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die Unvollendete


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Wenn ich am Donnerstagmorgen in Narita von „der Unvollendeten“ schreibe, dann meine ich nicht Schuberts Werk, sondern eine unangenehme Lücke in der Landepiste 34R vom Internationalen Flughafen von Tokio.

Sie wäre ja eigentlich lang genug geplant, die Piste die ich meine. Aber wie so oft bei grossen Bauvorhaben, ist etwas Kleines dazwischen gekommen.

Die eine Bauequipe hat im Norden begonnen und die Andere im Süden. Man begradigte, betonierte, asphaltierte und kam zu Beginn von beiden Seiten her gut voran. Doch plötzlich mitten in den Arbeiten das erste grosse Problem. Da war noch ein Haus eines Geflügelzüchters im Weg und der wollte sein Gelände partout nicht verlassen.

Statt der einen Piste mit geplanten 4 Kilometer Länge, waren da plötzlich deren zwei, wobei die Vordere sehr kurz und die Hintere immerhin noch 2100 Meter lang.

Der Bauer wollte um keinen Preis wegziehen, das Land enteignen liess das Gesetz nicht zu und so fliegen seit fast fünf Jahren die Flugzeuge in geringem Abstand über das Dach des aufmüpfigen Bürgers, wohnhaft im kleinen Anwesen gleich vor der Pistenschwelle.

Die Landungen auf dieser Piste sind regelmässig eine Herausforderung und viel Lob seitens der Kabinenbesatzung können wir wegen dem eher harten Aufsetzen und dem starken Bremsen nicht erwarten.

Wenn wir und vom ersten Adrenalinschub erholt haben und gemütlich Richtung Gate rollen, begrüsst uns der Bauer auf seine ganz persönliche Art.

Dieser Kerl weiss sich wirklich zu wehren!

 

 

 

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Es gab da einen Hühnerzüchter in Japan,

der wartet, bis die Jumbos fliegen an,

Wirft behende in die Luft nen Hahn,

fällt geröstet dann in seine Pfann,

schaut euch diesen schlauen Mann an.

 

Gruss Walti

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Ist ja Wahnsinn :eek: ! Fast wie bei den Schildbürgern: Zuerst die Landebahn bauen und dann die Grundstücksrechte abklären? Auch erstaunlich: Dass es keine Mittel gibt das Land zu enteignen (müsste doch möglich sein für solche übergeordneten Dinge).

 

Gruss

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Es gab da einen Hühnerzüchter in Japan,

der wartet, bis die Jumbos fliegen an,

Wirft behende in die Luft nen Hahn,

fällt geröstet dann in seine Pfann,

schaut euch diesen schlauen Mann an.

 

Gruss Walti

 

 

Der Walti ist ein spassig' Mann,

der es uns vermitteln kann,

zuweilen auch ganz ernste Themen,

furztrocken mit Homor zu nehmen.

 

Nie um einen Spruch verlegen,

schwingt er den Rhetorik-Degen,

schlägt mal rechts und auch mal links,

erzeugt damit so manch' Gegrins.

 

Sogar der selig' Dichter Goethe,

käme wohl in arge Nöte,

könnte er im Forum weilen -

und sein Talent mit Walti teilen.

 

Gruss - Dietwolf:008:

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Der Typ, der da in der Mitte des Runways wohnt, muss auch eine ideologische Ader haben. Selbst wenn es gesetzlich nicht möglich war in zu enteigenen, hat man ihm doch bestimmt viel, sehr viel Geld geboten. Entweder er hats nicht nötig oder eben, es geht ihm ums Prinzip! :008:

 

_________

Fabian

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Der Walti ist ein spassig' Mann,

der es uns vermitteln kann,

zuweilen auch ganz ernste Themen,

furztrocken mit Homor zu nehmen.

 

Nie um einen Spruch verlegen,

schwingt er den Rhetorik-Degen,

schlägt mal rechts und auch mal links,

erzeugt damit so manch' Gegrins.

 

Sogar der selig' Dichter Goethe,

käme wohl in arge Nöte,

könnte er im Forum weilen -

und sein Talent mit Walti teilen.

 

 

... und die Moral von der Geschicht',

manchmal hilft auch kein Gedicht...

 

8-)

 

Grüssles,

Florian

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Auch erstaunlich: Dass es keine Mittel gibt das Land zu enteignen (müsste doch möglich sein für solche übergeordneten Dinge).

Ich hoffe doch schwer, dass es nie so weit kommt. Bevormundungen durch Regierung und Behörden sind schon gross genug, da brauchts nicht noch mögliche Mittel um bei Bedarf einfach mal alles zu anektieren, was man gerade so braucht.

 

Andererseits ist übertriebener Idealismus auch nicht gut.

 

Ich frage mich aber, ob die Verantwortlichen dort es nicht fertigbringen, dem Mann eine gute Alternative zu bieten. Jeder hat seinen Preis, auch der Idealist ;)

 

Allerdings hat der Hühnerzüchter noch Glück. In China hätte man ihn einfach deportiert und bei Widerstand wohl gleich ganz verschwinden lassen.

 

Gruss

 

Wilko

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..prima,

 

ein erneutes Beispiel angewandten Schwachsinns und geballter Inkompetenz. Ich kenne Airports, bei denen dringendst notwendige Pistenverlängerungen -trotz Baugenehmigung- erst garnicht begonnen wurden, weil die grünen Horden dort einen (Einen), ähh "gesprenkelten Hühnerfrosch" vermuteten. Könnte auch eine eierlegende Wollmilchsau gewesen sein..... oder war es (aktueller Fall) ein, ähh, "Neunauge", irgendein aalähnliches Kerlchen in Münster-Osnabrück.

 

Die Sache ist generell nicht lustig: meint ein grüner, selbsternannter Landschaftswart, z.B. in der Nähe des -sagen wir lustigerweise - Airport Zürich einen "naturgewachsenen fliederfarbigen Wellensittich" gesehen zu haben, so kann diese Sippe rasch per einstweiliger Verfügung den ganzen Port lahm legen. Da interessiert es gerichtlich niemanden, dass da Menschen + Arbeitsplätze betroffen sind, von der Sicherheit ganz zu schweigen...

 

Nein, da geht es ums Prinzip, um Umweltschutz und Co. Na gut, WIR wollen nicht pingelig sein, wenn dann zeitgleich 18 verrottete panamesische Ölfrachter mit Analphabeten-Crew (0,50€ Heuer pro Tag) irgendwo -infolge geballter Inkompetenz- auf Grund laufen. Nein, hier ist das Prinzip gültig. Es könnte ja sein, dass der "Aal-Wellensittich" sich nicht ganz wohl fühlt. Da muß man Exempel statuieren.

 

Insider wissen, welche gigantischen Summen den resistenten Eignern dringend benötigter Parzellen (inoffiziell) angeboten werden, um wichtige, sicherheitsrelevante und dringend notwendige Bauwerke zu verwirklichen.

 

Diese Leute aalen sich in der Demokratie, wringen das System bis zum "geht nicht mehr" aus, unterstützt von Winkeladvokaten und "Chemtrail-Forums Mitgliedern":008:

 

Tja, insofern nehmen wir alle resigniert die Stilblüten zur Kenntnis...

 

chears

Peter

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Ich hoffe doch schwer, dass es nie so weit kommt. Bevormundungen durch Regierung und Behörden sind schon gross genug, da brauchts nicht noch mögliche Mittel um bei Bedarf einfach mal alles zu anektieren, was man gerade so braucht.

 

Es wird nicht weit kommen - es kam und kommt bereits dazu - und das ist auch gut so! Ohne Enteignungen (in unserer Bundesverfassung gegen Entschädigung explizit vorgesehen) wären wohl auch in der Schweiz viele Projekte mit nationalem Interesse nicht realisisert worden (Stichwort Autobahn). Und dann würde auch alle dem Staat vorwerfen, er würde nichts zu Stande bringen o.ä.

 

Es ist eine situative Abwegung der Interessen eines Individuums gegenüber jenen der Öffentlichkeit notwendig, aber unter gewissen Umständen kann eine Enteignung durchaus Sinn machen (siehe Foto oben -> übetrieben formuliert: soll eine Person die Entwicklung einer Region aufhalten? ).

 

Ich denke gerade in der Schweiz haben wir einen guten Umgang mit Enteignungen gefunden. So mussten dieses Instrument unserer Demokratie zB in Rahmen der Bauarbeiten für den Üetlibergtunnel angewendet werden - natürlich wird das entschädigt und funktioniert nach reschtsstaatlichen Prinzipien (mit Rekursmöglichkeiten etc.). Ich sehe schon dass damit Einzelschicksale verbunden sind, aber gerade in diesem konkreten Fall werden mehrer Hundertausend Personen profitieren...

 

Enteignungen als grundsätzlich falsch darzustellen finde ich etwas populistisch. Es geht ja nicht darum sich etwas nach Lust und Laune zu nehmen, sondern eben nur in ganz seltenen Fällen, wo Verhandlungen keine Lösung bringen und öffentliches Interesse an der Sache besteht. Und dann - wie gesagt - alles streng reglementiert und mit Entschädigungen.

 

_____________

Fabian

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  • 1 Jahr später...

Morgen im "Weltspiegel" (4.1.09, 19:20 Uhr auf ARD) gibt es einen Filmbericht dazu:

 

"Japanische Bauern protestieren in Tokio

Mit Spinat gegen den neuen Flughafen

 

Im Großraum Tokio leben mehr als 30 Millionen Menschen. Der Flughafen Narita der japanischen Hauptstadt entspricht aber nicht den Anforderungen der Metropolregion. Sein Ausbau scheitert seit Jahren an Landwirten, die ihr Land nicht verkaufen wollen."

 

Bericht+Trailer

http://www.tagesschau.de/ausland/tokioflughafen100.html

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..prima,

 

ein erneutes Beispiel angewandten Schwachsinns und geballter Inkompetenz. Ich kenne Airports, bei denen dringendst notwendige Pistenverlängerungen -trotz Baugenehmigung- erst garnicht begonnen wurden, weil die grünen Horden dort einen (Einen), ähh "gesprenkelten Hühnerfrosch" vermuteten. Könnte auch eine eierlegende Wollmilchsau gewesen sein..... oder war es (aktueller Fall) ein, ähh, "Neunauge", irgendein aalähnliches Kerlchen in Münster-Osnabrück.

 

Die Sache ist generell nicht lustig: meint ein grüner, selbsternannter Landschaftswart, z.B. in der Nähe des -sagen wir lustigerweise - Airport Zürich einen "naturgewachsenen fliederfarbigen Wellensittich" gesehen zu haben, so kann diese Sippe rasch per einstweiliger Verfügung den ganzen Port lahm legen. Da interessiert es gerichtlich niemanden, dass da Menschen + Arbeitsplätze betroffen sind, von der Sicherheit ganz zu schweigen...

 

Nein, da geht es ums Prinzip, um Umweltschutz und Co. Na gut, WIR wollen nicht pingelig sein, wenn dann zeitgleich 18 verrottete panamesische Ölfrachter mit Analphabeten-Crew (0,50€ Heuer pro Tag) irgendwo -infolge geballter Inkompetenz- auf Grund laufen. Nein, hier ist das Prinzip gültig. Es könnte ja sein, dass der "Aal-Wellensittich" sich nicht ganz wohl fühlt. Da muß man Exempel statuieren.

 

Insider wissen, welche gigantischen Summen den resistenten Eignern dringend benötigter Parzellen (inoffiziell) angeboten werden, um wichtige, sicherheitsrelevante und dringend notwendige Bauwerke zu verwirklichen.

 

Diese Leute aalen sich in der Demokratie, wringen das System bis zum "geht nicht mehr" aus, unterstützt von Winkeladvokaten und "Chemtrail-Forums Mitgliedern":008:

 

Tja, insofern nehmen wir alle resigniert die Stilblüten zur Kenntnis...

 

chears

Peter

 

Also wirklich furchtbar, diese grünen Gutmenschen, wer braucht schon sowas wie eine intakte Umwelt, Tiere sind Lebewesen pffff. .. also bitte, die sollen sich nicht so anstellen. Wir sind Menschen, und haben das recht alles zuzubetonieren, ach.... dummerweise zerstören wir unsere eigenen Lebensgrundlage ... naja egal... Nach uns die Sinnflut.....

 

Kopfschüttelnde Grüße

Christian

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  • 8 Monate später...

Nun, so verrückt die Sache ist, mich beeindruckt der Schutz des Eigentums in Japan. So unangenehm es in diesem Fall ist, ich schätze das. (Sind diese Bauern echt so unkäuflich?)

Hier in Spanien sieht es leider anders aus, da könnte es z.B. durchaus passieren dass völlig legal gebaute Häuser wegen eines nachträglich erlassenen Gesetzes enteignet werden sollen - Entschädigung? Fehlanzeige, die Besitzer dürfen 30 oder 60 Jahre drin bleiben, aber nix mehr verändern - und die Erben haben dieses Recht dann natürlich nicht... Sicher ein riesen Trost, wenn du ein paar Millionen bezahlt hast...

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Ein bisschen tief im Final könnte dann leicht mal mit einem fetten ASR wegen "Roosterstrike" enden falls dabei ein paar Güggeli in den Föhn kommen. :)

 

// Urs

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Ich nehme an, die Güggelifarm ist für den Besitzer eine Goldgrube! Stellt euch vor, wie die Hühner jedesmal erschrecken, wenn einer über sie hinweg fliegt. Da legen die doppelt und dreifach so viele Eier wie normal! Kein Wunder will der nicht weg :D

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Nun, mich dünkt nur komisch, dass die anfangen zu bauen, obwohl das Häusle ja schon da gestanden hat. Man hätte die Runway auch einfach 20m nach rechts versetzen können...

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Nun, mich dünkt nur komisch, dass die anfangen zu bauen, obwohl das Häusle ja schon da gestanden hat. Man hätte die Runway auch einfach 20m nach rechts versetzen können...

 

Das habe ich mich auch schon gefragt. Aber dann bleibt die Frage: Wie kommt der gute Hühnerwirt da wieder raus, aus seinem umzäunten Gelände;)? Man hätte schon bei der Planung der Runway diesen (für die Flughafenfunktionäre) lästigen Fleck einplanen sollen und nicht sofort losbauen.

Nur die Bauern sind immer ein bisschen konservativer:D

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Nun, so verrückt die Sache ist, mich beeindruckt der Schutz des Eigentums in Japan. So unangenehm es in diesem Fall ist, ich schätze das. (Sind diese Bauern echt so unkäuflich?)

 

Nachdem, was ich unter anderem in der Wikipedia über den Bau von Narita gelesen habe, waren die Proteste gegen die Enteignungen die erste Runway derart heftig und gewalttätig, daß der Konflikt heute immer noch schwelt. Darin ist auch die Ursache zu suchen, daß die großen Neubauprojekte (Osaka, Nagoya, Kobe) ins Meer gebaut wurden, um ähnliche Konflikte zu vermeiden.

 

Der Wikipedia ist zu entnehmen, daß es für den Ausbau das politische Versprechen gab, die Anwohner nicht mehr zu enteignen, sondern sich friedlich zu einigen (bzw. gar nicht, wenn die Anwohner nicht interessiert waren. Dann konnte auch nicht enteignet werden.).

 

Siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Narita_International_Airport#History

 

Markus

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Nun, mich dünkt nur komisch, dass die anfangen zu bauen, obwohl das Häusle ja schon da gestanden hat. Man hätte die Runway auch einfach 20m nach rechts versetzen können...

 

Möglicherweise hat niemand mit derartigen Schwierigkeiten gerechnet, oder die Bahn gab es verkürzt bereits seit Jahrzehnten und für DC-8, 707 und Konsorten hat es stets gelangt, bis ein Ausbau sinnvoll wurde.

 

Könnte in weiterer Folge sein, daß es eine Strategie des Flughafens war, quasi Willen zu demonstrieren und das Maximum an baulichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um dem Hühner-Farmer zu zeigen, wie ernst man es meint. Sturerweise hat sich jener anscheinend nicht beeindrucken lassen ;)

Spiegelt wohl in einem gewissen Grad die Mentalität wieder.

 

Gruß

Johannes

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