, als man gemeinhin glauben möchte, fast in die Unterhose, wenn sie die Schwelle zur Kabine eines geflügelten Beförderungsmittels überschreiten. Woran liegt dieses tief verwurzelte Unbehagen und Fracksausen? Ist es das Gefühl, nicht mehr selbst in das für den Laien nebulöse Geschehen eingreifen zu können oder ist es die Angst, in ein unergründliches "Luftloch" (die gibts gar nicht) zu fallen oder ist es einfach die Erkenntnis, dass die Luft keine Balken hat, an denen man sich festhalten könnte, wenn einmal etwas nicht so läuft, wie es laufen sollte. Es dürfte wohl die tiefsitzende Einsicht sein, dass wir menschlichen Erdenbewohner nun einmal keine Federn besitzen, die uns zum Fliegen befähigen würden. Und den künstlichen Schwingen aus Aluminium, Kunststoff oder Sperrholz bringt der Uneingeweihte ein tief verwurzeltes Misstrauen entgegen. Dabei braucht es heutzutage viel mehr Mut, sich auf die Strasse oder eine deutsche Autobahn zu wagen. Der Idioten gibt es dort viele - in der Luft sind sie immer noch relativ dünn gesäht. Ueber oder unter den Wolken gibt es keine unübersichtlichen Kreuzungen, niemand kann einem in den Kofferraum knallen, der Gegenverkehr ist genügend weit entfernt und in der Kurve ist es nicht möglich, einen Abhang hinunterzuschlittern. Und wenn man auf einer Piste niedergeht, sorgt reichlicher Abstand dafür, dass man bei einem plötzlichen Bremsmanöver nicht zwischen zwei anderen wie eine lästige Schabe zerquetscht wird. Anders sah die Sache bei den damaligen Militärpiloten der beiden Weltkriege aus. In einem offenen Leinwand-Sperrholz-Doppeldecker, ohne Fallschirm, schutzlos von hinten vom MG des Gegners beharkt - das erforderte wirklich Mut. Nicht anders auf beiden Seiten während des Luftkrieges im zweiten Weltkrieg. So zum Beispiel in einem Stuka, aus mehreren tausend Metern nahezu senkrecht mit einer hochkalibrigen Bombe auf das Punktziel stürzend, links, rechts, oben und unten die Explosionswolken der Flak und im Rücken oft noch die viel schnelleren Feindjäger - das war nichts für Zartbesaitete. Oder die Kampfflugzeugbesatzungen, die mit ihren Ju 88 über den Wassern des Eismeeres Schiffsziele angriffen, ständig beharkt von deren Abwehrfeuer. Sie hatten die Chance, im Falle von Treffern, die nicht den sofortigen Absturz zur Folge hatten, jämmerlich zu ertrinken, zu erfrieren oder in einem russischen Gefangenenlager zu enden - alles andere als erhebende Aussichten. Auch die anglo-amerikanischen Bomberbesatzungen brauchten eine sehr grosse Portion Mut. Kaum über besetztem Gebiet oder dem Reichsgebiet selbst, fuhren die deutschen Jäger wie die Habichte zwischen die Pulks und schossen einen nach dem anderen der fliegenden Festungen heraus. Gelang es einigen Besatzungsmitgliedern dann, aus den brennenden Wracks mit dem Fallschirm auszusteigen wurden viele der verhassten Bombardierer unten mit einer "Gastfreundschaft" empfangen, die sie oft nicht überlebten. In diesen dunklen Zeiten hatte sich der ungeheure Mut jener Piloten manifestiert und wirkt mit einem Hauch von Heldenepos bis heute nach. In der Gegenwart ist dieses Image jdoch überholt. . Dietwolf:002: Zitieren
Luftkutscher Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 Die Zeiten der Heroen am Steuerknüppel oder Steuerhorn - ganz aktuell am Steuerstick - sind Nostalgie. Anders sah die Sache bei den damaligen Militärpiloten der beiden Weltkriege aus. So zum Beispiel in einem Stuka, aus mehreren tausend Metern nahezu senkrecht mit einer hochkalibrigen Bombe auf das Punktziel stürzend, links, rechts, oben und unten die Explosionswolken der Flak und im Rücken oft noch die viel schnelleren Feindjäger - das war nichts für Zartbesaitete. Dietwolf:002: Nein. Das war fuer schwachsinnige Vollidioten. Dietwolf, was willst du uns mit deinem kriegsverherrlichenden Posting sagen ? Bist du etwa ein Held, und wir habens nicht bemerkt? Gruss aus Asien Renato:009: Zitieren
afox Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 Hallo Leute, Braucht es Mut zum Fliegen oder sollte es besser heissen braucht es Mut das man geflogen wird ? Ich finde es eine interessante Diskussion. Ich sehe das eher als psychologisches Problem. Es scheint wirklich so zu sein, das man während des Fliegens sich in eine Situation begibt, wo man als "normaler Mensch" nicht eingreifen kann, sondern man begibt sich in die Hände einer unbekannten Person, die eigentlich Verantwortung für mein Leben trägt. OK, den Busfahrer, oder den Taxifahrer, Steuermann ein Schiffes usw. kann ich während der Fahrt auch nicht ins Steuer greifen ABER !!! ich befinde mich immer noch auf dem Boden, bzw. auf dem Wasser wo ich einen besseren Bezug herstellen kann, als in einigen Tausend Metern Höhe. Auch habe ich auf dem Land einen besseren Bezug zur Geschwindigkeit. Oben im Himmel, sehe ich nur die kleine Landformation bzw. unendliches Wasser, sehe auf der Anzeige das ich mit ca. 900 km/h durch die Gegend chauffiert werde, aber Bezug dazu ? Wenn man aber mit 900km/h in ca. 100m Höhe "herüberdonnern" würde. OiOioih. (Ich bin kein Kampfpilot). Auch gibt's ja immer die sogenannten "Besserwisser" und "Nörgler". Für diese Personen ist die Situation des Ausgeliefert sein wahrscheinlich noch schlimmer. Die können nicht so einfach 'mal ins Cockpit spazieren und zu den Piloten sagen: "Das gefällt mir nicht so wie du fliegst, lass' mich 'mal lieber ran". (Kennt man ja viel aus dem irdische Berufsleben oder privater Natur). Und das ist auch gut so !! Es gibt ja in der Privatfliegerei genug "Hansels" die sich überschätzen. Ich fliege nun schon viele Jahre hobbymäßig mit dem FS, habe aber immernoch immensen Respekt vor den Leuten vorn Cockpit. Ihr müsst teilweise unter grossen Druck und hoher Verantwortung die Leute von A nach B scheffeln und das teilweise für auch noch für durchschnittliches Gehalt. Ihr müsst in allen erdenklichen Stress Situationen immer einen klaren Kopf haben. Wenn im Flugzeug 'mal 'ne Panne auftritt, kann man nicht 'mal schnell das Windows neu starten, die Hotline anrufen oder rechts ranfahren oder mit 'nen Kanister loslaufen. Da tun sich beim fliegen ganz andere Welten auf. Kurzum, ihr macht einen verdammt guten Job. Ich würde es mir nie anmassen auch wenn ich schon solange im FS durch die Gegend gondele das ich auch real fliegen könnte, schon garnicht im Verkehrsflieger. Und sollte es doch mal zu einem grösseren Problem kommen, (ich habe selbst schon einige Triebwerksausfälle mit B747 und auch einen mit 'ner betagten B727 erlebt) sage ich mir immer: "Der Pilot hängt genauso am Leben wie ich. Er hat vielleicht auch Frau und Kinder, die er nach Feierabend wieder in die Arme schliessen möchte" "Er wird schon alles mögliche tun, damit wir wieder heil runterkommen"."Er ist der Profi und nur er (der Pilot) weiss ausschliesslich was zutun ist". (Und nicht so ein Hinterbänkler). Basta ! Die Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen habens auch nicht immer einfach sich mit entsprechenden Passagieren rumzuschlagen. Sie sollen immer freundlich sein immer lächeln, aber wer kann das schon permanent. Viele sagen das ist einfach ihr Job, den haben sie sich ausgesucht, aber wer von uns ist morgens 'mal nicht mit dem falschen Fuss aufgestanden oder hat 'mal Stress privater Natur und fühlt sich halt nicht so. Den möcht ich 'mal kennenlernen. Jedenfalls bin ich immer gerne geflogen und tue es heute noch und werde es auch in Zukunft tun. Es macht mir Spass bei euch einzusteigen und 'mal alle fünfe gerade sein zulassen und sich durch die Gegend chauffieren zu lassen. So, genug philosophiert ! Weitere Many happy landings wünscht euch Andreas :) Zitieren
Thermikus Geschrieben 16. Februar 2007 Autor Geschrieben 16. Februar 2007 Nein. Das war fuer schwachsinnige Vollidioten. Dietwolf, was willst du uns mit deinem kriegsverherrlichenden Posting sagen ? Bist du etwa ein Held, und wir habens nicht bemerkt? Gruss aus Asien Renato:009: Renato, Deine Ausfälligkeiten sind mir wirklich zu dämlich, um qualifiziert darauf zu antworten. Solche Aeusserungen sind eines Verkehrspiloten - den Du Dich schimpfst - unwürdig - das solltest Du endlich einmal kapieren! Gruss - Dietwolf:cool: Zitieren
Hotas Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 Doch Dietwolf, es gibt sie noch, die Himmelfahrtskommandos. Zum Beispiel die Tornado IDS- oder ECR-Piloten, die im Tiefstflug durch Flak und Feuer gegnerische Flab-Stellungen und Flugplätze zerstören. Sie machen die Drecksarbeit (Zitat Raiffeisenbanken: "Wir machen den Weg frei"), damit die nachfolgenden Bomber nur noch ausklinken müssen. Solange noch nicht alle Flabstellungen aus Distanz zerstört werden können, muss irgendjemand da vorher durch. Und ehrlich gesagt würde ich nicht tauschen wollen mit so einem Einsatz. Oder ganz allgemein; alle Flugbewegungen in Bodennähe sind noch immer sehr Risikobehaftet und werden nur punktuell durchgeführt, wenn es nicht anders geht. Gerade in heutigen Zeiten, wo jede Oma eine SA-7 oder Stinger-Lenkwaffe als Selbstverteidigungsmittel auf den Schultern trägt, sind Flugbewegungen unter 4000 m.ü.M. eigentlich tabu. Aufgrund der gemachten Erfahrungen im aktuellen Irakkrieg hat man auch entschieden, den hochmodernen RAH-66 Comanche Kampfhubschrauber aus der Beschaffungsliste zu streichen. Der grossflächige Einsatz von Kampfhubschraubern im Verbund mit den Panzerverbänden hat sich als zu Verlustreich herausgestellt. Das Verlustrisiko von fliegendem Material in Bodennähe ist einfach zu hoch, da immer kleinere, intelligentere und effizientere Lenkwaffen die Handlungsfreiheit der Helikopter stark einschränken. Heute sind die Flieger kein Verbrauchsmaterial, dass auf maximal 3 Einsätze ausgelegt ist. Deshalb hat das überhaupt nichts mit Mangel an Mut zu tun, wenn ein Pilot lebendig und mit einwandfreiem Flieger zurückkehrt. Dann hat er seinen Job gut gemacht. Den Heldentod zu sterben, nützt nun wirklich niemandem etwas. Zitieren
sirdir Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 Ich sehe das eher als psychologisches Problem. Es scheint wirklich so zu sein, das man während des Fliegens sich in eine Situation begibt, wo man als "normaler Mensch" nicht eingreifen kann, sondern man begibt sich in die Hände einer unbekannten Person, die eigentlich Verantwortung für mein Leben trägt. OK, den Busfahrer, oder den Taxifahrer, Steuermann ein Schiffes usw. kann ich während der Fahrt auch nicht ins Steuer greifen ABER !!! ich befinde mich immer noch auf dem Boden, bzw. auf dem Wasser wo ich einen besseren Bezug herstellen kann, als in einigen Tausend Metern Höhe. Auch habe ich auf dem Land einen besseren Bezug zur Geschwindigkeit. Oben im Himmel, sehe ich nur die kleine Landformation bzw. unendliches Wasser, sehe auf der Anzeige das ich mit ca. 900 km/h durch die Gegend chauffiert werde, aber Bezug dazu ? Wenn man aber mit 900km/h in ca. 100m Höhe "herüberdonnern" würde. OiOioih. (Ich bin kein Kampfpilot). Genau so argumentiert meine Frau. Das eingesperrt sein, nicht raus können, nicht eingreifen können, nicht einfach anhalten können etc. Ich sag ihr dann immer, die Chance dass ihr auf der Autobahn plötzlich ein Lastwagen auf ihrer Seite entgegendonnert ist grösser, als dass im Flugzeug was passiert. Aber nutzt nix, sie meint, da könnte man ja dann theoretisch vielleicht doch immer noch was machen... Zitieren
CarstenB Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 Den Heldentod zu sterben, nützt nun wirklich niemandem etwas. Eben, und das egal, ob 1914/18 oder 1939/45 oder in einem x-beliebigen anderen Krieg. Das hat aber nichts mit Mut, sodern eher was mit "Befehl und Gehorsam" zu tun. Wer mal gedient hat, wird das sicherlich kennen, selbst wenn in vielen modernen Armeen Europas mittlerweile eine andere Mentalität eingezogen ist. Bewunderung der Technik und ihrer Bediener im Krieg erscheint in der heutigen Welt im gezeigten Umfang eher deplaziert. Mutig war eher Leute wie Otto Lilienthal oder Karl Jatho. Aber Piloten im Krieg? Die wurden dazu trainiert und vor allem eben auch oftmals gerade in der ersten Häfte des vergangenen Jahrhunderts durch falsche Heldenverehrung hier in Europa so erzogen: Für Kaiser/Führer/Tenno/Gott und Vaterland ..." Das scheint bei einigen noch nachzuwirken, schließlich gab es das schon mit der Muttermilch. Oder ist es einfach nur Langeweile? Zitieren
Peter Guth Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 hallo zusammen, hat sich eigentlich mal jemand mit den Statistiken beschäftigt, die (hinter vorgehaltener Hand) mit Überlebenschancen im gesamten militärischen Bereich beschäftigen? Diese lebensverachtenden Zahlen sehen etwa so aus, vorausgesetzt sind militärisch "gleichwertige" Gegner: Luftkampf: 3 Minuten Grund: vollelektronische Abwehrwaffen, man zielt "irgendwo hin", die Lenkwaffen suchen selber und "regeln den Rest. Und Flak (mit integriertem Chip im Geschoß, welches über Magnetkennfelder beim Rohraustritt auf das Ziel vorprogrammiert werden (Distanzexplosion), bis hin zum vollautomatischen Vorhaltewinkel. aufgeschwatztes Gegenmaßnahmen: Störsysteme,Wendigkeit und Frühwarnung tatsächlich: Keine Gegenmittel Panzer: 8 - 10 Minuten Grund: ähnlich wie vor, einschl. Gefechtsköpfe für jede Art denkbarer Panzerung, transportabel im Aktenkoffer, abfeuerbar selbst von "Schulkindern": in etwa zielen, abfeuern und vergessen. Um 1000 Panzer abzuschießen, reichen max. 1500 Abwehrschüsse aufgeschwatztes Gegenmaßnahmen: Wendigkeit und Tempo, Tarnung tatsächlich: Keine Gegenmittel Infantrie: 1,5 - 3 Stunden Grund: Ortungssysteme, automatische Großwirkungswaffen, Streubomben und Marschflugkörper, Geschoßwirkungen bis 14m Wirktiefe für Bunker, Benzolgeschosse mit Atemluftvernichtung aufgeschwatztes Gegenmaßnahmen: Tarnung, stragetisch günstigere Ausgangslage schaffen tatsächlich: Keine Gegenmittel Dann sind, statistisch gesehen, die Einsatzkräfte "aufgerieben". Und, sollte wider besseren Wissens dann doch noch "Feindkräfte" aktiv sein. Was solls: man öffnet die große Büchse den Pandorra, mit den ganz feinen Artikeln: A B C Waffen.... Dieser winzige Auszug aus der "Faktenliste" läßt jeden Menschen, mit halbwegs funktionsfähig ausgestattetem Gehirn, erkennen, wie sinnlos, unmenschlich und widerwärtig Kriegshandlungen sind. Helden? Heroen? Wo? Sind es die, die sich anmaßen, die besseren Menschen zu sein und deshalb Angriffbefehle geben? Die mit einem Eddingstift auf der Karte (wahllos) einen Strich ziehen und festgelegen, hier sind die Guten und da die Bösen? Sind es die, die dafür sorgen, dass das Befehlsgerüst aufrecht erhalten bleibt, indem per Gehirnwäsche und Systemen der Angst, des Gehorsams besteht? Sind es die Menschen, die diese Kriegsmaschinerie an der Front umsetzen? Unter Jubel der Treffer zu Helden werden, oder den verreckenden Menschen neben sich ("huch, den hat es erwischt") etwas trösten. Sind es die Schweinepriester, die kurz vorher noch mal eben die Waffen segnen? Oder die tollkühnen Ritter der Lüfte - wie hier angesprochen- die sich mutig mit ihren "Fluggeräten" dadurch schlängeln und zu den letzten gehören, die vernichtet werden (also nach 3 Minuten sterben, statt bereits nach 1 Minute). Ich sag Euch was: es ist hoffnunglos, gegen die Art der Dummheit noch etwas unternehmen zu können. Gegen Machtstreben, gegen Gewalt oder gegen geschickt verpackte Heldengeschichten........ Nee, es ist nicht hoffnungslos, es ist zum Kotzen..... habe die Ehre Peter Zitieren
Peter Guth Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 ja, so gesehen korrekt, aber, im Krieg gibt es nur Verlierer. Wohl denen, die es durch humane Politik schaffen, sich aus der ganzen Scheiße rauszuhalten. Über Generationen hinweg beweist u.a. auch die Schweiz, wie es gehen kann. Gruß Peter Zitieren
Hunter58 Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 Braucht es letztendlich nicht ganz einfach Mut zum Leben? Zitieren
FalconJockey Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 Wenn ich mit Passagieren fliege, dann tue ich ALLES für die Sicherheit meiner Passagiere. Für sie gebe ich mein letztes. Sie haben mir ihr Leben anvertraut und zu dieser Verantwortung stehe ich und deswegen bin ich halt der "Depp", der zuletzt aus dem brennenden Flieger steigt. Wenn ich "nur" mit meinem Pilotenkollegen fliege (Leerflug), dann tue ich alles für seine Sicherheit, ich trage die Verantwortung, ich steige als letzter aus dem brennenden Flugzeug. Ist das Mut? Nein, das ist der Job, das ist die Verantwortung, die uns zuteil wird. Ob es eine Belastung oder ein Privileg ist muss jeder für sich entscheiden. Zitieren
Volume Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 Hi Jungs, Auf dem Titelbild des Vorgängers dieser Broschüre vom deutschen Aeroclub stand noch Freiheit-Technik-Mut-Sport, ich fand das damals ziemlich bescheuert, und offensichtlich war ich nicht der einzige. Auf den Belgierhallen in Aachen Merzbrück stand sinngemäß, das es alte Piloten gebe, und mutige, aber sehr wenige mutige die alt geworden sind. Das trifft es eigentlich ziemlich genau den Nagel auf den Kopf. Bedauerlicherweise kann man es vergessen, ohne Mut irgendeine Weltmeisterschaft zu gewinnen. Aber die Todesrate von ehemaligen Weltmeistern ist ja auch gelinde gesagt erschreckend. Vermutlich gibt es in der Luftfahrt viele Situationen, bei denen Mut noch belohnt wird. Wer trotz Sturm und Nebels jenseits der Minima noch ankommt ist ein guter Pilot, wer lieber einen Alternate anfliegt ist ein Feigling, und wird vermutlich noch lange darauf warten, zum Captain oder auf größere Flugzeuge aufzusteigen. Gruß Ralf Zitieren
ahupfer Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 Ich denke, dass ein weiterer psychologischer Faktor auch einen Einfluss hat. Obwohl ich kein Psychologe bin, erlaube ich mir folgende Behauptung: Der Mensch kann sich ohne Hilfsmittel nicht in der Luft bewegen und ist auf 'Technik' angewiesen. Diese Tatsache quittiert der Körper mit Stress, bei manchen weniger, bei manchen mehr. Bei mir wirkt dieser Umstand und ich habe auch eine Vergleichsmöglichkeit, die über die eine Flugstunde in einer Piper hinausgeht (ausser FS meine meine Flugkünste :009: ) Ab und zu gehe ich in heimischen Gewässern tauchen. Meistens sind diese kalt und eher Trübe. Doch zwei Faktoren spielen dabei eine Rolle und es kommt nebenbei auch noch zu einem Paradoxum. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich Mut brauche, wenn ich mich auf eine neue Tiefe einlasse. Es spielt dabei eine Rolle, wie lange ich nicht mehr getaucht bin und wann ich zum letzten mal auf diese Tiefe getaucht bin. Durch den Stress kommen Plötzlich folgende Gedanken in einem hoch: "ich bin jetzt 30m tief o.k. es sind ca. 5 Stockwerke" und dann fängt man an diese 30 Stockwerke zu sehen, jetzt ist es schwierig die Gedanken los zu werden ... und Glaubt mir es ist keine Hilfe, dass es kalt ist und ich aufgrund der schlechten Sicht kaum was sehen kann. In einer solchen Situation kann es schon mal vorkommen, dass Panik in mir hochsteigt. Jetzt das Paradoxum, genau diese "Abgeschlossenheit" durch ein System (Technik, Flugzeug, Taucherausrüstung) fasziniert mich auch bzw. für mich ist dieses Gefühl eine Art Meditation. Ausserdem ist es Männlich bei sieben °C auf 30m im bei schlechter Sicht in einem schweizer See zu tauchen. :D Dies mein kleiner Ausflug zum Sporttauchen, aber ich denke man kann auch einiges auf das Ursprüngliche Thema übernehmen. Andreas Zitieren
Horbach Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 Wenn ich mit Passagieren fliege, dann tue ich ALLES für die Sicherheit meiner Passagiere. Für sie gebe ich mein letztes. Sie haben mir ihr Leben anvertraut und zu dieser Verantwortung stehe ich und deswegen bin ich halt der "Depp", der zuletzt aus dem brennenden Flieger steigt.Wenn ich "nur" mit meinem Pilotenkollegen fliege (Leerflug), dann tue ich alles für seine Sicherheit, ich trage die Verantwortung, ich steige als letzter aus dem brennenden Flugzeug. Ist das Mut? Nein, das ist der Job, das ist die Verantwortung, die uns zuteil wird. Ob es eine Belastung oder ein Privileg ist muss jeder für sich entscheiden. Es wäre schön, wenn auch die meisten Autofahrer so denken würden. Ehrlich gesagt, brauche ich mehr Mut, bei anderen Leuten ins Auto zu steigen als bei meinen meist sehr kompetenten Fliegerkollegen ins Flugzeug. Da wird auf der Autobahn viel zu nahe aufgefahren, telefoniert, SMS geschrieben (!!), man wird vom Fahrer beim Gespräch dauernd angeschaut (wenn da nicht noch eine Strasse wäre, eigentlich ja höflich), es werden CDs aus dem Handschuhfach gegrapscht... Wenn man dann den Fahrer darauf anspricht, erntet man Unverständnis und von Selbstüberschätzung geprägte Ausflüchte. Die Autofahrerehre lässt es nicht zu, einfach zu sagen "Stimmt, eigentlich hast du recht!". Wenn einem nur als Beifahrer auch so viel Beachtung geschenkt würde. Oder als Strassenmitbenützer. Zitieren
ahupfer Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 Wenn du jemandem auffährst, kannst du gleich in die Stadt gehen und einem Unbekannten ein Messer ins Genick halten. Meine Meinung Andreas Zitieren
Thermikus Geschrieben 16. Februar 2007 Autor Geschrieben 16. Februar 2007 Mein Beitrag hat wieder einmal die verschiedensten Reaktionen (mit einer einzigen Ausnahme waren sie alle anständig) ausgelöst. So soll es in einem Forum auch sein. Wenn Peter Guth seinen abgrundtiefen Ekel über jede Art von Krieg kundtut, so kann ich ihm nur uneingeschränkt zustimmen. Jene Verbrecher, die diese Desaster anzetteln, sind nämlich meistens nicht die Leidtragenden. Es sind die Soldaten, die gezwungen werden, zerstörerische Befehle auszuführen und die Zivilbevölkerung, die unter den Auswirkungen von Kriegen speziell leidet. Das ist über Jahrtausende gleich geblieben. Ich freue mich besonders darüber, dass heute auch in der Schweiz eine Mentalität eingezogen ist, die die kritiklose Glorifizierung und Verherrlichung alles Militärischen zurückweist. Ich habe diese Zeit in den Siebzigerjahren, als man sogar Kinder dazu aufbot, auf Panzern herumzuturnen, um sie für Waffen zu begeistern, hautnah miterlebt. Verteidigungsbereitschaft ja - aber nur im Sinne der Feuerwehr, die man ja auch nicht einsetzt, um einen Brand zu entfachen sondern um einen entstandenen Brand zu löschen. Es ist auch richtig, dass in den von mir zitierten Beispielen aus dem ersten und zweiten Weltkrieg Soldaten auf allen Seiten - auch die Militärpiloten - zu bedingungslosem Kadavergehorsam gedrillt wurden, um ihnen das Denken abzugewöhnen und sie damit zu willfährigem Schlachtvieh zu degradieren. Wie wären sonst japanische und in der letzten Phase des zweiten Weltkrieges sogar vereinzelte deutsche Kamikazeeinsätze (frontales Rammen von Bombern durch deutsche Jäger) möglich geworden? Neben total Fanatisierten gab es natürlich auch viele Luftwaffenangehörige, die sich trotz allem Drill und aller Indoktrination noch einen Rest gesunden Menschenverstand bewahrt hatten und wirklich ihren ganzen Mut einsetzen mussten, um die höchst riskanten Einsätze fliegen zu können (ich kannte noch einige davon persönlich). Auch Excel Jockey, mit dem ich ja nicht immer das Heu auf der gleichen Bühne habe, trifft den Nagel auf den Kopf: Die herausragendsten Eigenschaften eines heutigen Berufspiloten, sind nicht mutiges Draufgängertum, wie in den Pionierzeiten des Weltluftverkehrs oft erforderlich und mit breitem Applaus bedacht, sondern Verantwortungsbewusstsein, Disziplin, Verlässlichkeit und der unbedingte Wille, seine Passagiere so sicher wie möglich an ihr Ziel zu bringen. Dass nicht nur die von mir als Beispiel herangezogenen Luftkämpfe des zweiten Weltkrieges sondern auch heutige Einsätze von modernen Kampfflugzeugen in den diversen Konfliktgebieten von den Militärpiloten trotz Schleudersitzen, modernsten Such- und Rettungseinrichtungen sowie emotionslos bedienten Distanzwaffen zur Bekämpfung des Gegners erheblichen Mut erfordern, ist völlig unbestritten. Mein Beitrag sollte nicht so weit ausufern, um die jüngste Gegenwart der Militärfliegerei auch noch heranzuziehen. Im übrigen war mein Blick bei der Analyse des Begriffes "Mut" schwergewichtig auf die zivile Fliegerei ausgerichtet. Gruss - Dietwolf:001: Zitieren
Lomo Geschrieben 16. Februar 2007 Geschrieben 16. Februar 2007 When sex was safe and flying was dangerous... :D Dietwolf, hör mal auf, immer andere Forumsteilnehmer zu benoten, es steht dir ned zu. Gruss an alle andern Lorenz Zitieren
Thermikus Geschrieben 16. Februar 2007 Autor Geschrieben 16. Februar 2007 When sex was safe and flying was dangerous... :D Dietwolf, hör mal auf, immer andere Forumsteilnehmer zu benoten, es steht dir ned zu. Gruss an alle andern Lorenz Lorenz, mit Deiner Benotungsphobie siehst Du wohl Gespenster? Und, was mir zusteht oder nicht zusteht, das beurteile ich immer noch als mündiger Bürger selbst. Also schalte bitte einen Gang zurück. Gruss - Dietwolf:007: Zitieren
Walter_W Geschrieben 17. Februar 2007 Geschrieben 17. Februar 2007 Ich freue mich besonders darüber, dass heute auch in der Schweiz eine Mentalität eingezogen ist, die die kritiklose Glorifizierung und Verherrlichung alles Militärischen zurückweist. Ich habe diese Zeit in den Siebzigerjahren, als man sogar Kinder dazu aufbot, auf Panzern herumzuturnen, um sie für Waffen zu begeistern, hautnah miterlebt. Verteidigungsbereitschaft ja - aber nur im Sinne der Feuerwehr, die man ja auch nicht einsetzt, um einen Brand zu entfachen sondern um einen entstandenen Brand zu löschen. Gruss - Dietwolf:001: Dietwolf, Diese Zeit kenne ich persönlich sehr gut. Deine Behauptung, dass "Kinder aufgeboten wurden" solltest du jetzt hier mit Beweisen belegen. Da du angibts es hautnah miterlebt zu haben, sollte dir die Beweisführung keine Mühe machen. Falls du keine Fakten (nicht allgemeines Blabla) bringen wirst, hake ich deine Behauptung, wie viele andere auch schon, als Geschwätz ab. Walter Zitieren
CarstenB Geschrieben 17. Februar 2007 Geschrieben 17. Februar 2007 Im übrigen war mein Blick bei der Analyse des Begriffes "Mut" schwergewichtig auf die zivile Fliegerei ausgerichtet. Ah, deswegen also die breiten, bewundernden Ausführungen über die Piloten der " Leinwand-Sperrholz-Doppeldecker", Stuka, Ju88 oder anglo-amerikanische Bomber im Kampfeinsatz. Zitieren
Thermikus Geschrieben 17. Februar 2007 Autor Geschrieben 17. Februar 2007 Dietwolf, Diese Zeit kenne ich persönlich sehr gut. Deine Behauptung, dass "Kinder aufgeboten wurden" solltest du jetzt hier mit Beweisen belegen. Da du angibts es hautnah miterlebt zu haben, sollte dir die Beweisführung keine Mühe machen. Falls du keine Fakten (nicht allgemeines Blabla) bringen wirst, hake ich deine Behauptung, wie viele andere auch schon, als Geschwätz ab. Walter Walter, hast Du denn wirklich Bohnen auf den Augen? Die ganze Presse war immer voll von Berichten und Bildern, wie an den "Tagen der offenen Türe" die Kinder auf den Panzern (zum Beispiel auf dem Waffenplatz Thun) herumturnten. Ich habe ja nicht gesagt, dass die Kinder als Kindersoldaten zum Waffendienst "aufgeboten" wurden sondern dass sie durch solche Veranstaltungen für den Militärdienst begeistert werden sollten und immer noch sollen. Das war und ist übrigens nicht nur in der Schweiz so, sondern das war und ist auch anderswo so. Und nicht nur bei der Schweizer Armee, sondern auch bei der deutschen Bundeswehr und bei anderen. Warte einmal den nächsten Tag der offenen Tür ab und sehe dann genau hin, wer da wieder einmal auf den Panzern und anderem Kriegsgerät herumturnt. Ich bin absolut nicht gegen eine reine Verteidigungsarmee, die auschliesslich nur diesem Zweck dient. Auch ich würde mir nicht auf die Nase hauen lassen ohne zurückzuschlagen. Aber wenn mich eine Armee nach Irak, nach Afghanistan, nach Afrika oder sonstwohin schicken wollte, um für Lumpen-Politker oder Kriegsgewinnler die Kastanien aus dem Feuer zu holen, dann würde ich denen klar zu erkennen geben, das sie mich am A........ lecken können. Dies nur zur allgemeinen Klarstellung. Schönen Gruss - Dietwolf:003: Zitieren
Thermikus Geschrieben 17. Februar 2007 Autor Geschrieben 17. Februar 2007 Ah, deswegen also die breiten, bewundernden Ausführungen über die Piloten der " Leinwand-Sperrholz-Doppeldecker", Stuka, Ju88 oder anglo-amerikanische Bomber im Kampfeinsatz. S c h w e r g e w i c h t i g ! Beim Lesen muss man eben genau hinsehen. Gruss - Dietwolf:005: Zitieren
Thermikus Geschrieben 17. Februar 2007 Autor Geschrieben 17. Februar 2007 gäääähnnn! Na, dann angenehmen Schlaf! Gruss - Dietwolf:p Zitieren
Lomo Geschrieben 17. Februar 2007 Geschrieben 17. Februar 2007 ...Und, was mir zusteht oder nicht zusteht, das beurteile ich immer noch als mündiger Bürger selbst... Deswegen bist du auch ein so unangenehmer Zeitgenosse, ohne Gefühl, wie man sich in einer Gemeinschaft benimmt und aufführt. Gruss an alle andern Lorenz Zitieren
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