SevOrin Geschrieben 5. Februar 2007 Geschrieben 5. Februar 2007 Nun schickt Elmar Ledergerber offene Briefe an verschiedene Süddeutsche Zeitungen und einen an Günther Oettinger, den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg. Was meint ihr zu der neuen Strategie von dem zürcher Stadtpräsidenten? einen Artikel zum Brief gibts hier! nzz und hier tagesanzeiger Ich finds noch gewagt aber durchaus spannend... E liebe Grues Severin Zitieren
ThomasF Geschrieben 5. Februar 2007 Geschrieben 5. Februar 2007 Was meint ihr zu der neuen Strategie von dem zürcher Stadtpräsidenten?Absolut richtiges Vorgehen von Herr Ledergerber. Endlich mal jemand, der den Mut hat das auszusprechen was viele denken, und Tatsache ist. Süddeutschland profitiert vom Flughafen und der Metropolregion Zürich und soll auch seinen Teil dafür leisten. Über den Kommunikationsstil von Elmar lässt sich streiten, über den Inhalt meiner Meinung nach nicht. Zitieren
Pädu747 Geschrieben 5. Februar 2007 Geschrieben 5. Februar 2007 Bravo für den Mut von Herrn Ledergerber! Endlich jemand der mal den Mut hat darüber zu reden und zu schreiben!! Zitieren
flyhigh Geschrieben 5. Februar 2007 Geschrieben 5. Februar 2007 Recht hat er! Ob es den Zweck erfüllt wird sich zeigen...:cool: Saludos David Zitieren
Flo Geschrieben 5. Februar 2007 Geschrieben 5. Februar 2007 Mal abgesehen davon, dass Ledergerber offenbar Birnen nicht von Äpfel unterscheiden kann erinnert das Vorgehen beängstigend an eine Provinzposse. Was sowas konkret bringen soll (ausser dem Herrn Ledergerber scheinbar fluglärmbetroffene Wähler), ist wohl nicht nur mir schleierhaft... Zitieren
ThomasF Geschrieben 5. Februar 2007 Geschrieben 5. Februar 2007 Von welchen Äpfeln und Birnen sprichst du konkret? Meinst du, dass Ledergerber den Fluglärm in Zusammenhang mit dem Wirtschaftsraum bringt? Zitieren
Flo Geschrieben 5. Februar 2007 Geschrieben 5. Februar 2007 Er spricht von hängigen Initiativen zur Beschränkung des Flugverkehrs. Seit wann hat Süddeutschland Initiativrecht in der Schweiz? Ledergerber versucht da auf pseudodiplomatischem Wege via (nicht ganz billige) ganzseitige Inserate mit viel Gefasel etwas zu bezwecken, wofür der Zug schon längst abgefahren ist. Wenn er ernsthaft das Gefühl hat, in Deutschland könne er so politisch irgendwas bewegen kann ihm wohl keiner mehr helfen... Ausser Spesen nix gewesen - mal von der Publicity für Ledergerber abgesehen... Zitieren
Shadia Geschrieben 5. Februar 2007 Geschrieben 5. Februar 2007 Gewagt oder nicht, ich finde die Aktion gut und bin auf die weiteren Reaktionen gespannt die damit heraufbeschworen werden. Zitieren
oli.91 Geschrieben 6. Februar 2007 Geschrieben 6. Februar 2007 Hallo, also ich komme aus Deutschland von der betroffenen Region am Hochrhein und ich muss euch sagen ich kann nicht verstehen was die Leute hier am Fluglärm stört! War jemand schon mal in Waldshut? Das ist ja die letzte deutsche Stadt die Überflogen wird, oder? Und ich finde das überhaupt nicht laut! Was haben meine "Mitbürger" für Probleme damit? Mir wäre es auch egal wenn der Flughafen 24h lang offen hätte. Ich mein wir profitieren ja wirklich davon! Man sollte echt mal die Brücken schließen und dann müssten wir alle unser Benzin bei uns kaufen! Bei den Preisen! Gruß Oli Zitieren
Amarantine Geschrieben 6. Februar 2007 Geschrieben 6. Februar 2007 Der Zufall wollte es am Sonntag Abend in MAD, dass wir locker 10 Minuten hätten früher starten können, was bestimmt alle Paxe und wohl auch die Crew gefreut hätte. Auf dem Flugi waren sehr viele Deutsche (Dialekt unverkennbar Grenzgebiet ;) ) Der CMD enthschuldigte sich ganz nett, und erklärte im ungefähren Wortlaut: Wir könnten ja früher starten und Zeit gewinnen, aber auf Grund der geltenden Deutschen Restriktionen im Anflug auf ZRH, müssen wir hier leider noch 10 Minuten stehen. Da wir hier in MAD noch eine Taxizeit von ca. 15-20 Minuten bis zum RWY haben, ergibt das von jetzt an gerechnet eine T/O Zeit von circa 20:05. Seien Sie unbesorgt, wir werden aber trotzdem pünktlich landen..... Ich musste ich mich reingrinsen, einige Mitreisende wurden auf einmal sehr still und einige auch rot. Ich hatte gerade die NZZ am Sonntag offen und wirklich völlig ungewollt die Seite aufgeschlagen und mein Deutscher Sitznachbar hat sich den Hals verrenkt. Er liess sich umgehend vom MC auch eine bringen und würde super sauer, als er die Zeilen lass. Essen wollte er auch nix mehr, er meinte nur: "Nein Danke, mir ist der Hunger gänzlich vergangen". Er stürmte denn auch in ZRH recht rassig als Erster aus dem Flieger und hielt es auch nicht für nötig der Crew "Adieu" zu sagen. Woraufhin sich einige noch mehr angrinsten. Ich sehe es nur wieder so kommen, dass wir eine Retourkutsche erhalten werden, im Zweifelsfall warten wir wieder etwas länger an der Grenze auf die Ausreise oder so in dieser Art....:o Zitieren
mds Geschrieben 6. Februar 2007 Geschrieben 6. Februar 2007 Was meint ihr zu der neuen Strategie von dem zürcher Stadtpräsidenten?Die letzten Jahre zeigen, dass sich die Probleme im Zusammenhang mit dem Flughafen Zürich und Deutschland nicht lösen lassen, indem ständig die guten nachbarschaftlichen Beziehungen betont werden, gleichzeitig aber die deutschen An- und Abflugbeschränkkungen für den Flughafen Zürich bestehen bleiben und in Deutschland wiederholt gefordert wird, diese weiter zu verschärfen. Insofern stellen die klaren Worte von Elmar Ledergerber – übrigens nicht nicht nur Stadtpräsident von Zürich, sondern auch Verwaltungsratsmitglied der Unique (Flughafen Zürich AG) – einen erfreulichen Kontrast zu Bundesrat Moritz Leuenberger und anderen Schweizer Politikern dar, die es bislang versäumten, die Schweizer Interessen zu vertreten. Der Flughafen Zürich wird heute von den Fluggesellschaften SWISS, Lufthansa und Air Berlin dominiert und ist damit faktisch ein deutscher Flughafen. Ebenso führt ein wesentlicher Teil der Flugverbindungen nach Deutschland. Allein vor diesem Hintergrund müsste die Schweiz gegenüber Deutschland durchsetzen können, dass der Flughafen Zürich keinen strengeren deutschen Beschränkungen unterliegt als vergleichbare Flughäfen in Deutschland – rund um den Flughafen Zürich gibt es auch ohne die deutschen An- und Abflugbeschränkungen noch genug Probleme zu lösen. Gruss, Martin Zitieren
EYves Geschrieben 6. Februar 2007 Geschrieben 6. Februar 2007 Eigentlich überschreitet Ledergerber hier seinen Kompetenzraster klar. Aber mit der derzeitig schlechten und sehr konservativen Verhandlungen sind wir in 10 Jahren noch ohne Lösung. Daher ist es schön, dass mal jemand wie Ledergerber sich zu Wort meldet und dass sagt, was viele denken. Politik bedeutet nicht nur immer allen in den ...... zu kriechen. Sondern auch mal den Marsch zu blasen und ein Ultimatum zu setzen, pasta. Wenn das die Schweiz dass überhaupt kann? Wenn es eine Staatskriese gibt gibt es sie halt, egal. Wir sind Nachbarländer und nicht fähig eine Lösung zu finden? Ich finde dass einfach nur traurig und beschämend! Einem Nachbarstaat muss ja auch Zugeständnisse machen können. Grösse zeigen! Wenn die EU und Deutschland uns in der EU wollen, sollten Sie auch entsprechend kulanter sein. Ein Vorbild!!?? Schliesslich will man ja sonst auch immer einen auf gut brüderliches Europa machen. In der EU gibt es doch keine Grenzen? Und die Swiss die ja den deutschen gehört?? Keine Wirtschaftlichen interessen??? Aber man pickt sich lieber die guten Rosinen.... All die Jahre war es kein Problem. Anscheinend gehet in Deutschland den Politikern die arbeit aus, um sich so zu streiten! Klar wurde die Region benachteiligt, was aber nicht heissen will, dass Sie so weiter machen können. Den Süddeutschen Politiker geht es doch nur um ihre Wählerstimmen und nicht um die Sache...so einfach ist das. Ich finde es schad wenn es so kommen muss, aber....? Zeit für ein Ultimatum und härtere Sanktionen gegen Deutschland! Wärend dem Überflugverbot keine Deutschen mehr abfertigen. Ganz einfach! Wenns nicht anders geht gehts nicht anders. Gruss yves Zitieren
CarstenB Geschrieben 6. Februar 2007 Geschrieben 6. Februar 2007 Aber man pickt sich lieber die guten Rosinen.... All die Jahre war es kein Problem. Anscheinend gehet in Deutschland den Politikern die arbeit aus, um sich so zu streiten! Äh, ich nehme mal an, dass Du von den Schweizern sprichts, den der Ledergerber ist ja kein deutscher Politiker. Ansonsten ist seine Idee doch ganz apart: Grenzen zu, Ruhe ist. Zitieren
EYves Geschrieben 6. Februar 2007 Geschrieben 6. Februar 2007 Nein! Das war nur der Boomerang :007: Gestritten wird schon lange, auf beiden Seiten. UND DAS THEATER WURDE JA VON DEUTSCHER SEITE LANCIERT UND DURCH DIE POLITIKER GEFÖRDERT..... Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 6. Februar 2007 Geschrieben 6. Februar 2007 Jetzt kommt dann der Gekröpfte, und einige SWISS-Maschinen kriegen unten rum so nen schönen grossen :005: draufgemalt, der dann in der eleganten Kurve bis nach Waldshut rüber leuchtet. Gruss Walti Zitieren
EYves Geschrieben 6. Februar 2007 Geschrieben 6. Februar 2007 – übrigens nicht nicht nur Stadtpräsident von Zürich, sondern auch Verwaltungsratsmitglied der Unique (Flughafen Zürich AG) – einen erfreulichen Kontrast zu Bundesrat Moritz Leuenberger und anderen Schweizer Politikern dar, die es bislang versäumten, die Schweizer Interessen zu vertreten. Ja! Die Interessen werden leider zu wenig wahr genommen und unsere Regierung ist einfach zu schwach.....sehr schwach! :009: Zum Glück gits no en schnurri vome Lädi...:D Zitieren
Flo Geschrieben 6. Februar 2007 Geschrieben 6. Februar 2007 (...)müsste die Schweiz gegenüber Deutschland durchsetzen können, dass der Flughafen Zürich keinen strengeren deutschen Beschränkungen unterliegt als vergleichbare Flughäfen in Deutschland(...) Richtig. Aber ob da ausgerechnet der Zürcher Stadtpräsident mit einem offenen Brief etwas ausrichten kann? In meinen Augen das falsche Mittel der falschen Person, was die Diskussion zwar wieder anheizen mag, aber politisch wohl kaum Spuren hinterlässt. Mehr als eine PR-Aktion eines "Schnurri" ist das wirklich nicht - medienwirksam inszeniert, aber ein Schuss ins Blaue. Ich kann die deutschen Reaktionen jedenfalls nachvollziehen. Zitieren
chrigel Geschrieben 6. Februar 2007 Geschrieben 6. Februar 2007 Ich finde es sehr gut das mal ein Politiker hervor kommt und parole bietet. Nicht wie andere die davon huschen wie feige hühner :001: Und die Swiss die ja den deutschen gehört?? Die Swiss gehört der Lufthansa noch nicht! Momentan besitzt sie 49%. Das die Lufthansa die Swiss ganz übernimmt fehlen noch einige voraussetzungen. Wie z.B. die neuen Gesamtarbeitsverträge. Zitieren
Marco Burger Geschrieben 6. Februar 2007 Geschrieben 6. Februar 2007 Guten Abend , Also ich bin immer wieder erstaunt was für . . . , ehrlich gesagt fällt mir kein Wort dafür ein ohne beleidigend zu werden, Leute es gibt. :mad: :mad: Bitte versteht mich nicht falsch, eigentlich ist es mir persönlich doch so was von egal von die Flieger her landen. Zumal ich gerade dabei bin Pilot zu werden! Ich sollte aber erwähnen dass ich schon lange zu den „Betroffenen“ gehöre. Erst in Deutschland unter RILAX und heute genau unterm Final RWY34 in Glattbrugg:D , und es ist schlicht eine Einstellungssache ob man die Flieger wahrnimmt oder nicht! Jede Nacht hab ich die Fenster sperrangelweit auf doch anstatt Punkt 0600 von den SWISS Langstrecken geweckt zu werden muss dieser Job ne halbe Stunde später mein Wecker übernehmen!:006: Zurück zum Thema: Ihr Schweizer habt die Restriktionen selbst durch euere Sturheit im entscheidenden Moment selbst erzwungen, (OK die deutschen Poltiker etc sind eigentlich auch nicht viel besser), aber Zahlenmässig sind die übernommenen Landungen am Morgen doch echt der Witz, die eine Stunde unter der Woche bzw 3std am WE tun doch echt nicht weh :001: (ich spürs doch am eigenen Leib – und Abends ist doch eh noch jeder wach - also so what??? Aber wenn ich dann solche Forderungen lese werde ich rasend! Und zwar nicht weil ich meine dass falsche Angaben gemacht werden. Sicher profitiert Süddeutschland durch seine Nähe zum Flughafen. Sondern rein vom Prinzip her!:mad: Wenn man so argumentiert sollte man auch die Zahlen genau ansehen. Das ist jetzt eine grobe persöhnliche Schätzung ohne wirklich fundierte Quellen aber wie viel Prozent der Flughafen Mitarbeiter sind Deutsche die in Süddeutschland wohnen und wie viel Prozent der deutschen Paxe in ZRH kommen aus den betroffenen Regionen. Ich möchte Bezweifeln dass eine der Zahlen die 5 % überschreitet Die Folge: 95% der Anflüge ab in die Schweiz, oder etwa nicht?????:confused: :005: So rein aus Prinzip fände ichs mal nicht schlecht einfach für einen Tag (natürlich nur bei schönem Wetter mit akzeptablen Wind) einfach den gesamten unteren Deutschen Luftraum zu sperren damit der ganze Verkehr auf der 34 landen muss damit hier jeder mal mitbekommt was diejenigen die diesen „Lärm“ in Deutschland wahrnehmen täglich erleiden! (Abgesehen davon könnte ich dann mal alle von meinem Küchenfenster aus spotten) Gruß Marco PS. Wenn man nicht genau die Uhr danach stellen könnte wann die Pisten gewechselt werden sondern mans nach aufkommen gestalten würde käme es vielleicht auch nicht zu solchen Startverzögrerungen wie oben beschrieben Zitieren
yep2go Geschrieben 7. Februar 2007 Geschrieben 7. Februar 2007 (...) 95% (...): Nun, die 5% sind eine Schätzung von dir. Ich denke es sind mehr, aber deine Schätzung ist legitim. Nur würde ich dann diese ohne Datengrundlage geschätzte Zahl (oder eine direkte Ableitung/Anwendung davon) nicht fett und so gross schreiben, weil so bestätigst du eines der Vorurteile, die 'wir' Schweizer über 'euch' Deutsche so haben.... Genaue Zahlen würden mich auch interessieren: Wie viele Deutsche fliegen ex Zürich und (das ist eigentlich wichtiger) wie viel % aller Angestellten rund um den Flughafen stammen aus Deutschland? ___________ Fabian Zitieren
ThomasF Geschrieben 7. Februar 2007 Geschrieben 7. Februar 2007 Lieber Marco Wie kommst du auf die 95%? Auch wenn das für die Landebewegungen vielleicht stimmt (ich zweifle daran), so erfolgen immernoch 100% der Starts (welche weitaus lauter sind) über dichtbesiedeltem Schweizer Gebiet. Die Flugbewegungen als "Belästigungsindikator" zu nehmen ist doch auch ein bisschen irrsinn, denn das was "stört" ist der effektive Lärm und der ist in Hohentengen gerade mal ein leises "säuseln". Sieht man es so, dann steht es im Verhältnis vielleicht tatsächlich 95:5, aber die 95% Belästigung finden auf Schweizer Boden statt! Die Rechtsungleichheit zu anderen Flughäfen, wo die Anflüge über Deutsches Gebiet anfliegen kommt noch dazu. Wie ist es in Frankfurt oder München? Gibt es dort auch so strenge Regelungen? Nein...Und diese Gebiete sind sicherlich dichter besiedelt als der Südschwarzwald. Die Schweizer Politiker als stur zu bezeichnen mag zwar stimmen, doch die einzigen richtig sturen Politiker in diesem Streit sind die Deutschen.... Ohne dich angreifen zu wollen, aber du als "Ex-Süddeutscher" bist ja jetzt auch nach Zürich gezogen und profitierst ganz stark von Zürich, der Schweiz und vom Flughafen. Trotzdem bist du der Meinung, dass Süddeutschland, respektive dessen Einwohner nicht genug profitiert, als dass das übernehmen von einem minimalen Anteil an Lärm gerechtfertigt sei? Das Gespräch mit Herr Ledergerber gestern in Tele Züri war übrigens noch interessant. Scheinbar hat er die ganze Aktion auch aus seinem eigenen "Kässeli" finanziert ;-) Zitieren
mds Geschrieben 7. Februar 2007 Geschrieben 7. Februar 2007 Folgende Zahlen zeigen, wie unverhältnismässig die deutschen An- und Abflugbeschränkungen für den Flughafen Zürich sind: «Ambühl legte in Berlin eine Karte vor, wonach ein Fluglärm von mehr als 50 Dezibel durch Anflüge nach Zürich-Kloten in der Schweiz 210'000 Personen auf einer Fläche von 222,8 Quadratkilometern betreffe. In Deutschland seien nur 744 Menschen auf 10,3 Quadratkilometern betroffen.» (Tages-Anzeiger vom 19. Mai 2006) Gruss,Martin Zitieren
mrueedi Geschrieben 7. Februar 2007 Geschrieben 7. Februar 2007 Hier der Link zum offenen Brief: http://www.suedkurier.de/nachrichten/fluglaerm/art4545,2435544.html Ledergerber hat recht: Der Nutzen des Flughafens Zürich ist für Deutschland etwa gleich gross wie für die Schweiz. Die Begründung basiert auf dem Einzugsgebiet: Die nächsten Flughäfen mit vergleichbarem Angebot sind München, Frankfurt, Paris und Mailand. Halbiert man die Strecken zu diesen Orten erhält man eine Einzugsgebiet, dass neben der ganzen Deutschschweiz ein etwa gleich grosses deutsches Gebiet umfasst. Weiterer Faktor: Es ist noch viel zu nett bloss die deutschen Mitarbeiter am Flughafen als Profiteure aufzuzählen. Zürich ist der (Haupt-)Flughafen des ganzen Wirtschaftsraumes Deutschweiz (und auch von weiten Teilen Süddeutschlands, siehe oben). Deshalb müssen die äusserst gewichtigen Privilegien, welche die betroffenen deutschen Landkreise, durch die Nähe zum Wirtschaftsraum Deutschweiz geniessen, mit aller Deutlichkeit in die Waagschale geworfen werden. Der Landkreis Waldshut profitiert durch diese Nähe zur Schweiz dermassen (auch im Vergleich mit dem Rest von Deutschland), dass die Übernahme der vergleichsweise geringen Last (seht mal die Zahlen in Ledergerber's Brief der mit 50dB- und 60dB-Betroffenen!) als Ausgleich eigentlich zumutbar wären. Letzter Gedanke: Gäbe es keine Grenze, gäbe es nur Nordanflüge. Bei der gegebenen Verteilung der Besiedelungsdichte gibt es weltweit kein einziges Beispiel wo nicht von Norden angeflogen würde. Gebiete die so dünn besiedelt sind und so weit vom Flughafen entfernt sind, wie der LK Waldshut haben nirgends auf der ganzen weiten Welt was zu melden!! Wenn ich die deutschen Reaktionen (z.B. auf der im Suedkurier-Website) anschaue wird klar, dass die Fakten im Brief von Ledergerber fast böswillig (muss es einem vorkommen) ignoriert oder geleugnet werden und stattdessen ohne Gegenargumente mit reiner Polemik auf den Flughafen eingedroschen wird. Daraus ist zu schliessen das die Schweizer Position noch nicht ausreichend in D kommuniziert wurde. Wenn jedem Menschen auf der Strasse bewusst wäre, dass: - Fast ein Viertel der Flüge von und nach Deutschland sind (wenn man die Flugstrecke betrachtet also zu 95% innerdeutsche Flüge sind!) - Die Lärmgrenze von 60dB in der Schweiz für 26'000 Menschen überschritten wird in D für niemand! - Die Lärmgrenze von 50dB in der Schweiz für 210'000 Menschen überschritten wird in D für 750! würde die Diskussion plötzlich sehr einseitig ausfallen. Das sage ich als Aargauer, der mit einer deutschen Frau aus Oberalpfen verheiratet ist, ein Ort bei Waldshut wo ich diverse Leute kenne, die den deutschen Aufstand ablehnen. Gruss Martin Zitieren
Gusti Geschrieben 7. Februar 2007 Geschrieben 7. Februar 2007 Wenn man nicht genau die Uhr danach stellen könnte wann die Pisten gewechselt werden sondern man es nach Aufkommen gestalten würde käme es vielleicht auch nicht zu solchen Startverzögerungen wie oben beschrieben Dass um 7 Uhr wieder von Norden angeflogen wird, ist operationell genau das, was es braucht. Bis 7 Uhr sind die meisten Bewegungen nämlich Landungen. Die 7 Uhr-Spitze wie auch die späteren Spitzen startet fast ausschliesslich auf der Piste 28, was die Piste 34 kreuzt, weshalb es zu grösseren Abständen kommen würde, wenn ganztägig auf Piste 34 gelandet würde. Ab 7 Uhr wird auf Piste 14 gelandet, welche keinen Einfluss auf Piste 28 hat. Die meisten Verspätungen entstehen dann auch an Wochenenden und süddeutschen Feiertagen, weil bis 9 Uhr auf Piste 34 gelandet werden muss. Starts auf Piste 32 sind ebenfalls durch Landungen auf Piste 34 beeinflusst, da wegen allfälligen Durchstarts die Achse der Piste 32 gekreuzt wird und deshalb darf keiner starten, bis der andere auf Piste 34 aufgesetzt hat. Die Starts auf Piste 28 kreuzen wiederum direkt die Piste 34. Wenn man so will doktrinieren die deutschen Behörden Zürich also eine höhere Sicherheit auf. DAS verursacht die Verspätungen. Ich erinnere mich, als in den 70er- und 80er-Jahren der zuständige Regierungsrat des Kanton Zürich die süddeutschen Gemeinden darauf hingewiesen hat, dass die dort geplanten Neubauten an Wohnhäusern genau in den Anflugschneisen des Flughafens Zürich zu liegen kommen. Die damaligen Bürgermeister wie auch die Landesregierung haben sich entrüstet gezeigt, dass sich die Schweiz in ihre internen Angelegenheiten mische... Verlängerung der Piste 28, Verlegung der Piste 14/32 zu einer Piste 16L/34R (wegen der Topografie schwierig), und das Problem mit Hohentengen ist gelöst. Dann werden aber noch viel mehr Probleme entstehen, weshalb diese Lösung politisch keine Lösung ist. Es darf weiter gestritten werden! Gruss Gustav Zitieren
Thermikus Geschrieben 7. Februar 2007 Geschrieben 7. Februar 2007 Nordanflüge, Ostanflüge, Südanflüge, Anflüge über süddeutsches Gebiet, gekröpfter Nordanflug (ein unmöglicher Kropf) - eine wahrlich unendliche Geschichte. Man kann sie bald nicht mehr hören. Viele Jahre hatte ich in Flughafennähe gewohnt, meine Gattin war Airlineangehörige, wir hatten unzählige Flüge von Zürich aus in alle Welt unternommen (auch heute noch fliege ich immer wieder von Zürich aus in die Ferien) und als Aviatik-Interessierter verfolge ich die facettenreiche Story schon ca. 30 Jahre. Damals, als die noch lärmenden und qualmenden Jets (z.B. die Coronado mit ihren penetranten Rauchfahnen) Jahr für Jahr in dichter Folge über den Schwarzwald her anflogen, war der süddeutsche Widerstand noch zaghaft und kaum vernehmbar. Da wurden sogar die Fahrwerke noch über deutschem Gebiet ausgefahren, was mehr Triebwerkleistung und zusätzlichen Lärm zur Folge hatte. Statt den aufkeimenden Widerstand ernst zu nehmen und auf die süddeutschen Nachbarn zuzugehen, übte sich das helvetische - speziell das Zürcherische Establishment in Ingnoranz und Arroganz. Ganz in rücksichtsloser Wachstumswut verfangen, wurden die Flugkapaziäten ständig gesteigert und die deutschen Nachbarn im Grenzgebiet sollten, wie die ebenfalls reklamierenden Schweizer Bewohner des Flughafen-Einzugsgebietes, gefälligst das Maul halten (dachte man wenigstens). Gerade jene, die in idyllischer Stille in den jetzt ebenfalls von Ueberflügen betroffenen Gemeinden südlich des Flughafens wohnen und über einige wenige Südanflüge pro Tag ein Mordsgezetere veranstalten, scherte es einen Teufel, dass der ganze Krach fast ausschliesslich nur einem relativ geringen Teil der Flughafenanrainer zuteil wurde. So ganz nach dem Motto: "Michele gang du voran - du hast die grössern Stiefel an". Damals - unter der Regierung Kohl, die ja den Anliegen der Schweiz immer grosses Wohlwollen entgegenbrachte - wäre eine für alle Seiten vorteilhafte und akzeptable Lösung des Problems ohne Wenn und Aber möglich gewesen. Aber - man hatte das ganz einfach nicht nötig. Bis dann plötzlich die Retourkutsche auffuhr und der Karren so tief im Sumpf steckte, dass zur Zeit niemand mehr weiss, wie er wieder flott gemacht werden kann. Jetzt merkte man plötzlich, dass mit den schwäbischen "Landeiern" jenseits der helvetischen Grenze doch nicht so zu spassen war, wie man sich das immer vorgestellt und erhofft hatte Und nun herrscht grosses Zetern und Wehklagen. Sicher, die ganze Region - ob Süddeutschland oder die Schweiz profitieren vom Flughafen, wobei man immer vom gegenseitigen Profitieren ausgehen muss. Kein einziger Deutscher wird hierzulande deshalb eingestellt, weil man ihn so unendlich lieb hat, sondern weil man ihn als qualifizierte Fachkraft dringend braucht. Und wenn die deutschen Fluggäste die Flieger in Zürich füllen, dann spült das Geld in Schweizer und nicht in deutsche Kassen. Das Argument, die Swiss gehöre ja jetzt den "Schwobe" zieht nicht. Wäre Lufthansa nicht eingesprungen, gäbe es heute weder eine Swissair noch eine Swiss. Und neben Arbeitsplätzen für eine gewisse Zahl von Deutschen wurde eine ungleich höhere Zahl für Schweizer Mitarbeiter erhalten oder neu geschaffen. Das Swissair Desaster ist schliesslich nicht auf deutschem Mist gewachsen. Worüber zur Zeit kaum gesprochen wird, ist Dübendorf. Jahrzehntelang starteten dort die Militärjets mit wahrlich infernalischem Lärm - ohne dass sich jemand extrem darüber aufgeregt hätte. Das Militär war immer eine heilige Kuh und heilige Kühe attackiert man nicht - wenigsten nicht in der Schweiz. Die Militärjets sind heute aus Dübendorf abgezogen und die plötzliche Ruhe ist den Anwohnern von Herzen zu gönnen. Alle Flugzeuge sind heute leiser und umweltfreundlicher geworden. Also - warum kann man die Geschäftsfliegerei und bestimmte Teile der Regionalverkehrs nicht nach Dübendorf verlegen und hat damit wieder Kapaziät in Zürich zur Verfügung. Jede Landung in Zürich - ob Grossraumjet oder kleiner Businessflieger zählt in der Statistik. Durch die jahrelangen Streitereien ist die Atmosphäre für konstruktive Verhandlungen diesseits und jenseits der Grenze vergiftet worden. Und nicht alles, was auf süddeutscher Seite als unerträglicher Lärm deklariert wird, ist tatsächlich unerträglich. Das ist natürlich auch eine Menge Polemik im Spiel, die sich im Laufe der Zeit aufgeschaukelt hat. Ich beliebe an schönen Sommertagen des öfteren auf der herrlichen Terrasse des gepflegten Restaurantes "Wasserstelz" auf deutscher Seite am Rhein bei Kaiserstuhl zu speisen. Dieses Restaurant liegt direkt unter der Einflugschneise des Flughafens Zürich. Noch nie hatte mir dort Lärm den Appetit verdorben. Es ist enfach nicht zu fassen, dass dieses Anflugproblem nicht mit gegenseitigem Entgegenkommen, einigem Verständnis, mit einer Portion gutem Willen und neuen Lösungsideen (Dübendorf?) nicht zur Zurfriedenheit aller Beteiligten aus der Welt geschafft werden kann. Vielleicht wäre es für etwas mehr Goodwill von deutscher Seite auch sehr hilfreich, nicht in der ganzen Schweiz hämische Veitstänze aufzuführen, wenn die deutsche Fussballmannschaft wieder einmal einen Match verliert. Beim Fussball verstehen die Germanen dann überhaupt keinen Spass! Dietwolf:cool: Zitieren
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